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der Ausdruck yvwois twv dizaiμátov des findet sich im zweiten Theile K. 21., und der fast gleichlautende oogia. τῶν δικαιωμάτων begegnet uus in erften beile S. 16. Außerdem ist bei Warnungen im zweiten, wie im ersten Theile die Formel ở μn gewöhnlich. Vgl. K. 10. mit K. 19. Snsbefondere ift ἢ μὴ γένῃ, ἐ μὴ κολληθήση u. b. gl. d. da wie dort nicht selten.

Nicht unbeachtet darf gelassen werden, daß im ersten, wie im zweiten Theile vor Knabenverführung gewarnt wirs mit der gormet: ἐ με γένῃ παιδοφθόρος Α. 10. und лaidovgɛvoas K. 19., und da wie dort finder fic bie Barnung vor ber μοιχεία unb παιδοφθορία nebens

einander.

Es entgeht mir hiebek nicht, daß dieß leßte Argument und ein oder das andere der vorausgehenden für diejenigen keine Kraft haben könne, welche auch aus dem ersten Theile einige Kapitel als interpolirt ausscheiden wollen. Ich anticipire aber hier das im Folgenden erst zu gewinnende, von mir jedoch schon gewonnene Resultat, daß eine solche Interpolationshypothese grundlos, und der ganze erste Theil aus einer Feder geflossen sey.

Doch kehren wir zum zweiten Theile zurück. Es wird weiter gegen ihn geltend gemacht, daß die alte lateinische Uebersetzung ihn nicht aufgenommen habe. Doch ohne Zweiz fel ist diese lateinische Uebersetzung nach ihrem ganzèn Charakter nicht aus den ersten Jahrhunderten, und viel junger, als der Alexandrinische Clemens. Das Zeugniß des Letztern für den zweiten Theil überwiegt darum bei weitem den Man, gel dieses Abschnittes in der spåtern Version. Es ist aber

auch leicht einzusehen, wie der Ueberseker den parånetischen Theil unseres Briefes weglassen konnte. Ohne Zweifel war ihm ganz besonders an dem dogmatischen Juhelt des Schreiz, bens gelegen, um seinen Lesern zu zeigen, wie schon der Apostel Barnabas, denn dieser galt ja als Verfasser, das Ende des Judenthums, den typischen Charakter desselben, und den Eintritt der neuen Heilsanstalt gelehrt habe. Sol= ches mochte den lateinischen Uebersetzer weit mehr interessis ren, als der parånetische Theil, der nichts Hervorstechendes enthålt, und dessen Inhalt nicht durch Ueberschung in der lateinischen Kirche divulgirt zu werden brauchte, da jeder christliche Lehrer es an ähnlichen Pakånesen nicht fehlen ließ.

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Oder sind uns aus der alten Kirchen, und, Literärges schichte keine derartigen Fålle bekannt, wo von einem Schrei ben der eregetische oder dogmatische Theil herausgenommen, übersetzt und aufbewahrt worden ist, ohne daß man sich um den anderweitigen Inhalt kümmerte? Um nur ein Beis spiel anzuführen: der Abt Ifidor von Pelusium soll nach Nicephorus H. E. X, 54. zehntausend Briefe verschiedenen Inhalts geschrieben haben. Ueber zweitausend find noch das von übrig; aber selten find ganze Briefe erhalten, und die Ueberbleibsel tragen, auch häufig gar nicht die Briefform, sons dern nur das' ward gerettet, was einem spåteren Abschreiber als der eigentliche Kern der Isidorianischen Briefe erschien, und was er deßhalb mit Weglassung alles Andern auszuzies hen oder abzuschreiben für gut fand. Sollte es nun bei dem Briefe Barnabȧ nicht ebenso gegangen` seyn ?

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Daß aber in der That der lateinische Ueberseher die Existenz des zweiten Theiles gekannt, und gewußt habe, mit Theol. Quart. Schr. 1839. 18.

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dem siebzehnten Kapitel sch nicht das Ganze beschlossén, das für glauben wir ein Judicium beibringen zu können. Das zwölfte Kapitel des griechischen Originals har den Sat: Ἔχεις καὶ ἐν τόπῳ τὴν δόξαν τῷ Ἰησᾶ, ὅτι ἐν αὐτῷ návτa, zai els autóv. Diesen Satz schließt dort Barnabas

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daß die eherne, von Moses errich=

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an seine Deduktion an, tete Schlange ein Typus Christi gewesen sey. Diesem konnte er sehr wohl beifügen: „, auch hierin hast du die Herrlichkeit Jefu, daß in ihm alles ist (in Erfüllung gegangen), und alles auf ihn geht."Unsere Stelle gehört also auzweifelhaft ins zwölfte Kapitel, und an den Plaß, den sie im griechis schen Terte einnimmt. Aber der lateinische Uebersetzer hat fie hier weggenommen, und an das Ende des von ihm allein übersetzten ersten Theiles, verlegt, um einen volleren Schluß für diesen zu finden, und doch so wenig als möglich Eigenes dem Barnabas unterzulegen. Håtte aber der ganze Brief, wie er ihn vor sich hatte, mit dem siebzehnten Kas pitel und den Worten: Tavra per outws geendigt; so wåre dem Uebersetzer das Streben, einen andern Schluß zu bile den, lange nicht so nahe gelegen, als wenn er sich. durch den Augenschein überzeugte, jene einfachen Worte seyen nicht der Schluß des Ganzen, dieses endige vielmehr in einer weit volleren Formel im 21sten Kapitel. Aber, möchte man sas gen, wenn der Uebersetzer die Schlußworte im 21sten Kapitel kannte, warum hat er nicht diese an das Ende des von ihm übersetzten ersten Theiles gestellt, und sich damit einer weis tern Mühe überhoben? Die Sache selbst giebt die einfache Antwort: die glückwünschende: Schlußformel des parånetischen Theiles taugte nicht für den gnostisch didaktischen; da

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gegen bildeten jene aus dem zwölften Kapitel entnommenen Worte einen schicklichen und paßlichen Schluß, denn in ih nen ließ sich alles zusammenfassen, was bisher von Barnabas entwickelt worden war. Diese Weise hatte den weiteren Vorzug, daß aus dem übersetzten Theile selber die Schlußworte gewählt wurden, und man nicht nöthig hatte, aus dem vernachläßigten zweiten Theile etwas in den ersten herüber zunehmen. Der Nerv unseres ganzen Argumentes liegt aber in der Bemerkung: der Uebersetzer, sehend, daß die Schlußworte des K. 17. nicht der Schluß des Ganzen seven, aber auch nicht verkennend, daß er dem Ende des ersten Theiles die Endworte des K. 21. nicht schicklich anfügen könne und dürfe, hat eine andere Schlußformel gesucht, und hiezu eine Stelle des zwölften Kapitels benüßt. »

Zu unsern bisher für den zweiten Theil angeführten Gründen müssen wir noch zwei andere stellen, die im Vers eine mit den übrigen das Ihrige leisten mögen. Die vier noch vorhandenen griechischen Handschriften unseres Briefes enthalten gemeinsam den zweiten Theil, und er fehlt nirs gends, als in der lateinischen Uebersetzung. Dieß ist das Eine. Dann haben auch die alten Stichometrien unseren Brief in 1306 Verse oder Linien eingetheilt, während sie den sieben katholischen Briefen 1300 derselben zuweisen. Er als lein muß also so groß gewesen seyn, als jene sieben canonischen Briefe zumal, ja noch etwas größer; das ist er aber uur, wenn der parånetische Theil dazu gerechnet wird. Wir verkennen dabei nicht, daß diese Stichometrien, wie jene, Handschriften nicht den allerersten Jahrhunderten ihre Ents stehung verdanken, müssen aber an der Behauptung festhals

ten: da äußere und innere Gründe, ohne irgend einen trifs tigen Gegengrund, für den parånetischen Theil ́unseres Briefes und seine Zugehörigkeit zum Ganzen sprechen; so darf ohne eklatante Willkühr die Integritåt des Briefes Barnabå in dieser Richtung hin nicht angetastet werden.

II.

Doch nicht blos der zweite Theil ist dem Briefe Barnabȧ abgesprochen worden, vielmehr hat besonders H. Schenkel auch im ersten eine Reihe von interpolirten Kapiteln zu erblicken geglaubt, und diese vom åchten Kerne unseres Briefes zu sondern versucht. Darum lag uns ob, auch in dieser Richtung hin die Integrität desselben zu untersuchen, und das gewonnene Resultat hier bemerklich zu machen. Wir sprechen nun unsere Ueberzeugung zuerst dahin aus:

1) Die Einheit des Inhalts im ersten Theile zeugt, daß dieser aus é i n er Feder geflossen sey. Daß Einheit des Inhalts die sicherste Bürgschaft für die Einheit des Verfassers sey, diesen kritischen Grundsak stellte auch H. Schenkel an die Spitze seiner Untersuchung. Aber er vermißte alle solche Einheit an unserem Briefe, und hat darum auf Mehrheit der Verfasser geschlossen. Wenn wir nun gegen ihn die Einheit des Inhalts behaupten und aussprechen; so liegt es uns ob, den Zusammenhang im Briefe Barnabá zu zeigen, und in einer getreuen Skizze desfelben die inhaltliche Einheit darzulegen. Wir wollen es unternehmen.

Das erste Kapitel beginnt mit einem] Gruße, dem alss bald eine captatio benevolentiae folgt, und die Ankündis

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