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Der

Alte Orient

Gemeinverständliche Darstellungen

herausgegeben von der

Worderasiatischen Gesellschaft

Achter Jahrgang

1. Winckler, Prof. Dr. Hugo: Die babylonische Weltschöpfung. Mit 1 Abbildung. 2. Spiegelberg, Prof. Dr. Wilhelm: Die Schrift und Sprache der alten Aegypter. Mit 3 Abbildungen und mehreren Schriftproben. 3. v. Landau, Freiherr Dr. Wilhelm: Die phönizischen Inschriften. 4. Weber, Dr. Otto: Forschungsreisen in Süd-Arabien bis zum Auftreten Eduard Glasers. Mit Kartenskizzen und Abbildungen.

Leipzig

J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung

Die babylonische

Weltschöpfung

Don

Hugo Winckler

a. o. Professor an der Universität Berlin

Leipzig

J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung

Der Alte Orient.

Gemeinverständliche Darstellungen

herausgegeben von der

Vorderasiatischen Gesellschaft.

8. Jahrgang, Heft 1.

Wegen der vielfach erweiterten Neudrucke empfiehlt es sich, fortab nach Jahrgang, Heft und Seitenzahl zu zitieren, ev. noch mit hochstehender Ziffer die Auflage andeutend, also: AD. V, 2 S... bez. AD. IV, 44 S. . .

Innerhalb der babylonischen und gesamten altorientalischen

Kultur, soweit wir sie geschichtlich verfolgen können und noch ein geraumes Stück darüber hinaus, ist der Mythus wie jeder andre Bestandteil des geistigen Lebens in das einheitliche System der Weltanschauung eingeschlossen, in dessen Ausbildung uns die große und vorläufig noch nicht abzuschäzende Bedeutung der ältesten geschichtlich festzustellenden Entwicklungsstufe der Menschheit entgegentritt 1). Aber gerade dem Aber gerade dem Mythus fällt innerhalb der vielen, einheitlich angeschauten oder dargestellten Auffassungen der umgebenden Welt, ihre Teile und ihre Erscheinungen in Raum und Zeit, in Geist und Stoff, eine Rolle zu, welche ihn vor allem dazu bestimmt, die Grundlagen der großen Weltanschauung darzulegen.

Es ist der Zweck und das Wesen des Mythus, die Vorgänge und wirkenden Kräfte im Weltall und am Himmel in einer dem ungeschulten Verstande faßbaren Form darzustellen und sie dem naiven Empfinden, das an Unkörperlichem und Übersinnlichem keinen Anteil nimmt, näher zu bringen.

Alles geistige Leben, jede Regelung des Lebens, in Sitte, Gesez und Ordnung beruht auf religiöser Grundlage, und diese Religion war eine Gestirnreligion, eine Lehre von den Himmels= förpern und Himmelsräumen, ihren Bewegungen und ihrem gegenseitigen Verhältnis. Deren Erscheinungen in einer anmutenden und leicht begreiflichen Form darzustellen, ist der Zweck des Mythus, der also eine symbolische Darstellung des gegenseitigen Verhaltens der Götter sein will und in poetischer Gestalt zur Darstellung bringt, was im großen Weltenraume und am Himmel vor sich geht.

Der immer wiederkehrende Grundgedanke bei jeder mythischen Darstellung von Vorgängen am Himmel oder im Weltenraume ist

1) Für die allgemeinen Vorausseßungen dieser Ausführungen, das Wesen und die Bedeutung der altorientalischen Weltanschauung s. AO. III, 2/3. „Himmels- und Weltenbild der alten Babylonier“.

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