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gung, der Verfasser habe es sich vorgenommen, einige Worte an seine Adressaten zu richten, damit ihr Glaube und ihre Einsicht vollendet würden. Ein solcher Fortschritt sey ja von Gott selbst angeordnet und gewollt. -An diese Einleitung konnte gewiß der Briefsteller anknüpfen, denn hier war die natürliche Brücke, um zu seinem Thema zu kommen. Und das thut er auch, aber ohne daß er das Thema in seinem allgemeinen Ausdrucke vorlegt, sondern indem er es von einer speciellen Hauptseite erfaßt. Darum sagt er:

K. 2. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, die so bdje ist und unter Satans Gewalt steht, ist es besonders noths wendig, den Willen Gottes zu erforschen; und zu all' den Lugenden, welche in den Gefahren dieser Zeit unseren Glauben beschüßen, muß sich auch die Einsicht und Weisheit ges sellen. Das Erste nun, was diese Einsicht aus der hl. Schrift sehen soll, ist: daß nicht die Opfer des jüdischen Ceremonialgesetzes Gottes angenehm sind, wohl aber das wahrhaft menschliche Opfer eines gedemüthigten und zerschlagenen Herz zens. Damit hat er einen speziellen Theil seines Haupts themas erfaßt, dieses aber besteht darin, zu zeigen: das Judenthum ist abgeschafft, und eine neue Heilsanstalt ist eingetreten, auf welche hinzuweisen schon von Anfang an die Bestimmung des Judenthums war. Daß dieses das Haupts thema des ganzen ersten Theiles sey, wird sich immer mehr zeigen, je deutlicher wir sehen, wie die einzelnen Kapitel an dieses Thema als Entwicklungen desselben sich anlagern. Dieses geschieht sofort schon im

3ten K. in der Ausführung des Sates: schon im A. T. hat Gott angedeutet, daß nicht die äußerliche That des Fas

ftens - das jüdische Fastén, sondern die Abstinenz von Uns gerechtigkeit, und die Uebung von Werken der Wohlthätigteit das christliche Fasten das von Gott gewollte sey. Barnabas fährt hier offenbar in der Entwicklung seines Hauptthemas fort, und sagt am Ende des dritten Kapitels, wozu Gott diese Andeutungen gegeben habe, nåmlich: daß wir nicht wie Proselyten wieder ins jüdische Gesetz hineinlaufen. Davor will Barnabas seine Leser warnen, und darum hat er eben dieß Thema gewählt.

K. 4. Daß er schon bei seinem Thema sey, deutet er im Anfang des K. 4. ganz klar an, wenn er sagt: von dies sen Dingen will ich noch mehr schreiben, was euch zum Heile gereichen kann. Und er fågt dann gleich bei: hüten wir uns vor dem Irrthum der gegenwärtigen Zeit (wornach Manche den jüdischen Sauerteig ins Christenthum hineinversetzen wollen), denn dieser Irrthum ist eine Versuchung des Antichrist's, and seyen wir denen nicht ähnlich, welche den alten und neuen Bund identifiziren wollen! Nein, der A. B. gehört nur mehr uns an, die Juden haben alle Ans sprüche auf denselben verloren, seit Moses die Bundestafeln wegen der Hartherzigkeit des Volkes zerschlug. Der alte Bund ist zerbrochen, damit die Liebe zu Jesus besiegelt werde in unseren Herzen, und wir unsere Hoffnung setzen auf den Glauben an ihn. Sofort folgen Ermahnungen zu guten Werken, Warnung vor Sektirerei, und die Aufforde rung, zu beachten, wie das Schicksal der Juden ihre Vers werfung von Gott zeige.

In der Exposition des Hauptthemas fährt dann

R. 5. fort, des Inhalts: der neue im Blute Chrifti ges

ginn

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Stiftete Bund gereicht uns zum Heile, den Juden zum Vers derben. Indem aber Christus geblutet hat, hat er die den Våtern gegebene Verheißung erfüllt, und sich ein neues Bundesvolk erworben, indem er Sünder zur Sinnesänderung führte. Der Stifter des N. B. erschien im Fleische, um sich uns mittheilen zu können. Indem er dieß that, sind die Sünden der Juden - der Propheténmörder von Anbe boll gemacht worden. Sein Leiden war aber schon im A. T. vorausgefagt. Wer könnte verkennen, daß dieses K. eine Fortführung des Hauptthema's sey? Es ents hålt ja die Sätze: a) ein neuer Bund ist im Blute Christi gestiftet; b) durch seine Gründung sind die den Vätern ges gebenen Verheißungen erfüllt; aber auch zugleich c) die Sünden der Juden voll geworden, indem sie Christum tödtes ten; und d) dieser Tod und das Leiden Christi ward schon im A. T. angekündigt. An den letzten Gedanken des K. 5. schließt sich nun das Folgende an, worin nachgewiesen wird, wie in der That Christus und sein Leiden und sein Tod und feine Stiftung des N. B. schon im A. T. angekündet ges wesen sey.

K. 6. Nachdem Chrißus den Auftrag des Vaters, volls zogen, da konnte er sprechen, wie er schon zum Voraus bei dem Propheten gesprochen: wer will mit mir rechten u. s. f.? Er ist, wie gleichfalls vorherverkündet war, zum Eckstein ges worden, an dem sich die Geguer zerstoßen; er ist der auss erlesene Eckstein, den Gott zum Fundamente Sions zu mas chen versprochen hat, und von dem geschrieben steht: wer auf ihn hofft, wird leben. Er ist es wieder, von dem próz phezeit worden: der Stein, den die Bauleute verworfen haz

ben u. f. f. Geschrieben ist von ihm: die Versammlung der Bösen hat mich umgeben, über mein Kleid haben sie das Loos geworfen. So wurden seine Leiden, da er im Fleische erscheinen sollte, uns vorausgesagt. In Beziehung auf ihn sprach Gott: gebet ein in das gute Land,, das von Milch und Honig fließt, Darunter verstand Gott die Menschwerdung Christi, denn unter dem Ausdrucke y, Erde, ist das Fleisch, die Menschheit, angedeutet. Gott bezeichnete das Land als von Milch und Honig fließend, um die neue Schöpfung der Menschheit durch Christus auszudrücken, um ́ anzudeuten, daß wir durch ihn wieder Kinder werden. Diese neue Schöpfung hat Gott schon bei der Schöpfung überhaupt im Sinne gehabt, und darum in Beziehung auf uns zum Sohne die Schöpferworte gesprochen: laffet uns einen Mene schen machen nach unserem Gleichbilde, und er soll berrschen über die Thiere der Erde, über die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres. Diese zweite Schöpfung hat Gott auch im Auge gehabt, als er sprach: gehet ein in das gute Land 2c. Und in der That find wir neugebildet, die steiners nen Herzen find, wie der Prophet sagt, von uns genommen, und fleischerne eingesetzt, und in diesen wohnet der fleischgewordene Christus. Wir sind jezt Brüder Chrifti, Mitglieder seiner Kirche, und auch in dieser Beziehung eingeführt in das gute Land. Aber Gott hat bei der Schöpfung gesprochen: sie sollen herrschen über alle Thiere; geht dieß auch auf uns? Ja, auch wir werden über sie herrschen, wenn wir einmal vollendet sind als Erben des göttlichen Bundes. So fern nun der Hauptgedanke dieses Kapitels der Satz ist: Christi Leiden und seine Bundesstiftung ist im

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A. T. vorausgefagt, gehört es unzweifelhaft zur Erpofition des Hauptthema's. Aber der im sechsten Kapitel ausgespro chene und wesentlich zum Hauptthema gehörige Sat: ¿v σαρκὶ ἐν αὐτῷ (Χριστῷ) μέλλοντος φανερῆσθαι καὶ πάσχειν, προεφανερῦτο τὸ πάθος ift in bem Bieberigen nur sehr unvollständig entwickelt und dargethan, darum zeigt Barnabas im Folgenden, wie in vielen andern Aussprüchen des V. Z. und in jüdischen Einrichtungen das Leiden Christi angekündigt sey. So im siebten Kapitel.

K. 7. Eine spezielle Einrichung der jüdischen Fasten batte den Zweck, anzudeuten, daß Christus am Kreuze mit Effig und Galle getränkt werde. Die jüdischen Priester mußten nämlich, während alles andere Volk fastete, die Eingeweide des in der Fastenzeit geopferten Bockes ungewas schen mit Essig effen. Sie genoßen also auch Galle mit Effig, und sie mußten dieß thun, weil sie dem Herrn einst Essig mit Galle vermischt würden zu trinken geben. Auch die zwei (am großen Versöhnungstage nach III. Mos. 16.) ausgesonderten Böcke sind ein Typus Christi, seines Leis dens und seiner Wiederkunft. Der geschlachtete ist ein Vors bild Christi des Getödteten. Der andere, dem ersten ganz åhnliche ward mit rother Wolle gekrönt und in die Wüste getrieben. Er ist ein Vorbild des einst zum Gerichte koms menden Christus, dem getödteten ähnlich zum Zeichen der Identität des gekreuzigten und wiederkommenden Herrn. Und die rothe Wolle an ihm ist ein Vorbild der Herrlichkeit des Purpurmantels worin Christus zum Gerichte kommt. K. 8. Auch die rothe Kuh, welche nach IV. Mos. 19. von Sündern gefchlachtet und verbrannt werden mußte, des

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