Inhaltsübersicht. Seite Perikopenpredigt auf den Pfingstmontag, über Ev. Joh. 3, 16-21.. Predigt, warum Christus den Glauben ein Werk Gottes genannt habe, Perikopenpredigt am Michaelisfeste, über Matth. 18, 1-11. Perikopenpredigt am Sonntage Sexagesima, über Ev. Luc. 8, 5-15. Predigt von den wunderbaren vierzig Tagen über Apostelg. 1, 1-3. Perikopenpredigt auf den ersten Sonntag des Advents über Matth. 21, 1–9. Perikopenpredigt auf den Ostermontag, über Luc. 24, 13--35. Perikopenpredigt auf den ersten Sonntag nach Trinitatis, über Luc. Perikopenpredigt auf den zehnten Sonntag nach Trinitatis, über Luc. 288 Perikopenpredigt auf den ersten Christtag, über Luc. 2, 2-14. Perikopenpredigt auf den Sonntag Misericordias Domini, über Joh. Perikopenpredigt auf den ersten Ostertag über Marc. 16, 1-8.. Trost predigt, dass die im Herrn entschlafen, mit Freuden wiederzusam- menkommen. Perikopenpredigt auf den sechzehnten Sonntag nach Perikopenpredigt auf den siebenten Sonntag nach Trinitatis über Marc. 8, 1-9. 452 EINLEITUNG. »Das Papstthum strebt wider Christi Freilassung; « mit diesem Worte Albrecht Dürer's (1521) ist zugleich der Bann bezeichnet, der auf der vorreformatorischen Predigt lastete. Nicht völlig ist dieses Streben gelungen. Die Continuität der evangelischen Predigt, d. i. der Verkündigung des Heils in Christo, hat der Geist des Herrn gewahrt, und das Auge des Forschers sieht ihren bald stärkeren, bald dünneren goldenen Faden durch die tausendjährige Nacht der Kirche scheinen. Auch die heftigsten Bekämpfer der mittelalterlichen irrlehren, die Reformatoren, haben ihn erkannt. Luther nennt den heiligen Bernhard einen »güldenen « Prediger, wo er nicht disputire, und erwähnt, wie er im alleinigen Vertrauen auf das Verdienst Christi gestorben sei. »Ist irgend ein frommer Mönch gewesen, so ist er einer gewesen. Doch, da er jetzt sterben sollte, vergisst er nicht allein seiner guten Werke und heiligen Lebens, denn er sah wohl, dass er dad h vor Gott nicht bestehen könnte, sondern heb an und spricht: Ich habe mein Leben übel zugebracht, aber ich tröste mich Dess, dass mein Herr Christus das Himmelreich durch zweierlei Recht hat, auf's Erste als ein natürlicher Erbe und Sohn Gottes, also begehre ich's nicht. Zum Andern hat er's durch sein Verdienst, unschuldig Leiden und Sterben. Diesem Rechte nach begehre ich's, weil er nicht für sich, sondern für mich und alle Sünder gestorben ist« (Luther, Walch, Th. 12. S. 1696). Melanchthon bezieht sich in der Apologie bei der Erörterung der Glaubensgerechtigkeit auf Bernhard sogar als eine Auctorität und schliesst mit den Worten: »Wie aber nun, ihr Widersacher? Ist St. Bernhard auch ein Ketzer? Was wollt ihr doch mehr haben? Wollt ihr noch leugnen, dass wir Vergebung der Sünden erlangen durch den Glauben?<«< In Tauler's Predigten sah Luther » die Gelehrsamkeit der wahren Glückseligkeit.« »Wenn Ihr Lust habt>> schreibt er an Speratus >> eine lautere, gründliche, der alten ganz gleiche Gottesgelahrtheit zu lesen, die in deutscher Sprache geschrieben, so könntet Ihr Euch die Predigt Beste, Kanzelredner. |