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Denn auch der Himmel Kräfte sich bewegen werden.

Das siebente Zeichen wird genommen von allen Creaturen unter dem Himmel. Zum Ersten wird fast der ganze Himmel in Thränen verwandelt. Denn der Himmel stehet und weinet seine Thränen durch das viele Regnen, so er thut über die Schande und Laster, die geschehen und über das Unglück, welches bald darauf erfolgen wird und vornehmlich über die ewige der Gottlosen Verdammniss, die vor der Thür und vorhanden. Zum Andern geschehen auch viele andere Zeichen in der Luft: Es werden viele Cometen und brennende Lichter, so Irrwische oder Lügenlichter genannt, geschehen. Es ist der Himmel die nächsten acht Jahr her voller feuriger Strahlen gesehen worden, die ein Ansehn von Spiessen und von Schwertern gehabt. Oft hat man den Himmel hie bei uns nicht anders gesehen, denn einen Feuerofen brennen, wie Maleachi 4. geschrieben ist: Siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen, und die Gottlosen werden Stroh sein. Zum Dritten geschehen viele Wunderzeichen in den untersten Creaturen, sintemal seltsame Monstra geboren worden, die auch Etwas bedeuten. Zum Vierten so seufzen und ängsten sich die Creaturen unter dem Himmel wie eine Frau in Kindesnöthen und warten auf ihre und auf der Kinder Gottes Erlösung, Röm. 8: Das ängstliche Harren der Creaturen wartet auf die Öffenbarung der Kinder Gottes, sintemal die Creatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, sondern um Dess willen, der sie unterworfen hat auf Hoffnung; denn auch die Creatur frei werden wird von dem Dienst des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass alle Creatur sehnet sich mit uns und ängstet sich noch immerdar. Aller Creaturen Kräfte, Stärke, Gedeihen nimmt täglich ab, wie wir sehen an den Thieren, Ochsen, Schafen, die nicht mehr so gross sind wie vor, item an Vögeln, Fischen, Holz, Stein, so nicht mehr so gut sind, wie sie vormals gewesen noch für wenig Jahren. Es ist den Creaturen zuwider und es verdreusst sie überaus sehr, dass die Gottlosen ihrer so schändlich missbrauchen zum Stolz, Frevel, Muthwillen und anderer Bosheit und Wollust. Derhalben ist ihnen angst und bange, wie einer Frau in Kindesnöthen, schreien ein stetiges Zetermordio über die gottlose Welt, dass sie ihr dienen müssen. Die Schafe wollten lieber Dörner, denn Wolle, die Kühe lieber Gift, denn Milch den Gottlosen geben. Demnach, wenn du hörest ein Schaf oder eine Kuh blöken oder schreien, so sollst du gedenken, wie Doctor Luther schreibet in der Auslegung der Epistel am 4. Sonntage nach Trinitatis, dass ein solch Thier Zetermordio schreie und rufe über die Gottlosen und sie für Gottes Angesicht verklage. Also die liebe Speise, Brot, Fleisch, Fisch, Butter, der liebe Trank, Wein, Bier, dienen wider ihren Willen den Gottlosen und haben grosse Angst, wie eine Frau in Kindesnöthen, seufzen und schreien wider sie. Wenn der Trunkenbold den Wein und Bier zum Ueberfluss und zur Trunkenheit in den Hals hineingeusst, so schreien über ihn diese Creaturen zurück wieder heraus ein er-.

bärmlich, schrecklich Zetermordio zu Gott in den Himmel und klagen über Missbrauch und über Gewalt. Es dient die liebe Sonne gern den frommen Leuten, weil aber mehr Böse als Fromme in der Welt sind, scheint sie wider ihren Willen in der Welt und erwärmt das Erdreich. Nachdem aber Gott gnädig und gütig ist, zwingt er die Sonne, dass sie über Gute und Böse aufgehen und die Wolken, dass sie über Gerechte und Ungerechte regnen müssen, Matth. 5. Dessgleichen thut das Gewand, Sammet, Seide, Gold und alle anderen Creaturen, die wollten wohl frommen Leuten dienen, aber Das thut ihnen wehe, dass sie von Huren und Buben und anderen Gottlosen so schändlich gemissbraucht werden, derwegen sie ein stetes Zetergeschrei gegen sie üben und dienen wider ihren Willen, von Gott gezwungen, bis auf den jüngsten Tag, da sie und alle Gottseligen werden vom Dienste des Vergänglichen und von allem Unglück frei und los werden. Mehr Zeichen aber des jüngsten Tages werden angezeigt in der Auslegung des Evangelii des 25. Sonntags nach Trinitatis.

Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn

kommen.

Weil das Bild des jüngsten Gerichts erklärt wird im Evangelio, welches am 26. Sonntage nach Trinitatis gepredigt wird, kann es allda gesucht und gelesen werden.

Das andere Stück.

Wenn aber Dieses anfähet zu geschehen, so sehet auf. Nachdem die Verkündigung von den Zeichen und vom Elend, so für dem jüngsten Tage werden vorhergehen, betrübt und schrecklich ist, thut der Sohn Gottes hinzu von dem Troste, dass wir nicht durch Traurigkeit verzagen, und giebt einen Befehl, dass wir sollen aufsehen und unsere Häupter nach dem Himmel erheben und unsere Erlösung von dannen erwarten. Da alle Thiere also sind geschaffen, dass sie den Kopf niederwärts nach der Erde haben und tragen, sind wir Menschen von der Erde erhoben und aufrich tig gemacht von unserm Herrn Gott, also, dass wir den Kopf nach dem Himmel haben, auf dass wir gedenken und gläuben sollen, dass wir daselbst wohnen, Bürger und Hausgenossen Gottes sein werden. Denn wir haben hie keine bleibende Statt, sondern die zukünftige suchen wir, Ebr. 13., und ist unser Wandel im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Herrn, welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, dass er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, Philipp. 3. Es hat der Herr Christus die Thür des Himmelreichs, so uns von wegen der Sünden verschlossen war, durch sein Leiden, Sterben, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt aufgethan, den Zugang eröffnet, die Stätte bereitet und wird bald wiederkommen und uns nachholen, Joh. 14: Euer Herz erschrecke nicht, gläubet an Gott, so gläubet ihr auch an mich. In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen, und ich gehe hin,

euch die Stätte zu bereiten, und ob ich hinginge, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin. Johann. 17: Vater ich will, dass, wo ich bin, auch Die bei mir sind, die du mir gegeben hast, dass sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, ehe denn die Welt gegründet ward. Lasset uns demnach in diesem gemeinen und unserm eigenen Unglück, Jammer und Elend, so täglich grösser wird, unsere Häupter erheben nach dem Himmel und mit diesem Trost unsere Herzen erquicken, dass von dannen kommen wird in kurzer Zeit unser Erlöser Jesus Christus, der uns elende Menschen (untergedrückt und gefangen durch die beschwerliche, traurige Dienstbarkeit der Sünde, des Teufels, des Todes und viel unzähliches Unglück) zu der vorigen Freiheit wiederum bringen wird und mit sich führen in das Reich unseres Vaters, da tausend Jahre sind wie ein Tag, 2. Petri 3, da wir nicht werden können gedenken an die Traurigkeit, die wir hie auf Erden gehabt und ausgestanden von wegen der grossen, vollkommenen Freude, so daselbst sein wird (Esa. 65), da Gott der Herr wird abwischen alle Thränen von unseren Augen, da wir nicht mehr werden hungern noch dürsten, da der Tod nicht mehr sein wird, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerzen, kein Frost, keine Hitze, da wir nicht werden bedürfen der Sonne, noch des Mondes, dass sie uns scheinen; denn die Herrlichkeit des Herrn wird uns erleuchten, und unsere Leuchte wird sein das Lamm Gottes, Jesus Christus, Apoc. Cap. 7 und 21. Weil aber Gleichnisse und Bilder angenehm sind, auch leichter verstanden und behalten werden, malet er die Zeit seiner Zukunft ab durch ein Gleichniss, welches er nimmt von einem Feigenbaum und von allen Bäumen.

Sehet an, spricht er, den Feigenbaum und alle Bäume.

Der Feigenbaum und andere Bäume sind ein Bild des jüngsten Tages. Sie sind die Knoppen der Zeichen, welche vormals erzählt sind, und davon mehr erzählt worden am 26. Sonntage nach Trinitatis. Je grösser die Knoppen sind, so viel näher der Sommer ist. Also auch, je mehr der Zeichen geschehen, und je deutlicher sie werden, so viel näher ist der jüngste Tag und das Reich Gottes, wie der Herr spricht: Wenn ihr dies Alles sehet angehen, so wisset, dass das Reich Gottes nahe ist. Weil denn nun die Zeichen täglich grösser und klarer werden, nicht allein die, so an der Sonne, Mond, Sternen, Meer, Menschen und allen anderen Creaturen geschehen, davon hie im heutigen Evangelio gedacht wird, sondern auch die, welche der Herr anderswo und vornehmlich Matth. 24. verkündigt hat, nämlich, dass nun sind mancherlei Secten, Rotten und Corruptelen in der Lehre, dadurch, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten möchten in den Irrthum verführet werden; dass Kriege und Geschrei von Kriegen gehört werden in allen Landen, im deutschen Lande, in Frankreich, in Hispanien, in England, Dänemark, in Schweden, in Polen; dass sich empört ein Volk über das andere, ein Königreich über das andere; dass ungewöhnliche

Pestilenzen sind, so viele tausend Menschen würgen und wegfressen; dass unerhörte Theuerungen sind, also dass viele Dinge drei oder vier Mal so theuer verkauft werden, als vor zwanzig Jahren; dass Erdbeben sind hin und wieder; dass Verfolgungen sind, dadurch die Christen in Trübsal und in den Tod überantwortet werden; dass sich Viele ärgern und abfallen von der erkannten, wahren Lehre; dass sich die Leute unter einander verrathen, die Ältern die Kinder, die Kinder die Ältern, wie im Niederland und in Frankreich geschieht; dass die Ungerechtigkeit überhand nimmt und die Liebe erkaltet; dass der Mensch der Sünde und das Kind des Verderbens, der römische Antichristus, welcher im Tempel Gottes sitzt als ein Gott und giebt für, er sei Gott, kund worden ist; letztlich, dass das Evangelium vom Reich gepredigt wird in der ganzen Welt zu einem Zeugniss über alle Völker: ist zweifelsohne und ganz gewiss, es werde der Herr Jesus Christus, unser Erlöser, bald zum jüngsten Gericht erscheinen und rufen: Stehet auf, ihr Todten, stehet auf, kommt vor Gericht und gebet Rechenschaft!

Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen.

Das ist, es wird der jüngste Tag nicht kommen, es sei denn, dass diese jetzt verkündigten Zeichen erfüllet sind. Etliche verstehen es von den Juden, dass die nicht sollen vor dem jüngsten Tage gar ausgerottet werden, sondern bis an dieselbige Zeit bleiben. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.

Das ist, die Himmel, wie 2. Petri 3 steht, werden zwar vergehen mit grossem Krachen, die Elemente werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die drinnen sind, werden verbrennen. Aber es müssen zuvor geschehen die Zeichen, die ich vor der Welt Ende verkündigt habe. Überdas ist in diesen Worten ein sehr angenehmer, lieblicher Trost, dass die Lehre des heiligen Evangelii rein und unverfälscht neben der Kirche bleiben wird an etlichen Örtern bis an der Welt Ende, auch unter den vielen Secten, Rotten und Corruptelen der Lehre und der weltlichen Regimenter Untergang.

Das dritte Stück.

Aber hütet euch, dass eure Herzen nicht beschwert werden.

Mit diesen Worten hält uns der Herr für die Sicherheit und Sünden, so für dem jüngsten Tage vornehmlich im Schwange gehen werden. Von Troja schreibt Virgilius, dass sie eingenommen und gewonnen, und der Feind hineingefallen sei, als die Leute im Wein und im Schlaf gleich sind begraben gewesen. Also wenn der Herr Christus wird zum Gericht kommen, wird er hereinfallen in die Welt, welche im Schlaf und im Wein wird begraben sein. Matth. 24., gleich wie sie waren in den Tagen Noä für der Sündfluth, sie assen,

sie tranken, sie freieten und liessen sich freien bis an den Tag, da Noah zur Arche einging, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Es sind aber zwei Sünden, so der Herr hier anzeiget und vollendet, welche kurz vor dem jüngsten Tage vornehmlich werden im Schwange gehen. Zum Ersten Übermaass, so nicht allein in Speise und Trank und Kleidern, in böser Begierde, Wollüsten und vornehmlich in Unzucht ungehalten ist, sondern auch Alles auf die Pracht wendet, dadurch dann nicht allein Herren und Fürsten, sondern auch gemeine Leute in Noth und Armuth gerathen und gesetzt werden. Zum Andern Geiz, so auf was Art und Weise es geschehen kann, Gold zusammenschlägt und kratzt und eine Ursache ist der vielen unbilligen und unmässigen Schatzungen, den armen Unterthanen in allen Königreichen, Fürstenthümern und Landen unmöglich weiter zu tragen und auszustehen, des Kirchenraubes, dass die Güter, so zu Gottes Ehre gegeben, in weltlichen Gebrauch gewendet werden, der Betrügerei und Ungerechtigkeit im Handel und Wandel, in Käufen und Verkäufen, des Wuchers und allerlei Schindens und Schabens. Hingegen ermahnet der Herr, dass man wacker sei und bete.

So seid nun alle Zeit wacker und betet.

Wacker sein ist Aufsehn haben auf seinen Beruf und auf die Gottseligkeit, sich fleissig darin vernehmen lassen, also, dass man im Glauben, Gottesfurcht und guten Gewissen bereit ist, alle Zeit, alle Stunde und alle Augenblicke den Herrn Christum würdig zu empfahen. Das Gebet aber, so eine Mauer und eine Brustwehr ist wider alles Unglück, bittet feurig und ämsig, dass man allem Übel, welches für dem jüngsten Tage wird vorhergehen, entfliehen und mit rechtem Glauben und gutem Gewissen den Herrn Christum, den Richter der Lebendigen und der Todten, empfahen möge.

Es sollen uns aber stets vor Augen sein diese Ursachen, die uns reizen und bewegen, dass wir wacker sind und beten, auf dass wir würdig werden mögen zu entfliehen dem Allen, was geschehen soll und zu stehen vor des Menschen Sohn. Die erste Ursache ist des Herrn Christi Befehl, davon allhie steht: So seid nun alle Zeit wacker und betet. Und Lucä 12: Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten; 1. Thess. 5: Lasset uns nicht schlafen wie die Anderen, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein. Die andere Ursache ist das Exempel der Sündfluth, nämlich, dass der jüngste Tag gewiss kommen wird, obwohl die Zeit lange währet, wie die Sündfluth kam, ob sich's schon eine Zeitlang verweilte. 2. Petri 3: Wisset Das auf's Erste, dass in den letzten Tagen kommen werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Zukunft? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibet es Alles, wie es von Anfang der Creaturen gewesen ist. Aber muthwillens wollen sie nicht wissen, dass der Himmel vor Zeiten auch war, dazu die Erde aus Wasser und im Wasser bestanden durch Gottes Wort. Dennoch ward zu

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