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der Schrift) erwähnten Zug gegen Jerusalem unternommen haben. Damals wurde Manaffe gefangen genommen und in Ketten nach Babel gebracht, wo sich der Großkönig gerade aufhielt, bald aber wieder freigelassen.

Das Zeughaus, das Sanherib gebaut hatte, erweiterte Asarhaddon und führte ihm Wasser für die Rosse und andre Tiere zu. Er nannte es Jsgalfidrurua, d. i. Palast, der alles aufbewahrt, wobei zu bemerken, daß der Bauherr hier wieder die sumerische Sprache braucht. Nach Vollendung dieses Baues und seines eignen Palastes rief der König den Gott Asur, Istar von Ninive und alle Götter Assyriens an und brachte ihnen reine Opfer dar. Und diese Götter naheten sich in ihrer Großherzigkeit meiner Herrschaft". Sie nahmen an dem königlichen Fest etwa in der Weise teil, daß ihre Bilder von den Priestern in dem königlichen Palast aufgestellt und Speise und Trank für sie angenommen wurden.

„Aber die Edeln und Bürger meines Volkes sie alle ließ ich auf Seffeln und Polstern dort an den Festtafeln Platz nehmen und ließ sie frohlocken. Mit Wein und most befriedigte ich ihr Herz. Vorzügliches Oel, Gulaöl, goß ich über sie. Nach dem Gebot Asurs, des Königs der Götter Affyriens, ihrer aller, sollte ich im Wohlbefinden des Fleisches, in Freude des Herzens, im Glanze des Gemüts, Reichtum der Nachkommenschaft für immer) in ihm Wohnsitz nehmen und mich an feiner Fülle sättigen; sollte bei dem Zagmuk, dem ersten Monat, sämtliche Roffe, Maultiere, Efel, Kamele, Speere, das Schlachtgerät von sämtlichen Truppen, die Beute der Feinde jährlich und unaufhörlich darin aufbewahren. In jenem Palaft möge der gnädige Stier- und Löwengott ), schirmend den Pfand meiner Herrschaft, erfreuend mein Gemüt, immerdar walten."

So geschehen im achten Jahr der Regierung Asarhaddons 673 v. Chr. im Eponymenjahr des Atarilu, des Statthalters von Lahiri. Für seinen Sohn Asurbanipal erbaute Asarhaddon einen Palast in Tarbifi. Darüber läßt der Großkönig inschriftlich berichten:

„Ich Ufarhaddon, der mächtige König, der König der Völker, der König des Landes Affur, Statthalter von Babel, Herr von Sumer und Akkad, König der Könige von Musur, Paturusi und Kusi, erbaute den Palast in Carbisi zum Wohnsitz des Asurbanipal, des großfürstlichen Sohnes meines bit riduti, des Sohnes, des Sproffes meines Leibes, und vollendete ihn."

Häufig war der Großkönig von Krankheit heimgesucht und ward durch solches Leiden offenbar mehr zu Friedenswerken als zu Kriegszügen geneigt. Darum legte er auch nach einem Aufstand der affyrischen Großen schon bei Lebzeiten ein in Affyrien wie in Babylonien unerhörtes Ereignis — sein Szepter nieder und und ernannte am 12. Jjjar 668 v. Chr. seinen Sohn Asurbanipal in Gegenwart der Großen seines Reiches zum Mitregenten und Nachfolger, deffen Zwillingsbruder Samassumukin aber zum Statthalter in Babylonien. Nach affyrischen Gewohnheiten zu urteilen, war der Großkönig nicht zufällig krank gewesen

1) 2. Chron. 33, II.

2) Vergl. Dan. 2, 4. 6, 6. 6, 21.
3) Nergal.

und, wie die Gebete an Samas, die später mitgeteilt werden, beweisen, auch nicht ganz freiwillig von der Regierung zurückgetreten. Andere sehen den 12. Airu 670 v. Chr. als den Tag der feierlichen Einsetzung des neuen Königs an, das ist der Tag der Gula. Dieser selbst berichtet darüber inschriftlich:

„Affarhaddon, König von Affyrien, der Vater, mein Erzeuger, hielt in Ehren das Gebot Asurs und der Beltis, der Götter seines Vertrauens, welche ihn geheißen hatten, mich zum König zu erheben. Im Monat Jjjar, dem Monat Eas, des Herrn der Menschheit, am 12. Tage, einem Tage des Heils, dem Feste Gulas, erließ er in Ausführung des erhabenen Gebotes Asurs, der Beltis, des Sin, Samas, Adar, Bal, Nebo, der Iftar von Ninive, der himmlischen Gebieterin des Alls, der Istar von Arbela, des Nergal, Nusku einen Befehl und versammelte die Affyrer, jung und alt, die der oberen und die der unteren See, um mein Königtum anzuerkennen; und darnach übernahm ich die Herrschaft über Assyrien.“

Vor dem Drängen des schönrednerischen ältesten Sohnes zog sich Asarhaddon nach Babel zu dem jüngeren Sohn zurück, in die Stadt, die von ihm die größten Wohltaten empfangen hatte. Hier starb er nach kurzer Ruhe; nach Bezold 1) auf einem Feldzug gegen Aegypten.

Er war, wie fr. Delitzsch urteilt, seinen Untertanen ein milder, treu fürsorgender Hirte, ein Schirmherr aller Künste, der den auf den affyrischen Schulen gebildeten Bauhandwerkern, Bildhauern, Steinschneidern und Goldarbeitern immer neue Aufgaben zur Betätigung ihrer Kunst stellte.

Asurbanipal

668-626 v. Chr. König von Affyrien, heißt vollständig Asurbanihabal oder Siniddinapal, bei den Griechen Sardanapal, bei den Hebräern 2) Osnappar, im ptolemäischen Kanon Kinilanadaros, als König von Babel Chiniladan oder Kandalanu genannt. So lange wie er regierte keiner seiner Vorgänger. Er war nach G. Smith der größte und berühmteste König von Affyrien, nach Maspero fast der letzte seines Geschlechts, aber hervorragend durch seine Tüchtigkeit und Grausamkeit. Jedenfalls war er der gebildetste von allen afsyrischen Königen. Er dehnte auch die Grenzen des affyrischen Reiches, wenige Jahre vor seinem plötzlichen Verfall, am weitesten aus.

Von seiner Kindheit läßt er auf einem Prisma erzählen:

„Ich Usurbanipal empfing im bitriduti die Weisheit Nebos, das ganze der Tafelschreibung. Nach aller Völker Besitz schaute ich aus. Ich lernte mit Bogen schießen, reiten, Wagen bespannen. Auf Befehl der großen Götter, deren Namen ich anrief, deren Ruhm ich verkündige, befahlen sie mir, die Königsherrschaft auszuüben und übergaben mir die Fürsorge für ihre Tempel, indem sie, so oft ich zu

1) N. u. B., S. 59.

2) Vielleicht ist „der große und berühmte“ eine Uebersetzung von Osnappar. 3) Frauenhaus oder Harem. Wenn Br. Meisner darunter Regierungspalast versteht, so ist das abendländisch, aber nicht morgenländisch gedacht. Freilich war das frauenhaus auch Sitz der Regierung.

ihnen sende, meine Widersacher unterwerfen, meine Feinde besiegen. Ein Mann, ein Held, der Liebling Afurs und Iftars, von königlichem Geblüt bin ich."

Daß Asurbanipal die Kunst des Tafelschreibens gelernt hat, läßt mit ziemlicher Sicherheit schließen, daß seine Vorgänger diese Kunst den Gelehrten überließen. Man weiß nicht, wo in dieser Inschrift die Götter aufhören und die Priester anfangen. Er hält es aber sonderlich mit den Priestern Asurs und Iftars; doch wendet er sich in schwierigen Fragen auch an Samas mit Gaben und Gebeten: O Sonnengott, großer Herr, den ich frage, antworte mir mit wahrer Gnade."

Asurbanipal tritt auf als der große König, der mächtige König, der König der Völker, der König von Assyrien, der König der vier Weltgegenden, der rechtmäßige Hirte, der Wohltäter, der König des Rechtes, der Gerechtigkeit liebt, der seine Untertanen gedeihen läßt, der sich zu seinen Oberbeamten, seinem Hofstaat mit Gnadenerweisen herabläßt, der dem, der ihn verehrt, sein königliches Wort bewahrt und Huld erweist 1).

Áls Asurbanipal noch ein Kind war, sagte Nebo durch den Mund seiner Priester von ihm:

„Klein warst du, Asurbanipal, als du auf dem Schoße der Göttin, der Königin von Ninive, saßest. Du hast von den vier Brüsten, die dir in den Mund gegeben waren, nur zwei gesogen, in die zwei andern das Gesicht vergraben.“

Iftar, die Königin von Ninive, mag mit vier oder mehr Brüsten abgebildet werden, aber daß die keine Milch geben, wußten auch die Heiden. So wird die Gemahlin Asarhaddons noch eine Umme angenommen haben, die ihr helfen sollte, den Königssohn und seinen Zwillingsbruder zu nähren; denn Ammen, Musaniktu genannt, werden auch sonst erwähnt. Aber dieser Königssohn verstand sich schon früh darauf, eine Auswahl zu treffen.

Wen nun dieses Priesterhistörchen an die Geschichte des Heilandes aller Welt erinnert, der ist durch seine sogenannte Wissenschaft entweder ein schwachsinniger Spötter oder ein dreister Lästerer des Heiligen geworden, ob er gleich den Namen eines Christen trägt.

Schon im ersten Jahr seiner Regierung ging Asurbanipal in politischer Klugheit gegenüber Babel auf dem Weg seines Vaters und ließ durch seinen Bruder den dortigen Tempel des Bel-Marduk wieder herstellen, damit dieser Gott wieder in sein Haus zurückkehren könnte. In dieser Zeit wurde das Dach des Tempels aus Zedern und Zypressen hergestellt, Türflügel aus kostbarem Herz eingesetzt, namentlich aber die Cella des Gottes, Ekua genannt, mit Gold und Silber und edeln Steinen geschmückt. Zu Bel-Marduk betete der König:

„Gedenke Babels, das du im Zorne deines Herzens zerstörtest. Zu Esagila, zu dem Hause deiner Herrlichkeit, wende dein Antlitz. Lange genug verließest du deine Stadt, nahmst Wohnung an einem (andern) Ört, der dir nicht zukam. Du

1) Nach K. B. II, b, 143.

Herr der Götter, Marduk, befiehl nach Babel zu ziehen; aus deinem reinen unabänderlichen Mund ergehe der Einzug in Esagila.“

Es war sein Zwillingsbruder Samassumukin, auch Saulmaginu, Soasduchin, Samuges genannt, der nach des Vaters Vorbestimmung zum Statthalter von Babylonien oder König von Amnanu eingesetzt war. Er galt als ahia talime und regierte 668-648 v. Chr. Die andern Brüder, Asurmukinpalea, der ahia kudinni, und Asuratil same u irsiti balasu, der ahi sihra, diese andern wurden mit der Großbruderschaft bedacht, d. h. sie wurden Statthalter oder Vizekönige in affyrischen Provinzen, indem der eine die Hand Sins, des Gottes von Haran, ergriff. Samassumukin aber faßte die Hand Bel-Marduks und führte den Zug der Priester und Sänger an, die das Bild des Gottes von Ninive, wo es gleichsam in Gefangenschaft geschmachtet hatte, nach Babel zurückbrachten. Auf dem ganzen weiten Weg wurden große Mengen Vieh geschlachtet, Weihrauch angezündet und während der Nacht der Weg mit Fackeln erleuchtet. Schon unterwegs, noch mehr bei dem Einzug in Babel, standen die Bilder der andern Götter und Göttinnen zum Empfang bereit und begrüßten den zurückkehrenden Gott „frohlockend wie winselnde junge Hunde". Unter ihnen war Nana aus Babel, Nergal aus Kutha, Nebo aus Borsippa und Samas aus Sipara. Ea aber erwartete seinen Sohn vor dem eignen in Esagila gelegenen Heiligtum, Ekarsagina genannt. Es war am 12. Jjjar 668 v. Chr., daß Marduks Bild unter Gegenwart des Königs in seinen Tempel zurückgebracht wurde; und bei dieser Gelegenheit soll, wie fr. Delitsch meint, die Litanei gesungen sein, die später mitgeteilt werden wird.

Aus der Zeit von Samassumukin, nämlich den Jahren 664, 662 und 653 v. Chr. sind drei Mondfinsternisse bekannt, von deren eine, der ersten, der König also berichten läßt: „Ich Samassumukin, der König, der Sohn seines Gottes, deffen Gott Marduk, deffen Göttin Zirbanit ist, angesichts der verhängnisvollen Mondfinsternis, die sich am 15. Sebat zugetragen hat, angesichts des Unglücks, der bösen und ungünstigen Vorzeichen, die in meinem Palast und in meinem Land zu beobachten sind, bin ich in Furcht und Schrecken, bin ganz entseßt.”

Eine andree Inschrift ist erhalten:

„Der Sipparenser hat seinem König Samassumukin, dem Herrn von Babylonien, dem König von Sumer und Akkad, für sein Leben und für das Leben von Asurbanipal, des Königs von Assyrien, seines.... Bruders, den Tempel Bitsamas mit Backstenen von neuem erbaut.“

Asurbanipals erster Feldzug richtete sich 664 v. Chr. gegen Thirhaka, den König von Aethiopien, und Nutamman, in K. S. Urdumanna oder Tandamanni von Aegypten, Sohn des Sabaku. Denn die von feinem Vater eingesetzten Statthalter wurden als Verräter erkannt und nach Ninive geschickt; nur Necho, Niku sar al Mimpi u al Saai, d. i. Herr von Memphis und Sais, hatte Gnade vor dem Großkönig ge

funden, der seinen Sohn Nabusazibami zum Herrn von Athribis machte. Als Thirhaka in Aegypten eingefallen war, ließ der Großkönig das folgende aufzeichnen:

Wegen dieser Sache war mein Herz bitter und sehr betrübt. Auf Befehl Asurs und der Iftar Assuritu versammelte ich die gewaltigen Streitkräfte, die Usur und Iftar in meine Hand gegeben hatten. Nach Aegypten und Aethiopien richtete ich meinen Marsch. Bei dem fortgang meines Feldzuges kamen 22 Könige von der Küste und Mitte des Meeres und vom Festland, alle tributpflichtig und von mir abhängig, vor mich und küßten meine füße."

Unter diesen Königen, die dem Großkönig Hilfstruppen stellen mußten, befand sich auch Baal, König von Tyrus, und Manasse, König von Juda, wie inschriftlich bezeugt ist. Als der Großkönig mit seinen Unterkönigen nach Karbaniti gekommen war, kann er weiter berichten lassen :

„Urdumane hörte von dem Fortschritt meiner Unternehmung, und daß ich die Grenze von Aegypten überschritten hatte. Er verließ Memphis und floh nach Cheben, sein Leben zu retten. Die Königin, die Obersten und die Statthalter, die ich in Aegypten eingesetzt hatte, kamen vor mich und umfaßten meine Füße. Ich folgte dem Weg, den Urdumane genommen hatte; ich ging nach Theben, der starken Stadt. Er sah das Nahen meines mächtigen Heeres, er verließ Cheben und floh nach Kikkip. Diese Stadt nahmen meine Hände ganz für den Dienst von Afur und Iftar, das Silber, das Gold, die Edelsteine, die Ausstattung des Palastes, alles was er enthielt, die Sklaven und Sklavinnen, zwei hohe Obelisken, mit schönen Bildhauereien bedeckt, 2500 Talente war ihr Gewicht, vor dem Tor des Tempels errichtet, erhob ich von ihrem Platz und schaffte sie nach Affyrien. Eine große und unzählbare Beute führte ich aus Cheben hinweg."

Ob die Obelisken in Assyrien angekommen sind und was aus ihnen geworden ist, wissen wir nicht. Dasselbe gilt von den vorausgeschickten Statthaltern.

Da Usurbanipal auf seinem ersten Feldzug wenig ausgerichtet hatte, mußte er bald nach dem Tode Thirhakas einen zweiten unternehmen, über den er also berichten läßt:

„Urdumane, Sohn seiner Gemahlin, setzte sich auf seinen Thron und entbot das Land. No Cheben richtete er zur Verteidigung her, versammelte seine Macht, ließ um Schlacht und Treffen zu liefern, seine Truppen gegen mein Heer ausziehn, machte sich auf den Marsch."

Danach hätten wir mit zwei Urdammanas zu tun, einem Sohn von Thirhaka und einem Sohn von Sabaku, der erste König von Assyrien, der andre Herr von Aegypten; wenn hier die affyrischen Hofschreiber keine Verwechslung begangen haben. Die Inschrift fährt fort: Im Vertrauen auf Asur, Sin und die großen Götter, meine Herrn, brachten fie1) ihm in der Schlacht in einer weiten Ebene eine Niederlage bei und schlugen feine Truppenmacht. Urdammana floh allein und warf sich nach No, seiner Königsftadt. In einem Marsch von einem Monat und 10 Tagen zogen sie 1) auf unwegsamen Pfaden hinter ihm her, nahmen jene Stadt in ihrem ganzen Umkreise ein und warfen sie gleich dem Sturmwind nieder. Gold, Silber, den Staub ihres

"

1) Die affyrischen Truppen.

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