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Antimenidas.

AD. VII, 2 ungen im Innern ist der auswärtige Großstaat die Zuflucht gewesen. Am Hofe von Babylon wie von Ägypten wußte man das Schwert eines tüchtigen Reisläufers zu verwerten.

Ein solches rühmte sich auch Antimenidas geschwungen zu haben und sein wortgewaltiger Bruder hat ihn den heimischen Anhängern, dem „Tyrannen“ zum Troße, darum verherrlicht. Hatte doch der Tyrann die Oberhoheit des Babylonierkönigs anerkennen müssen, wo der wackere Bruder in so hohen Ehren gestanden hatte. Der hatte viel zu erzählen gewußt, als er wieder nach Hause kam

oder vielleicht hatte er es nur durch Boten gemeldet. Er hatte die „Babylonier durch eine gewaltige Heldentat aus großer Gefahr befreit, indem er einen mächtigen Krieger erlegte, der fünf Ellen weniger eine Spanne groß war." Er ist oft erlegt worden, dieser Riese, der ein ganzes Volk oder Heer bedrohte und der je nachdem 5 oder 5 weniger 1, Elle groß ist. In der israelitischen Legende heißt er Goliat und überall findet man ihn in den orientalischen Erzählungen. Der gewandte Griechenheld hat sogar das Schwert des Unterlegenen zum Zeichen der Wahrheit vorzeigen können auch David hat Goliats Schwert „vor Jahwe aufgehängt“ und sich seiner später bedient als eines rechten Balmung.

So spielt in die Geschichte die Legende hinein, hier einmal in greifbarer Weise und zeigt, wie der Orient im praktischen Leben und in Anregung der Geister dem jungen Griechentum manches bot. Er hat gelehrige und begabte Schüler gehabt.

Mit dem Ende von Nebukadnezars lezten Jahren stehen wir auch am Ende der lezten Nachblüte Babylons, sein Reich hat ihn nur um wenig überlebt, die Zeit seiner vier Nachfolger erscheint nur als ein Nachspiel. Dann fällt der ganze Orient an die Perser und eine neue Zeit bricht an, die stets im Lichte der Geschichte ge= legen hat, und wo der griechische Staatsmann besser mit dem Orient zu rechnen verstand, als es der griechische Historiker geschildert und der moderne es ihm nacherzählt hat.

Babylonische Hymnen und Gebete

in Auswahl

von

Dr. Heinrich Zimmern

ord. Professor an der Universität Leipzig

Leipzig

J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung

Der Alte Orient.

Gemeinverständliche Darstellungen

herausgegeben von der

Vorderafiatischen Gesellschaft.

7. Jahrgang, Heft 3.

Wegen der vielfach erweiterten Neudrucke empfiehlt es sich, fortab nach Jahrgang, Heft und Seitenzahl zu zitieren und eine zweite oder weitere Auflage mit hochstehender Ziffer anzudeuten, also z. B.: AD. IV, 2o S. . . . Alter Orient, 4. Jahrg., 2. Heft, 2. Aufl. Seite .

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Unter den zahlreichen und mannigfaltigen literarischen Erzeugnissen, die uns durch die Wiederentdeckung des babylonischen Altertums bekannt geworden sind, können die Hymnen und Gebete an die Götter aus verschiedenen Gründen ein besonderes Interesse bean= spruchen. So hat sich die Forschung, nachdem zunächst die Inschriften historischen Inhalts in der Hauptsache entziffert waren, in der Tat schon frühzeitig mit Vorliebe gerade auch der Hymnenund Gebetsliteratur der Babylonier und Assyrer zugewandt. Auch haben die Forscher schon von Anfang an auf die nach Form und Inhalt frappanten Anklänge der babylonischen Hymnen an die alttestamentlichen Psalmen hingewiesen.

Freilich hat man dabei bis auf den heutigen Tag, troy alles instinktiven Herausfühlens solcher „Anklänge“, nicht präzis festzustellen unternommen, worin nun wirklich im einzelnen die nahe Verwandtschaft zwischen der babylonischen und hebräischen Psalmenliteratur besteht, und welches auf der andern Seite die charakteristischen Unterschiede sind, die troß alledem zwischen den beiden Psalmen= literaturen in starkem Maße vorhanden sind. Ebensowenig ist man sich bis jetzt darüber klar geworden, wie ein historischer Zusammen= hang einen solchen überhaupt einmal zugegeben zwischen der babylonischen und hebräischen Psalmenliteratur im einzelnen nun zu denken ist.

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Auch über die babylonischen Hymnen und Gebete an und für sich, abgesehen von diesem Seitenblicke auf das Alte Testament, hat sich bis jezt noch kein feststehendes, allgemein angenommenes Urteil gebildet. Bald wurden und werden sie nach der ethischen wie nach der ästhetischen Seite hin stark überschäßt, bald nach beiden Seiten hin ungerecht niedrig eingeschäßt. Ein Hauptfehler wurde und wird vielfach bei der Beurteilung der babylonischen Hymnenliteratur_dadurch begangen, daß man diese Hymnen und Gebete losgelöst von dem Zusammenhange, worin sie uns entgegentreten, oder von der

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Antimenidas.

AO. VII, 2 ungen im Innern ist der auswärtige Großstaat die Zuflucht gewesen. Am Hofe von Babylon wie von Ägypten wußte man das Schwert eines tüchtigen Reisläufers zu verwerten.

Ein solches rühmte sich auch Antimenidas geschwungen zu haben und sein wortgewaltiger Bruder hat ihn den heimischen Anhängern, dem „Tyrannen“ zum Troße, darum verherrlicht. Hatte doch der Tyrann die Oberhoheit des Babylonierkönigs anerkennen müssen, wo der wackere Bruder in so hohen Ehren gestanden hatte. Der hatte viel zu erzählen gewußt, als er wieder nach Hause kam

oder vielleicht hatte er es nur durch Boten gemeldet. Er hatte die „Babylonier durch eine gewaltige Heldentat aus großer Gefahr befreit, indem er einen mächtigen Krieger erlegte, der fünf Ellen weniger eine Spanne groß war." Er ist oft erlegt worden, dieser Riese, der ein ganzes Volk oder Heer bedrohte und der je nachdem 5 oder 5 weniger 1/4 Elle groß ist. In der israelitischen Legende heißt er Goliat und überall findet man ihn in den orientalischen Erzählungen. Der gewandte Griechenheld hat sogar das Schwert des Unterlegenen zum Zeichen der Wahrheit vorzeigen können auch David hat Goliats Schwert „vor Jahwe aufgehängt“ und sich seiner später bedient als eines rechten Balmung.

So spielt in die Geschichte die Legende hinein, hier einmal in greifbarer Weise und zeigt, wie der Orient im praktischen Leben und in Anregung der Geister dem jungen Griechentum manches bot. Er hat gelehrige und begabte Schüler gehabt.

Mit dem Ende von Nebukadnezars lezten Jahren stehen wir auch am Ende der lezten Nachblüte Babylons, sein Reich hat ihn nur um wenig überlebt, die Zeit seiner vier Nachfolger erscheint nur als ein Nachspiel. Dann fällt der ganze Orient an die Perser und eine neue Zeit bricht an, die stets im Lichte der Geschichte ge= legen hat, und wo der griechische Staatsmann besser mit dem Orient zu rechnen verstand, als es der griechische Historiker geschildert und der moderne es ihm nacherzählt hat.

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