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Landes, gegoffenes, Kostbarkeiten, den Schatz seines Palastes, Gewänder von Berom und Kum, große Pferde, Männer und Weiber, pagi und ukupi, das Erzeugnis ihrer Berge, in zahlloser Menge, führten sie aus ihr fort, bestimmten sie zur Gefangenschaft. Gen Ninive, meinem Herrschersitz, brachten sie sie wohlbehalten und küßten meine füße."

Diese ist die einzige Zerstörung Thebens, die aus der alten Geschichte bekannt ist; aber Asurbanipal kehrte mit vollen Händen und wohlbehalten“ in seine Hauptstadt zurück, mit Beute beladen, aber ohne Kriegsruhm; denn er hatte Aegypten nicht unterworfen. Trotzdem nennt er sich von dieser Zeit an König der Könige von Aegypten, Öberägypten, wie sein Vater auch getan, aber mit mehr Recht.

Dem Gyges, der die Herrschaft von Lydien an sich gerissen hatte, stand der Großkönig gegen die von Norden her einbrechenden Kimmerier oder Gimiräer bei, die selbst wieder von den Skythen gedrängt wurden. Asurbanipal läßt inschriftlich berichten, Gyges habe einen Traum gehabt, in dem er ein Gesicht gesehn und die Worte vernommen habe: „Umfasse die Füße Asurbanipals, in seinem Namen besiege deine feinde." Diesen Traum hatte der Gott Asur ihm gesendet, und Gyges schickte mit einer huldigenden Gesandtschaft einige gefangene Kimmerier an den Großkönig, dessen Hofleute die fremden bewunderten, aber nicht einmal ein Dolmetsch konnte ihre Sprache verstehen.

Später wurde der Großkönig sehr erzürnt auf Gyges, weil er dem ägyptischen König Tusamilki, d. i. Psammetich, Hilfstruppen gesandt hatte, und er bat von seinen Göttern: Vor seine Feinde werde seine Leiche geworfen, sie mögen seine Gebeine wegschleppen." So geschah es. Gyges fiel im Kampf gegen die Kimmerier, und sein Sohn Ardys föhnte sich mit Affyrien aus.

Asurbanipal ließ darüber inschriftlich berichten:

„Nach ihm (Gypes) kam sein Sohn zur Regierung. Ein Werk böser Dämonen, das auf mein Gebet hin die Götter, meine Beschützer, vor dem Vater, der ihn gezeugt, hatten niederbligen lassen, fandte er mir durch die Hand seines Boten, (ließ ihn) meine Füße umfaffen und also (reden): „Du bist der König, den Gott anerkennt. Meinem Vater fluchtest du. Da ließ unheilvolles sich vor ihm nieder. Mich den Sklaven, der dich fürchtet, segne, wenn ich auch dein Joch nicht getragen habe."

Es ist wohl möglich, daß Lehmann Recht hat, wenn er unter dem von Ardys eingesandten Gegenstand, der Gyges erschreckt hatte, einen Sirgal oder Meteorstein versteht, weil er blißartig von oben herabgefallen sei.

Während um diese Zeit Haufen von Skythen ganz Assyrien durchbrachen und weiter durch Syrien und Palästina, wie Herodot erzählt, bis nach Aegypten zogen, kämpfte Asurbanipal im Osten des Reiches gegen Maräer und Elamiter, deren Hauptstadt Susa er 658 v. Chr. in feine Gewalt brachte. Den König Teumman, den Rebellen", enthauptete er und setzte Ummanigas, den Sohn des Urtaki, und deffen

Bruder Tammaritu als Herren von Elam in Hidalu ein. Inschriftlich wird berichtet:

,,Dem Teumman, ihrem König, schlug ich den Kopf ab, ihm der sich so stark gedünkt und auf Feindschaft gesonnen hatte. Seine Krieger erschlug ich ohne Zahl, mit eigner Hand fing ich seine Streiter lebendig. Mit ihren Leichen erfüllte ich gleichwie mit Dornen und Disteln die Umgebung von Susa. Ihr Blut ließ ich in den Fluß Ulai strömen, sein Wasser färbte ich wie Wolle."

Eine andre Inschrift verkündigt:

„Asur und Iftar haben mich über meine Feinde erhoben. Ich habe die große Stadt Susa genommen, den Sitz ihrer großen Gottheiten, das Heiligtum ihrer Orakel."

Aus Elam nahm der Großkönig 20 Bilder von Göttern und Göttinnen samt Tempelschäßen, Priestern und Dienern mit, auch 32 Bildsäulen von elamitischen Königen, die aus Silber oder Gold, Kupfer oder Marmor hergestellt waren. Selbst ihre Grabstätten entleerte der goldgierige gebildete" Barbar aus Affyrien und nahm die Gebeine derselben nach Ninive mit 1). Alle lebende Menschen wurden als Gefangene fortgeführt, das ganze Land zur Wüste gemacht. Törichter Weise aber stellte jezt der siegreiche Großkönig elamitische Bogenschüßen in sein Heer ein 2).

Das gute Einvernehmen der beiden Zwillingsbrüder, der Herren von Affyrien und Babylonien, dauerte nur kurze Zeit. Bald erwachten in Samassumukin die Gedanken, sich und sein Reich von Affyrien unabhängig zu machen, wozu er bereits 662 v. Chr. die Hilfe von Elam, Aram, Arabien und Aethiopien angerufen hatte, während auch Manasse von Juda dem Großkönig untreu wurde.

Dieser wurde ermutigt durch den Traum eines Priesters, der auf dem Fußboden (kigallu) eines Tempels des Mondgottes diese Worte las:

„Allen, die gegen_Asurbanipal_böses vornehmen und Kampf erregen, will ich einen schrecklichen Tod geben. Durch den schnellen Dolch von Eisen, durch Niederwerfen in das feuer, durch Hunger und Pest werde ich ihre Seelen verderben 3)."

Es kam zum offnen Krieg zwischen beiden Brüdern, und Asurbanipal drängte seinen Zwillingsbruder so hart, daß eine babylonische Stadt nach der andern fiel, bis Babel selbst erobert wurde. Im letten Kampf fand Samassumukin seinen Tod im feuer, ein Ende, das die Griechen willkürlich auf Asurbanipal übertragen haben. Der Meinung ), das Volk von Babel habe den König und seine Trabanten ins Feuer geworfen, steht entgegen, daß der Großkönig gar keine Ursache hatte, solchen Beistand des babylonischen Volkes in seinen Berichten zu

1) Auch die Elamiter begruben die Leichname ihrer Könige in die Erde. 2) K. B. II, b, 211.

3) Nach Tiele a. a. . S. 379.

Gegen Tiele a. a. Ø. S. 382.

verschweigen. Er aber weist das schreckliche Ende des Bruders den Göttern zu und ließ auf Anraten der Priesterschaft sämtliche Altäre der Götter in Babel einer Reinigung unterwerfen; denn die Götter waren darüber billig erzürnt, daß die Tempelschätze schon mehrere Male zu Kriegszwecken geplündert worden waren.

Ueber das Ende des Bruders läßt Asurbanipal inschriftlich berichten:

Die großen Götter warfen ihn in die brennende Flamme des feuers, vernichteten sein Leben. Über die Leute, die Samassumukin, meinen feindlichen Bruder, zu solchen Taten.... verleitet hatten, die fürchteten sich vor dem Sterben. Ihr Leben war ihnen zu lieb, und so stürzten sie sich nicht mit Samassumukin, ihrem Herrn, in das feuer. Sie zerstoben vor dem Gemetzel des eisernen Dolches, vor Mangel, Hungersnot und flammender Lohe und ergriffen einen Zufluchtsort. Das Netz der großen Götter, meiner Herrn, aus dem kein Entrinnen möglich ist, warf sie nieder. Kein einziger entkam, keiner der Uebeltäter entrann; durch meine Hände wurden sie mein. Diesen Kriegern, die meinen Herrn Asur gehöhnt und gegen mit... böses geplant hatten, riß ich die Zunge aus und schlug sie nieder. Ihr zerhacktes Fleisch ließ ich Hunde, Schweine und Geier, Adler, die Vögel des Himmels und die Seefische fressen.“

Durch Tat und Wort hat so der Großkönig selbst der unmenschlichen assyrischen Grausamkeit ein weiteres Denkmal gestiftet, und während das Schwert unter den unglücklichen Bewohnern der großen Stadt wütete, wetteiferten mit ihm zwei andre Würgengel, der Hunger und die Pest, wie die Inschrift meldet:

„Von den Leichen der an Hunger und Pest Gestorbenen waren die Straßen gesperrt, wimmelten die Plätze.“

In Elam standen nach Teumman zuerst Indabigas, hernach Pae oder Umbahabua 1) gegen den assyrischen Statthalter auf. Daher sandte Asurbanipal an Indabigas mehrere Gesandte und mit ihnen diese Botschaft:

„Wenn du diese Männer nicht zurücksendest, dann werde ich kommen, deine Städte verwüsten, das Volk von Susa, Mataktu und Hidalu wegführen, dich von deinem königlichen Thron stoßen und einen andern an deine Stelle setzen. Wie ich ehedem Teumman vertilgte, so werde ich dich auch vertilgen 2).

Hatte er doch von seinen Magiern das günstige Orakel erhalten, nämlich Istars Erbieten:

Die Bogen Elams werde ich zerbrechen, aber deinen Bogen werde ich stark machen; über alle deine Feinde werde ich deinen Waffen Macht verleihen.“

Auf Pae folgte Ummanaldas, der seinen Nebenbuhler Tammaritu in andauernden Kriegen unterwarf. Dabei wurde Susa gänzlich_zerstört, auf seine Trümmer Salz gestreut, das fruchtbare Elam zur Wüste gemacht, die weiten Wälder niedergebrannt, die Cisternen ausgetrocknet, alles mit Zerstörung, Sklaverei und Hungersnot bedeckt. Keine mensch

Tiele a. a. . S. 391. 2) Tiele a. a. O. S. 390.

liche Stimme, kein Tritt von Rindern und Schafen, kein fröhlicher Freudenruf erscholl mehr auf Elams Auen. Sie dienten nur Wildeseln und Gazellen und allerlei Wild zum Lagerplah . . .

,,Den Staub der Stadt Susa, der Stadt Madaktu, der Stadt Huldama und der übrigen Städte habe ich hinweggeführt nach dem Land Affyrien.“ „Die Grabstätten ihrer Könige zerstörte ich, ihre Gebeine nahm ich mit nach Assyrien, ihren Cotengeistern legte ich Ruhelostgkeit auf und schloß sie von der Totenfeier der Crankspende aus."

Demnach benutzte Asurbanipal die inneren Streitigkeiten der Herren von Elam, einen neuen Raubzug anzutreten, wenn das überhaupt noch möglich war; oder der vorige Bericht hat das Geschehene übertrieben 1). Wann dieser letzte Krieg mit Elam stattfand ist nicht sicher zu bestimmen. Von Susa nahm der Großkönig das Bild der Göttin Lana mit, das 1635 Jahre zuvor aus Erech geraubt und nach Susa gebracht war, nun aber der Stadt Erech zurückgegeben wurde. Er läßt darüber be richten:

„Die Königin Nana, die seit 1635 Jahren vergewaltigt und gezwungen war, im Lande Elam zu wohnen, einem Ort, der ihr nicht zukam; diese Göttin, die im Verein mit den Göttern, ihren Vätern, meinen Namen zur Herrschaft über die Länder berufen hatte, befahl mir auch, ihre Gottheit wieder an ihren Ort zurückzubringen. „Asurbanipal," sagte sie ), „wird mich aus dem feindlichen Elam herausführen und mich in Eanna einziehn lassen." Ich ergriff die Hände ihrer hehren Gottheit, den graden Weg schlug sie frohlockenden Herzens nach Eanna ein. Am ersten Tag des Monats Kislew licß ich sie Einzug in die Stadt Erech halten, das sie so lieb hat. Ein Allerheiligstes ließ ich sie bewohnen für ewige Zeiten.“

Nana heißt die Iftar von Erech. Warum er nicht auch den Stein Hammurabis zurückbrachte? Vermutlich lag er schon von Schutt bedeckt und war vergessen.

Den Triumphwagen des Großkönigs zogen vier Könige, einer von Arabien und drei von Elam, Tammaritu, Ummanaldas und Pae, von denen die zwei ersten von Asurbanipal selbst eingesekt waren. Er läßt berichten:

„Unter (Istars) hohem Beistand nahm meine Hand (die Könige von Elam) gefangen, an meinen königlichen Wagen ließ ich sie spannen. In ihrem hehren Namen bin ich durch alle Länder hingezogen, ohne meines gleichen zu haben.“

In der Tat fand dieser Großkönig von Affyrien selbst in jener Zeit nicht seines gleichen, was wahnwitzigen Hochmut, Prahlerei, Unzuverlässigkeit und Grausamkeit betrifft, wie auch die jetzt zu erzählende Handlung beweisen wird. Nach der Zerstörung von Susa hatte sich ein Enkel Merodachbaladans II., Nabubalzikra, bei Ummanaldas, dem König von Elam, in deffen Stadt Madaktu aufgehalten. Als Asurbanipal deffen Auslieferung verlangte, töteten sich der verbannte Fürst und sein Diener gegenseitig, aber dem Leichnam, den Ummanaldas ausliefern

1) S. S. 124.

2) Durch ihre Priester.

mußte, ließ der unversöhnliche Großkönig den Kopf abschlagen oder er tat dies schnöde Werk der feigheit gar selbst, wie eine Inschrift auf dem Rassamcylinder sagt:

Seinen Leichnam übergab ich nicht dem Grab, ich tötete ihn noch einmal. Ich schlug der Leiche den Kopf ab und band ihn an den Nacken des Nabukatisahab, eines Dieners des Samassumukin.“

In die Empörung dieses unglücklichen Königs war auch das Westland oder mat martu, d. i. Phönikien und Palästina, das Land Guti und Millukikusch verwickelt wie die Inschrift sagt:

„Das Volk von Akkad, Chaldäa, Aram und der Meeresküste von Agade bis Babsalimitu, die mir zinspflichtig waren, bewog er zur Empörung wider mich; und die Könige von Goim, Syrien und Aethiopien... alle diese bewog er zur Empörung."

Sie wurden besiegt und ihre gefangenen Einwohner wieder in den Often des Reiches gebracht, aber an ihre Stelle, also auch in Samaria 1), kamen Leute aus verschiedenen Teilen des affyrischen Reiches. Den König Manasse von Juda ließ er in Ketten nach Babel bringen, wo Asurbanipal die letzten 20 Jahre seines Königtums residierte 2). Bald aber entließ er ihn nach seines Vaters_Beispiel, und Manasse starb zwei Jahre darauf zu Jerusalem 643 v. Chr.

Von einem andern Feldzug läßt der Großkönig berichten :

"In Hukurusfuh, den rauhen Bergen, nahm ich die Knechte von Abyate 3), dem Sohn des Tehari, lebendig gefangen; auf Befehl von Asur und Istar, meinen Herrn, nahm ich sie mitten in der Schlacht gefangen. Hände und Füße schloß ich in eiserne Bande, Uaite und die Araber flohen und entkamen . . . Waite hörte davon und fürchtete sich; und aus Nabatäa brachte ich ihn heraus auf Befehl von Asur und Beltis erschlug ich vor seinen Augen das Fleisch, das aus ihm ge-, kommen war, seinen Sohn.“

Die grausamen Götter haben an Priestern und Königen auch grausame Diener; aber es kommt noch Schlimmeres:

„Dunanu und Nabuusalli, die über Gambulu gesetzt waren, die gegen meine Götter einen großen Hohn ausgesprochen hatten, riß ich in Arbela die Zunge aus und zog ihre Haut ab."

Nach anderm Bericht warf man in Ninive den Dunanu auf ein Schindebrett und schlachtete ihn wie ein Lamm *).

Aime, ein Verbündeter von Abyate, wurde lebendig geschunden, Abyate selbst verstümmelt und wie ein Hund an die Kette gelegt. Ihre gefangenen Krieger starben in Babel vor Hunger oder an der Pest.

Nach schlimmer erging es Maiti, dem König von Arabien, der gefangen von dem Großkönig nach Ninive gebracht war. An. ihm vollführte dieser Unmensch die Greueltaten, deren er sich inschriftlich rühmt:

1) Esra 4, 10.

2) 2. Chron. 33, II.

3) Sachau nennt ihn einen Kriegsobersten des Königs Urita.
4) K. B. II, b, S. 257.

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