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In diesem Hymnus wird auch ein scharfes Auge wenig „Licht“ entdecken.

Aber eine Inschrift Merodachbaladans II. rühmt wieder in Begeisterung:

Marduk, der große Herr, der weise unter den Göttern, der König des Alls, der oberste der Igigi und der Anunaki, der Herold der Gesamtheit des Himmels und der Erde, der Berater der Götter, seiner Erzeuger, der Herr der Höhe und der Tiefe, der die Menschheit regiert" u. f. w.1)

Ein Reliefbild, das in Birs Nimrud gefunden wurde, stellt Marduk dar, wie er ein Strahlenbündel in seinen beiden Händen hält, während ein Sichelschwert an seinem linken Arm hängt. Er ist der streitbare Held und gewaltige Jäger, wie auch ein 1900 nach Chr. aufgefundener Halsschmuck ihn zeigt. Zu den füßen des Jägers liegt eine Antilope, vier Hunde begleiten ihren Herrn, der Packer, der Vielfraß, der Einholer und der Schnapper; bei andern heißen sie der Zerstörer, der Fresser, der Greifer und der Wegschlepper 2). Mit diesen 4 Hunden sollen die vier Monde des Jupiter gemeint sein, des Planeten, der dem Marduk geheiligt war. Die Inschrift des Bildes lautet:

„Marduk, dem großen Herrn, dem hocherhabenen, dem Allherrn, dem Herrn der Herrn, dem erhabenen Richter, der die Entscheidungen der Völker entscheidet, dem Herrn der Länder, dem Herrn von Babel, der da wohnt in Esagila, seinem Herrn, hat Marduknadinsum, der König des Alls, der hehre, sein Verehrer, auf daß er lebe, daß es seinem Hause wohl ergehe, seine Lebenszeit lang und seine Regierung gefestigt sei, daß er das Land seines Feindes niederwerfe und wohlbehalten vor ihm ewiglich wandle, ein Siegel aus glänzendem Lasurstein mit prachtvollem Gold sorglich bereitet, einen Schmuck seines glänzenden Halses anfertigen lassen und bereitet."

Der Glanzpunkt des Mardukkultus war das Neujahrsfest, das sumero-akkadisch zagmuk, babyl. res fatti oder akitu heißt. Als tabu bedeutet das Neujahrsfest das Auferstehn der Natur im Frühjahr, wo der Winterdrache besiegt ist. Das Wort selbst bedeutet auch einen „Greuel". Am Akitufest wurde das Bild Marduks auf dem makua, einem Schiff, über die Prozessionsstraße von Babel, also auch über den Kanal Arachtu gefahren und mit den Bildern der andern Götter vereinigt, damit sie alle in gemeinsamer Beratung im Schicksalsgemach die Lose des Jahres bestimmen möchten 3). Was aber das ursprüngliche ist, diese Sitte oder die Erzählung von der Götter-Versammlung in Enuma elis, wird nicht zu entscheiden sein. Irgend einen Vorwurf wird die Dichtung doch gehabt haben. Dann mußte der König die Hände des Mardukbildes ergreifen und an der Prozession teilnehmen. Es war der zehnte Nisan, an dem der König der Götter, Marduk, und die Götter von Himmel und Erde für ein neues Jahr in Esagila Wohnung nahmen.

1) K. B. III, S. 185.

2) Tiele a. a. O. S. 531.

3) A. Jeremias, U. T. O., S. 43. Fr. Hommel, Grundriß, S. 311, Anm.

Auch die Hethiter kennen Marduk, den sie Tesup nennen, als einen großen Jäger und bilden ihn ab, wie Sonne und Mond ihm helfen auf der Löwenjagd 1). Ihm ist der Monat Marcheswan geheiligt. Im Tierkreis folgt Marduks Stier dem Widder Eas. Er heißt ein Vater des Niebo und der Ninmarki.

Zirbanit, der weibliche Teil dieser Syzydie, heißt auch Amma, Urua oder Erua, Banitum, Gasrua, Gusia, Nannai, Papuun, Serua. Sie ist die Göttin, die über der Menschheit waltet, die Nachkommenschaft verleiht, Samen schafft. Sie trägt als Gattin Marduks, der Frühsonne, auf Dilmun den Namen Lahamun, in dem der Name der alten Gottheit Lahamu erhalten ist. Gleichzeitig ist sie auch der Morgenstern. Ihr Heiligtum in Esagila hieß Rachilisir d. i. Pforte der Pracht oder prächtige Pforte. Von ihren Tempeln sagt Nebukadnezar in der großen Steininschrift:

„Hilisud, das Tor der Zeugungskraft, und das Tor von Ezida und Esagila ließ ich wie den Glanz der Sonne machen. Duazag, den Ort der Schicksalsbestimmer, das ubsuginna der Geschicke, wo am Zagmuk am 8. und 11. Tag der König der Könige Himmels und der Erde, der Herr der Götter sich niederläßt, und die Götter von Himmel und Erde sich ehrfürchtig vor ihm beugen und gebückt vor ihm stehen, ein Los ewiger Tage zum Los meines Lebens darin bestimmen."

Als Töchter von Marduk und Zirbanit galten Katuna, auch Kadi oder Kasa genannt, und Miuschi, die am 11. Tammuz (24. Juni) nach Ezida ziehen um die Nacht zu verlängern, während am 3. Kislev (24. Dezember) die Töchter der Lannai oder Anunit, Gumbaba und Kazalfurra, nach demselben Tempel ziehn um den Tag zu verlängern 2).

Neben Zirbanit wird auch Istar, die Schwester Marduks, als die Gattin Marduks genannt. Auch im A. T. werden Marduk und Zirbanit neben einander erwähnt. Denn wenn es heißt 3),,die von Babel „die machten Sukkoth-benoth", nämlich Götzen-Bilder, denen sie in Samaria dienten, dahin sie verbannet waren, so ist nur an diese Syzygie zu denken; zumal die Siebzig auch statt benoth benit d. i. Zirbanit gelesen haben. E. Schrader will statt sukkoth sakkut lesen und denkt an Ninib, der diesen Namen trägt. Es kommt aber Banitum auch selbständig in babylonischen Schriften vor, wie der Lebenshauch der Banitum ist gut."

Dritte Syzygie.
Ninib und Gula.

Ninib, auch Adar, Bara, Bildar, Eb oder Jb, Halhal, Lugalgira, Mas, Nindar, Ningirsu, Ninlig, Ninrag, Ninfach, Nintum, Papniginzarra, Sakkut d. i. Herr der Entscheidung oder Vater des Ge

1) A. Jeremias, A. T. O., S. 283.
2) Fr. Hommel, Grundriß, S. 337.
3) 2. Kön. 17, 30.

schickes, Urasch, Zamama oder Zamalmal heißt bald der älteste Sohn oder Enkel Eas, bald ein Sohn Bels, bald ein Sohn von Ekura und Esarra. Die Kassiten nennen ihn Marattas; auch werden Adar und Zamama bisweilen als verschiedene Gottheiten gefaßt. Ninib heißt er als Gott der Morgensonne, Mas als Gott der Abendsonne. Er ist auch der Gott der Jagd und des Krieges und der segnenden Sommersonne, daher in seinem Monat Duzu oder Tammuz (Juli) die Ziegelsteine ge= trocknet werden. Er gilt als verwandt mit Nusku, dem Gott des zunehmenden Mondes, dem Sohn Sins, von dem H. Zimmern 1) behauptet, Israel habe die Neumondsichel verehrt; aber der Gelehrte sagt uns nicht, welches Israel solchen Sterndienst geübt hat? Er ist aber auch ein Gott des Feuers und mit Nergal verwandt, indem die dichtenden Astrologen dieselbe Wirkung bald diesem bald jenem Sterngott zuschreiben. Er heißt ein mächtiger Herr, dessen Schwert gut ist, der die Feinde niederwirft, Bels großer Krieger, auch bel kakki d. i. Herr der Waffe. Daneben ist er ein Gott der Fluren, ein Herr der Kanäle und des Meeres, der Zwillingsgott im Tierkreis; doch diese lehte Ehre beanspruchen auch Sin und Nergal. Ihm ist der Planet Saturn und der Pfeilstern heilig, in dem man den Orion erkennen will. H. Zimmern aber sagt uns auch, daß der Name Humusiru, der Schwein bedeutet, wahrscheinlich eine Be zeichnung für Ninib ist. Ein Hymnus auf ihn lautet:

„Deine Hand hast du nicht erhoben; unter den Königinnen (bist du) allein Herr, Adar, Herr, Sohn des Gottes Enlilla 2), wer kommt dir gleich? Aus dem hochgelegenen Land) möge sich entfernen dein . von dem Berg Magan. . .

dein . . . du, der du das feste Erz biegst wie ein fell.“

Darauf antwortet Ninib:

„Ich bin der Herr, kräftig zur Seite meiner Macht, der König, der zum Leben ferner Tage seinen Namen macht )“ u. f. w.

Ein andrer Hymnus lautet:

,,Der Herr, wie ein Sturmwind kommt er daher, der Gott Adar, der Vermüster des feindlichen Landes, wie ein Sturmwind kommt er daher. Sein Schreiten geht auf das Geheiß des Gottes Enlil bis zum Haus von . . . der Held der Götter nach Nippur ).“

oder ein Dritter:

„Ninib, dem ungestümen, gewaltigen, erhabenen, dem streitbaren, erlauchten, einzigen Führer der Götter, dessen Ansturm in der Schlacht ohne gleichen ist, dem ersten Sohn, dem Zermalmer des Widerstandes, dem erstgebornen Eas, dem starken Kämpen der Jgigi, dem Berater der Götter, der Ausgeburt von Ekur, der das Verbindungsband von Himmel und Erde hält, der die Wasserhöhlungen öffnet, der auf die weite Erde tritt; dem Gott, ohne den Bestimmungen im Himmel und auf Erden nicht bestimmt werden, dem großmächtigen, starken, dessen Befehl nicht geändert wird, dem Fürsten der Weltteile, der den Herrscherstab und Bestimmungen der Ge

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famtheit aller Städte verleiht; dem Vordermann, dem ungestümen, dessen Lippenwort nicht verwandelt wird; dem starken, breiten, dem weisen unter den Göttern, dem gepriesenen, der Sturmsonne, dem Herrn der Herrn, dessen Hand die Enden Himmels und der Erde anvertraut sind, dem König des Kampfes; dem machtvollen, der den Widerstand besiegt; dem sieghaften einzigen, dem Herrn der Wasserhöhlungen und Meere dem Licht Himmels und der Erde, der das innere des Weltmeeres erleuchtet der da Leben schenkt, dem barmherzigen Gott, zu dem zu beten gut ist; der in Kalchu wohnt 1)“ u. s. w.

Dieser Hymnus ist in mehreren Ausgaben vorhanden, eine so hochtrabend und arm an Inhalt wie die andre.

Die Verehrung inibs war um die Mitte des 2. Jahrtausend vor Chr. bis nach Palästina vorgedrungen. Das beweist der Name Bitninib als eines Ortes bei Jerusalem, in dem ich das ältere Bethel erkenne. Er findet sich in einem Steinbrief aus dem Tell el Amarna.

Ninibs Bild ist ein geflügelter Kirabu oder Cherub, ein Stierkoloß mit Menschenkopf und gewaltigen Adlerflügeln.

Der Kiun oder Kewan, babyl. Kaiwanu,, dem das abgefallene Ifrael während seiner Wüstenwanderung diente 2), ist der Planet Saturnus.

Die Zahl Ninibs ist fünfzig. Er hatte einen Tempel in Kisch Emeteursag oder Meteursagga genannt; in Nippur stand Esumedu, andre in Kalah und Sirpurla oder Lagasch, ein andrer in Suanna oder Borsippa, der Esitabila „Haus des Lebensfürsten“ hieß. Auch in Sippara hatte Minib seinen Tempel. Die Einwohner dieser Stadt, so viele ihrer nach Samaria verpflanzt waren, brachten dem Adramelech d. i. „Adar ist König“ Menschenopfer dar 3).

Ob Ninib mit Nisroch) gleich ist, steht noch dahin. Er war wie dieser ein Nationalgott der Assyrer. Das ist auch das einzige, was für diese Gleichung angeführt werden kann. Hoffmann 5) aber nennt Nisroch den Geiergott und hält es für nicht möglich, daß er gleich Nergal ist. Er wäre dann gleich dem ägyptischen Gott Phra mit einem Adler- oder Sperberkopf abgebildet worden.

Der weibliche Teil dieser Syzygie ist Gula, die Göttin der Morgenröte. Sie heißt auch Bau, Damat-esara, Dun, Ghanna oder Ifganna, Maltumdug, Mama, Ninella, Ninkarrak, Ninni, Nintinbadga, Mintu. Sie ist die belit balati u muti Herrin über Lebende und Tote, wie auch Ninib verherrlicht wird als der die Leiber derer zurückbringt, die in das Totenreich hinabgeführt worden sind. Sie hilft als die große Aerztin den Kranken zur Genesung und ist daher Schuhpatronin der Aerzte. Sie wurde in Sirpurla, besonders aber in Sippara verehrt.

1) Nach Jensen, Kosmol. S. 465.

2) Amos 5, 26.

3) 2. Kön. 17, 31; 23, 10.

4) Jef. 37, 37.

5) 3. f. A. 1896, S. 287.

Hier stand ihr Tempel Eulbar oder Esilbubu d. i. Haus der Milchstraße. Ihre Tempel in Babel hießen Esabi und Eharsagila. In Borsippa hatte sie drei Tempel: Egula, Etila und Esitabila, den Nebukadnezar einweihte. In ihm wurde auch Ninib verehrt.

Ninnis Tempel erneuerte schon Hammurabi. Als Söhne von Ninib und Ninella werden bald sieben bald acht genannt. Der älteste heißt Egia, der fünfte Sachonsun, der achte Urnuntauddu. Ihre einzige Schwester heißt Ninnigina, die „Braut“.

Dierte Syzygie.

Asur und Beltis.

Asur, dessen Zeichen Ansar geschrieben wird, gilt bei den Assyrern als Vater und König der Götter, als König der Engel und bis in die letten Zeiten des Reiches als Nationalgott_von_Assyrien, auf den im Laufe der Jahrhunderte allmählich alle großen Taten, die man in Babylon von Marduk erzählte, namentlich die Heldenkämpfe mit dem göttlichen Ungeheuer Tiamat übertragen wurden. Denn die Assyrer und ihre Priester hatten nicht die Dichtergabe der Babylonier, die ihre Götter und Göttinnen nicht nur mit hohen Tempeln und glänzenden Gewändern zu ehren verstanden, sondern auch fortdauernd neue Namen und Taten für sie erfanden. Doch hat man neuerdings das „feierhaus der Ebana. für das Kiretufest des Gottes Ufur“, nämlich einen seiner Tempel gefunden, in dem Afur als der König der Götter seine Genoffen und Vafallen versammelt, um mit ihnen seinen Sieg über Tiamat zu feiern. Ein Kupferrelief aus der Zeit Sanheribs schildert diese Götterversammlung, den Zug der Götter in das Haus des Gottes am Kiretu, d. i. das assyrische Neujahr, das wie das babylonische im Monat Nisan gefeiert

wurde.

Als König Sargon II. die Stadt Maggamubba neu baute, rief er die Götter Damku und Sarilani an, worunter Ea und Asur zu verstehn sind.

Sein Tempel hieß Easur.

Beltis, auch Scherua, Sirua genannt, die Asur zugesellt wird, ist uns nur dem Namen nach bekannt. Kein Dichter hat ihren Ruhm gesungen.

fünfte Syzygie..

Bel und Beltis.

Bel, auch Belmatati, Belsarbi, Burijas, Enlilla oder Inlil, Kurgal großer Berg, Mullilla Herr der Luft oder des Windes, Sarbu, Sarsarbi, Herr der Länder, Schöpfer der Welt, Vater der Götter, König

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