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Arithmetik.

Die Babylonier und Assyrer verstanden das Dezimalsystem und Duodezimalsystem in der Zahl 60 zu verbinden, sodaß bei ihnen 1, 10, 60, 600, 3600 eine Einheit bildeten. Vielleicht beruht diese Rechnung ouf einer alten Teilung des Jahres in 6 X 60 oder 12 X 30 Tage, wie die Ekliptik in 360 Grade geteilt war. Als Zeichen für Addieren brauchte man zwei wagerechte Keile naphoru ganz" oder isipu „hinzufügen", hebr. asaph. Das Subtrahieren wurde durch zwei verschieden gestellte Keile angezeigt 1).

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Die Elle, akkadisch u, babyl. amatu, hebr. amma, wurde in sechzig Linien eingeteilt. Die große Elle hieß amatu rabitu. Während die ägyptische Elle zweiundfünfzig Zentimeter groß war, rechnet man die babylonische bald zu fünfzig, bald zu vierundfünfzig Zentimeter. Sechs Ellen machen ein Rohr oder Kan, hebr. kaneh; sechzig Ellen ergeben das Plethron, dreihundertsechzig Ellen die Stadie der Griechen, dreißig Stadien die Parasanges der Perser, d. i. eine Wegstunde oder dreiviertel deutsche Meile.

Der Fuß betrug sechszehntel Elle oder sechsunddreißig Linien oder einunddreißigeinhalb Zentimeter. Alle kleinen Flächen wurden nach Quadratfuß berechnet, größere Flächen aber nach einem Maß, das bald gur, bald pi, imir, ka, gan, si oder sar genannt wird 2). J. Oppert rechnet den gur 360 fahia, also ein gur = 5 pi Eine Rechnung nach oben: 7 Ellen machen ein kan aus, 60 Ellen ein foß, 600 Ellen ein ner, 3600 Ellen ein far.

36 ka

=

180 fa

=

1800 sahia, ein pi = 3 imeru = 30 bar.

Mit dem maris oder Kubikfuß, der 311⁄2 Liter faßte, wurden sowohl trockene als flüssige Erzeugnisse gemessen. Der sechzigste Teil eines maris hieß log, das ein wenig mehr als unser Pfund oder 1⁄2 Kilogramm war.

Das Korn oder Getreide wurde nach gur oder ka berechnet.. Das Maß des Samas galt als das richtige oder geaichte.

Das Oel wurde mit imir, ka und nisippi gemessen 3) oder nach appa, bar oder ka1). Edelsteine maß man nach maneh und cebi, wie wir aus dem Testament Sanheribs sahen. Maneh, hebr. ebenso, kehrt sogleich als Gewicht, später als Münze wieder, wie sie von den Phönikiern und Babyloniern nach Aegypten und Griechenland gebracht wurde.

Mit Wasser gefüllt wog der maris genau 30,65 Kilogramm 61,30 Pfund. Das ist im Münzwesen ein Talent. Es wird eingeteilt

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in 60 mana oder minen, eine mine = 0,511 Kilo oder 1,02 Pfund. Eine mine zerfällt in 60 sekel, paras ist eine halbe mine oder 30 sekel, der sekel wiegt 81⁄2 gramm, zerfällt in 120 oder 180 schi. Auch das griechische Talent hatte 60 Minen, die Mine aber 100 Drachmen. Das babylonische Talent hatte ursprünglich 60 X 60, also 3600 Sekel. Erst später nahmen Babylonier und Affyrer das hebräische Talent an, das 3000 Sekel hatte. Doch wurde mit diesem Gewicht nur das Gold gewogen. Das schwere Gewicht hieß mana sa sarru, d. i. eine Mine des Königs 1). Während die alten Hebräer die Mine zu 50 sekel rechneten, hatte sie später 100 Sekel oder Drachmen.

Eine Ente, aus Basalt gearbeitet, kam als Beutestück aus Babel nach Ninive, wo sie gefunden wurde. Sie trägt die Inschrift: „30 minen justierten Gewichts. Palast Irbamarduks, des Königs von Babylon."

Aufwärts gerechnet ergaben 60 Talente ein soß, 600 ein ner, 3600 ein sar, wie auch in andern Rechnungen.

In Senkereh fand Loftus 1854 eine Tafel mit nungen: 43 soß + 21 = 512. 45 soß + 4 = 522. 532. 48 soß +36 542. 50 foß + 25 552. 562. 54 soß + 9 = 572. 56 soß + 4 592. 60 foß

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602.

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folgenden Rech

46 soß + 49 52 foß + 16 = 582. 58 foẞ + 1 =

Geometrie.

Gewiß haben die Babylonier und Assyrer auch in dieser Wissenschaft Ansehnliches geleistet, aber es ist uns so gut wie nichts davon bekannt geworden. In Senkereh fand man Tontafeln mit geometrischen Zeichnungen. Sie teilten den Himmelskreis in 360 Grade ein. Sie wußten auch, daß der halbe Durchmesser des Kreises sich sechsmal in dessen Peripherie eintragen läßt, wodurch das regelmäßige Sechseck entsteht. Sie konnten Erech als ein Siebeneck aufbauen.

1) 2. Sam. 14, 26.

Elfter Abschnitt.

Die Städte beider Reiche.

Es ist selbstverständlich, daß wir von den babylonischen und affyrischen Städten und ihren Bewohnern bei weitem mehr wissen, als von dem flachen Land und den Landleuten; denn in den Städten wohnte die Kultur vornehmlich. Dort schuf sie auch die steinernen Zeugen, die noch nach tausenden von Jahren zu uns reden. Wie in andern Ländern und zu andern Zeiten entstanden auch hier die Großstädte von Babylonien und Affyrien nicht mit einemmale, sondern nach und nach, vorzugsweise durch Zusammenwachsen benachbarter Ortschaften. Nur wenige Städte wurden von vornherein nach einheitlichem Plan angelegt und ausgebaut. Die Großstädte aber hatten vor den heutigen vieles voraus, wie den überaus wichtigen Vorteil, daß fruchttragende Felder und Milch- und Schlachtvieh nährende Wiesen oder Weiden zwischen den einzelnen Stadtteilen oder, wie in Babylon, zwischen den beiden Mauern und den eingeschlossenen Häuservierteln lagen. Sodann findet sich in ihnen nicht das Unwesen himmelhoher Wohnhäuser und zusammengedrängter Mietskasernen, wodurch den Einwohnern Licht und Luft entzogen wird. Aber bei diesem Vorteil der einbezogenen Felder und Wiesen ist doch noch nicht erklärt, wie diese Städte mit Millionen von Einwohnern ohne die heutigen Verkehrsmittel ernährt wurden und sogar längere Belagerungen aushalten konnten? Man kann ja zur Erklärung dieser Tatsache die Einfachheit in der Lebensweise besonders betr. der Nahrungsmittel heranziehn, wie wir sie noch heute bei den Chinesen finden, die ihre großen Städte Peking, Nanking und Kanton bis in unsere Zeit ohne Eisenbahn und Dampfschiffe ernährt haben. Doch mag noch daran erinnert werden, daß Babylon durch einen großen Strom in zwei Teile geteilt wurde, der imerhin einige Zufuhr gestattete, die Belagerung der alten Zeit auch so enge Kreise kaum um diese großen Städte schließen konnte, daß dadurch aller Verkehr mit der Außenwelt verhindert worden

wäre.

Abnunna s. Umlias.

Ach i z uch in a war eine assyrische Stadt jenseit des untern Zab.

Achmethas. Agamatanu.

Adab war eine babylonische Stadt, der Hammurabi wieder aufhalf, da er sie in Not und Bedrängnis fand. Ihr Tempel hieß vermutlich Emach. Vermutlich ist A. dieselbe Stadt am Euphrat, die sonst Adamdun oder Lambun, Udnunki oder Tamnunki heißt.

Afadach war eine Stadt am Tigris.

gade a. f. Babel.

b. eine Stadt bei Sippara, die etwa um 3000 v. Chr. von Sargon I. gegründet wurde. Fr. Hommel 1) hält Sippara und Agade für eine und dieselbe Stadt.

Agamatanu, später Ekbatana, hebr. Achmetha gen. erhob der König Dajaukku oder Dejoces zur Hauptstadt des medischen Reiches. Berühmt sind ihre sieben Ringmauern, deren jede eine andre farbe zeigte. Sie sind bereits früher erwähnt worden.

Agranis nennt Plinius eine babylon. Stadt nahe bei Sippara.
Aka bu war eine babylon. Stadt an der assyrischen Grenze.

Akarhallu, eine babylon. Stadt, in deren Nähe Nazideuz, König von Babylonien, durch Adadnirari I. von Assyrien besiegt wurde. Später wurde sie von Asurdan I., dann von Tiglatpilesar I. eingenommen.

Akkad s. Babel.

Akzib oder Achsib, Ekdippa vergl. d. Verf. Pal. u. Syr.

Alkusch, eine Stadt am Tigris, war nach jüdischer Ueberlieferung die Heimat des Propheten Nahum, dessen Eltern unter Tiglatpilesar als Gefangene dorthin gebracht waren. Andre suchen die Heimat dieses Propheten in Kapernaum, das im Aramäischen „Dorf Nahums“ bedeutet.

Alnirea, ein Gebiet in Babylonien an den Kanälen Zirzirri und Atabduristar.

Alukari, eine babylon. Stadt am Nahr Sarri, dem Königsfanal, der Euphrat und Tigris verbindet.

Amardas. Marada.

Amatu oder Hamath s. des Verf. Pal. u. Syr.
Ama di s. Amida.

Amida war eine Stadt am obern Tigris im Lande der Kirhi.
Sie war Residenz des Königs Ilaniapilzamani und wurde hernach Sih
eines affyrischen Statthalters. Vergl. Curabdin.
Amkaruna oder Ekron s. Pal. u. Syr.
Anaasurutirasbats. Pethor.
Ansan a. eine babylonische Stadt.

b. eine affyrische Stadt.

c. die alte Hauptstadt von Elam.

1) Bab. u. Uff., S. 783.

Antafurra war eine alte Stadt bei Sirpurla.

A nudi, eine Stadt in Nordaffyrien, vermutlich gleich Umida.
Anzaganis, eine babylon. Stadt.

A pirak erobert Naramsin von Babylonien. Die Lage der Stadt ist noch ungewiß.

Arakdi, eine Stadt in Affyrien, nannte Asurnasirpal, König von Affyrien, Tukultiasurasbat. Von hier zog der Großkönig gegen Zabramman, den Fürst der Dagara.

Arakizu, bei Ptolemäus Eragiza, eine Stadt der Hethiter, wurde mit Affyrien vereinigt.

Ararmas. Larsa.

Arattas. Lamkurru.

Arba e war eine assyrische Stadt am Chabur. Hier fand Layard sehr alte Bildwerke, die den Namen des Patesi oder Sangu Musesninib trugen. Wie Haran gehörte Arbae, ehe es affyrisch wurde, zu dem Reich der Kissati.

Arbela war eine alte assyrische Stadt am oberen Tigris zwischen dem großen und kleinen Zab. Die Ziegel, die man in seinem Trümmerhügel gefunden hat, sind seltsamer Weise ohne Inschriften. Hier stand neben dem Tempel der Iftar von Arbela eine Priesterschule. Bei Arbela besiegte Alexander d. Gr. den persischen König Darius Kodomannus 331 v. Chr. Noch heute ist Erbil eine volkreiche Stadt.

Ardarikka s. Urdalika.

Aribua, eine patinäische Stadt, wurde unter Asurbanipal affyrisch.

Aridi war eine Stadt im nördlichen Assyrien.

Arimu und Arumu s. Urume.

Arka oder Arak f. Pal. u. Syr.

Arkus. Uruk.

Armad oder Arwad s. Pal. u. Syr.

Arman war eine Stadt in Nordbabylonien nahe bei Gannanati. Arpaha oder Arrapha war Sih eines affyrischen Statthalters. Die Stadt lag im Südosten des Reiches nach Elam zu.

Arzasku oder Arzaskunu, eine Stadt in Armenien, die von Salmanassar II. erobert wurde.

Ärzuch in a oder Azzuchina war eine Stadt in Nordbabylonien, in deren Nähe Tiglatpilesar I. die Babylonier schlug.

As nunna, eine babylonische Stadt an der Grenze von Elam, in der in alter Zeit ein Patesi herrschte.

Assur, einst die Residenz der affyrischen Könige, die Stadt der Mitte genannt, heute die große Trümmerstätte Kalat Schirgal, wurde in urvordenklicher Zeit am rechten Ufer des Tigris erbaut und nach feinem Schubgott genannt. Bis zu Sargon II. hielten die affyrischen Könige hier Residenz. Die Stadt bestand noch, als der Perserkönig

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