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Worte, da er Abraham's starken Glauben beschreibt. Solcher Glaube aber kommt in unsere Sinne und Herz durch's Wort (Röm. 10) und heiligen Geist und siehet stracks Jesum Christum an und hält und flicht sich in's Wort der Verheissung. Denn Das giebt die Vernunft, dass, wer glauben, erkennen oder vertrauen will, Der muss Etwas haben, das er erkennet und darauf er sich verlässt. Dies Stück ist nun, wie dieser Artikel meldet, Jesus Christus und sein heiliges Wort. Denn der Vater sendet uns aus seinem Schooss und Herzen seinen einigen Sohn, der erarnet uns mit seiner Geburt, Blut, Tod und Auferstehung Vergebung der Sünden und eine neue Gerechtigkeit und ewiges Leben. Solche Schätze fasset er aus dem wunderbaren Rath Gottes in sein Wort und Sacrament. Wenn wir nun das Wort erkennen und annehmen und setzen und lassen unser Herz darauf, so ergreifen wir im Wort durch den Glauben Vater, Sohn und heiligen Geist und werden theilhaftig der Barmherzigkeit Gottes und des Gehorsams und der Gerechtigkeit seines Sohnes und haben schon in der Hoffnung in uns das ewige Leben, ohne dass es noch nicht erscheint, was wir sein, bis wir von den Todten auferstehen und die verhoffte und vollkommene Gerechtigkeit gänzlich bekommen. Gal. 5. Denn also spricht Christus Joh. 17.: Vater, ich bitte für Alle, so durch der Apostel Wort an mich glauben.

Hier steht's, glauben soll man, und an den Namen und das Wort glauben, wie der Königische zu Capernaum, Joh. 4. Also ergreift und glaubt man an Jesum Christum.

Hier merket mit Fleiss, dass der Sohn Gottes mit allen seinen Schätzen in und bei den Worten ist, und dass wir Christum haben, wenn wir das Wort haben. Darum führt auch der heilige Geist das Ölblättlein, das heilige Evangelium, in seinem Munde, und was er durch Propheten und Apostel hat aufschreiben lassen, fasset er hier auf ein Bündlein in wenig Worten zusammen, auf dass unser Glaube ein gewisses Wort habe, daran er sich halte, wie sich ein Kind mit seinen Fingerlein an seines starken Vaters Hand hält. Ist nun das Wort recht, fest und gewiss, so ist auch der Glaube recht und ungefärbt; wenn aber unser Herz etwas Nichtiges und Ungewisses fasset, so ist auch der Glaube falsch und gefärbt.

Wer nun will einen lebendigen, seligmachenden Glauben haben, Der glaube, erkenne und vertraue auf Jesum Christum und halte und bewahre sein Wort, so ist er ein rechter Christgläubiger und ein Kind und Erbe Gottes, darum, dass er geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Joh. 3.

Das will uns dieser Artikel lehren, da wir sprechen: Ich glaube an Jesum oder in Jesum, oder ich glaube Jesu und seinem Wort, welches alles einerlei Reden sind.

Hier sollt ihr noch Eins merken: Solcher Glaube ist nirgend, denn in einem zerschlagenen Geist und gebrochenen Herzen, dem seine Sünde leid ist und in einem guten Gewissen wandelt. Sichere, rohe und

unbussfertige Leute, die das Wort, Predigt und Sacrament verachten, und die von einer Sünde in die andere fallen und bleiben in bösem Gewissen, in Hass, Neid und Widerwillen gegen ihren Nächsten, die haben keinen Glauben, und da sie den Glauben und heiligen Geist gehabt hätten, betrüben und verlieren sie Beides, so sie wider ihr Gewissen sündigen.

Zum Beschluss vergesset auch heute des vierten Wörtleins nicht: Ich. Denn mit diesem Wörtlein will uns der heilige Geist lehren, ob Einer wohl für den Andern beten und sorgen kann, so kann doch Keiner für den Andern glauben und selig werden. ' Wer nun will durch den Glauben selig werden, Der muss seinen selbst eigenen Glauben haben und muss selber lernen und Christum erkennen und auf ihn trauen und ihn anrufen. Wenn schon viel Tausend glauben, und ich glaube nicht, so hilft mir fremder Glaube nicht. Denn ein Jeder stehet und fällt seinem Herrn, und ein Jeder für sich selbst, sagt man, Gott für uns Alle, und Habacuk am 2.: Der Gerechte lebt seines Glaubens.

Darum, wie das heutige Evangelium sagt: Dein König kommt zu dir, so muss ein Jeder seinen eigenen Glauben haben und sprechen können: Ich glaube, in meinem Herzen bin ich gewiss, dass Christus meine Gerechtigkeit und Erlösung ist, und dass ich um seines Leidens willen einen gnädigen Vater im Himmel habe.

So habt ihr heute aus diesen vier kleinen Wörtlein vier grosse Lehren zu merken. Zum Ersten, wer nicht auch an den Sohn Gottes glaubet, Der hat keinen Gott. Zum Andern, wer mit Gott und seinem Sohne handeln will, Der muss glauben, das ist, Christum erkennen und auf ihn vertrauen. Zum Dritten, dass ein rechter Glaube sich in's Wort flicht und allda ergreift Christum mit allen seinen Schätzen. Zum Letzten, dass ein Jeder seinen eigenen und ungefälschten Glauben haben muss in einem bussfertigen Herzen und guten Gewissen.

Hiemit danken wir Gott für seine Gnade und bitten, er wolle diese Lehre in unserm Herzen mit seinem Geiste versigeln. Amen.

Homilieen über das dreizehnte Capitel des ersten Briefes an die Corinthier.*

1.

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.

*) Homiliae Mathesi, das ist Auslegung und gründliche Erklärung der ersten und andern Epistel des heil. Apostels Pauli an die Corinthier. Leipzig 1590. Fol. 281. (Über 1. Cor. 13. finden sich im Ganzen 11 Homilieen.)

Beste, Kanzelredner.

23

Der heilige Apostel St. Petrus saget und verjahet am letzten Capitel, dass in St. Pauli Schriften etliche und zwar nicht wenige Dinge schwer sind zu verstehen, welches uns denn in diesem Capitel auch begegnet und in unsere Hände kommt. Darum bitten wir den Sohn Gottes, dass er durch seinen Geist in uns ein Licht des Verstandes anzünde und er uns die Schrift eröffne.

Inhalt dieses 13. Capitels der ersten Epistel St. Pauli an die Corinthier.

Dieweil St. Paulus im vorigen zwölften Capitel die Lehrer zu Corinth, die da stolzierten und sich mit einander wegen der Gaben und Ämter zankten, gestrafet hat, so lehret er nun in diesem Capitel, dass die Gaben, das Amt und die Wirkung nicht einem Jeglichen insonderheit nutze und fromme ohne die Liebe. Darum weiss er bald nicht, wie er die Liebe genugsam rühmen, preisen, hochmachen und erheben soll und spricht, dass ohne die Liebe weder Glaube, noch Wunderwerk, weder Gaben noch Lehre und Geschicklichkeit nutze und fromme, die Liebe sei doch ja etwas Ewiges und das Grösste, und setzt auch daran eine Definition und Beschreibung der Liebe, welche er mit anderen Tugenden und Gaben vergleichet.

Aus dieser herrlichen Ruhm- und Preispredigt St. Pauli wollten die Papisten als unsere abgesagten Feinde und Widersacher gern ihre Argumente wider unsere Lehre erbauen und herfürbringen, als würden wir nicht durch den Glauben allein gerecht und selig. Darum will es uns hoch von Nöthen sein, dass wir allhie eine kurze Vorrede einbringen von der Summa und Inhalt unserer Lehre und der Widersacher, die sie anfechten.

Ihr habt's aber oft von uns gehört, und bekennen's auch heute noch frei heraus mit Herzen und Munde, dass wir allein durch den Glauben gerecht und selig werden, das ist, allein um der Barmherzigkeit Gottes willen, oder allein um des Mittlers Jesu Christi und seines Blutes willen. Denn diese propositiones oder Reden sind gleich, und gilt eine so viel, als die andere. Denn wiewohl das Leiden und der Tod des Herrn Christi das einige und genugsame Opfer ist für die Sünde und die Genugthuung für alle unsere Sünde und die ganze vollkommene Ursach unserer Seligkeit, totalis causa nostrae salutis: so ergreift doch allein der Glaube in die Verheissung diesen Schatz und applicirt ihn ihm selbst mit oder im Glauben, als durch das einige Instrument, damit man diesen Schatz ergreifen und ihm selbst appliciren und zueignen kann.

Dieser Glaube aber entsteht und ist in einem zerknirschten, zerschlagenen und zerbrochenen Herzen, der da gläubet und empfähet die Erstlinge des heiligen Geistes lauter umsonst aus Gnaden und fähet in den Gläubigen einen neuen Gehorsam an nach allen Geboten Gottes. Diese zusammenlaufenden und miteinkommenden Werke, das ist: 1. Reu und Leid, 2. der Glaube, der sich verlässet und steuert allein auf Gottes Barmherzigkeit und auf das Blut des Herrn Christi und 3. die

Früchte des Glaubens oder die guten Werke, so nach dem Gesetze Gottes im Glauben an Christum geschehen, nennet man Busse oder Bekehrung.

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Dies ist nun also die Summa und der Inhalt der christlichen Lehre, die da in den prophetischen und apostolischen Schriften begriffen ist und recht und richtig in den Kirchen und Schulen Sachsens und Meissenlandes und in den anderen Kirchen, so es mit ihnen einhellig halten und einstimmen, unter welche ich mich und diese unsere Kirche auch einrechne und zähle, gelehret wird.

Diese Lehre hat der Satan von Anfang der Welt angefochten oder doch ja verfälscht. Denn Cain und seine Nachkommen haben gelehrt, dass durch Opfer, das ist, durch unsere Werke, Gott versöhnet und die Sünde weggenommen und vergeben werde. Also haben auch ihrer Viele von dem Volk Israel und von den Baaliten den wahren Gott mit ihren von ihnen selbst erdichteten und erwählten Werken, oder auch wohl mit den Werken, die von Gott befohlen und geboten sind, wollen versöhnen, wenn sie meinen und fürgeben, dass sie durch das Werk ihres Opfers, Besprengung oder Waschung und Reinigung können gereinigt. und von Sünden gewaschen und entsündigt werden, in welcher Meinung und gefasstem Aberglauben denn noch heutiges Tages die Juden, Türken und Mönche halsstarriglich verharret und versauert sind, ob sie wohl ihrer Phantasei und Gaukelwerk etlichermaassen eine scheinbare Farbe anstreichen, wie wir hören werden.

Denn das ist die Meinung und der Glaube der mahometischen, jüdischen und papistischen Lehren bei unserer Väter und Vorfahren Gedächtniss gewesen: Wenn die Menschen thun, so viel sie vermögen, so erlangen und haben sie die Gnade Gottes aus ihrer Geschicklichkeit und mit Bequemlichkeit, und darnach verdienen sie durch ihre von ihnen selbst erwählten und klösterlichen Werke und Wandel aus Mitwürdigkeit Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Homines faciendo quod in se est, habere gratiam Dei ex congruo, et postea operibus eclecticis mereri ex condigno remissionem peccatorum et vitam

aeternam.

Als nun diese Abgötterei und gräuliche Gotteslästerung die Kirche Gottes wie eine Sündfluth überfallen und durchschwemmt hatte, hat Gott am Ende dieser Welt etliche fromme, reine und in der Lehre gesunde Lehrer gesandt, die da St. Pauli und der Propheten Lehre rechtschaffen lehrten und wiederum rein und fein auf die Bahn brachten und darthaten: Dass wir nicht selig würden aus unseren Werken, das ist, aus unserm Verdienst, Würdigkeit, Herrlichkeit oder Wichtigkeit unserer guten Werke, sondern umsonst, aus lauter Barmherzigkeit, allein um des Blutes willen Jesu Christi, welche gnädige Geschenke und Gaben allein der Glaube im Worte und Sacramenten erkennet und ergreifet, und durch eigene Zuversicht und Vertrauen ihm selbst appliciret und zueignet.

Der Satan aber nimmt Ursach, uns zu lästern und zu schänden, unsere Meinung zu erkennen und übel zu deuten, verdammt diese gute und gewisse Grundlehre durch seine Lehrer und Gliedmaassen und giebt uns Schuld, wir verbieten gute Werke und die Liebe selbst und strafen ehrbare Zucht und feine äusserliche Disciplin, oder können nicht leiden, dass die Leute ein fein ehrbares und unsträfliches Leben führen.

Dass aber dies eine lautere calumnia, Verleumdung und Übeldeutung und eine offenbarliche, gute, grobe, dicke und feiste Lüge sei, Das wisset ihr Alle wohl; denn wiewohl wir nach St. Pauli Lehre das Verdienst, die Schwülstigkeit, Hochmuth, Vermessenheit und das Vertrauen unserer guten Werke ausschliessen, so lehren wir doch, dass die guten Werke und der neue, angefangene Gehorsam von Noth wegen in den wieder und auf's neue Geborenen und Gerechtfertigten, als eine Frucht des Glaubens und der wahren Busse, folgen soll; denn Gottes lautere und umsonst gnädige Barmherzigkeit schleusst nicht aus oder verbeut gute Werke als Früchte und effectum des Glaubens, sondern das Verdienst oder Vertrauen der Werke.

Denn St. Paulus lehret doch ja, dass die Wiedergeborenen und Gerechtfertigten noch Schuldner sind dem Gesetze, was den Gehorsam und die Verpflichtung und Verbindung anlanget, ob wir wohl von dem Fluch des Gesetzes durch den Sohn Gottes erlöset sind. Aber der Satan, der da ist ein Tausendkünstiger, erdichtet auch noch neue Fündlein und falsche Glossen, schleusst und decerniret: Wir werden gerecht durch den Glauben und durch die Liebe. Durch den Glauben werde die Erbsünde getilgt, durch die Liebe die wirklichen' Sünden. Denn dies ist die neue Sophisterei der Papisten und ist ein geschwinder Griff; denn wir dringen auch auf den Glauben und auf die Liebe, aber auf eine andere Weise, denn es von unseren Widersachern verstanden, gemeinet und fürgegeben wird. Wir fordern die Liebe als eine Frucht des Glaubens, sie aber als eine Ursache der Genugthuung. Das ist nicht recht; denn es raubet dem Sohne Gottes seine Ehre, und die Liebe, da sie gleich in den Wiedergeborenen ist, so ist sie doch noch unrein und unvollkommen.

Darnach erwecket der Satan auf der anderen Seite aus den Unseren Lehrer, welche die guten Werke verlästern, geben ihnen scheussliche Namen. Die Antinomer und Gesetzstürmer sagten, man sollte das Gesetz an den Galgen weisen; so einer nur den Glauben hätte, Demselbigen könnte gar Nichts schaden, ob er gleich ein Ehebrecher oder Dieb wäre. Und heutiges Tages findet man Andere, die auch wohl verdiente alte Lehrer anstürmen, darum, dass sie sagen und verjahen, man müsse von Nothwegen gute Werke thun als einen effectum und Frucht des Glaubens und nicht als eine causam oder Ursach, und dass dieselbigen guten Werke Verheissung und Vergeltung hätten in diesem und in dem künftigen Leben, nach Besage der Schrift.

Diese Lehre höret und hat der gemeine Pöbel und Herr - Omnes —

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