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dem Kamine des Nachbars aufsteigt, muß ein Verräther dess sen seyn, was im Hause vorgehe; kein Fenster wird nubes, achtet vorübergegangen; keine Zwistigkeit im Dorfe übers hört :c. 2c."

Noch bleibt von der Behandlung des liturgischen Elementes zu sprechen, d. h. von der Art und Weise, wie, der Herr Verf. das gottesdienstliche Leben der Chris sten bedacht habe. Wir haben hiefür bereits treffliche Werke, namentlich von Staudenmaier und Nikel, welche dem Leser unserer Betrachtungen bei Handen seyn sollten, welche aber ihrerseits einige sehr schätzbare Beiträge liefern. Dahin gehören die mehrfach z. B. an Weihnachten S. 233. aufges nommenen Gebete; dahin die Erklärung des „Domine non sum dignus" bei der Communion S. 393. (III. Epiphan.); dahin die schöne Stelle S. 550 (Quinquages.). Nachdem aus Veranlassung der Voraussage Jesu von seinem Tode die Freiheit, womit der Herr in denselben ging, und die geistige Größe, welche Er darin offenbarte, besprochen worden, heißt es: Wir haben gefragt, welcher Geist, welches Herz begeg= net uns hier? Und wir haben geantwortet. Und wir haben staunend ausgerufen: welche Seele! welches Herz! Geliebte! Wir haben in der katholischen Kirche Andachten zu dem Herzen Jesu. Verstehet ihr nun: welches Herz gemeint ist? und was in dem Herzen Jesu ist? und was in Jesus ist dem Sohne, deffen Blicke, nach dem heutigen Evangelium, nach Jerusalem gerichtet sind, der Stadt seines bevorstehenden Opferrodes? O, daß wir die Seele verstünden, die da verkündet:,,siche, wir reisen hinauf nach Jerusalem. Daselbst wird der Sohn des MenTheol. Quart. Schr. 1839. 48.

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schen den Heiden überliefert, verspottet, beschimpft und ans gespieen werden. Man wird Ihn geißeln, und tödten: aber am dritten Tage wird Er wieder auferstehen.“ Doch, wer durchdenkt's? wer erwägt, wer ermißt es?"

Ref. schließt seine Anzeige der vorliegenden Betrachtuns gen, bei deren bedachtsamer Lecture er sich lebhaft in die schönen Zeiten der Kirche zurückverfekt fühlte, wo unter Leh-. rern, wie Chrysostomus und Augustinus, die Homileten tüchtige Schriftforscher, die Eregeten aber lebenskundige und, fruchtbare Prediger waren, mit der erfreulichen Bemerkung, daß bald eine zweite Auflage des vortrefflichen Buches zu erwarten ist, und mit dem Wunsche, daß Herr Domcapis tular von Hirscher recht bald die übrigen Theile möge folgen lassen.

Maď.

Leonhard Goffine's christkatholisches Unterrichtsund Erbauungsbuch vermehrt, verbessert und hers ausgegeben von Johann Adam Diez, Domvicar zu Würzburg. Würzburg, Stahel'sche Buchhandlung, 1839. XXII. u. 807 S. Pr. 1 fl. 12 kr.

Die vorliegende Bearbeitung des unter dem Namen der „Handpostille" seit anderthalb hundert Jahren (Goffine war geboren 1648 und starb 1719.) in ganz Deutschland verbreis teten religiösen Volksbuches hat sich den neueren Ausgaben von Darup, Haßl u. A. würdig und mit Erfolg anges

schlossen. Wenn Darstellungen des christkatholischen Glau bens, Lebens, Kultus und Verfassungswesens, wie sie die Handpostill gibt, in keiner Familie fehlen sollten, so können wir die Diez'sche Bearbeitung zur Anschaffung besonders empfehlen. Sie enthält nebst dem sorgfältig durchgesehenen Goffine'schen Hauptwerk eine kurze Nachricht von den Les bensumständen des seligen Verfassers, den Kirchenkalender, deffen Zeittafel die beweglichen Feste bis zum Jahr 1871 fort. führt, und ist in der neuesten Auflage (der vierten) mit der Leidensgeschichte Jesu nach den vier Evangelisten, mit den Episteln und Evangelien der heiligen Fastenzeit, mit einigen Festtagen und Anderem vermehrt.

Druck und Papier sind lobenswerth.

Maď.

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Die vier und zwanzig Bücher der heiligen Schrift. Oder Bibel für Israeliten. Nach dem maforethis schen Texte. Unter der Redaktion von Dr. Zunz, überseßt von H. Arnheim, Dr. Julius Fürst, Dr. M. Sachs. Mit Lauchnißischen Stereotypen (Sechs Lieferungen). Berlin, 1837-1858.

Eine schlechte deutsche Uebersetzung des hebräischen Bibels textes wäre nach den vielen, zum Theil sehr lobenswerthen, Leistungen, welche die neueste Zeit in dieser Hinsicht aufzus weisen hat, eine Sache, die eher ignorirt, als getadelt zu werden verdiente. Obwohl nun zwar die vorliegende Uebers setzung nach unserer Ansicht mitunter auch solche Mängel hat, die man wohl an älteren Bibelübersehungen gern zu übersehen pflegt, an neu erscheinenden aber nicht wieder finden zu müssen wünscht, so scheint sie uns doch in mancher Hinsicht der Berücksichtigung und einer rühmenden Anerkens nung werth. Schon die Namen der achtbaren Gelehrten, die an derselben arbeiten und fich theilweise durch literarische Leistungen bereits rühmlich bekannt gemacht haben, berechti: gen zu der Erwartung, daß hier nichts Schlechtes dargebos ten werde. Ueber die bei Abfassung und Herausgabe der Uebersetzung eingeschlagene Verfahrungsweise und leitenden Grundsäße, erklärt sich das Vorwort selbst in möglichster Kürze also: „Die Arbeiten der Herren Uebersetzer, welche bei ftrenger Anschließung an Masora und Accentsystem, es sich

zur Aufgabe stellten, den ermittelten richtigen Sinn treu, klar und angemessen wiederzugeben, sind gegenseitig beras then und hiedurch wesentlich vervollkommnet worden. Herr Dr. Zunz, dem die Redaktion des Ganzen oblag, hat die sämmtlichen Uebersetzungen in der Handschrift durchgesehen, da wo Sinn oder Ausdruck es zu fordern schienen, geåndert, und durch das ganze Werk Gleichmäßigkeit und Einheit des Lons herzustellen sich bestrebt."

Das Anschließen an Masora und Accentsystem wird Jes bermann um so lobenswerther finden, als dasselbe aus gus ten Gründen bei den Eregeten überhaupt Observanz gewors den ist, und man, einzelne Kri's abgerechnet, meistens nur ungern und nothgedrungen davon abgeht. Ist ja doch be kannt, wie häufig manche neuere Exegeten, um eine bes stimmte Erklärungsweise zu empfehlen und die gegenüberz stehende zu beseitigen, sich z. B. auf die verbindenden oder trennenden Accente berufen. Nur gilt wie überall, so auch hier, das bekannte omne nimium vertitur in vitium. Als einen Beleg `hiefür glaubt Ref. die Behandlung der Stelle Pf. 42, 6. 7. bezeichnen zu dürfen, wo der masorethischen Versabtheilung zu lieb übersetzt wird: -,, denn noch werd' ich ihm danken das Heil seines Antlitzes! Mein Gott! es beugt sich in mir meine Seele." Denn abgesehen davon, daß diese Worte ziemlich unverständlich sind, ist es hier aus V. 12 und Pf. 43, 5 fast uuwidersprechlich klar, daß

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gelesen werden muß. Niviḥ kann doch hier so wenig als V. 12 und Pf. 43, 5 anders genommen werden, denn als

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