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sind sie jedoch durch streng dialectische Durchführung der thematischsynthetischen Methode geworden (s. Einleitung).

Schriften: Methodus concionandi monstrans verum et necessarium artis rhetoricae in ecclesia usum et docens omnes sacras conciones ad praecepta ejus ita accommodare et disponere ut labore docentium minore, fructu vero auditorum majore in suggestu sacro publice proponi possint. Witebergae 1571. 8. Funfzehn Predigten von der Pestilenz. Hoff 1577. 4. Themata concionum. Francof. 1597. 8. Christl. Leichpredigten. Frankf. 1602. 4. Catechismi - Predigten nach der rhetorischen Disposition. Frankf. 1604 u. 5. 4. Christl. Seelenarznei. Leipz. 1606. 8. Christl. Handbuch. Nürnb. 1613. 4. Lied über den 147. Ps.: Lobet den Herrn, unsern Gott.

S. Freheri theatrum virorum eruditione clarorum. Norib. 1688. fol. p. 244. Schleupner, tractatus de quadruplici methodo concionandi. Lips. 1610. 8. p. 197.

Predigt von dem Wörtlein „catholica"; wie es zu verstehen sei.*)

In den vorhergehenden zweien Predigten haben wir fürgehabt Exordium. und erklärt das Wörtlein Kirche und angezeigt, was eigentlich dasselbe hie heisse, nämlich nicht das Gebäu oder steinerne Haus an ihm selbst, sondern das Häuflein und Volk Gottes, das in solchem zusammenkommt und versammelt wird, bei welchem auch allein eine Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden und ewiges Leben ist. Wie und wobei man aber solch Häuflein erkennen und von anderen unterscheiden könne und solle, ist auch gesagt worden. Denn gleicherweise, wie man etwa ein Kriegsheer von dem andern bei der Losung ihren Fahnen oder Feldzeichen unterscheidet: also solle man auch die Kirche Gottes durch's Wort und die heiligen Sacramenta von allen anderen Rotten und Secten unterscheiden und absondern lernen.

Und nachdem also das erste Wörtlein Kirche in diesem Artikel dem gemeinen Manne nothdürftig erkläret ist, wollen wir fortfahren und die übrigen auch fürnehmen. Denn die heil. Apostel geben der Kirche herrliche zwei Epitheta oder Ehrentitel und nennen sie sanctam et catholicam und wollen uns hiemit sehr weit weisen und eben Viel lehren und erinnern, darum wir sie denn billig mit Fleiss ansehen und erklären sollen.

Jetzt aber will ich Das allein fürnehmen und anzeigen, in Docilitas. welchem Verstande und warum die heiligen Apostel die Kirche Gottes eine catholicam genannt haben.

Denn dass sie Solches nicht ohne Ursach gethan haben, wer- Attentio. den wir jetzt bald hören und zwar also, dass es ohne Nutz nicht

*) Christliche Catechismi - Predigten. Th. 2. Frankf. a. M. 1605. 4. S. 331,

Was

tholicum

wird abgehen, darum denn auch ein jeder Christ desto fleissiger hierauf Achtung geben soll.

das Und erstlich sollen die Einfältigen das Wörtlein an ihm selbst Wort Ca-recht verstehen lernen. Denn catholicum ist ein griechisch Wort heisse. und heisst im Lateinischen universale oder generale, zu Deutsch allgemein; ist demnach, wenn die Apostel sprechen ecclesia catholica, so Viel gesagt als eine gemeine Kirche oder ein gemeiner Ausschuss Derer, die zum ewigen Leben berufen sind.

Und dieweil nicht ein jeder Laie bald siehet und verstehet, warum und aus was Ursachen die heil. Apostel die Kirche also nennen, SO muss man Etwas hievon sagen und Solches so viel desto mehr, dieweil heutiges Tages die Papisten aus unrechter Deutung dieses Wortes viel unnützes Geschrei wider uns machen. Antithesis. Denn also schliessen und sagen sie: Die Kirche wird catholica genannt darum, dass sie eine allgemeine ist, die immerdar währet und sich an alle Orte der Welt ausbreitet. Nun ist aber heutiges Tages keine, die so gross, weit und fern sich erstrecket, auch so lang gewähret hätte, als eben die papistische. Darum so muss sie auch Noth halben die rechte katholische sein, und für ketzerisch geachtet werden Alle, die sich von ihr absondern. Und weil man weiss, dass ungefährlich vor 50 Jahren sich D. Luther und Alle, die ihm anhängig gewesen, von dem Papstthum abgesondert haben, und eben das Häuflein, welches solche Lehre angenommen und noch heutiges Tages bekennet, nicht so gross und mächtig, als das Papstthum ist, so schliessen sie desto ungestümer, dass es nicht catholica, sed haeretica oder schismatica ecclesia sein muss. Aber mit was Grunde und Redlichkeit Solches von ihnen geschehe, Das wollen wir nun ferner sehen.

Concessio. Und dass sie das Wort catholicum aus dem heil. Augustin erklären und sagen, die Kirche werde darum also genannt, quod semper et ubique fuerit, dass sie sich an keine Zeit und Ort binden lässt, sondern überall und zu allen Zeiten gewesen ist, Das gestehen wir gern und lassen's in dem Verstande, darinnen es von Augustin genannt und geschrieben ist, passiren, wie wir bald hernach weiter hören wollen.

tio.

Confuta- Dass aber die Papisten das Wort ubique fürnehmen und daraus schliessen wollen, die rechte Kirche muss eine solch allgemeine Versammlung sein, die alle andern an der Menge übertrifft, die alle Orte der Welt unter sich habe und sich durch alle Lande erstrecke, in Summa, die an allen Orten von Aufgang bis zum Niedergang herrsche, geehret und gehöret werde und Alles erfülle, das ist eine solche Deutung, ja muthwillige Verkehrung unseres christlichen Glaubens, dass, wenn man vorhin dergleichen starker und grober Unwahrheit und Blindheit an ihnen nicht gewohnt wäre, Jemand sich nicht unbillig darob verwundern möchte, wie immermehr die grossen Heiligen so ungereimte Dinge fürgeben mögen.

Denn wenn Catholicum oder Allgemein auf den grossen Haufen weisen und das Volk zur rechten Kirche machen sollte, das Anderen an der Menge überlegen ist, oder Das, so die Stimme

und Beifall hat, so würden wir von Anfang der Welt her durchaus justificiren und zur rechten Kirche machen müssen eben die Leute, welche nicht Gottes Kirche gewesen sind und gegenüber für die Ketzer achten und halten eben Die, welche lebendige Glieder der rechten Kirche gewesen sind.

Denn also haben wir im ersten Buche Mose gehört, dass des Kain, Ham, Ismael, Esau Nachkommen sich bald haben gemehrt, mächtig worden und haben einen grossen Anfang bekommen, da gegenüber Seth, Sem, Isaak, Jacob ein gering, unansehnlich Häuflein gewesen sind. Da nun jetzt der Papisten Regel gelten sollte, müssten wir diese Alle verdammen und jene die rechte Kirche sein lassen, welches die Schrift nicht leiden will, sondern saget, Gott habe seinen Bund mit Isaak und nicht mit Ismael aufgerichtet, darum denn dieser aus dem Hause sei gestossen worden, jener aber der Erbe blieben.

Aber nicht allein würde dieses ungegründete Fürgeben den lieben heiligen Altvätern und ihrem kleinen Häuflein, sondern auch den heil. Propheten, ja Christo dem Herrn selber zur Verkleinerung und Unehre reichen, wenn man's also unbesonnen sollte passiren und gelten lassen.

Denn ja die lieben heil. Propheten oftmals bitterlich klagen, dass die Kirche gegen die Welt gerechnet kaum sei wie eine Hütte im Weinberge gegen eine grosse Stadt (Jes. 1). Und Amos (Cap. 3, 12) spricht, es sei eben mit der wahren Kirche beschaffen, als wenn Einer einem grimmigen Löwen ein Ohrläpplein und Kniescheiblein aus dem Rachen risse; denn der Teufel regire in dieser Welt und reisse ihrer Viele von der Gemeinschaft der Kirche hinweg, darum denn das Häuflein endlich klein, gering und dünner wird.

Und wenn wir wie die Papisten argumentiren wollten, so würden wir die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jerusalem die rechte Kirche müssen sein lassen und gegenüber Christum und seine Jünger für Ketzer halten; denn ihre Lehre war damals nicht eine allgemeine, sondern eine gar eng gespannte.

Ja das noch mehr ist, so sehen die armen blinden Leute nicht, dass sie mit ihrem eigenen Schwert können geschlagen werden. Denn wenn Das allein sollte die rechte Kirche sein, die allgemein ist, das ist, die durch die ganze Welt geht und überall Platz und die Oberhand hat, so kann ja das Papstthum nicht eine solche catholica, allgemeine, genannt werden. Denn zu Dem, dass wir Christen es mit ihnen nicht halten, noch ihr antichristisch Joch aufnehmen, so sind ja auch viele Reiche der Welt, dahin sie nicht schmecken dürfen, und die auch gewaltiger, grösser und mächtiger sind, denn eben das Papstthum, als da sind: Türkey, Persia, Moskau und andere mehr, die alle den Papst für ihren Herrn nicht erkennen, sondern ihn für den Erzketzer halten. So ist die papistische Kirche auch nicht semper gewesen, wie auch des Augustini Auslegung erfordert; denn sie in der Lehre und Ceremonien viel Dings haben, das den alten Lehrern ganz und gar unbekannt ist.

Es erscheinet also genugsam und ist offenbar, dass die Aus

legung, welche die blinden Papisten über das Wort catholicum machen, ein falsch Gedichte sei, so den heiligen Aposteln nie in den Sinn kommen ist. Denn ja damals, als sie das Symbolum gestellet haben, ihre Stimme noch nicht in alle Welt ausgegangen war und demnach auch ihre Lehre nicht catholica, das ist, solche allgemeine konnte genannt werden, die alle Welt angenommen, oder die an allen Orten Platz gefunden hätte; darum sie denn gewisslich auch die Kirche in diesem Verstand nicht catholicam genannt haben.

eine

Proposi Und dieweil Dem also, so ist noch die Frage, wie sie es denn tio. gemeint, und warum sie die Kirche catholicam, eine allgemeine, genannt haben, und warum sie noch heutiges Tags also genannt werde; denn sie es gewisslich ohne Ursach nicht gethan haben.

Zur Antwort auf diese Frage sagen wir kürzlich, dass es den lieben Aposteln mit diesem Artikel darum zu thun gewesen sei, dass sie eben dem gräulichen Irrthum damit haben begegnen wollen, den heutiges Tages das leidige Papstthum gern hieraus schliessen und erzwingen wollte.

Declara- Denn der Papst heutiges Tags allein will das Haupt der tio. Kirche sein und Alle, die ihn nicht für ihren Abgott erkennen, für Ketzer halten und verdammen und also die Kirche an gewisse Orte, so weit sich das Papstthum erstreckt, binden. Da sagen und lehren die heil. Apostel viel anders und nennen die Kirche catholicam, eine allgemeine, darum, dass sie sich weder an Ort oder Zeit, weniger an gewisse Personen binden lässet, sondern eine allgemeine, durch die ganze Welt hin zerstreuete Gemeinde und Versammlung ist, auch zu allen Zeiten gewähret hat und noch währet oder ist bei Denen, die ihre Merk- und Kennzeichen haben, wie in der vorhergehenden Predigt mehrentheils ist angezeigt worden.

Confirma- Denn Das soll man nicht gedenken, dass von Christi Geburt tio. eine andere Kirche gewesen sei, denn sie jetzt hernach ist, und dass jene einen andern Glauben, denn die jetzige Zeit, gehabt habe. Denn da es also sein sollte, wäre die jetzige nicht catholica, sondern haeretica, das ist, sie glaubte nicht mit der vorigen, sondern hätte ihr etwas Sonderliches gemacht und sich also von der catholica ecclesia abgesondert, dass denn schrecklich zu hören wäre.

Aber davor behüte uns Gott und erhalte uns in der catholica ecclesia, in der ein Glaube, eine Taufe und eine Liebe ist, und in der wir nicht Häupter, sondern allein Glieder sind.

1. Und hieher kann der vorgemeldete Spruch des heil. Augustini angezogen werden, in dem er sagt, die Kirche werde catholica genannt darum, quod semper et ubique fuerit; denn eben also lehren und glauben wir heutiges Tages auch, dass erstlich die Kirche eine allgemeine genannt werde darum, quod semper fuerit, dass sie von Anfang her gewähret, das ist, die Verheissung Gottes vom künftigen Messia geglaubet und die Bundzeichen, von Gott gegeben, gebraucht hat, wie denn der Herr Christus Johannis am 8. Abraham das Zeugniss giebt, dass er wahren Glauben gehabt und sei

nen Tag gesehen habe. Et manebit catholica ecclesia usque ad finem mundi.

Und darnach, dass sie catholica heisse auch darum, quod sit 2. ubique, das ist, dass sie sich an keinen Ort, Land und Volk binden lasse und demnach so enge nicht solle gespannt werden, wie sie das Papstthum gern spannen wollte. Denn an welchem Orte der Welt, auch bei welchem Volk das heilige Evangelium in der ganzen Welt rein und lauter gepredigt und die Sacramente nach Christi Ordnung administrirt und gebraucht werden, da ist gewisslich die rechte catholica ecclesia, sie sind gleich wer und wo sie wollten.

Und ist sonder Zweifel dies die Hauptursach, um der willen die Apostel dies Wörtlein in ihrem Symbolo gesetzt haben, dass die Juden damals so stolz und trotzig rühmten, sie allein wären das Volk und die Gemeinde Gottes, und alle Andern gelten Nichts. Denn wider solchen falschen Wahn wollen die Apostel uns arme Heiden und in Summa alle Völker trösten und lehren, dass, weil ihr Herr und Meister ihnen befohlen habe, in die ganze Welt auszuziehen und das Evangelium allen Völkern zu predigen, so wolle er auch, dass seine Kirche eine catholica und allgemeine, aus Juden, Heiden und allen Völkern versammelt sein und darum sich denn Jedermann zur Gemeinschaft der Kirche finden solle.

Und hat Petrus Dies gelernt zu Cäsarien im Hause Cornelii, da ihm Gott durch eine sonderliche Offenbarung zeigt, dass die Kirche eine allgemeine sei und aus Juden und Heiden sollte versammelt werden, darum er denn auch hernach in seiner Predigt bekennet und spricht: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht thut, Der ist ihm angenehm.

Neben diesen Ursachen könnte noch eine erzählt werden. 3. Denn die Apostel wollen, dass die Glieder der Kirche auch catholicum consensum in omnibus articulis fidei haben sollen; denn aller Glieder der Kirche solle una et eadem perpetua fides sein, und dies Wort catholica ist entgegengesetzt der haereticae ecclesiae, in der ein Jeder etwas Sonderliches fürbringt.

Dies ist also der rechte, eigentliche Verstand des Wörtleins catholica, und um gemeldeter Ursach willen haben's die heil. Apostel gesetzt und keineswegs die Kirche an einige Person und Ort binden wollen, wie die Papisten mit Ungrund fürgeben.

Und dieweil aus diesem Bericht ein Jeder verstehen kann, dass an diesem der Kirche Titel Viel gelegen sei, so möchte Jemand fragen und wissen wollen, warum denn D. Luther seliger in seinem Catechismo das Wörtlein nicht behalten, sondern für das ,,Allgemein" eine christliche Kirche gesetzt habe. Denn da wir im Lateinischen sagen credo sanctam ecclesiam catholicam, da sprechen unsere Kindlein in ihrer deutschen Muttersprache: Ich glaube eine heilige christliche Kirche.

Und ob wir wohl so eben alle Ursachen nicht wissen können, so ist doch daran kein Zweifel, dass diese die fürnehmste gewesen

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