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Aber des Menschen Seele ist der andere wesentliche, unsterbliche Theil des Menschen, davon er Leben, Regung, Sinn, Vernunft und Willen hat; denn der Mensch hat fürnehmlich diese fünf Kräfte von der Seele, darum sie die Gelehrten auch nennen quinque potentias animae. Die erste ist die Wirkung im Däuen, das leibliche Leben mit Speise und Trank zu erhalten; die andern: fünf äusserliche Sinne, Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen, und drei innerliche Sinne im Hirn, Unterschied, Eins aus dem Andern zu finden, und Gedächtniss; die dritte in der Seele, Verstand und Wissen, und den äusserlichen Gliedern Etwas gebieten; die vierte: wahrhaftige Begierden im Herzen und Willen, ohne Heuchelei; die fünfte: Regung und Bewegung der äusserlichen Gliedmaassen von einem Ort zum andern, als: Hände, Füsse, Zungen und Augen stille halten, oder dahin und dorthin zu wenden.

Diese fünf Kräfte hat der Mensch allein von der Seele, wie denn alle Menschen Solches müssen bekennen; denn sobald der eine Theil von dem andern scheidet, als die Seele von dem Leibe, so ist der Kräfte keine mehr im Leibe, und muss der Leib zerfallen und verfaulen wie ein Erdenklos.

Dass aber des Menschen Seele unsterblich sei, haben wir zum Theil droben gehört im ersten Stück, da Christus der Herr selber bekennt, dass sie die Seele nicht tödten können, ob sie wohl den Leib umbringen. So beweisen auch Solches die Exempel der verstorbenen Heiligen, die mit dem Herrn Christo geredet haben über viele Jahre nach ihrem Tode, als Moses und Elias, wie wir haben Matthäi am 17. Capitel, auf dem heiligen Berge, und ist doch Moses lange zuvor gestorben und begraben, wie wir haben im fünften Buche Mosis am letzten Capitel, bei funfzehnhundert Jahren zuvor.

Also redet und schreibt auch der heilige Apostel Paulus, dass die Seele vom Leibe könne abscheiden und sei unsterblich, als zu den Phil. am 1. Cap. Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein, welches auch viel besser wäre; aber es ist nöthiger im Fleische bleiben um euretwillen. Und in der anderen an die Corinther, Cap. 5., schreibt er also: Wir sind aber getrost allezeit und wissen, dass, dieweil wir im Leibe wohnen, so wallen wir dem Herrn. Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. Wir sind aber getrost und haben viel mehr Lust, ausser dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn. Darum fleissigen wir uns auch, wir sind daheim oder wallen, dass wir ihm wohlgefallen. Und zu den Römern am 8. Cap. schreibt er klar, dass der Mensch Leib und Seele habe, und dass der Leib sei sterblich um der Seele willen und die Seele oder Geist sei das Leben und unsterblich. Also kann auch die Seele vom Leibe abscheiden und scheidet auch vom Leibe ab im Sterben.

Solches zeiget auch Christus selber an mit diesen Worten zum Schächer am Kreuz: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Da ist Beste, Kanzelredner.

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ja die Seele von seinem Leibe abgeschieden, als er verschieden ist, und sein Leib hernach eine gute Weile am Kreuze gehangen. Luc. 23.

So bekennen auch die Gelehrten unter den Heiden, dass des Menschen Seele unsterblich sei, wenn sie gleich vom Leibe abscheidet, und verlösche nicht, werde auch nicht zu Nichte, wie der unvernünftigen Thiere Seelen, als Plato und Aristoteles lehren.

III.

Das dritte Stück.

Das dritte Stück, so wir aus der Definition und Erklärung des Menschen Seele merken und behalten sollen, ist dieses, dass des Menschen Seele ein solcher Geist ist, ob er wohl abscheidet vom Leibe, muss er dennoch damit wiederum vereinigt werden, ewiglich zu leben in Seligkeit oder Strafe.

Dass Solches aber wahr sei, zeigt uns an der Artikel unseres christlichen Glaubens, wie derselbige lautet im Symbolo Apostolorum : Ich glaube eine Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben.

Dieweil denn solcher Artikel der höchsten Artikel einer ist der ganzen christlichen Lehre des heiligen Evangelii, so wollen wir auch die fürnehmsten Zeugnisse aus dem alten und neuen Testamente der heiligen Schrift erzählen, darauf solcher Artikel gegründet ist, dass unser Glaube damit desto fester gestärkt werde.

Zeugnisse aus dem alten Testamente.

Hiob 19. Ich weiss, dass mein Erlöser lebt, und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken, und ich werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleische Gott sehen; denselben werde ich sehen, und meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder. Das ist ein klarer, heller Spruch, der anzeigt, dass wir in diesem Fleisch und in demselben Leibe, den wir jetzt haben, werden auferstehen, und dass unser Leib und ganze Natur wird verneuert werden, wie St. Paulus lehret. Item, dieser Spruch im Hiob lehret auch, was das ewige Leben werde für ein Wesen sein, nämlich, eine rechte klare und helle Erkenntniss Gottes und aller Creaturen.

Im andern Buche Mosis am 3. Capitel spricht Gott selber: Ich bin der Gott Abraham's und der Gott Isaak's und der Gott Jakob's; aus welchen Worten Christus, der Herr, schleusst, Matth. am 22., dass Abraham, Isaak und Jakob leben; denn Gott ist nicht ein Gott der Todten, sondern der Lebendigen.

Jesaias am 66. Capitel schreibt also: Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, so ich mache, vor mir stehen, spricht der Herr, also soll auch euer Same und Name stehen, und alles Fleisch wird einen Mond nach dem andern und einen Sabbath nach dem andern kommen, anzubeten vor mir, spricht der Herr. Und sie werden hinausgehen und sehen die Leichname der Leute, die an mir misshandelt haben. Denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und werden allem Fleisch ein Gräuel sein.

Der Prophet Jesaias beschreibt da Beides, ewige Qual und Pein der Gottlosen und Freude und Wonne der Heiligen und Gläubigen, und zeigt an, wie das ewige Leben sein werde, nämlich, dass alle Tage werde Sabbath sein, ein Sabbath nach dem andern, das ist, alle Heiligen werden in Ewigkeit Gott leben und ihm danken. Also wird das ewige Leben und Herrlichkeit eine ewige, herzliche Freude in Gott, ein ewiges Anbeten und Danken und vollkommen klar Erkenntniss so grosser Güte Gottes sein, eine ewige Gerechtigkeit der Creaturen, da keine Sünde, kein Tod sein wird.

Und Jesaiä am 25. Cap. steht also geschrieben: Und er wird auf diesem Berge das Hüllen wegthun, damit alle Völker verhüllet sind, und die Decke, damit alle Heiden zugedeckt sind; denn der Tod wird verschlungen werden ewiglich, und der Herr wird die Thränen von allen Angesichtern abwischen, und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen.

Dieser Spruch zeigt auch an, dass der Tod und die Sünde soll aufhören, und dass Gottes Kinder sollen erlöset werden von aller Schmach, von allem Heulen und Weinen, das ist, von Sünde, Tod und des Teufels Ängstigung, und endlich von allem Übel.

Item Jesaiä am 26. Cap. hast du gar einen hellen, klaren Spruch: Deine Todten werden leben und mit dem Leichnam auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erden; denn dein Thau ist der Thau eines grünen Feldes, aber das Land der Todten wirst du stürzen. Gehe hin, mein Volk, in die Kammer, und schleuss die Thür nach dir zu, verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorüber gehe; denn siche, der Herr wird ausgehen von seinem Orte, heimzusuchen die Bosheit der Einwohner des Landes über sie, dass das Land wird offenbaren ihr Blut und nicht weiter verhehlen, die drinnen erwürget sind.

Der Prophet redet hier klar davon, dass die Todten sollen auferstehen, dass die Heiligen sollen Freude und ewige Seligkeit haben und die Gottlosen ewige Qual; auch von der Verfolgung der Kirche in diesem Leben. Er sagt auch weiter: Deine Todten werden leben. Er nennt die Heiligen Gottes Todte, damit er anzeigt, dass die Kirche um Gottes willen Trübsal und Verfolgung leide. Als sollte er sagen: Deine Kinder, die um deinetwillen getödtet sind, die werden wieder leben. Weiter sagt er, wie das ewige Leben sein werde. Freuet euch u. s. w. sagt er. Da zeigt er an, dass die Heiligen ewige Freude haben; denn da werden sie ohne Sünde, ohne Schwachheit, ohne Tod, ohne Ängstigung des Teufels sein, die unaussprechliche Weisheit und das Vaterherz und überschwängliche Güte Gottes recht erkennen und sehen, und werden ewiglich und wie ein lieblicher Garten und Wiese vom Thaue grünet, in ewiger Freude und Wonne fröhlich blühen. Darnach setzt der Prophet auch einen Trost von den Anfechtungen, so die Christen mittlerer Zeit auf Erden leiden müssen, und sagt, dass die Kirche eine

kleine Weile müsse Trübsal leiden und gleich verborgen sein; denn die Heiligen und Frommen werden in der Kirche, wie in einer Kammer, durch das Wort und Gottes Geist erhalten bis zum jüngsten Tage, hernach meldet er von der Strafe der Gottlosen und von der Auferstehung, da er sagt: Das Land wird nicht weiter verhehlen, die drinnen erwürget sind.

Diesen Spruch Jesaiä des Propheten hat unser lieber Herr Vater Doctor Martinus Luther seiner lieben ältesten Tochter, Magdalena genannt, fürgelesen und ihr denselben ausgelegt und sie an ihrem Ende, und sich auch selbst, damit getröstet und weiter dazu gesagt: Herzliebste Tochter, gehe mit Frieden in dein Schlafkämmerlein, ich will bald bei dir sein; denn mein Gott wird mich nicht sehen lassen seinen Zorn, der vorhanden ist über die Welt und über Deutschland. Darauf ist seine liebe Tochter fein sanft entschlafen in Christo, ihrem Erlöser und Heiland. Solches Alles hab' ich gehört und Andreas Hugel, zur selben Zeit mein Collega. Es hat auch Doctor Martinus seliger nicht viele Jahre hernach gelebt, und was nach seinem Tode erfolgt ist, haben wir leider erfahren. Darum sollen wir diesen Spruch des Propheten Esaiä uns treulich lassen befohlen und unsern Trost sein.

Daniel, der Prophet, am 12. Capitel, schreibt also: Und Viele, so unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, Etliche zum ewigen Leben, Etliche zur ewigen Schmach und Schande.

Und Ezechiel am 37. Capitel schreibt also: So spricht der Herr Herr, siehe, ich will eure Gräber aufthun und will euch, mein Volk, aus denselben herausholen.

Im 49. Psalm hält der Prophet gegen einander die Gottlosen, die in der Welt reich sind und denen es wohlgeht, und die Heiligen oder Frommen, denen es auf Erden übel gehet, und sagt, dass es sich nach dem Tode mit ihnen wenden werde. Von den Gottlosen sagt er: Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod naget sie, in der Hölle müssen sie bleiben. Wiederum sagt er von den Heiligen und Frommen: Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt; denn er hat mich angenommen.

Zeugnisse aus dem neuen Testamente.

Matthäi 25. predigt Christus klar davon, dass die Gerechten werden ewige Freude haben und die Gottlosen ewige Qual und unendliche Pein im ewigen Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. Und Johannis am 5. Capitel spricht Christus: Es kommt die Stunde, in welcher Alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes gethan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles gethan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Und hernach am 6. Cap.: Das ist der Wille Dess, der mich gesandt hat, dass, wer den Sohn siehet und gläubet an ihn, habe das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.

Im heiligen Apostel Paulo hast du viel schöner Zeugnisse von Auf

erstehung der Todten, als das ganze 15. Capitel in der ersten Epistel an. die Corinther. Item in der ersten Epistel am 4. Capitel zu den Thessalonichern, und im 1. Cap. in der zweiten an die Thessalonicher schreibt er also: Wenn nun der Herr Jesus wird offenbar werden vom Himmel, sammt den Engeln seiner Kraft und mit Feuer flammen, Rache zu geben über Die, so Gott nicht erkennen, und über Die, so nicht gehorsam sind dem Evangelio unseres Herrn Jesu Christi, welche werden Pein leiden, das ewige Verderben, von dem Angesicht des Herrn und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, dass er herrlich erscheine mit seinen Heiligen und wunderbar mit allen Gläubigen. Item in der Epistel zu den Philippern am 3. Capitel: Folget mir, lieben Brüder, und sehet auf Die, die also wandeln, wie ihr uns habt zum Fürbilde; denn Viele wandeln, von welchen ich euch oft gesagt habe, nun aber sage ich auch mit Weinen, die Feinde des Kreuzes Christi, welcher Ende ist die Verdammniss, welchen der Bauch ihr Gott ist und ihre Ehre zu Schanden wird, Derer, die irdisch gesinnt sind. Unser Wandel aber ist im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Herrn, welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, dass er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Dinge ihm unterthänig machen.

Diese Zeugnisse alle des neuen Testaments zeigen eben so wohl und reichlich an beide Stücke, so wir droben in der Definition und Erklärung des Menschen Seele gehört haben, dass sie wiederum mit dem Leibe (von dem sie zuvor abgeschieden ist) muss vereinigt werden, ewiglich zu leben in Seligkeit oder Strafe, und was die Strafe der Gottlosen sein werde, nämlich ewige Pein, ewig Verderben und Verdammniss, ewiges höllisches Feuer, ewiges Heulen und Zähnklappen; auch was die Seligkeit der Heiligen und Gläubigen sein werde, nämlich ewige Freude und Wonne, und dass ihre nichtigen Leiber also verkläret sollen werden, dass sie ähnlich werden dem verklärten Leibe Christi Jesu, unseres Herrn, und also allezeit bei ihm sein in Ewigkeit, wie St. Paulus schreibet in der ersten Epistel an die Thessalonicher am 4. Capitel, und vermahnet uns daneben, dass wir uns mit solchen Worten unter einander trösten sollen. Amen.

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