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AC. VIII, 3

Um-el-awamid.

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Der eigentliche Name der Ansiedlung von Um-el-awamid_war wohl Hammon oder El-hammon:

Um-el-awamid 2.

Malk-Astart, dem Gotte von Hammon. (2) Weihung von Abd-Eschmun für seinen Sohn.

Um-el-awamid 4. (Inschrift von Ma'sub).

Die große Säulenhalle des Oftens und die (2) nördliche (?), welche gebaut haben der göttliche Gesandte1 Malk- (3) Astart und seine Diener, die Bürger von Hammon (4) für Astart im Tempel des El-Hammon, im Jahre 26 des Ptolemäos, des Herrn (6) der Könige, des herrlichen, des Wohltäters (Euergetes), Sohnes des Ptolemãos und (7) der Arsinoë, des Göttergeschwister(8) paares, 53. Jahr des Volkes [von Tyrus], (9) so wie er gebaut hat alle übrigen (10) Heiligtümer, welche im Lande sind, damit es sei ihm zum [Gedächtnis (11) und zum Ruhme in] Ewigkeit.

Sonst sind aus diesen Ruinenstätten nur noch einige Bruchstücke bekannt, deren Inschrift keinen Zusammenhang von Bedeutung ergibt. Neuerdings aber sind einige Statuen in Um-el-awamid gefunden worden, welche die Namen der Dargestellten in der gewohnheitsgemäßen Formel führen. Sie gehören ebenfalls einer verhältnismäßig späten Zeit d. h. der hellenistischen an und haben ihre Bedeutung mehr für die (spätere) phönizische Kunstgeschichte als für das Schrifttum.

Damit sind die auf dem Boden des eigentlichen Phönizien gefundenen Inschriften erschöpft. Die Gebiete weiter südwärts, welche zeitweilig bis nach Jaffa hin zum phönizischen Machtbereiche gehört haben man vgl. die Inschrift Eschmun-azars haben noch keinerlei Urkunden aus phönizischer Zeit geliefert. Ergebnisreicher sind die Ruinenstätten Cyperns gewesen, wo wir freilich phönizisches Wesen nicht in reiner Entwicklung zu finden hoffen dürfen. Denn auf dieser Insel hat die phönizische Eroberung nur eine politische Beherrschung zur Folge gehabt, während die Zusammenseßung der Bevölkerung durch andre vorphönizische Schichten und dann, etwa seit dem 8. Jahrhundert durch das um sich greifende Griechentum stark bestimmt worden ist. Es spricht um so mehr für die kräftige Entwicklung phönizischer Kultur, daß alles, was wir an sprachlichen Zeugnissen vom cyprischen Boden haben, eine reine, von fremden Einflüssen nicht berührte Sprache zeigt. Die Schrift zeigt kleine Eigentümlichkeiten langausgezogene Grundstriche sonst aber ebenso wenig wie die der ferner liegenden „Kolonien" grundsägliche Unterschiede. In dieser Hinsicht können also alle diese vom Boden

1) Bezeichnung des Oberpriesters, der zugleich politische Herrschaft ausübt?

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Cypern: Nition (Larnaka).

AO. VIII,

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Cyperns stammenden Inschriften als gut phönizisch in Anspruch genommen werden. Das Mutterland lag dieser ersten natürlichen Staffel der Ausbreitung phönizischen Wesens so nahe, und die Beziehungen sind bis in die späte Zeit so enge geblieben, daß das Unterbleiben einer selbständigen Entwicklung des Schriftwesens durchaus begreiflich erscheint.

Die wichtigsten Inschriften stammen meist aus persischer und hellenistischer Zeit. Sie sind fast ausschließlich Weihinschriften auf Statuen, Altären u. dgl.

Kition1 1.

Am 6. Tage des Monates Bul im Jahre 21 des Königs Pum-jatan, Königs von Kition und (2) Jdi’al (Idalion) und Tamasos, Sohnes des Königs Melek-jatan, Königs von Kition und Jdi'al. Dieser Altar (3) und diese zwei 2— Löwen sind es, welche gestiftet hat Bodo, Priester des Rescheph-ches 2, Sohn von Jakin-schillem, Sohnes von Eschmun-adon seinem Herrn Reschephches. Er segne.

Rition 2.

Am 24. des Monats m rp im Jahre 37 des Königs Pum-jatan, Königs von Kition und Jdi’al, Sohnes des Königs (2) Melek-jatan, Königs von Kition und Jdi'al. Diese Statue ist es, welche gestiftet und errichtet hat aus Erz Ja'asch, die Gattin [Baal-]jatans, des Dien[ers (?) (3) des Tempels der Astart, die Tochter Scham'as, Sohnes Ba[al-jatans], für ihre Herrin Astart. [Sie er]höre [die Stimme].

Es sind noch mehrere verstümmelte Inschriften und kleine Bruchstücke ähnlichen Inhalts vorhanden, welche in die Zeit desselben Königs gehören. Besonders häufig sind Weihungen an Eschmun-Melkart gewesen, eine Doppelgottheit, welche die beiden Hauptgötter von Tyrus und Sidon und die beiden Gegensäße der Natur in sich vereinigt.

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Auch eine der wenigen zweisprachigen stammt von dort:

Nition 36.

Limyrnos, der Bechermacher, ich liege hier.

eine Grabinschrift

Ein Verzeichnis von Ausgaben der Verwaltung des Astart

1) vgl. S. 18.

2) Rescheph entspricht Apollo, es ist also eine Erscheinungsform der betreffenden Gottheit gemeint.

3) d. h. Sommer und Winter, Tag und Nacht, Mond und Sonne, Licht und Finsternis, Leben und Tod, Ober- und Unterwelt, also das Ganze in zwei Hälften und in einem sich ergänzenden Kreislauf.

4) Der griechische Text lautet: „Ein Xanthier aus Lykien, Limyrnos, der Bechermacher, ich liege hier".

AO. VIII, 3

Cypern: Jdalion, Tamassos.

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Tempels gehört nicht zu den Inschriften im eigentlichen Sinne, ist aber als einzige Urkunde ihrer Art wertvoll.

Auch Idalion, das durch den Titel des Königs Pum-jatan als mit Kition zeitweilig vereint bewiesen wird, hat gleichartige Inschriften und aus gleicher Zeit geliefert. Sie rühren zum Teil von dem gleichen König und von seinem Vater her:

Idalion 3.

Dieses ist das Postament aus Stein gehauen, welches gestiftet hat der König Melek-jatan, König von Kition und Jdi'al, Sohn von Baal-ram, seinem Gotte (2) Rescheph-Mikal1 in Jdi'al, im Monat Bul im Jahre 2 seiner Regierung über Kition und Jdi'al, weil er erhörte die Stimme. Er segne.

Idalion 4.

[Dieses ist die Statue, welche gestiftet hat der König Pum-jatan, König] von Kition und Idi'al, Sohn Melek-jatans, (2) [Königs von Kition und Jdi’al, seinem Gotte Rescheph-Mikal im Mo]nat k r r im Jahre acht — 8 — seiner Regierung über (3) [Kition und Jdia'al, weil er erhörte die Stimme. Er segne.] Auch aus ptolemäischer Zeit stammen mehrere der Inschriften von Idalion:

Idalion 8.

Der (Göttin) Anat, der Lebenskraft, (2) und dem Herrn der Könige 2 Ptolemãos, (3) hat Baal-schillem, Sohn Sesmajs (4) geheiligt den Altar zum guten Glück]3.

Einige zweisprachige Inschriften in der eigenartigen alten cyprischen Silbenschrift sind sowohl in Idalion als in Tamassos gefunden worden:

Tamassos 1.

Dieses ist die Statue, welche gestiftet und errichtet (2) hat Menachem, Sohn von Ben-chodesch, Sohnes Menachems (3) Sohnes Ariks, seinem Herrn [Reschleph- (4) alajjot im Monate Etanim im Jahre (5) dreißig 30 - des Königs Melek-jatan, Königs von Kition und Jdi'al, weil er erhörte die Stimme. Er segne.

Der griechische Text lautet: Diese Statue hat gestiftet und errichtet Menaffes (Mnaseas?) Sohn Numenions dem Gotte Apollo Eleitas 4. Zum Heil.

1) Griechisch als Apollon Amyklaios bezeichnet.

2) Vgl. S. 14. 16. 18.

3) Zweisprachig; griechischer Text: Athene, der rettenden Siegerin, und des Königs Ptolemäos, hat Praxidemos, Sohn Sesmas, den Altar errichtet. Zum guten Glück.

4) In einer andern Inschrift als Apollo Alasiotas wiedergegeben, d. i. Rescheph von Alaschia, dem durch die Tel-Amarna-Tafeln bekannten Namen von Cypern.

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Cypern: Narnaka.

AD. VIII, 3

Inhaltreicher ist die zur Statue eines hohen Beamten aus ptolemäischer Zeit gehörige Inschrift aus Narnaka (Larnax Lapithu):

Gut Glück. (2) Diese Statue gehört mir Jatan-Baal, dem Sohne des Landesobersten, Sohn Ger-Astarts des Landesobersten, Sohnes Abd-A[starts des Landesobersten, Sohnes ...rs, (3)Sohnes Ger-Astarts, Sohnes Schallums prk d m 1o, welche ich errichtet habe für mich im Heiligtume Melfarts z[um guten Gedächtnis für ewig für meinen Namen (4) am Neumond (erften) des Monates Zebach-schischim, des Jahres elf des Herrn der Könige Ptolemaios, Sohnes des Herrn der Könige Ptolemaios, (5) welche sind für das Volk von Laphethus Jahre 33, als Priester war für den Herrn der Könige3 Abd-Astart Sohn Ger-Astarts, (6) des Vorstehers des Landes p r k d ml.

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Im Monat mp der Jahre 4 des Herrn der Könige (7) Ptolemaios, zu Lebzeiten meines Vaters, habe ich gelegt (aufgestellt) im Heiligtume Melkarts den m sch p n meines Vaters aus Bronze, und im Monat (8) Pealot der Jahre 5 des Herrn der Könige Ptolemaios, Sohnes des Herrn der Könige Ptolemaios bei Lebzeiten (9) meines Vaters habe ich geschenkt und geweiht die frei umherschweifenden Tiere 5 im Bereiche des Gefildes von Narnak für meinen Herrn Melkart (10) und ich habe zugeeignet die Einkünfte aus diesen Tieren und die Opfer aus dieser Stiftung (?) und die Altäre meinem Herrn Melkart (11) für mein Leben und das Leben meiner Nachkommenschaft, alltäglich, und dem mitregierenden Göttersproß Kleopatra (??) und meinen H[errn?] (12) an den Neuund Vollmonden (?) allmonatlich für immer, wie es bestimmt ist in der Tafel (?) aus Bronze (13) [welche ich geschrieben und befestigt habe an der Mauer, auf welcher steht die Darbringung meiner Frömmigkeit.

7

Und ich habe gemacht außer (?) (14). .?? aus Silber (?) im Gewichte von 102 Talenten (?) und habe sie geweiht (15) meinem Herrn Melkart.

Heil (?) und Glück sei mir und meinen Nachkommen und es gedenke meiner Melkart (16) [mit einem] guten [Namen]. . .

Ägypten ist zu allen Zeiten wie noch heutigen Tags von den geschäftsgewandten Söhnen der syrischen Küste aufgesucht worden. Seine gewaltigen und ehrwürdigen Bauten haben stets den Reijenden

1) Oder besser wohl Adligen, denn der „Landesoberste“ ist doch wohl eine Würde, welche der einheimischen Verwaltung angehört. Der Betreffende wird natürlich aus den großen Grundbesißern genommen.

2) Noch nicht erklärte Buchstabengruppe. Enthält sie vielleicht den Namen der Familie und des Gaues (der Grafschaft) der Familie?

3) Der König hat auch auf Cypern wie in Ägypten seinen Kult als Gott. der ein Bruder Jatan-Baals war Nach dem Oberpriester 4) Der aber jest im Jahre 11 tot ist.

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wird datiert.

5) Die Tiere stehen im Tempelgebiete unter dem Schuße des Gottes und bedürfen deshalb keiner besonderen Obhut.

6) Die Schwester und Gattin des Königs (vgl. S. 16 Anm. 1; S. 19) wird ebenfalls als Göttin verehrt.

7) Die Opfer für Melkart sind täglich, die für Ptolemaios und Kleopatra halbmonatig (14-tägig).

AO. VIII, 3 Ägypten: Abydos, Memphis. Delos.

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Veranlassung geboten ihre Namen an ihren Wänden zu verewigen. So finden sich zahlreiche solcher Graffiti von phönizischen Reisenden, die freilich inhaltlich selten ein Interesse bieten. Daneben sind aber auch von ansässigen Phöniziern Weihungen und dergl. erhalten. In diesem Zusammenhange ist auch wieder an die ScheschonkTafel von Byblos (S. 12) zu erinnern.

Besonders zahlreich sind die Graffiti am Osiris-Tempel zu Abydos, wo man einige 60 als phönizische erkennen kann, deren Lesung freilich nicht immer sicher ist. Unter ihnen zeichnet sich durch ein gewisses historisches Interesse eine der Inschriften aus, welche durch ein beigefügtes griechisches Epigramm ihre weitere Erläuterung erhält. Dieses nennt die Namen der Söldnerführer, welche mit König Psammetich1 nach Elephantine (Assuan) zogen und die beigefügten sechs Zeilen mit phönizischen Namen gehören danach Phöniziern des Heeres an.

Die Inschrift auf einer Harpokrates-Statue (jezt in Madrid) dürfte wohl ebenfalls aus Ägypten stammen:

Harpokrates, der Leben gebende, (2) seinem Diener Abd-Eschmun, Sohn Aftart-jatans Sohnes Magons Sohnes von Ch n t Sohnes von (3) P th Sohnes von Th th Sohnes von Psch m . . j (4) im Jahre . . .

Aus Memphis sind einige Weihungen bekannt.

Basis, einer Stele aus weißem Marmor steht:

Auf der

Dieses Weihestück habe ich aufgestellt, ich, Bod-Astart, Sohn von AbdMilkot Sohnes von Beni-baal Sohnes von Abd-Milkot Sohnes von Beni-baal (2) Sohnes von Abd-Milko[t. ] damit sie mich erhöre, mich: für meine

Herrin die Gottheit Herrin Isis, die Gottheit Astart, und für die Götter, welche (3)... Sie mögen segnen [Bod-Astart und seine Söhne] Abd-Ofir und Beni-baal und Abd-Schemesch und Paal-Astart und ihre Mutter ChanniAftart (4) und ihnen geben Gnade und Leben vor Göttern und Menschen.

Auf griechischem Boden ist aus der Zeit der Herrschaft der Ptolemäer in den Inschriften von Delos öfter Philokles, König der Sidonier“ erwähnt, der unter dem zweiten Ptolemäer die Stellung eines Vorstehers des Inselbundes einnahm. Indessen sind die betreffenden Inschriften alle in griechischer Sprache abgefaßt. Eine Weihung eines früheren „Königs der Sidonier“, Abd-[Astart], wie wohl zu ergänzen, hat nur wenig Buchstaben erhalten. Ein König Straton ist im 4. Jahrhundert bezeugt und unmittelbar vor Alexander d. Gr.

1) Bisher gewöhnlich als Psammetich II. angesehen (594-589); nach neueren Anhalten scheint es jedoch (so W. M. Müller), als wäre es Psammetich I. (664-610). Die Frage ist für die griechische Epigraphik wichtig!

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