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nen wir gewarnet werden, dass etwa unter dem Namen des Sohnes Gottes Bosheit und Anfechtungen kommen werden, in welchen uns noth ist, die Geister zu probiren, ob sie aus Gott sind (1. Joh. 4), wie wir denn jetzt zu unsern Zeiten schen, dass unter'm Namen Christi die Bauchheiligen sich mästen als die Schweine.

Wider diese Anfechtung antwortet Christus: Es ist geschrieben, dass der Mensch leben wird und erhalten nicht allein im Brodte, sondern in einem jeden Worte, so vom Munde Gottes kommnt. Man mag dem Anfechter nicht widerstehen, denn nur mit den Worten der heiligen Schrift. Hierum, was du vernimmst, so schau darauf, dass du sein gewiss seiest und guten, gewissen Grund in der Schrift habest, sonst wirst du in der Zeit der Angst und Anfechtung unterliegen und verderben ; denn gleich als der Leib mit Brodte gespeiset und erhalten wird, also wird der ganze Mensch durch Gottes Wort erhalten und gespeiset. Denn ein Christenmensch verlässt sich mit starkem Glauben auf Gottes Wort, der ihm zeitlich Unterhaltung zugesagt hat eben so wohl, als ewige Seligkeit; und derohalben er ermahnet und keck wird, seine Seele und Leib Gott zu vertrauen wie befohlen. Solches Vertrauen erhält mehr, als zeitliche Nahrung. Ich bin jung gewesen und nun alt worden und habe nie gesehen, dass der Gerechte verlassen sei oder sein Same nach Brodt gegangen sei (Ps. 37). Denn er mehr auf Gottes Wort, als auf den Bauch achtet. Also muss man wider diese Anfechtung vor allen Dingen Gottes Reich, so im Worte stehet, suchen und nicht das Evangelium oder Wort Gottes auf zeitliche Dinge oder Nahrung, sondern herwiederum die Nahrung auf's Wort ziehen. Ohne Zweifel, Gott verlässt nicht, die sein Reich suchen.

Die andere Anfechtung.

Mit eiteler Ehre, Ruhmredigkeit und Fürwitz. Denn wenn der Teufel siehet den Menschen auf einer Seite bewahret, also dass er nicht achtet zeitlicher Dinge, sondern auf Gottes Wort achtet, so gehet er ihn zur anderen Seite an, dergestalt, als sei er auch der Meinung, wolle nach der Schrift und nicht dawider handeln. Also, da Christus durch die Schrift den Anfechter überwand, kehret er sich auch zur Schrift. Denn wenn er siehet, dass er den Menschen vom Geiste in's Fleisch nicht reissen kann, so stellt er sich, als suche er auch geistliche Dinge, als wollte er sprechen: Ich halte die Schrift cben so wohl, als du. Derohalben geht er den Menschen mit der Schrift an, wiewohl ungereimt, führt ihn an die heiligen Stätten, das ist, in die heilige Schrift, und dieses ist eine gefährliche Anfechtung, darin noth ist eines hohen Geistes, dadurch er erkennen und unterscheiden möge, wohin ein jeder Spruch der Schrift sich ziehe. Güldene Äpfel in silbernen Schalen ist ein Wort zu seiner Zeit geredet (Sprüchw. 25). Mit dieser Anfechtung rührt er auch Christum, führt ihn zu oberst auf die Höhe des Tempels, heisst ihn, er solle sich hinabstürzen, denn Solches ihm ohne Gefahr sei,

dieweil geschrieben ist, dass Gott den Engeln befohlen hat, ihn zu bewahren, und also nicht allein möge, sondern auch solle er's thun. Hierauf antwortet ihm Christus und setzt ihm eine Schrift gegen die andere, als wollte er sagen: Du hältst mir Schrift der Verheissung vor, aber ich halte dir Gottes Gebot vor, nach welchem die Schrift verstanden muss werden. Denn es herwiederum geschrieben ist: Du sollst nicht versuchen Gott deinen Herrn, also dass du nicht wolltest seinen blossen Worten Glauben geben ohne Wunderzeichen, was dann geschähe, so ich mich muthwillig in Gefahr begäbe und dadurch also erkunden und ausspähen wollte, ob er mich durch seine Engel in allen meinen Wegen bewahren würde oder nicht. Dermaassen versucht man Gott, wenn man will durch Wunderzeichen gewiss werden, ob Gott in uns sei oder nicht, ob der Herr Gott sei, ob er vermöge, was man ihm zulegt, ob er halte, was er verheisse und dergleichen, wo man in einer Sache zweifelt und sorgfältig ist, ob es möglich sei, von Gott versehen sei oder gesehen werde und nicht glauben will, man sehe denn ein Zeichen, gleichwie Christus den Königschen strafte und sprach: Es sei denn, dass ihr Zeichen und Wunderwerke sehet, so glaubet ihr nicht (Joh. 4); und die Juden begehrten Zeichen, ob Christus wahrer Messias und seine Lehre wahr wäre. Also thun Alle, die sorgfältig sind, wie es ergehen werde und sich besorgen mit göttlicher Vorsehung; dess wir viele Exempel sehen beim Volke Israel in der Wüstenei. Da ihnen Wasser mangelte und sie in's Land ziehen sollten, glaubten sie nicht, bis dass sie Zeichen sahen. Auf dass wir auch nicht Ursache hätten, Gott zu versuchen und aus Zweifel seiner Worte Zeichen von ihm zu begehren, ist er uns zuvorgekommen und hat neben seiner Verheissung Wahrzeichen gegeben, so viel uns zum Heile noth ist, damit er unsere Krankheit aufhielte und wir nicht möchten Ursach haben, ihn zu versuchen; wie in den Sacramenten und anderen vielen Zusagungen Gottes erscheinet. Darum musst du in dieser Anfechtung bescheiden sein und vor allen Dingen ansehen, was dir Gott geboten habe; alsdann musst du annehmen die Zusagungen und alle anderen Tröstungen der Schrift.

Die dritte Anfechtung

ist vom Gotteslästern, so durch den Geiz der Mensch zur Abgötterei gereizt wird, darinnen der Glaube Noth leidet. Denn allhier nennt sich der Teufel einen Fürsten der Welt und will, dass man ihm mehr gehorsam sei, sein Wort und Gebot höher achte, als Gottes, welches er von den Kranken mit hoffährtigem Zwang oder Dräuen, von den Starken (als hier Christus ist) mit arglistigem Schmeicheln und lügenhaftigem Verheissen vermeint zu erhalten. Jetzt zu unseren Zeiten sehen wir leider, dass die ganze Welt solcher Abgötterei voll, voll, voll ist, so man der Menschen Geboten, Gesetzen, Tradition und Erfindung mehr gehorsam ist, als Gottes, vermeinet dazu, in Solchem Gotte zu dienen, und ist dieses die allerfährlichste Anfechtung, darin begriffen wird die

Tyrannei, Verfolgung und Alles, dadurch wir gezwungen werden, Gottes Wort zu verlassen und der Menschen Träume anzunehmen.

Denn Niederfallen und den Teufel anbeten ist eine Anfechtung der Gotteslästerung, dadurch uns Gedanken und Begierden einfallen, gleich als sei Gott nicht gerecht, wahrhaftig u. s. w., und kürzlich eine Verachtung Gottes und dergleichen, wie ein Jeder bei sich selbst ermessen mag. Darum allhier mit ernstlichem Fleiss widerstanden soll werden mit der Schrift allen Menschen, Päpsten, Kaisern, Fürsten u. s.w«, nicht anders, als dem verführerischen Teufel. Nimm allhier vor dich das Exempel der Überwindung Christi, auf dass du nicht verderbest und siehe Nichts an, denn Gott allein. Wo du zeitliche Güter oder Leben achtest, so wirst du gewisslich fallen. Also sehen wir, dass leider Fürsten, Bischöfe, Pfaffen, Mönche und der grösste Theil der Welt den Teufel anbetet um zeitlicher Reiche, Ehre und Guts willen, am meisten darum, dass sie nach Menschenworten lehren von Gesetzen, Handeln und Leben und Gottes Wort verachten.

Mit welchem Ernst dieser Anfechtung widerstanden müsse werden, lehrt uns Christus in diesen Worten: Hebe dich hinweg, du Satan, denn es ist geschrieben: Du sollst Gott deinen Herrn anbeten und ihm allein dienen oder ihn allein ehren. Das ist, du sollst alle Begierde, alle Neigung verlassen, nichts Zeitliches ansehen und blösslich an Gott und seinen Worten hangen. Glauben ist Gewissheit der Dinge, die du nicht sichest. Allhier siehest du, wie grosse Vollkommenheit, Haltung und Vollbringung der Gebote und Worte Gottes von Menschen erfordert wird. Darum lügen und trügen die falschen Theologen, so sprechen, es wolle Gott nicht haben ganze Vollkommenheit vom Menschen, dieweil der Mensch Niemand, denn Gott allein dienen und unterworfen oder gefolgig sein soll. Was ein Mensch thut, soll er Alles Gotte thun, ein Knecht soll seinem Herrn zu Nutz, aber Gott zu ehren arbeiten. In allem Leben soll man Gott das Werk eignen, den Nutz und die Brauchung den Menschen. Gott soll man allein dienen und den Menschen nützen. Wo die Menschen dagegen ihnen den Dienst und die Ehre wollen zuziehen oder auch vermeinen, Gotte den Nutz zuzuwenden (wie denn durch die tyrannischen Gesetze und antichristischen Zwang nach der falschen Lehrer Weise und allen Menschenlehren geschieht), soll man sie wie den Teufel flichen und verjagen und alle Zeit mit den Aposteln sagen: Man muss Gott mehr gehorsam sein, denn den Menschen. So bald als man Gottes Wort geringe achtet oder daneben Menschenwort an die Gewissen lässt, oder mehr achtet der Menschen, als Gottes Wort, oder nicht blösslich am Worte Gottes hanget, betet man den Teufel an, und mögen die Engel demselbigen Menschen nicht dienen. Da hilft kein Peitschen, noch Glossiren, kurzum, man muss dem Teufel widersagen (wie denn in der Taufe geschieht) und ihn verjagen. Alsdann weicht der Teufel und dienen dir die Engel Gottes und alle Creaturen, und wird wahr, wie der Teufel droben aus den Psalmen fürbrachte, dass Gott seinen

Engeln befiehlt, dich auf ihren Händen zu tragen. Denn wo du Gotte getreu bist und dienest, so stellt er dir alle Creaturen wiederum zu Dienste, welcher Herrlichkeit der Teufel aus Neid dich gern berauben wollte, wie er unseren ersten Ältern im Paradiese that. Denn in allen diesen Anfechtungen suchet der Teufel nichts Anderes, denn dass er dich abwende vom wahren Gotte, also dass du den Glauben verlassest, treulos im Unglauben werdest und an den Creaturen haftest. Darum, so oft dir diese Anfechtungen vorkommen, so wirf dem Teufel diese Worte Christi mit starkem Glauben vor, gewisslich, du wirst überwinden.

Hierum in Summa lehrt uns in diesem Evangelium Christus Jesus, unser Herr, dass wir in seinen Worten allein haften und darein vertrauen sollen; sonst mögen wir in der Anfechtung nicht bestehen. Ausserhalb des Worts ist fährlich Streiten und besorglich, dass nicht der Teufelsdienst oder falsche Gottesdienst für den wahren angenommen werde. Denn man muss aus allem Menschenverstand Urtheil und Gericht treten und allein Gott sich ganz mit Demuth in sein Wort ergeben und unterwerfen. Amen.

Zu einem Beschluss und kurzen Begriff: Dieweil der Teufel den Menschen durch Begierlichkeit des Fleisches, Begierlichkeit der Augen und Hoffahrt des Lebens (in welchen Dreien die Welt haftet) ansieht, reizt er durch diese Drei die Herzen zu Liebe der Creaturen und Verachtung Gottes, also, dass sie mehr auf Menschengedanken, denn auf Gotteswort sich vertrösten und davon reizen lassen.

In der ersten Anfechtung, aus Sorgfältigkeit zeitlicher Nahrung Gottes Wort zu verlassen und zu versäumen, dawider ermahnt der Herr vor allen Dingen Gottes Reich suchen und mehr auf Gottes Wort, denn auf ungewiss, vergänglich Gut zu vertrauen. Siehe an, wie Gott von Anbeginn der Welt und sonderlich in der Wüstenei, da er das Volk Israel aus Ägypten führte, die Seinen erhalten und gespeiset hat. Siehe an die Vögel der Luft, die Blümlein des Feldes und alle Creaturen und lerne alle deine Gedanken auf Gottes Wort stellen.

In der andern, aus Fürwitz und Üppigkeit Alles verachten und dazu die Schrift und Gottes Wort missbrauchen durch falsche Glossen und Auslegungen, als wenn man spricht: Ich soll nicht sorgen, was ich esse und anziehe, so will ich nicht arbeiten, Gott wird mir wohl Speise vom Himmel senden; item, ich soll in aller Widerwärtigkeit zu Gott vertrauen, hierum will ich keine Fährlichkeit Wassers, Feuers, Pestilenz meiden; item, ich bin von Gott ersehen zur Seligkeit, so will ich thun, was mich gelüstet; item, so der Glaube allein seliget, was ist's noth, gute Werke thun? Item, so ich Gott angenehm wäre als ein Kind, liesse er mich nicht Solches leiden. Solche und dergleichen Verachtung und Versuchung Gottes kommen aus unrechtem Verstande vieler Sprüche der heiligen Schrift, so vom Glauben, Vorsehung Gottes und dergleichen lauten, und gleich als in der ersten Anfechtung Gottes Wort nicht

geachtet noch angesehen, sondern der Mensch nach eigenen Gedanken bekümmert wird, also wird's in dieser gefälscht und der Mensch in seinem Gemüthe aus Betrug erhoben.

In der ersten fehlt Einem Zuversicht zu Gott; in der andern Furcht und Scheu gegen Gott. In der dritten reizt er, Gottes Wort gar zu verdammen um zeitlicher Pracht, Guts und Herrlichkeit willen und Menschen Wort, Lehren oder Gesetze demselbigen vorzusetzen. Dadurch nicht allein Gott vergessen und verachtet, sondern auch der Teufel angebetet wird. Also, wenn der Mensch ansiehet die Gaben, so ihm Gott verliehen hat und sich derselben überhebet, gleich, als hätte er's von sich selber, es sei Gewalt, oder Verstand, Frömmigkeit u. s. w., wie wir denn jetzt bei den Gewaltigen, Gelahrten und Geistlichen sehen, die sich nicht anders, denn für Götter aufblasen, so doch Christus selber hat müssen geniedrigt werden, ehe denn er ist zum Reiche erhöhet worden, demselbigen wir müssen alle gleichförmig werden. Daraus folgt dann, dass sie mehr ihre Gebote wollen gehalten haben von ihren Unterthanen, denn Gottes Gebot, mehr ihrer Lehre wollen gefolgt werden, denn der heiligen Schrift, mehr ihre guten Werke, Fürbitte, Verdienst u. s. w. preisen, denn den Glauben Gottes, welches Alles nichts Anderes ist, denn mit Lucifer sich an Gottes Statt setzen und angebetet wollen werden. Hierum müssen sie durch den Geist Christi vom Himmel gestossen werden in den Abgrund der Hölle mit dem Satana. Also vertreiben diesen Antichrist nicht allein Christus in eigener Person, sondern auch alle frommen Christen, mit dem Worte: Hebe dich hinweg, du Teufel! Die Schafe Christi hören keines Andern Stimme, als Christi allein, die fremden flichen sie; halten auch keine Gewalt, weltlich oder geistlich, anders, denn als Diener Christi und Händler der Worte Christi. Dem allein geben sie das Königreich und Bisthum.

Diese drei Anfechtungen hat der Teufel Christo in seiner Person vorgehalten und nicht minder gegen die christliche Sammlung geübt, die er zum Ersten durch leibliche Verfolgung der Tyrannen angegangen hat und aus Furcht vor Verlust Leibes und Guts von Christo wollen abwenden; zum Andern durch mancherlei Ketzereien und Fälschung der heiligen Schrift in irrige Secten zertheilen; zum Dritten im antichristischen Reich mit Menschengesetzen und Worten in ganze Verachtung Gottes und seines Evangelii zu bringen. Hierum, als die Kirche zur Zeit der lieben Märtyrer am Worte Gottes so fest gehalten hat, darüber auch Leib und Gut verlassen, hat sie also den Teufel im ersten Anstosse überwunden. Zur Zeit der heiligen Lehrer hat sie mit demüthiger Haltung der Gebote Gottes und steter Erlernung des wahren Geistes der heiligen Schrift die andere Anfechtung durch Gottesfurcht bewältigt.

Also nun zu den letzten Zeiten, so der Antichrist, ein Sohn der Verderbniss, sich erhebet über Alles, das Gott genannt wird (2. Thess. 2) und in die Gewissen der Menschen sich setzt, auch sein Wort über Gottes Wort erhebt, muss man trotzlich verachten solch Gespenst mit

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