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wahrer, als die äußerliche Verbindung, die durch ein gleich: lautendes Wort sich bildet.

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Nach K. 13 und 14 läßt H. Schenkel wieder zwei neue Kapitel durch den Interpolator eingefügt werden, bes hauptend, K. 15 u. 16 stehen außer allem Zusammenhange Dagegen wollen wir zuerst beiden beanstandeten Kapitel

mit den åchten K. 13 u. 14. zeigen, daß der Inhalt jener einen nothwendigen Theil in der Entfaltung des ganzen Thema's ausmache. Wenn Barnabas zeigen wollte, daß das Judenthum abgeschafft sey, und einer höhern Heilsords, nung Platz gemacht habe, auf welche hinzuweisen schon von Anfang an seine Bestimmung war; so mußte er gewiß auch zeigen: a) der alte Sabbat ist abgeschafft, b) ein neuer, der wahre Sabbat ist an sein Stelle, getreten, und c) dieser wahre Sabbat ist von Gott schon Anfangs gewollt, von deu Juden mißverstanden, von Gott aber wiederholt durch die Propheten wieder angedeutet worden. Das mußte Barnabas darlegen, wenn er nicht dem schweren Einwurfe gegen seine ganze Argumentation sich aussehen wollte: wie kannst du sagen, das Judenthum sey abgeschafft, da der Sabbat, gött, lich eingesetzt, bleibend seyn muß? Diesem Einwurf begeg net Barnabas im K. 15 durch die Entwicklung der drei eben angegebenen Punkte, und so hångt das K. 15 mit dem Ganzen zusammen. Dasselbe gilt von dem sechzehnten Kas pitel, denn wie vom Sabbat, so mußte vom Tempel gezeigt werden, daß der jüdische nicht der wahre, von Gott gewollte sey, und deßhalb aufgehört habe, um einem geistigen Tems pel Plaß zu machen.

Kap. 15 hångt aber nicht blos als integrirender Theil

in der Entwicklung des Hauptthema's, sondern auch noch näher und unmittelbarer mit K. 14 zusammen. Wenn K. 14 gezeigt war, daß der A. B. aufgehört habe und in einen neuen übergegangen sen; so mußte wohl alsbald der Gedanke sich anschließen: auch das alte Bundesfest hat aufgehört und einem neuen Platz gemacht, das neue aber ist das wahre, von Gott gewollte. Vom Bunde auf das Bundesfest ist ges wiß der Uebergang ein natürlicher und naheliegender. Als Bundesfest aber mußte der Sabbat betrachtet werden nach II. Mos. 31, 15-17. Vom Sabbat aber ward Barnabas von selbst auf den Tempel geleitet, da sich in Betreff seiner der nämliche Einwurf machen ließ, wie wegen des Sabbats.

Endlich führt H. Schenkel noch ein Argument an, welches gegen die Kapitel 15 u. 16 und für die ursprüngliche Verbindung des Schlusses K. 17 mit K. 14 fprechen soll. Im Schlusse, sagt er, spricht Barnabas seine Ueberzeugung aus, er habe nichts vorübergelassen, was zur wesentlichen Einsicht in die Lehre Christi gehöre. Denselben Gedanken aber erkläre er schon im K. 14, woraus die unmittelbare Verbindung dieser beiden Kapitel zu erschließen sey. Ans genommen, die Prämissen wären richtig, so wäre doch ime merhin diese Folgerung nicht nothwendig. Aber der Minor im Schluffe des H. Schenkel ist ganz falsch. In den Wor ten beó S. 14: γινώσκετε ἦν, πόθεν ἐλυτρώθημεν finbet er das frohe Selbstbewußtseyn des Apostels ausgedrückt, alles zur Einsicht in die Lehre Christi Beitragende angeführt zu haben. Solchen Sinn kann ich aber in diesen Worten nimmermehr finden, vielmehr drücken sie den Gedanken aus: sehet, von so großen Uebeln, von der Finsterniß, dem Tode

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u. dgl. hat uns Christus befreit. Daß dieser Gedanke darin liege, ergiebt sich jedem unbefangenen Lefer. Wo bleibt aber dann der Grund für die behauptete unmittelbare Verbindung son K. 17 mit K. 14, und für die Ausstoßung des zwischennne Liegenden?

Wir haben nun zwischen allen Kapiteln des ersten Theils unseres Briefes einen inneren Zusammenhang gefunden, und alle Zweifel an der inhaltlichen Einheit sind uns als un, begründet. erschienen. Aus der Einheit des Inbalts aber schließen wir auf die Einheit des Verfassers, oder auf die Integrität.

Für seine Interpolationshypothese führt H. Schenkel weiter an, es werde in den Kapiteln 7-12 und 15 und 16 der alte Bund anders beurtheilt, als in den åchten. Wäre diese Bemerkung und Behauptung richtig; so würde sich als lerdings ein nicht unbedeutendes Argument gegen die Intè grität unseres Briefes ergeben, und der Verdacht einer Ins terpolation låge nahe. Wir haben uns aber überzeugt, daß dem nicht so ist, und sprechen darum die Behauptung aus:

2) der alte Bund wird in den belobten Kapis teln auf gleiche Weise beurtheilt, wie in den beanstandeten, und umgekehrt.

Um im Einzelnen uns hievon zu überzeugen, müssen wir die in den sogenannten åchten Kapiteln enthaltenen Urs theile über das Judenthum aufsuchen, und sofort Aeußerun gen der beanstandeten Kapitel über denselben Gegenstand mit ihnen vergleichen.

Im K. 2 wird gesagt: die jüdischen Opfer will Gott nicht, er erklärte schon im A. T., daß er sie nicht gewollt

habe, und es war Irrthum von den Juden *), solche Opfer für gottgefällig zu halten.

K. 3. Gott selbst hat erklärt, er wolle die jüdischen Fasten nicht, sondern geistigere Fasten. Er hat uns diese geistigeren Fasten durch die Propheten angedeutet, damit wir nicht wie Proselyten ins jüdische Gesetz hineinlaufen.

K. 4. Die Juden haben schon von Anfang an allen Anspruch auf den göttlichen Bund verloren, ihr Testament ward zerbrochen, damit die Liebe Jesu in unseren Herzen besiegelt werde.

K. 5. In Beziehung auf die Juden hat Gott Proverb. 4, 18 gesagt; mit Recht werden den Vögeln Neße gestellt, d. h. verdienter Weise gehen die Juden unter. Gott hat ihnen Anfangs den rechten Weg gezeigt, aber fie haben die Finsterniß mehr geliebt. Christus ist im Fleische erschienen, um die Sünden der Juden voll zu maz chen; auch das hat der Prophet voraus verkündet.

K. 6. In Beziehung auf die Juden ward prophezeit : die Versammlung der Gottlosen hat mich umgeben. In Beziehung auf Christus ward das gute Land verheißen, in das wir durch eine neue Schöpfung eingehen sollten.

K. 13. Schon bei der Schwangerschaft Rebekka's und dem Segen Jakobs hat Gort angekündet, daß nicht die Juden, sondern die Christen Erben des göttli Hen Bundes seyen.

K. 14. Allerdings hat Gott zuerst mit den Juden den Bund schließen wollen, aber sie waren nicht würdig,

*) similiter errantes c. 2.

ihn zu empfangen, darum verloren sie alle Ans sprüche darauf, und der Bund gieng an die Chris ften über. Vor Chriftus saßen die Menschen in der Finfterniß, verzehrt vom Tode, übergeben der Ungerechtigkeit des Irrthums, waren Blinde und Gefangene.

Dieß sind die in den sogenannten åchten Kapiteln nies dergelegten Ansichten über das Judenthum und sein Verhålt= niß zum Christenthum. Es springt in die Augen, daß Barnabas das Judenthum nicht in dem Sinne als ein Glied in der religiösen Entwicklung der Menschheit betrachtet, in welchem man diese Phrase gemeinhin nimmt. Es war vielmehr seine Ansicht: nicht die Juden, sondern die Christen sind Erben des göttlichen Bundes, die Juden haben keinen Ans spruch darauf, sie sind in die Irre gegangen, in Finsterniß und Irrthum begraben worden, dem geistigen Tode anheimgefallen, haben Gottes Gebote nicht verstanden und selbe fleischlich buchstäblich aufgefaßt. Aber Gott hat von Zeit zu Zeit Propheten erweckt, um durch sie hinzudeuten auf seinen Willen, und anzukündigen den neuen Bund, der in Christus und durch ihn geschlossen werden sollte.

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So denkt Barnabas. Spricht er sich nun in den beans ftandeten Kapiteln anders aus, etwa in einer Weise, welche dieser entgegengesetzt, oder wenigstens von ihr so verschieden ist, daß diese Kapitel einem andern Verfasser zugeschrieben werden müssen? Herr Schenkel versichert uns deffen, aber auch hier wollen wir mit eigenen Augen sehen. Die beans standeten Kapitel fuchen in einer Reihe von Beispielen zu zeigen, daß zahlreiche Umstände aus dem Leben und Leiden Jesu schon im A. T. angedeutet worden seyen, z. B. daß er

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