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fertigung und wahren Anrufung. Nürnb. 1565.

Die Historia unseres lie

ben Herrn und Heilands Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Durch den alten Herrn M. Johann Mathesius gepredigt; herausgegeben von Johannes Mathesius, dem jüngern. 1567. Neue Ausg. Nürnb. 1585 fol. - Predigten über das Buch Sirach, herausgeg. von Lysthenius 1586 fol. Homiliae Mathesi, das ist: Auslegung und gründliche Erklärung der ersten und andern Epistel des heil. Apostels Pauli an die Corinthier. In 263 Predigten mit Fleiss abgetheilet und in St. Joachimsthal wöchentlich zur Freitagspredigt gehalten. Angefangen den 10. Aprilis Anno 51. und im siebenten Jahre den 20. Augusti christlich vollendet, wie bei jeder Predigt Tag und Jahr eigentlich verzeichnet. Durch den alten Herrn M. Joh. Mathesium, weiland Pfarrner daselbst. Leipzig 1590. fol. (Der Herausgeber ist Johannes Gregorius, Diaconus zu Weissenfels. Er sagt in der Vorrede u. A.: «Dieweil der ehrwürdige, achtbare und hochgelahrte alte Herr M. Johannes Mathesius seliger viel schöner, herrlicher Predigten und Schriften hinter ihm gelassen, die er aus Gottes Brunnen und Quelle geschöpft, und damit nicht allein seinen schönen Garten, das ist, seine liebe befohlene Kirche in Joachimsthal, sondern auch die ganze Christenheit besprenget und begossen, so hat sich u. a. auch ein schöner, lieblicher Strom göttlichen Brunnquells funden, welchen obenerwähnter treuer Lehrer aus den beiden Episteln St. Pauli an die Corinthier herausgeführt und in schöne Bächlein, das ist, in herrliche, ausbündige Predigten, geleitet und zusammengefasst.») - Hochzeitspredigten. Nürnberg 1569. 4. Passionspredigten. Nürnb. 1570. 8. Leichenpredigten (darunter die auf seine Gattinn). Nürnb. 1581. 4. Simeonis Trostpsalm. Nürnb. 1581. 4. Katechismuspredigten. Leipz. 1587. 4. Diluvium, Erklärung der Historia von der Sündfluth in 54 Predigten. Leipz. 1587. 4. Schulpredigt (woraus Spener in der Schrift gegen Dilfeld die Worte citirt: «Ohne den Geist Gottes kann Keiner ein rechtschaffener Prediger und Schulmeister sein»). Geistliche Lieder z. B. «Aus meines Herzens Grunde.» Das Wiegenlied: «Nun schlaf, mein liebes Kindelein.» Oeconomia (ein Lied vom Hausstande), von Heermann übersetzt. Fabeln.

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Siehe Herrn Joh. Mathesii Lebensbeschreibung, von einem Mathesischen Nachkommen M. Joh. Balthasar Mathesius (als Superint. zu Wurzen). Dresden 1705. 8. Das Leben des M. Johann Mathesius, des alten Bergpredigers in St. Joachimsthal, dargestellt von Karl Friedr. Ledderhose. Heidelberg 1849. 8.

Beste, Kanzelredner.

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Eine Trostpredigt, dass, die im Herrn entschlafen, mit Freuden wieder zusammenkommen und Eins das Andere nach der Auferstehung kennen wird, und die Seligen in ewiger Freude und englischer Keuschheit und himmlischer Freundschaft bei einander bleiben werden. Aus dem Evangelio von der Wittwe Sohn zu Nain. Durch den alten Herrn Mathesium selbst geschrieben und drei Stunden vor seinem seligen Abschied geprediget. Lucae am VII. Christus gab den erweckten Jüngling seiner Mutter wieder. Gedruckt zu Nürnberg durch Ulrich Neuber. MDLXVII. 4.*

Geliebte Freunde im Herrn, aus diesem Evangelio seid ihr oftmals berichtet von den Wunderwerken des Herrn, und dass Jesus Christus allmächtiger, wahrer Gott und ein Herr des Todes, sein Evangelium ein Wort des Lebens, und dass dieser Herr ein Vater und Schutzherr der armen Wittwen sei, der sich ihrer herzlich annehme und sie aufnehme. Item, dass wir Alle den Tod am Halse tragen und gleich so viel Junge, als Alte sterben, und dass die Alten ihre Verstorbenen fein ehrlich und mit Thränen zu Grabe begleitet, in Hoffnung der fröhlichen Auferstehung, und dass sie mit Vernunft und Bescheidenheit die Verstorbenen hinaus vor die Städte an die Wasser begraben, damit die Freidthöfe zufrieden sein und die Luft sich desto besser wechseln und reinigen könne. Item, vor einem Jahre hat man euch aus diesem Evangelio vorgehalten die traurige Todtenprocession, welcher der Sohn Gottes mit der Procession des Lebens und ewigen Sieges unter dem Trostthore zu Nain begegnet, und wie der Herr Christus aus diesem Wunderwerk für den grossen Propheten erkannt und im ganzen Lande gepriesen ist. Auf dieses Mal, ihr Geliebten, wollen wir gleich aus diesem Text «der Herr Jesus gab der betrübten Mutter ihren Sohn wieder» diese Lehre kürzlich handeln :

Dass, die in wahrer Zuversicht und Anrufung Jesu Christi selig

*) Mathesius hatte beschlossen, diese Predigt dem Münzmeister zu Joachimsthal, Georg Geytzkhöfen, der seine Gattinn durch den Tod verloren hatte, zu widmen und bei der Abfassung geäussert: «Weil ich nun, ob Gott will, bald in ein besseres Leben gedenke zu kommen, will ich diese Trostpredigt Herrn Georg Geytzkhöfen zuschreiben, ihm zum Trost und mir zum Zeugniss, dass ich gute Freundschaft und empfangene Wohlthat in kein Vergessen gestellt habe. Es soll Freundschaft unsterblich sein und Wohlthat hier und in Ewigkeit gerühmet werden.» Mathesius' Vorhaben wurde von seinen Erben erfüllt, indem sie die gedruckte Predigt dem Georg Geytzkhöfen zueigneten.

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lich entschlafen, nach der gemeinen Auferstehung wieder zusammenkommen, und dass Eins das Andere kennen, in himmlischer Freud und Freundschaft, wie die Engel Gottes, vor dem Angesicht Gottes ohne Ende bei einander sein und bleiben werden.

Von diesen Artikeln will ich zum Trost dies Mal reden allen betrübten Ältern, Eheleuten und guten Freunden, die von ihrem liebsten Kinde und Gemahl zuvor eine Zeit lang geschieden sind, mit denen wir billig ein herzliches und sehnliches Mitleiden tragen.

Hilf, Herr Jesu, der du aller Betrübten Tröster bist, dass ich etwas Tröstliches meinen Pfarrkindern und Freunden aus deinem tröstlichen Worte und Wunderwerke könne vorlegen. Darum sollt ihr mir herzlich mit einem andächtigen Vaterunser zum Vater unseres Herrn Jesu Christi seufzen und beten helfen.

Geliebte im Herrn und ihr Betrübten im Herzen, als der leibhaftige Sohn Gottes mit der herrlichen Procession des Lebens der betrübten Wittwe zu Nain und ihres Sohnes Bahre und Leiche unter dem Thore zu Trostdorf begegnet, jammert ihn vom Herzen, dass Sünde und Tod solchen Jammer und Noth unter dem menschlichen Geschlechte anrichtet. Da tröstet er erstlich die weinende Wittwe und heisst sie ein gutes Herz haben und greift daneben den Todten an. Darauf stehen die Träger stille. Christus aber, das wesentliche und ursprüngliche Leben, fähet an, durch sein lebendiges Wort mit dem steintodten Jüngling wie ein allmächtiger Gott zu reden: Jüngling, Ich, der ewige Sohn Gottes, der Wahrheit und Leben ist und von und in dem Alles, was sich reget, das Leben hat, sage und gebiete dir: Stehe auf, sei nicht mehr todt, sondern lebe! So bald dem gestorbenen jungen Menschen diese kräftigen Worte Christi in seine todten Ohren und Herz schallen, bringen sie Leben und Bewegung wieder in den Verstorbenen, und der Aufgebahrte und Eingewickelte richtet sich wieder auf und fähet an zu reden und den Herrn Christum zu bekennen und zu danken. Darauf stellt dieser allmächtige Tröster den erweckten Jüngling seiner armen und betrübten Mutter wieder zu.

Dieses, liebe Freunde, ist einmal zu Nain in der rechten Troststadt geschehen, und wird nun Dieses 1500 Jahr im Wort öffentlich der ganzen Christenheit vorgehalten zum seligen Trost allen Betrübten und Trostlosen. Denn wie der Sohn Gottes hier seine göttliche Majestät an dem Verstorbenen beweiset und diesen Jüngling seiner alten Mutter mit Freuden überantwortet, also wird eben dieser Herr des Lebens und Überwinder des Todes am jüngsten Tage alle Menschen durch seine Stimme und Feldgeschrei aus dem Grabe erwecken und sie wieder zum Leben rufen, und wenn ihr Leben offenbar wird, alle Gläubigen, so im Herrn eingeschlafen und zu ewiger Ehre und Herrlichkeit gerufen, ein Jedes den Seinigen wieder zustellen und überantworten, dass eine jede gottselige Mutter ihr getauft und gläubig Kindlein, ein jeder christliche Hauswirth sein gottesfürchtiges Weib, ein jeder guter Freund seine

Bekannten, die hier mit einander Christum erkannt und beharrlich angerufen, wieder ansehen, und bei ihnen wohnen werden. In diesem Evangelio spricht der Sohn Gottes: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Also wird dieses Erzengels Stimme am jüngsten Tage klingen: Ihr begrabenen Menschen, ich, der Sohn Gottes, sage euch Allen, guten oder bösen, stehet auf, und zu dieser Stunde, auf dieses Wort werden nicht allein die Lebendigen in einem Nu verwandelt, sondern was unter der Erde schläft, wird aufwachen und aufstehen, Etliche, wie Daniel sagt, zu ewiger Freude und himmlischem Leben, Etliche zur ewigen Schmach und Schande.

Wenn nun die Schafe von den Böcken vor dem Gerichtsstuhle Christi abgeschieden sind, alsdann wird auch der Richter alles Fleisches einem jeden Gläubigen das Seinige wieder zustellen. Allda werden, die sich hier in Leid und Betrübniss geschieden, in Lieb' und Freude sich wieder zusammenfinden, und ein Jedes wird zu dem Seinigen kommen.

Diesen Artikel haben alle Gottesfürchtigen geglaubt, und auf diesen Freudentag und diem restitutionis omnium, da uns Alles wieder eingeräumt wird, sehnlich und tröstlich gehofft und geharret und sich dieses Tages getröstet. So oft sie an den Tag der seligen Hoffnung und unserer Erlösung und Erquickung gedacht, haben sie sich auch der Restitution, das ist, dass sie wieder zu den Ihren kommen werden, mit Freuden erinnert; wie sich Hiob, der elende, in seinen höchsten Nöthen auch herzlich tröstet, dass er am Ende vom Tode erweckt und seinen Heiland und Erlöser mit menschlichem Fleische in der Fülle der Zeit bekleidet, mit sichtigen Augen in seinem neuen Fleische wahrhaftig ansehen und mit ihm in alle Ewigkeit leben werde. Ich glaube, sagt Hiob, dass mein Erlöser jetzt lebet und regirt, der wird von meines Schwähers Enkelein zur letzten Zeit menschlich Fleisch an sich nehmen und darin für unsere Sünde sterben und wieder vom Tode mit seinem unverweslichen Fleische erstehen, und als der Erstling unter Denen, so da schlafen, mit sich alles Fleisch erwecken, in seiner Ordnung, und all mein Gebein wird erneuert und wie das grüne Gras wieder blühen, und ich werde meinen Erlöser und Heiland sehen eben mit meinen Augen, die zu der Zeit erneuert und gescheuert werden sein, und wie ich meinen Herrn in seinem Fleische anschauen werde, also will ich auch alle meine Freunde, so auf den verheissenen Weibessamen, die liebe Leibesfrucht, gehofft und geharret haben, wieder anschauen und mit ihnen in ewigen Freuden essen und trinken, ohne Ende und in alle Ewigkeit. Also tröstet sich auch der betrübte König David, da ihm sein liebes Kindlein verschieden; denn er spricht 2. Samuelis am 12.: Ich kann mein liebes Kind nicht wieder zu mir in dies Elend bringen; aber Das weiss ich, dass ich hernach zu ihm fahren muss. Denn wenn ich nun den Weg aller Welt gehen werde, komm' ich wieder zu ihm, wenn mir der Heiland aller Welt nach der Auferstehung dasselbe wieder zustellen und überantworten wird. Hier glaubt und bekennt auch

der Prophet David unsern Artikel, dass er wieder zu seinem Söhnlein kommen werde, wenn ihn der Sohn Gottes ihm wiedergeben wird, wie er hier der Mutter zu Nain ihren Sohn und dem erleuchteten Schulmeister sein Töchterlein und den Schwestern zu Bethanien ihren lieben Bruder in diesem Leben eine Zeit lang überantwortet.

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Dies ist nun heute ein seliger Trost für Alle, so die Ihrigen zu Grabe schaffen, dass sie gewiss seien, so wahr Gott und Christus Gottes Sohn und sein Wort die wahrhaftige Wahrheit ist, und so gewiss Christus ein Richter der Lebendigen und der Todten sein wird, und alles Fleisch vor seinem Gerichtsstuhle in den Lüften erscheinen muss, so wahrhaftig werden auch Alle, die nach der Christenheit einander verwandt, als auf dem rechten Kirchentage vor dem Angesichte Jesu Christi erscheinen, und einem jeglichen Gläubigen werden die Seinigen wieder zugestellt werden, eben wie hier der Sohn Gottes der armen Mutter ihren Sohn überreichte. David konnte seines beschnittenen Kindleins vergessen, auf starke Hoffnung, dass er wieder zu ihm käme, weil es auf's künftige Blut des verheissenen Samens in seiner Unschuld abgeschieden war. Absalom, seines Blutes und Fleisches, konnte er nicht vergessen, weil er diesen nimmer in Ehren und Freuden sehen würde.

Darum, wenn unser Gott christlichen Ältern ihre getauften und gläubigen Kinder abfordert oder einem gottesfürchtigen Ehegemahl seinen liebsten Schatz in wahrer Erkenntniss und Anrufung Christi aus diesem Elend fordert, und ihm ein Stück von seinem Herzen weggerissen wird, oder sonst gute Freunde, die in Ehren Freundschaft gestiftet und erhalten, sich mit Schmerzen scheiden müssen, sollen sie sich dieses Wortes trösten: Ich weiss, es kommt nicht wieder zu mir, ich aber will zu ihm kommen und es wiedersehen und in unzertrennter Beiwohnung bei ihm bleiben. Dieses Wiederkommen macht, dass ich zeitlich Trennen nicht achten soll und will. Komm, Herr Jesu, und bring mich und meine Allerliebsten durch deine Zukunft bald zusammen und gieb mir die Meinigen auch wieder, wie du heute dieser Wittwe in dies vergängliche Leben ihren lieben Sohn wiedergegeben hast!

Also kann sich ein christlich Herz trösten und zur seligen Geduld und fröhlicher Wartung dieser fröhlichen und verhofften Zeit

warten.

Zum Ardern, aus diesem Stück erfolgt, weil Christus einem Jeden das Seine wieder zustellen wird, und wir gewisslich einander vor dem Richterstuhle des Herrn sehen, dass Eins auch das Andere kennen wird. Denn das ist nicht das geringste Stück des ewigen Lebens, wenn Sünde und Tod ganz von uns weg ist, und wir zum Leben und zur Gerechtigkeit gekommen sind, dass auch eine völlige Erkenntniss Gottes und der Unsern und aller Creaturen sein wird. Kannte doch Adam, ehe er in's

Schulmeister nennt ihn Mathesius, weil er ein Oberster der Synagoge (Schule) war; erleuchtet, weil Jair zu Deutsch Erleuchter heisst.

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