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sondern zeigt auch daneben an gewisse Zeichen, so da werden vorher gehen, dadurch alle Menschen sollen überzeuget werden, dass sie gläuben, der jüngste Tag werde gewiss erfolgen und nicht aussenbleiben. Und weil solche betrübte Zeit wird sein für der Zeit des Gerichtes, als nicht gewesen ist seitde m, dass Leute auf Erden gelebet haben, thut er hinzu vom Trost, den die Christen gegen solch Elend halten und haben sollen, hängt auch letztlich hinan eine Vermahnung an sie, dass sie alle Zeit wacker sein und beten, auf dass sie würdig werden mögen, zu entfliehen dem Unglück und zu stehen vor des Menschen Sohn Demnach sind drei fürnehme Stücke des heutigen Evangelii. Das erste von den Zeichen, die da sollen vor dem jüngsten Gericht vorhergehen. Das andere von dem Trost gegen das Unglück und Elend, so für dem jüngsten Tage sein wird. Das dritte eine Vermahnung, dass man sich hüten solle für Fressen und Saufen und Sorge der Nahrung und dagegen wachen solle und beten, auf dass man entfliehen möge dem Allen, das geschehen soll, und stehen für des Menschen Sohn,

Das erste Stück.

Es werden Zeichen geschehen.

Nachdem viele Leute zweifeln am jüngsten Tage, ob er werde kommen oder nicht (wie hievon nach der Länge gesagt ist im Evangelio, welches Domicica 26. nach Trinitatis gepredigt wird), so verkündigt der Herr Christus allhie gewisse Zeichen, die zuvor sollen vorhergehen und geschehen, auf dass ein Jeder daraus wissen und schliessen könne, es werde der jüngste Tag mit Nichten ausbleiben, sondern gewisslich kommen. Es mischt aber unter einander und thut zusammen der Herr die Zeichen, so für der Zerstörung Jerusalems und für dem jüngsten Gericht sollen vorhergehen, weil sie einerlei sind und gleichen Ausgang (was das Unglück und Elend belangt) haben und gewinnen werden.

An der Sonne,

Das ist zu verstehen zum Ersten von den vielen Finsternissen, so an der Sonne geschehen sollen. Obwohl aber die Finsternisse der Sonne ihre Ursachen haben in der Natur, sintemal die Sonne von Gott also erschaffen, dass sie verfinstert wird, wenn in neuem Licht der Mond sich gerade unter sie setzt und also ihr Licht aufnimmt und demselbigen wehret, dass es nicht zu den Menschen, so an gewissen Örtern auf der Erde sind, kommen, noch scheinen kann, und derwegen von den Mathematicis viele Jahre zuvor, ehe sie geschehen, können zukünftig auf gewisse Jahre, Monate, Tage, Stunden und Minuten verkündigt werden: so bedeuten sie dennoch alle Zeit grosse Strafen und Unglück, wie die Historien von Anfang her Solches bezeugen. Als Xerxes, der Perser König, wider die Griechen zu streiten führete eilf mal hundert tausend Mann zu Wasser und Lande, geschah eine grosse, gräuliche Finsterniss, davon der Admiral oder oberste Schiffmann übel erschrak. Da Solches

so lässet

der König siehet, hielt er ihm ein Gewand oder Tuch vor die Augen und fragt ihn darauf, ob seinen Augen auch etwas Übles hiedurch widerführe. Als hierauf der Schiffmann oder Admiral Nein spricht, antwortet ihm der König: Also widerfährt auch der Sonne nichts Böses, ob sich schon der Mond wie ein Gewand oder Tuch dafürgesetzt hat. Nun widerfährt wohl der Sonne kein Böses, wenn sie verfinstert wird; aber den Menschen auf Erden verkündigt sie hiedurch etwas Böses und viel Unglücks, wie die Historie von diesem Könige Xerxe bezeuget, dass er hernach zu Wasser und Land gräulich geschlagen und von den Griechen überwunden sei. Weil auch Sonne, Mond und Sterne von Gott erschaffen sind, dass sie nicht allein Tage und Jahre, sondern auch Zeichen geben sollen, wie Genes. 3. ausdrücklich geschrieben stehet, so ist's gewiss auch aus Gottes Wort, dass die Finsternisse an der Sonne und Mond Zeichen sind, die alle Zeit etwas Sonderliches von grossem Unglück bedeuten. Demnach, weil zu dieser unserer Zeit mehr Finsternisse geschehen, als etwa vormals gewöhnlich gewesen, ist kein Zweifel, dass sie Zeichen und Vermahnungen sind von dem jüngsten Tage und von dem mannichfaltigen, erschrecklichen Jammer, Elend und Unglück, so vorhergehen werden. Zum Andern, obwohl nur eine. Sonne von Gott erschaffen und wahrhaftig nur eine ist, es sich doch oft also ansehen um die Sonne, als wären ihrer mehr, zwei oder drei, wie Anno 1566 eben auf diesen Tag, als der ehrwürdige und selige Doctor Johannes Bugenhagen Pommer dies Evangelium predigte, und auf dem Predigtstuhle stand, wurden zu Wittenberg nach dem Elbthore hinaus erschrecklicher Weise drei Sonnen gesehen, wie auch den folgenden Sommer darnach drei erschienen am Mittage. Zum Dritten hat die Sonne zu dieser Zeit. nicht so grosse Kraft, was ihr helles Licht und auch ihre Wirkung in die untersten Creaturen angeht, als sie noch vor wenig Jahren, so die Alten gedenken, gehabt hat. Denn gleich wie an alten Leuten zu ersehen, dass sie an Kräften täglich schwächer und die Augen ihnen immer dunkeler werden, also verleuret die Sonne (so der Welt Auge ist) in diesem grossen und äussersten der Welt und aller Dinge Alter für dem jüngsten Tage täglich je mehr und mehr ihren Glanz zu scheinen und ihre Kraft zu wärmen. Denn die liebe Sonne jetzt so helle nicht scheinet, auch so kräftig nicht wärmet, als sie zuvor gethan hat. Zum Vierten, nachdem die Sonne (der Welt Auge, wie angezeiget) die erschrecklichen Sünden und Laster, so nun unverschämt von dem mehreren Theil der Menschen geschehen, nicht wohl mehr kann länger ansehen, macht sie aus den Feuchtigkeiten, so sie von der Erde in die Luft zeugt, Wolken, in welche sie ihren Kopf gleich einwickelt. Bisweilen thut sie den Vorhang der Wolken hinweg, darinnen sie ihren Kopf hatte, und siehet die Leute auf Erden über die Seite an, auf dass sie erfahre, was geschehe, ob auch Besserung erfolge. Von Stund an aber, wenn sie siehet, dass so unzählig viel schändliche Laster geschehen, erschrickt sie, als wenn Einer für den Kopf geschlagen wird, und wickelt ihr Haupt wiederum in die Wolken, Denn die Sonne sich nun so oft nicht

mehr sehen lässt, als sie zuvor gethan hat, sondern ist fast alle Tage unter den Wolken verborgen, und wenn die Sonne ihren Willen hätte, würde sie hinfort den gottlosen Leuten nicht mehr scheinen von wegen der Unzucht, Fressen, Saufen, Mord und Blutvergiessens in Kriegen und anderer Bosheit, wenn sie Gott nicht zwänge, dass sie gleich wider ihren Willen der Eitelkeit muss unterworfen sein, wie wir hernach aus dem 8. Capitel zu den Römern hören werde.

Und Mond.

Das andere Zeichen wird genommen von dem Mond. Was aber von der Sonne gesagt ist, Das kann auch auf den Mond gedeutet werden. Denn nun mehr Finsternisse des Mondes geschehen, als vormals. Es werden auch mehr denn ein Mond gesehen. Dessgleichen der Mond nimmt ab am Schein und an Kräften und scheint nicht so oft als zuvor, weil er den Kopf in die Wolken hineinwickelt und windet, damit er die Sünden, Bosheit und Laster, so auf Erden fast bei Jedermänniglich sich begeben und zutragen, nicht sehen möge noch könne.

Und Sternen.

Das dritte Zeichen wird genommen von den anderen Sternen, welche, wenn sie schiessen, oder als fielen sie angesehen werden, durch Feuchtigkeit, die sie aus der Erde ziehen, von wegen der Sünde und Laster, die Leute, mit Urlaub, bespeien. Denn die Sterne, so ungleich viel grösser sind, als die Erde, fallen nicht, sondern sie speien nur die Leute an durch stinkende, böse Feuchte, aus der Erde gezogen. Wenn du auch nun siehest, dass die Sterne schiessen, so sollst du gedenken, dass sie die Leute anspeien. Zum Andern machen sie auch einen Vorhang von Wolken für ihre Augen, dass sie nicht ansehen wollen noch können die Bosheit, Schande und Laster, so des Nachts geschehen mit Fressen und Saufen, mit Ehebruch und anderer Unzucht, durch schändliches Tanzen, Hofiren, Springen und Singen, durch Maulschänderei, durch unzüchtige Geberde und dergleichen. Bisweilen thun sie auch wie die Sonne und Mond den Vorhang der Wolken von ihren Augen hinweg und sehen zu, was geschieht; aber bald verbergen und verstecken sie sich wiederum in den Wolken von wegen der Schande und Laster, so auf der Erde geschehen. Zum Dritten sind auch scheussliche und unglückselige Zusammenkünfte und Wiederschein der Planeten, so uns auch den Zorn Gottes und das zukünftige Unglück verkündigen. Matth. 24. steht geschrieben, dass die Sterne vom Himmel fallen auf die Erden, und in der Offenbarung Johannis am 6. Capitel: Die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleich wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er vom grossen Winde beweget wird. Die Sonne bedeutet den Herrn Christum, der Mond bedeutet die Kirche, die Sterne bedeuten die Lehre in der Kirche. Die Sonne wird schwarz, das ist,

die Lehre von Christo, welcher ist die Sonne der Gerechtigkeit, so erleuchtet alle Menschen, die in die Welt kommen, wird bei dem grössten Theile des menschlichen Geschlechts verfinstert und durch Dunkelheit der Irrthümer bedeckt. Der Mond wird wie Blut, das ist, die Kirche, so von der Sonne der Gerechtigkeit, Jesu Christo, das Licht der wahren Lehre empfähet (wie der Mond, so kein eigen Licht hat, sein Licht von der Sonne nimmt), wird durch die vielseitigen Ketzereien und Corruptelen scheusslich deformiret und wie blutig zugerichtet, weil sie mangeln und entrathen muss des Lichts der wahren Lehre, von Christo gepredigt, wie der Mond, wenn er zur Zeit der Finsterniss, da es ihm mangelt am Licht der Sonne, welches die Erde, so sich gerade setzet zwischen die Sonne und zwischen den Mond, aufnimmt, schwarz, blutig wird. Zu Dem so wird auch die Kirche blutig gemacht durch das Würgen und Morden der Christen, so in Frankreich, Niederland und an anderen Örtern die nächsten Jahre daher geschehen ist und noch täglich begangen wird. Die Sterne fallen vom Himmel, das ist, die fürnehmen Lehrer in der Kirche, so herrlicher leuchten und scheinen, als andere, von wegen ihrer Geschicklichkeit, Wohlberedenheit und guten Namens, verlassen die wahre, reine, gesunde Lehre, so Christus aus dem Himmel gebracht hat, weichen ab von der Gemeinschaft der Kirche und fallen in erschreckliche, scheussliche, gräuliche Irrthümer, wie die vornehmsten Lehrer zu dieser Zeit, so da von wegen ihrer Kunst und Wohlberedenheit, auch scheinlichen Lebens das grösste Ansehen haben und als herrliche Sterne in der Kirche leuchten, in den der Vernunft annehmlichen, begreiflichen und scheinlichen Irrthum der Lehre vom Nachtmahle des Herrn (von Christo gelehret und durch das theure Werkzeug Gottes Lutherum aus Gnaden recht erkläret) als blind und ohne Witz schrecklich dahinfallen und unzählich viele andere Zuhörer in denselben Irrthum mit sich ziehen. Ebendasselbige geschieht auch in anderen fürnehmen Stücken unserer christlichen Religion, davon viele Irrthümer und Corruptelen nicht von Ungelehrten, sondern von den Berühmtesten ihrer Geschicklichkeit halben, erregt sind worden, und noch als recht vertheidigt werden.

Auf Erden wird den Leuten bange sein.

Das vierte Zeichen, von der Bangigkeit, versteht Lutherus von geistlicher Traurigkeit, welche herkommt aus den mancherlei Secten und Rotten, dass die Leute nicht wissen, wie sie es machen sollen, damit sie mögen selig werden, und geht hiemit auf's Papstthum, darin die Gewissen für Gottes Zorn gegen die Sünde erschrocken, durch Menschenlehre wie in einem Henkershause auf der Reckebank sind gemartert und geängstigt worden, also, dass ihrer Viele (wie Gerson schreibet), in Verzweiflung gestorben und umgekommen, sintemal aus den Klosterwerken, Vigilien, Messen und anderen von den Papisten errichteten falschen Gottesdiensten kein heilsamer, wahrhaftiger Trost, der im Gerichte Gottes den Stich halten könnte, zu überkommen war. Es sind auch die näch

sten Jahre daher Viele in unseren Kirchen gewesen und sind noch Etliche, welche, ob sie wohl täglich gehöret und hören den lieblichen, angenehmen Trost des Evangelii von Vergebung der Sünden, so aus Gnaden geschieht und von der Barmherzigkeit Gottes, die mächtiger sei als alle Sünde und sie weit übertreffe, dennoch in grosse, erschreckliche, gräuliche Anfechtungen und mit der Verzweiflung in einen harten Kampf gerathen, dass sie bei sich disputiret haben und noch disputiren, ob sie einen gnädigen Gott haben, der ihnen ihre Sünde vergeben wolle, und ob sie können selig werden etc. Solcher Leute (unter welchen von Mannes- und Weibspersonen sich etliche erstochen, etliche erhenkt, etliche ertränkt, etliche auf andere Art aus Verzweiflung selbst ermordet und vom Leben gebracht, etliche aber durch Gottes Gnade wiederum zum Trost gekommen und von der Verzweiflung errettet und entfreiet sind) habe ich in den nächsten zehn Jahren gar viele gekannt und kenne ihrer noch viele. Gott erhalte Die und helfe ihnen durch seinen heiligen Geist überwinden. Es ist aber solche Angst und Verzweiflung ein Zeichen vor dem jüngsten Tage.

Das Meer und die Wasserwogen werden brausen.

Das fünfte Zeichen sind ungewöhnliche, schreckliche Sturmwinde, die uns allhie zu Rostock und in den benachbarten Seestädten wohl bekannt sind, nicht ohne merklichen Schaden der Schiffe, die auf dem Meere jährlich bleiben und mit Mann und Gut jährlich untergehen. Es sind die nächsten Jahre her solche erschreckliche Sturmwinde gewesen, dass unsere alten Schiffleute sagen, dass sie vormals der keine gedacht, und sich nicht anders oft hat lassen ansehen, als haben die Sturmwinde die Welt wollen in einen Haufen werfen, haben oft grosse Bäume, eine Tonne dick, nicht allein mit den Wurzeln aus der Erde gerissen, sondern auf den Stämmen wie eine Rübe mit grosser Gewalt abgebrochen. läutet also auch der Wind eine grosse Sturmglocke zum jüngsten Tage. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht etc.

Und

Das sechste Zeichen ist die gemeine Traurigkeit aller Menschen. Denn die Leute nun nicht mehr so fröhlich sind, als sie vormals gewesen sind, weil ihnen ihr Herz gross Unglück und Strafen, so bald für dem jüngsten Tage über Alle auf Erden und in der Hölle über die Gottlosen in Ewigkeit ergehen werden, vorher zusaget. Wenn Einem ein Unglück vorhanden oder bald anstossen will, ob er wohl nicht weiss warum, so ist ihm doch bange; denn sein Herz sagt ihm an, es werde Etwas kommen. Also sind die Leute nun trauriger, denn vormals, sintemal ihr Herz ihnen zusagt, dass viel Unglücks nun für dem jüngsten Tage vor der Thür sei und bald die ewige Strafe über die Gottlosen ergehen wird. Es hält der Welt ein gross Unglück, so bereits angefangen, in allen Landen für, desgleichen nicht gewesen. Daher ein Jeder getrübt und beängstigt ist, und scheinet die Traurigkeit den Leuten zu den Augen aus. Es ist ein Zeichen von dem jüngsten Tage.

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