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gesunden Vernunft geradezu entgegensteht und dennoch ausgesprochen werden sollte in gemeinsaßlichen Ausdrücken. Folgende Weisen hatten jede ihre Befürworter und Gründe:

a) Preis sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geist;

b) Preis sei dem Vater durch den Sohn und im heiligen Geiste;

c) Preis sei dem Vater und dem Sohne im heiligen Geiste; d) Preis sei dem Vater in dem Sohne und dem heiligen Geiste.

Von diesen siegte die erste, aber nicht so rasch wie das sogen. athanasische Glaubensbekenntniß es erscheinen läßt; denn lezteres rührt nicht her vom Athanasius, sondern ist erst lange nach seinem Tode entstanden, in lateinischer Abfassung, also nicht im östlichen, sondern im westlichen Bereiche. Jede der vier Weisen ließ aber unentschieden, ob der heilige Geist nur vom Vater ausgehe oder auch vom Sohne, und dieses führte zum Abfalle der römischen (westlichen) Hälfte von der griechischen (östlichen); entsprechend der politischen Spaltung des Reiches in weströmisch und oströmisch. Die Spaltung wurde gefördert durch die westlichen Fürsten, welche ihre Glaubensgenossen und Unterthanen nicht abhängig haben wollten von Konstantinopel, wo die Kaiser den Glauben und damit die Priesterschaft im ganzen Bereiche des Christenthumes beherrschen konnten durch den Patriarchen und die Bischöfe ihres Reiches. Auch der Bischof zu Rom, in anerkannt höchster Geltung für den Westen, betrieb die Trennung, sobald er auf ausreichende Unterstügung der Fürsten rechnen konnte, und spätere Versuche zur Vereinigung, die von Konstantinopel aus gemacht wurden, fanden bei den zur Selbstherrlichkeit gelangten Päpsten in Rom keinen Anflang.

Das Heidenthum war so sehr bestimmend geworden, daß der neue Glaube ihm nicht nur untergeordnet, sondern eingeordnet worden war: Zeus-Jupiter war Christengott geworden, Apollon ward als Christus angebetet, die Weltmacher oder Orakalgötter nannte man heiligen Geist, die Untergötter wurden zu Heiligen, und bald folgte

Auch das erste
Derartiges war

die von allen Heidenvölkern verehrte Himmelskönigin als „Mutter Gottes". Die hebräischen Schriften verschwanden und die griechischen Übersetzungen wurden mit Einschaltungen, Zusäßen und Erläuterungen versehen, um den Nichtjuden verständlich zu sein oder neueren Umdeutungen zu genügen. So z. B. können die Stellen, welche die Dreieinheit völlig klar aussprechen, nicht vor 381 ge= schrieben sein; denn Arius und seine Anhänger hätten sich unbedingt gebeugt vor solchen göttlichen Aussprüchen. Capitel des Johannes ist eine späte Einschaltung. zu damaliger Zeit erlaubt und unanstößig, wie die Schriften des Alten Testamentes, auch der Hellenen und Römer beweisen. Man benannte als Bücher des Samuel oder Psalmen des David, was von ihnen garnicht herrühren kann, wie man im Neuen Testamente als Briefe des Petrus (des Fischers Kephas) oder Jakobs Schriften bezeichnete, die ihrem Gedankengange nach nicht ihnen gehören. Man behauptete nach heidnischen Vorgängen und will noch jezt glauben lassen, daß der heilige Geist die Schriften eingegeben habe, doch wagt man nicht zu behaupten, daß er die unbekannten Überseher ins Griechische und die Abschreiber bis ins fünfte Jahrhundert zur Unfehlbarkeit geleitet habe. Auch die Schriften mußten sich der Einfügung ins Heidenthum anbequemen, welches alles ausschied, was ihm nicht paßte, oder die jüdische Gestaltung ohne Weiteres ersetzte durch eine heidnische. Die Überschwänglichkeiten der ersten Gemeinden, welche die Rückkunft des Erlösers und sein Himmelreich nahe bevorstehend glaubten, mußten nüchternen Erwägungen weichen, um so mehr als die Schwärmer dem Geseze verfielen. Die neue Sekte ward anfänglich im römischen Reiche als rebellisch und staatsgefährlich erkannt, weil sie die heidnischen Gottesdienste störte, dem Reiche die Steuern und Kriegsfolge weigerte u. s. w., so daß die römischen Kaiser erkannten oder befürchten mußten, solcher Glaube, wenn er um sich griffe, werde das Reich den Barbaren preisgeben. Die Christen beriefen sich darauf, daß der Stifter (Matth. 26. 52) die Waffen verboten habe, verweigerten ebenso den gerichtlichen wie den Fahnen-Eid (Matth. 5. 34), wollten ihre Häuser nicht schmücken und beleuchten bei

Triumphzügen der Kaiser, entweiheten Tempel und Opfer, zerstörten gar im Aufruhr Tempel, hielten verborgene Versammlungen, denen man Unsittlichkeiten und grausige Gebräuche nachsagen wollte, weil der heimliche ISIS-Dienst solche betrieben hatte u. s. w. Zudem wurden sie der Gottlosigkeit beschuldigt, weil sie nicht in ge= weiheten Tempeln, sondern an ungeweiheten Orten sich versammelten, keine Götter hatten, auch keine Opferungen und Priester. Ueberdies wendeten sie sich beim Ausbreiten auf dem Lande an die Sklaven, brachten ihnen gefährliche Gedanken bei, vertrösteten sie auf baldigen Umsturz der Verhältnisse durch Einführung des Messiasreiches und auf die Erlangung der himmlischen Seligkeit durch den Glauben an den Erlöser. Sie veranlaßten bekehrte Landeigner, ihre Sklaven frei zu lassen, und gaben damit bedrohliche Beispiele für Andere. Sie werden auch oft den Landbau geschädigt haben, dadurch daß die Freigelassenen in die Städte gingen zu lohnenderen Beschäftigungen. Andere, welche Sklaven blieben, lernten ihre heidnischen Herren verachten, denen sie als Erben des Himmel= reiches keine Folge leisten wollten. Die erlernte Gleichheit vor Gott und der gleiche Anspruch auf den Opfertod Jesu zerstörten Furcht und Achtung in den Sklaven, machten sie hochmüthig und auffässig. Schon Paulus fand sich gemüssigt (1. Kor. 7. 21), die bekehrten Sklaven zu dämpfen, doch konnte es nicht ausbleiben, daß der Knecht mit Anwartschaft auf den Himmel seinen heidnischen Herrn geringschäßte, weil dem die Hölle bevorstand.

In diesen Richtungen bewies der neue Glaube seine zerrüttende Gewalt, indem er den Wünschen und Leidenschaften der Menschen schmeichelte. Dagegen zeigte er sich machtlos, als er seine höheren sittlichen Anforderungen erproben sollte, die milde Versöhnlichkeit und Rachemeidung. Denn sobald das Christenthum im 4. Jahrh. zur Staatsreligion erhoben ward, begann sofort die Härteste Heidenverfolgung, und die Christen vergalten den Nachkommen reichlich die Thaten ihrer Väter. Zu Anfang desselben Jahrhunderts waren schon hohe Staatsbeamte und große Heerestheile Christen, in mehreren Provinzen war der Glaube übermächtig und das Heidenthum bereits verkümmert. Constantin hatte ihnen, als

Helfern zur Besiegung seiner Mitkaiser, nur die Vortheile der allgemeinen Religionsduldung zuwenden können. Als aber nach seinem Tode der Kaiserhof als christlich sich bekannte und die Kaiser den neuen Glauben benußten zu ihrer Machterweiterung, demgemäß auch streitige Glaubenssäße entschieden und Glaubensbekenntnisse erzwangen, wurde der Uebertritt eine Sache der Klugheit, für die Beamten sogar eine Amtspflicht. Für alle, welche sich in Gunst sehen wollten oder Rücksichten zu nehmen hatten, ward es Pflicht oder Modesache, so daß mit einem Schlage das alte Heidenthum unterlag und das neue zum Glanze gelangte. Die Priester, Opferhändler, Bildgießer, Künstler u. a. wurden brodlos und viele schon dadurch gezwungen, christlich zu werden, um ihre Geschäfte fortseßen zu können unter christlichen Vorwänden. Wie jede solche Bewegung riß auch diese Viele widerwillig fort. Doch die im eigenen Kreise längst an Kezerriecherei und Kezerverfolgungen gewöhnten Christenpriester mochten nicht das Aussterben des Heidenthumes abwarten, sondern bedienten sich sofort ihres Einflusses am Hofe, um die Kaiser aufzustacheln wider die ehemaligen Glaubensgenossen. Sie fanden williges Gehör, und nachdem (325) die Zweiheit Gottes beschlossen war, befahl der neue Kaiser (342), daß alle heidnischen Tempel geschlossen werden sollten, jedes Opfern oder Befragen der Orakel strafbar sei bei Verlust des Lebens und Besizes. Die Statthalter sollten verpflichtet sein, unnachsichtig vorzugehen bei harter Strafe für jede Nachsicht oder Nachlässig= feit. Die ehemalige Christenverfolgung schlug um in Heidenverfolgung und selbst der gerechte Julianus (Neffe Konstantins), Kaiser geworden 360, konnte in seiner kurzen milden Regierung keine Umkehr bewirken, dadurch daß er den Christen ihre Vorrechte entzog und sich als Heide bekannte. Das Christenthum blieb nach seinem Tode Staatsreligion und seine Nachfolger sezten die Heidenverfolgung fort, welche es ermöglichte, den widerspenstigen Adel zu drücken, der hiebei wie allezeit den Neuerungen am längsten widersteht und gern auf eine Priesterschaft sich stüßt, deren Spizen aus ihrem Kreise entnommen sind. Die Christenpriester waren gefügig, förderten die herrschsüchtigen Absichten der Kaiser und

dienten dem verdorbenen Hofe oder benußten ihn ohne Scham und Scheu. Der Kaiserhof war christlich so geblieben, wie er heidnisch gewesen war: Sündenpfuhl aller Laster, voll Unzucht, Ehebruch, Verrath, öffentlichen und heimlichen Mord, Ränke und Herrschaft der Weiber, geleitet von bestechlichen Verschnittenen u. s. w. Der Streit zwischen den Arianern, welche die Einheit Gottes festhielten, und Katholiken, welche die Dreiheit erklärten, war tief eingreifend in die Sicherheit der Zustände und die Geltung des Christenthumes. Am Kaiserhofe schwankten die Ansichten hin und her, so daß die maßgebenden Entscheidungen lediglich davon abhingen, wie der je= weilige Kaiser oder ein herrschendes Weib (Frau, Mutter, Kebsweib o. a.) gesinnt war. So gab es lange Zeit dort zwei verschiedene Bischöfe, Patriarchen, von denen in Ablösung bald dieser, bald jener verbannt war, während der andere allein herrschte. Paul, der katholische, ward in 14 Jahren fünfmal verbannt und wieder geholt in Folge von Aufruhr, starb aber doch zulezt im Euphratlande im Kerker durch Hunger oder Erdrosselung. Sein Gegner, der arianische Macedonius ward unter kriegerischer Bedeckung in die Hauptkirche gebracht zur Weihung, aber unter solchem Widerstand der Bevölkerung, daß 3150 Menschen das Leben verloren. Die Einheit siegte über die Dreiheit an dem Tage, aber der Aufruhr erneuete sich und die Kirche mit ihrer Umgebung ward durch Blutströme entweiht. Der Kaiserhof machte die Religion zurecht nach seinen Wünschen und diese wurden wiederum geändert oder beherrscht durch Ränkemacher priesterlicher oder weiblicher Art. Aus solcher Quelle entsprangen die das heidnische Gepräge gebenden Grundlehren des folgenden Christenthumes, und die Streitschriften damaliger Zeit, so wie die Schriften ehrlicher Kirchenväter geben grauenhafte Beschreibung der Weise, wie damals die Religion verfertigt ward.

Christenthum als Prießtermachwerk.

Die Festsetzung des wichtigen Glaubensfazes vom Weltgeiste in drei getrennte und doch vereinte Wesen war die tiefstgreifende

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