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Tode, stehet wiederum auf und lebet in göttlicher Kraft, 2. Cor. 13., greift wiederum dazu, bekommt einen Namen über alle Namen, Phil. 2., und Gewalt über Alles im Himmel und auf Erden, Matth. 28., Ps. 8. In Summa, der Mensch allein und Keiner mehr, auch kein Engel sitzt zur Herrlichkeit der Rechten des Vaters, Ebr. 1., Ps. 110., Ephes. 1., und ist ihm unterthan alle Creatur, wie Paulus daselbst saget, nicht von der göttlichen Natur Christi (sag' ich abermals), darinnen hat er Nichts empfangen, sondern mit dem Vater von Ewigkeit Alles gehabt und behalten, sondern er empfähet es auch (wie Lutherus seliger schreibet von den letzten Worten David's) in seiner menschlichen Natur, dass der ganze Christus, Gott und Mensch, dem Vater in der Macht und Herrlichkeit gleich ist, ob er wohl des Wesens oder Natur halben in der Menschheit kleiner noch heut zu Tage, denn der Vater, welche menschliche Natur Nichts verändert ist (ich sage abermals, des Wesens halben), ist aber erhaben mit der Gottheit über alle Himmelshimmel, Eph. 4., Ebr. 7., in gleicher Macht, Ehre und Gewalt.

Das ist der rechte christliche Glaube, darinnen wir von den Naturen und Wesen unterschiedlich reden, sagen nicht, dass Eins in das Andere verwandelt; wiederum die Person vereinigen und beide Naturen in der unzertrennten Person setzen in allmächtige Gewalt, wie sie die Schrift darein setzt, achten nicht oder schätzen die aus gemeiner Art unserer Natur. Es hat viel eine andere Meinung, auch mit menschlichen idiomatibus in der Person Christi, denn mit uns. Der Mensch ist empfangen vom heiligen Geist, in reiner Unschuld, ohne alle Sünde. Da fehlt's schon am Ersten. Weil nun da keine Sünde, so ist auch da kein Tod, Röm. 6. Das ist schon gefehlt an dem andern idiomate. Weil kein Tod, so muss auch kein Leid, keine Krankheit sein, will geschweigen der persönlichen Vereinigung mit göttlicher Natur. Was, meinest du, hat dieselbige der Menschheit Christi gegeben? Wir sehen, wie gar viele andere idiomata ein menschlicher Körper hat, wenn die Seele dazu kommt, denn, wenn sie davon ist. Essen, trinken, stehen, gehen sind ja idiomata des Körpers, ja, wenn die Seele dabei ist. Thu sie davon, lass sehen, was wird der Leib essen. In Summa abermals, Das lehret hie, sagt Johannes, Christus, Gott und Mensch ist ein Herr über alle Creatur, der kann, der vermag Alles, ist aller Dinge ein Herr, nicht allein in einer, sondern in beiden Naturen und ganzer Person. Darum höre auf zu narren. Ein Mensch kann Das nicht. Item, die Eigenschaft eines menschlichen Leibes ist Das nicht, er ist den legibus naturae nicht unterworfen, weder in der Menschwerdung, ganzem Leben, noch hernach, sondern ein Herr über alle Natur.

Thu du, wie dieser Königsche, der weiss noch so viel Schrift, noch Erfahrung aus Wunderzeichen nicht, als wir; denn dies allererst das andere Zeichen. Noch (sagt Johannes, uns die Ohren zu reiben), der Mensch (will nicht sagen der Mann oder Königsche) gläubte dem Wort, wie schimpflich es immer lautet, noch disputirt er nicht, denkt

stracks, Das muss also sein, und findet's auch, dass es flugs den Augenblick geschehen. Also thu du auch. Er hat gesagt Marc. 16.: Wer da gläubet und getauft wird, Der wird selig werden. Das gläube, frage nicht: Wie doch? Warum? Item Matth. 26. Nehmet, esset, Das ist mein Leib; trinket, Das ist mein Blut. Aber es ist Wunder über Wunder so kindisch werden und so albern dahin gläuben, wie wir denn Kinder müssen werden, Matth. 18. So lass die Welt klug, spitzig und verständig genug sein, sie wird's finden, 1. Cor. 1. Behalte du Das und da halt dich an. Wer ist Der, der Solches geredet hat? Antwort: Gott und Mensch über Alles.

Hie ist einmal die ganze christliche Lehre, die wir das ganze Jahr gehöret, in ein gar schönes, lebendig Bild gefasset, daraus ein Jeder lernen und sehen kann, wie es sich mit einem Christen schickt, von Anfang, Mittel und Ende.

Erstlich wirft dieser königische Rath und Amtmann seinen Stand nicht von sich; so heisst es ihn auch Christus nicht, unangesehen, dass er auch gar eines gottlosen Königs Rath und Diener ist, dennoch sagt Christus nicht: Thue dich vom Hofe. Das Alles gedenkt er mit keinem Wörtlein nicht, lässt ihn bleiben, der er ist seines Standes halben. Dass weder Wiedertäufer, noch Papisten christliche Prediger sind, die solche Stände verwerfen und sagen, man könne darin nicht selig werden. Also lässt Elisäus den Naeman bei seinem Könige in Syria Rath und Diener, auch reich und mächtig bleiben, dass er viel Geld, Knechte und Diener hat, 4. Kön. 5. Daniel sagt nicht zu seinem Kaiser: Lieber, lege die Krone ab, wirf sie in den Dreck etc. Suche Gottes Gnade und versühne dich mit den Armen, die du wider die Billigkeit verdrückt hast, Das thue, sagt er, Daniel 4. Summa, die Stände gehören nicht in unseres Herrn Gottes Reich zu jenem Leben, sondern zu diesem zeitlichen Leben, die hat Gott verordnet und will, sie sollen bleiben, allein, dass ein Jeder darinne thue und lebe nach Gottes Willen, wie er berufen, und können Christen und Unchristen darinnen sein, allein, dass Christen darinnen handeln mit Rath, That, Geld, Gut, Pracht und Macht, nach Gottes Wort, dadurch nun solcher Stand von Gott gesegnet ist.

Darinnen stehet aber das Reich Christi, dass wir Gottes Wort hören. Zum Andern lasset uns darinnen immer fein säuberlich führen aus einem schwachen Glauben zu einem stärkeren, Röm. 1., wie du hie an dem Königischen siehest. Der hat ohne Zweifel etwa zu Capernaum, da er Amtmann gewesen, und Christus oft und viel gepredigt, Luc. 4., dass sie auch darum wird seine Stadt genannt, eine Predigt oder zwo gehöret. So wird ihm auch das erste Mirakel Christi zu Cana, welches in diesem Amt gelegen, Joh. 2., bekannt sein gewesen. Aber da wird nicht viel mehr aus. Dass er sich Christi für seine Person sollte hoch haben angenommen, Das thut er nicht, verachtet es aber gleichwohl nicht, viel weniger lästert er's auch, sondern lässt es bleiben. Das ist nun zumal ein kleiner kalter Funken des Glaubens in dem Herzen. Höre

aber, wie ihn unser Herr Gott erwecket und feurig macht. Sein Sohn wird krank am Fieber, das war in dem Lande, wie bei uns eine Pestilenz, wie es in allen mittägischen und orientalischen Ländern eine gar tödtliche Krankheit ist. Da, als die Peitsche hinter ihn kommt, wanne, wanne, wie that er reiten und nimmt sich nun des Herrn Christi auch an! Also muss ihm Gott neben dem Wort helfen, Jes. 28. und Hosea 6.: Wenn's ihnen übel geht, so werden sie mich frühe suchen müssen und sagen: Kommt, wir wollen wieder zum Herrn. Denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Gleichwohl ist der Glaube sehr schwach. Das vernimmt man daraus, er dringt auf Christum, er soll kommen, ehe sein Sohn stirbt, gläubt, er könne und werde helfen, doch, wo er persönlich zu ihm kommt und ehe denn er stirbt. Sonst, wo die Sache sollte versäumet werden, dass Christus nicht persönlich da wäre, oder käme zu langsam, wenn schon Leib und Seele geschieden wären, da stutzt noch sein armes Herz und kann nicht vorüber. Dennoch verwirft ihn Christus nicht, giebt ihm wohl einen guten Filz, wie auch den Pharisäern, Matth. 12., aber hilft dem armen, schwachen Glauben noch besser fort, sagt ihm zu, sein Sohn habe keine Noth, sondern sei frisch und gesund. Als er die Verheissung hat von Christo, disputiret er gar Nichts, sondern gläubet den sogar einfältigen, simpeln Worten, wie Christus saget, zeucht dahin und findet es auch, wie Christus gesagt, da sonst ein klu. ger Schwärmer gestanden wäre und gedacht: Wie soll das Wort, so hie von einem so einfältigen Menschen geredet wird, und dorthin nicht kommt, meinem Sohn helfen? Wie ist's möglich? Was ist Christus mehr, denn ein anderer Mensch? Was ist und klinget sein Wort anders, denn eines andern, gemeinen Menschen? Ein Chorschüler zu Halberstadt könnte vielleicht härter sprechen und wohl anders rufen, denn Christus, sollt's aber wohl bleiben lassen, wenn er und alle Choresel schrieen, dass sie einen Kranken sollten gesund machen. Aber der Mensch gläubte dem Wort, sagt Johannes, und gehet dahin. Das ist auch ein Wunderwerk.

Zuletzt folget das Bekenntniss. Er hält Christum nicht heimlich, seinen Glauben auch nicht, sondern berichtet Dess an sein Hausgesind, lehret Die, dass sie auch gläuben, obwohl Solches seinem Herrn, dem Könige Herodi, nicht wohlgefällt, da fraget er auch nicht nach.

Summa: Ein Jeder bleibe in seinem Stande, 1. Cor. 7. Wie hinwider die Mönche gelehret, besiehe Barfüsser Eulenspiegel. Carlomannus ist ein Mönch worden. 2. Höre Gottes Wort. 3. Wisse, Gott will den geringen Glauben nicht verwerfen. Röm. 4. Jes. 42. 4. Lerne, wie uns Gott bei dem Wort mit Kreuz zum Glauben dringet, dass wir ihn suchen. Ps. 119. : Ehe ich gedemüthigt ward, irrete ich; nun aber halte ich dein Wort. 5. Wodurch der Glaube sicher und stark werde, nämlich durch's Wort und die Verheissung. 6. Wie der Glaube einfältig dem Worte anhange, nicht disputire. Röm. 4. 7. Confessio oris et operis. Er

lehret, bekennt und setzt dran Leib und Gut. Ohne Zweifel, der säuft nun nicht, huret nicht.

Quaestio: Weil Krankheit uns widerfähret nach Gottes Willen, so wohl, als alles Kreuz: ob es denn nicht wider Gottes Willen, bitten, dass er uns davor bewahren oder davon erlösen wolle?

Nota. Unterschied unter Ungeduldigen, die wider Gottes Willen gesund werden, gebrauchen unordentlicher Mittel, fragen nicht danach, was Gott darinnen gefalle oder zuwider sei, und unter Denjenigen, die Gott bitten, er wolle das schwere Kreuz hinwegnehmen oder lindern, doch sofern es ihm wohlgefalle, wie der Aussätzige Matth. 8. So du willt, kannst du mich wohl reinigen. Und David 2. Kön. 15.: Er mach's mit mir, wie's ihm wohlgefällt!

18. Georg III., Fürst zu Anhalt,

dritter Sohn des Fürsten Ernst von Anhalt und dessen Gemahlinn Margarethe, Tochter des Herzogs von Münsterberg, war am, 13. August 1507 zu Dessau geboren. Die fürstlichen Ältern liebten die Erforschung der göttlichen Dinge und führten ein andachtsvolles, reines Leben. Fürst Ernst, der Gründer der Schlosskirche zu Dessau, starb bereits 1516. Margarethe übernahm als Vormünderinn ihrer Kinder die Landesregirung und verwaltete sie so ausgezeichnet, dass Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen, im Begriff, eine längere Reise in's Ausland zu machen, sie um die Administration seiner Lande bat, welche sie auch mit der Erklärung übernahm: «Weil mir Euer Liebden die Haushaltung befehlen, will ich gern als ein alter Kettenhund bellen, so viel ich kann; Das mag laufen, so weit es will.» Ihr inniges Glaubensleben spiegelt sich in einem Liede von dem Leiden, Sterben, Auferstehen und der Himmelfahrt Christi, das sie selbst verfasst und mit ihren Hofjungfrauen gesungen hat. Fürst Georg gab es späterhin als Anhang zu einigen seiner Predigten heraus. In der Vorrede sagt er u. A.: «Wir haben billig Gott zu danken, dass unsere liebe Frau Mutter sowohl, als unseres freundlichen, lieben Vettern, Fürst Wolfgangen Frau Mutter die Herrschaft mit Treuen gemeint und dieselbigen beiden Margarethen edle Perlen in unserm Hause gewesen, und nicht allein in zeitlichen Gütern uns getreulich vorgestanden, sondern auch zu Gottes Ehre und Furcht und tugendlichem Leben, wie auch unser Vetter Bischof Adolf gethan, uns auferzogen und gehalten; so hab' ich zur Dankbarkeit dies ihr Bekenntniss von unserm Herrn Jesu Christo, von seinen Leiden, Auferstehung und Wohlthaten, nicht wollen unbezeugt lassen. Daran hab' ich auch gehängt ein Gebet, das ich etwa aus ihrer Gnaden eigenem Munde selber geschrieben, das auch christlich und die Hauptartikel begreift.» Letzteres lautet: «Heiliger, himmlischer Vater, starker, lebendiger und ewiger Gott, wir danken Dir durch Deinen ewigen, einigen und allerliebsten Sohn, dass Du uns denselbigen Deinen einigen Sohn hast gegeben zu einem Erlöser und Seligmacher, in dem und mit dem Du Dich uns Selber giebst und alle Dinge, in welchem Du uns in Ewigkeit aus Deiner lauteren Güte und Gnade ohne all unser Verdienst, und ehe wir Dich haben können bitten, uns hast versehen, erwählet, geschaffen, Dein heiliges Wort gesandt, Deinen Namen und Willen verkündigt, den rechten Glauben

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