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sche Sätze, die nicht einmal der Vernunft in allweg genügen können. Endlich wird dann auch noch dieses und jenes christliche Argument beigebracht. Man sieht, der Verf. hat fich noch nicht ganz von der Weise jener Katecheten losges macht, welche bei den Schülern der ersten Klasse vornehms lich auf Entwicklung der natürlichen Religion drangen. Wird aber dadurch nicht Vernunft und Offenbarung auseinanders geriffen, da sie doch in der Geschichte, im Leben der Katechumenen und nach ihrem eigentlichsten Wesen in- und durcheinander find? Ja, wird so der natürlichen Offenbarung nicht der Vorrang vor der übernatürlichen eingeräumt? Er scheinen die eigentlich christlichen Beweise nicht als eine Art Zugabe? Werden die Zdglinge nicht immer zuerst sorgfältig durch sich selbst belehrt? Sollte denn nicht vor Allem Gott seinen Mund öffnen dürfen? Diese Weise ist insbesondere für die Schulen der ersten Klasse durchgreifend unangemessen. Diese wollen ja glauben, auf Auktoritåt hinnehmen, wie überhaupt, so vornehmlich im religiösen Gebiete. Wird ihs nen nicht gleichsam mit Gewalt eine falsche Geistes, und Gemüthsrichtung aufgedrungen? Werden sie nicht konsequent spåter aus dem „schönen Buche, der heiligen Schrift“ bloß das hinnehmen, was ihrer Vernunft zusagt? Zum Glück bleibt sich der Unterricht in diefer Weise selbst nicht treu, zum Glück ist die kindliche Natur, das Wirken des hl. Geistes und das häusliche und kirchliche Leben mächtiger. Mit dies fem Uebelstande ist nothwendig ein anderer gesetzt: dieses Alter erhält oft mehr oder weniger unverständliche, wenigs stens praktisch durchaus unfruchtbare Beweise. S. 127 heißt es z. B.:,,Håtte Gott einen Anfang gehabt, so wäre ein

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anderes Wesen da gewesen, das ihm den Anfang gegeben håtte. Aber dann wäre ja Gott nicht der Schöpfer aller Wesen, dann hätte er nicht allen Wesen den Anfang gegeben. Was nie angefangen hat, zu seyn, kaun auch nie auf. hören, ist ewig." Man vergleiche S. 242 f. Alle diese Mängel wären hinweggefallen, wenn der Verfasser, was wenigstens in dieser Klasse durchaus nicht angeht, die Eis genschaften Gottes nicht losgetrennt von der Abfolge der biblis schen Geschichte und nicht vor dieser hätte entwickeln wollen. Am Schluffe der Geschichte hätte er immerhin auch schon vor diesen Schülern das Mannigfaltige und an den verschiedensten Orten Dargelegte in eine vollständigere Entwicklung der Eigenschaften Gottes zusammentragen mögen. In Bes treff der Geschichte, welche diese Eigenschaften, da sie in ihr wahrhaft konkret niedergelegt sind, allein anschaulich und das Herz und den ganzen Menschen ansprechend darthut, muß der Verfasser immer auf den spåtern Unterricht vertrösten, oder er legt eine von Menschen ersonnene Geschichte vor, oder reißt aus dem Späteren irgend ein Faktum heraus und legt es vorläufig vor. Die Beweise aus einzelnen Schrifts stellen, welche der Verf. vorzugsweise gebraucht, leisten an sich nicht das, was die Geschichte leistet, besonders aber nicht in diesem Alter, und wenn man dieselben nur einfach aufs stellt, ohne sie durch eine tüchtige Erklärung und durch die Hervorhebung der Auktorität und des Wesens deffen, der da gesprochen hat, fruchtbar und verständlich zu machen. Wie an sich, so sollen auch im Religionsunterricht die Bibelstellen vorzugsweise die Zusammenfassung und Bekräftigung des ges schichtlichen Mannigfaltigen seyn. Besonders unzweckmäßig Theol. Quart. Schr. 1839. 48.

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erscheint es mir auch, wenn der Verfasser hier und durch das ganze Werk bei dieser Klasse schon mit Sorgfalt auf fire und fertige Begriffe dringt. So werden schon die Begriffe von allen nur immer möglichen Vermögen der menschlichen Seelen aufgestellt. Dergleichen Dinge bedürfen, verstehen und behalten diese Kinder nicht. Man gebe doch vor allem Aus fchauungen, durch diese gelangt der Mensch allein zu Begriffen; nicht diese, sondern jene sind für die meisten Menschen ihr ganzes Leben hindurch das Wichtigste. Noch mißlicher gestaltet sich die Sache, wenn mitunter unrichtige Definitio nen beigebracht werden. S. 27 heißt es z. B.: „Das Ges dächtniß ruft Vorstellungen überhaupt zurück; die Einbil dungskraft hingegen nur solche Vorstellungen, bei `welchen unsere Seele Vergnügen oder Mißvergnügen fühlt.” Andere, minder bedeutende, aber dennoch störende und im ganzen Werke nicht ganz selten wiederkehrende Mißstände kann man aus folgenden Beispielen abstrahiren. Die erste praktische Folge der Weisheit Gottes ist, daß auch wir weise werden sollen. Bei der Darlegung derselben Eigenschaft beginnt der Verf. fogleich mit dem Sternenhimmel. Bei der Lehre von der Res gierung der Welt wird von einem Könige ausgegangen. Bei der Allgegenwart Gottes werden diese Kinder schon daran ers innert, wie fie einst in der Fremde können verlassen umber irren müssen. Warum werden Fälle der Noth und des Ver laffeusseyns von Menschen, die in diesem Alter vorkommen können, ganz übergangen? Anstößig und Zweifel erregend ist gewiß folgende Redeform: „Die Seele ist also ein Wesen, welches man weder durch das Geficht, noch durch das Ochdr, noch durch das Gefühl, noch durch den Geschmak, noch durch

den Geruch wahrnehmen kann. So wåre sie also gar nichts? — Denn wenn man gar nichts sehen, hören, riechen, schmecken u. s. w. kann, so ist ja gar nichts da?" Diese und einige andere Mängel abgerechnet ist das Hauptstück recht gutất bears beitet. Ganz besonders schön ist Gottes Güte dargestellt.

Das zweite Hauptstück ist überschrieben:,,Von der Vors sehung Gottes für die Menschen von Erschaffung der Welt bis zur Ankunft des Welterlösers." Ueber das Werden, das Wesen und die Folgen der ersten Sünde erwartete ich schon hier Mehreres und Lieferes. Die Größe der Verschuldung gegenüber der Majestät und Liebe Gottes, die sich in der Strafe offenbarende Gerechtigkeit und Liebe des Herrn, die Abscheulichkeit der Sünde u. s. w. hätten hier schon mit Nachdruck und Sorgfalt behandelt werden sollen. Ueberhaupt kann der Sündenfall mit all seiner Umgebung, da durch ihn die ganze folgende Geschichte und Offenbarung gesetzt ist und nur in Verbindung mit ihm verstanden und beherziget wird, nicht mit zu viel Fleiß und Eifer in allen Klaffen dargestellt werden. Sofort wird die alttestamentliche Offenbarung bis zum Auftritt Mofis erzählt, in Betreff des Folgenden wird auf den spätern Unterricht verwiesen. Ich denke, weit zwecks mäßiger hätte der Verfasser gar manches Andere weggelaffen. Besonders tadelnswerth scheint es mir, wenn in der Dars stellung der alttestamentlichen Geschichte alles Andere, nur nicht die Hauptsache, die Entwicklung der Sünde und die Offenbarung des göttlichen Wesens dieser Sünde gegenüber zur Vorbereitung auf Chriftus hervorgehoben wird. Woun die Zöglinge dieser Klasse auch nicht die alttestamentliche Ge schichte als ein Ganzes anschauen können, so können sie dochh

in ihren einzelnen Fakten jenen Kern auffaffen; dieser Kern ist stets ein und derselbe, desto leichter sein Verständniß. Wahrs lich! das Liefere in der Religion ist immer leichter zu bes halten, als die unendliche willkührliche Mannigfaltigkeit mos ralischer Reflexionen. Ueberhaupt ist der Verf. von dem leis digen Moralisiren, dem Abbrechen einer dürftigen moralis fchen Nukanwendung von jedem Zweiglein der Geschichte durchaus nicht frei. Man flikt und flikt an der Moralität, den Kern der Geschichte, der den Glauben und damit die Moralität mit all ihren tausendfältigen Früchten pflanzen würde, berührt man mit keinem Finger; man gibt eine unübersehbare Pflichtentafel, das Prinzip der Erfüllung, das die Tafel unnöthig macht, läßt man ungepflegt.

Der dritte Abschnitt handelt von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, dem Erlöser der Welt. Diefe Katechesen finde ich ganz besonders ungenügend. Das eben gerügte Moralisiren macht sich hier besonders geltend. Die Geburt Jesu Christi z. B. wird nach Christoph Schmid recht schön erzählt, viele moralische Lehren kommen zum Vorschein, an die Ausläufer der Geschichte wird Vieles angeheftet. Aber der große Kern, der Sohn Gottes ist Mensch, Kind, arm geworden, mit der Fülle der entfündigenden, tröstenden, Jus bel erregenden, umwandelnden Momenten, wird kaum mit einer Sylbe berührt. Oder kann man dieser Klasse davon noch Nichts vorlegen? können fie Solches noch nicht bis auf einen gewissen Punkt faffen? Gewiß! Ja, diese Schüler kön uen und wollen dergleichen in einer gewiffen Beziehung ganz besonders beherzigen. Glaube, Liebe, Ehrfurcht, Dank u. s. w. kann und will gerade vorzugsweise in diesem Alter ges

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