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H. Schenkel wieder in Abrede zu ziehen geneigt ist. Auch in den beanstandeten Kapiteln werden sie als von Gott inspirist dargestellt, und Gott ist es, der durch sie redet. Daher die gormet: λέγει ὁ κύριος per θεὸς ἐν τῷ προφήτη. gl. R. 7. 9. 11. 12. 15. Wenn nun Gott als durch die Pro pheten redend betrachtet wird, werden dann nicht diese selbst als göttliche Organe dargestellt? Als solche erscheinen sie_fomit in den beanstandeten, wie in den belobten Kapiteln.

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Nicht blos die Einheit des Inhalts im Allgemeinen ist es also, was für die Integrität des ersten Theiles vom Briefe Barnabȧ spricht; auch die gleiche Beurtheilungsweise des A. T., die wir in den beanstandeten, wie in den belobten Kapiteln treffen, weist auf die Einheit des Verfassers hin. Aber auch

3) die Anschauungsweise des neuen Bundes ist in den belobten und bestrittenen Kapiteln dieselbe.

Nach den åchten Kapiteln, behauptet H. Schenkel, ers scheine das Christenthum als eine sittlich, religiösé: Heilsans stalt zur Beseligung der Menschen. Aber ganz anders verhalte es sich nach den Vorstellungen des Verfassers der übris gen Kapitel. Der Tod Cheisti sey diesem ein Opfer, welches zurückgeführt werde auf das alttestamentliche Opfer des Isaak.

Bleiben wir zunächst hiebei stehen, fragend: ist es ein Gegensatz gegen die Auffassung des Christenthums als einer fittlich: religiösen Heilsanstalt, wenn behauptet wird, der Tod Christi sey ein Opfer? Denken wir an die Lehre der christlichen Kirche überhaupt, wie dieselbe von allen supras

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naturalistischen Theologen bekannt wird. Es erscheint ihnen 'ja das Christenthum als eine fittlich religidse Heilsanstalt, durch welche Gotteserkenntniß, Sündenvergebung und Heis ligung uns zu Theil wird für und für. Und mit diesem Glauben verbinden sie den weiteren Glauben an den Opfertod Chrifti, bekennend, eben durch das Opfer am Kreuze sey das Christenthum solche Heilsanstalt geworden. Beide Begriffe, christliche Heilsanstalt und Opfertod Chrifti vertras gen sich also nicht blos mit einander, sondern fordern einans der. Oder werden wir etwà, wenn ein Prediger von dem Einen und dem Andern spricht, glauben müffen, er habe sich in zwei Personen gespalten? Wenn aber Barnabas weiter das Opfer Isaaks als ein Vorbild des Opfers Christi bes trachtet, was soll ihn dann dabei hindern, im Christenthum eine sittlich religiöse Heilsanstalt anzuerkennen? Nur der Flachste Pelagianismus kann Kreuzopfer und Heilsanstalt nicht in einem Geiste verbinden, solchen Pelagianismus aber wollen wir doch nicht als nothwendige Eigenschaft des áchten Barnabas statuiren. Und wird etwa nicht auch in den beanstandeten Kapiteln das Christenthum als sittlich, religiöse Heilsanstalt angesehen, wenn K. 8. gesagt wird: die Boten des Evangeliums haben uns Vergebung der Sünden und Reinigung des Herzens gepredigt?

Weiter bemerkt H. Schenkel: mit dem Tode Christi werden in den bestrittenen Kapiteln nicht unmittelbar sittliche Wirkungen in Verbindung gesetzt, während dieß in den åchten Kapiteln geschehe; und auch dieß spreche für die Duplis citåt der Verfasser. Wir getrauen uns dagegen zu zeigen, daß auch in den bestrittenen Kapiteln, wie in den belobten,

Fittliche Wirkungen unmittelbar mit dem Tode des Herrn in Verbindung gesetzt werde. K., 7. ist gesagt: Christus babe gelitten ἵνα ἡ πληγὴ αὐτοῦ ζωοποιήσῃ ἡμᾶς. St nun hier das Lodesleiden Chrifti mit einer fittlichen Wirs kung in Verbindung gescht, oder versteht etwa Barnabas unter dem Lebendigmachen nur eine Restauration des physischen Lebens? In demselben Kapitel heißt es: Christus babe feinen Leib bargebract als Spfer ὑπὲρ τῶν ἡμετέρων åμaptiäv, d. h. wohl: er hat unsere Sünden am Kreuze gefühnt. Konnte der åchte Barnabas anders sprechen, und ist hier nicht ächt christlich von der sündenvergebenden Wirtung des Todes Chrifti die Rede?

Im achten Kapitel wird der Ysop als Typus der Reinigung, die uns durch den Tod Chrifti zu Theil werde, betrachtet. Das ist unverkennbar nach dem ganzen Zusame menhang. Siehe hier abermal eine sittliche Wirkung des Lodes Christi! Eine das ethische Leben gebende Wirkung wird dem Tode Christi auch K. 12. zugeschrieben, und wir `könnten die Beispiele häufen, wenn es ndthig wäre. - Allein schon aus dem Angeführten leuchtet ein, daß auch in den beanstandeten Kapiteln unmittelbar fittliche Wirkungen mit dem Tode Christi in Verbindung gescht werden. Da dass selbe auch in den belobten Kapiteln geschieht, wie H. Schens kel selber behauptet; so sehen wir keinen Grund, an zwei Verfasser zu denken, haben vielmehr die Wahrscheinlichkeit für das Gegentheil in Anspruch zu nehmen.

Zum Nachtheile der beanstandeten Kapitel und zum Bes' weise, wie in ihnen das Christenthum nicht als eine religides fittliche Heilsanstalt betrachtet werde, behauptet H. Schenkel:

statt die sittlichen Wirkungen des Todes Christi hervorzuheben, schreibe der Verfasser der bestrittenen Kapitel der Laufe eine magische Kraft zu. Aber auch dieses müssen wir bestreiten, wenn dem Verfasser eine andere Ansicht, als die allgemein chriftliche, von der Wirksamkeit der Taufe beiges meffen werden will. Im Anfange des eilften Kapitels sagter einfach von der Laufe, daß sie Vergebung der Sünden bringe. Diese fündenvergebende Kraft schreibt er der Laufe nur in Rücksicht auf Gott zu, betrachtet jene Wirkung als von Gott ausfließend, und deutet dieß unzweideutig in der Stelle an, wo Gott spricht: mich, die lebendige Quelle haben sie verlassen u. s. f. ses Kapitels die Taufe weiter mit dem Bache vergleicht, der die an ihm stehenden Bäume bewässert, daß sie Frucht brins gen und ihre Blätter nicht abfallen, wenn er weiter sagt: voll Sünde und Unflat steigen wir in das Waffer, aber Früchte tragend kommen wir heraus; was sagt er da Andes res, als was jeder orthodore Christ sagen könnte und möch te? Wo ist nun der Widerspruch dieser Kapitel gegen die Beurtheilung des Christenthums als einer sittlich-religiösen Heilsanstalt?

Und wenn er im Verlaufe dies

Offenbar übertriebene und gesuchte Verdächtigung ist es, wenn behauptet wird, in den bestrittenen Kapiteln werde das Gottesreich selbst von der Kraft des Holzes (Kreuzholzes) abhängig gemacht, und die Begriffe von der Wiederkunst Christi seyen so sinnlich, daß Christus in einem rothen Scharlachmantel kommend gedacht werde. Wer ist wohl so pros saisch, daß ihm nie ein bildlicher Ausdruck entschlüpfte, wie der ist: sie werden Jefum am Gerichtstage sehen mit Theol. Quart. Schr. 1839. 18.

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einem Pupurmantel angethan? Niemanden wohl fällt es ein, solchen Ausdruck wörtlich zu nehmen, und an Luch und Farbe und Schneider zu denken. Uud wenn K. 11. ge= fagt wird: felig sind die, welche ihr Vertrauen auf das Kreuz feßend in das Wasser gestiegen sind"; so zeugen diese Worte gewiß nicht dafür, daß der Verfasser zu denen ges hörte, die nur das leeee Kreuz aufpflanzen, aber das Lámm vom Kreuze genommen haben.

Aus Allem geht hervor, daß wir nirgends in der Bes urtheilung und Auffassungsweise des Christenthums einen Punkt finden können, wo die Disparität der Ansichten in unserem Briefe auf eine Mehrheit von Verfassern schließen ließe. Im Gegentheile, da in den beanstandeten, wie in den belobten Kapiteln das Christenthum als eine sittlich-religiðse Heilsanstalt betrachtet wird, da und dort sittliche Wirkungen mit dem Opfertode Christi in Verbindung gesetzt werden, und nicht das Geringste sich findet, was eine Differenz in der Auffassungsweise des Christenthums verriethe; so glauben wir die Wahrscheinlichkeit für uns zu haben, wenn wir gegen H. Schenkel die Identität des Verfassers und die Integrität unseres Briefes behaupten.

Vereinzelt würde freilich dieses Argument auch für uns nichts beweisen, denn auch bei zwei verschiedenen Verfassern können die Ansichten über das Christenthum und seine Wir kungen dieselben seyn. Aber wenn in einer Schrift, die sich sonst als ein Ganzes ankündet, und deren Integrität durch andere Gründe wahrscheinlich gemacht werden kann, auch eine solche Uebereinstimmung in einem Punkte sich findet ;

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