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ewig regirende Himmelskönig Jesus Christus mit sich und theilet sie unter seine Unterthanen.

Andere Könige kleiden ihre Diener in eine gewisse Hoffarbe. Also kleidet Christus seine Diener auch allhie in diesem zeitlichen Leben in die Farbe, die er selbst getragen hat, das ist, in die Kreuzfarbe, dass auch Die, so ihm angehören, müssten mit ihm leiden, das Joch des Herrn auf sich nehmen und ihrem obersten Kreuzherrn Jesu Christo gehorsamlich nachfolgen. Wer Dieses willig und gerne thut, der soll in regno gloriae, im Reich der ewigen Herrlichkeit, gekleidet werden mit ewiger Freude, er soll und wird leuchten wie das Firmament am Himmel und wie die Sterne immer und ewiglich, sagt der Prophet Daniel am 12. Capitel. Und so redet auch der heilige Apostel Paulus (Phil. 3): Unsere Leiber werden dem verklärten Leibe Jesu Christi ähnlich sein und leuchten wie die Sonne. O du christliches, trauriges und betrübtes Herz, tröste dich hiemit in aller deiner Traurigkeit, ja mitten im Tode, so wirst du ritterlich ringen und durch Tod und Leben tröstlich hindurchdringen in das ewige Leben.

Andere Könige, wenn sie Gaben austheilen, so behalten sie Scepter und Krone. Aber Christus wird alle seine Unterthanen krönen, einem jeden Diener eine sonderliche Krone geben; denn er hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater, sagt der heilige Apostel Johannes in seiner geheimen Offenbarung am 1. Capitel. Darum wird er uns auch krönen und zieren mit ewiger Herrlichkeit und Freude. Allen Kindern Gottes, die allhier ihre Sünde herzlich beweinet und Busse gethan, an Christum gegläubet, eine gute Ritterschaft geübet, den Glauben behalten und ein gut Gewissen bewahret, soll beigelegt werden die unvergäng liche Krone der Ehren, und sollen Könige im Himmel werden und mit Christo herrschen in alle Ewigkeit

Jesus Christus, der ewige und im Himmel und auf Erden allein herrschende Ehrenkönig, helfe euch und mir und uns Allen zu der himmlischen, ewigen Unsterblichkeit und Klarheit und verleihe, dass wir einander dort im ewigen Leben mit Freuden anschauen mögen. Amen.

Vom Andern.

Als Christus am Oelberge herreitet, und die hebräischen Kinderlein ihr Hosiannah aus dem 118. Plalm singen, werden die Pharisäer und Schriftgelehrten zornig und entrüsten sich darüber, stellen auch den Herrn Christum über diesen seinen Einzug zu Rede und sagen: Hörst du auch, was Diese sagen? Ja, etlichen Pharisäern im Volk ist die Galle gar übergelaufen, und haben gesagt: Meister, strafe doch deine Jünger. Als wollten sie sagen: Verbeut ihnen doch, dass sie nicht ein solch Geschrei halten. Aber der Sohn Gottes giebt ihnen die richtige Antwort und sagt: Habt ihr nie gelesen: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet? (Ps. 8). Ich sage euch, wo Diese werden schweigen, so werden die Steine schreien. Den sauer sehenden

Pharisäern gefällt dieser Einzug des Herrn in die Stadt Jerusalem nicht. Ob sie wohl eines Theiles selber mit hineinziehen, so folgen sie doch nur bloss dem Herrn Christo, wie Augustinus redet, mit ihrem Leibe, nicht mit ihrem Herzen. Ihr Herz ist weit vom Herrn Christo; ja, sie sind voll bitterer Galle; von Aussen scheinen sie vor den Menschen fromm, aber inwendig sind sie voll Heuchelei und Untugend. Ein solches Geschrei führen noch heut über uns unsere Pharisäer, die Papisten, und sagen: O Herr Gott, strafe doch die Lutheraner, damit sie doch mit ihrem fünfzigjährigen Evangelio nicht also die Welt einnehmen, und so viel an ihnen ist, helfen sie treulich Feuer und Holz zutragen, dass nur die Lutherischen weggeräumt werden möchten Aber, der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer, sagt König David im 2. Psalm.

Christus hat allenthalben seine Feinde, wo er nur hinkommet. Als Christus im Hause Jairi sagt: Puella dormit, das Mägdlein ist nicht todt, sondern es schläft, da lachet und spottet man sein. Als er Lazarum aus dem Grabe auferwecket, da sind etliche junge Lützel gestanden und haben gesagt: Konnte, der dem Blinden die Augen aufgethan hat, nicht verschaffen, dass auch Dieser nicht stürbe? Ja, als Christus nun am Kreuze hängt, so sagen sie: Bist du Gottes Sohn, so steig vom Kreuze und hilf dir selbst. Als wollten sie sagen: O ich meine, wir hätten es getroffen, wenn wir dich zum Könige hätten angenommen; siehe, da hängst du am Holze und musst sterben! Also geht's heut zu Tage noch zu in der Welt. Wo das Evangelium gepredigt wird, da sind allewege böse Buben drunter, die dem heiligen Geiste widerstreben und in ihren Sünden fortfahren. Es bestehet aber gleichwohl der feste Grund Gottes und hat dies Sigel: Der Herr kennt die Seinen! sagt der Apostel Paulus in seiner anderen Epistel an den Timotheum am 2. Capitel. Ach, ein Jeder prüfe und spiegele sich! Ach, sehet, dass ihr Christo nicht allein mit dem Leibe nachgehet, wie die Schriftgelehrten und Pharisäer; sehet, dass ihr das Evangelium nicht zur Verdammniss, sondern zu eurer Seelen Seligkeit höret und gebrauchet, damit ihr auch das Ende des Glaubens, welches ist das ewige Leben, davon bringen möget.

Dass aber der hochgelobte Ehrenkönig Jesus Christus in seinem Einzuge zu seinen Feinden, den Schriftgelehrten, sagt: Si tacebunt hi, lapides loquentur, werden Diese schweigen, so werden die Steine schreien, sehen wir daraus, dass der Herr Wohlgefallen habe an dem Freudengeschrei der hebräischen Kinderlein, und ist ihm die liebe Einfalt gar lieb und angenehm. Denn was die Welt verachtet, Das liebet Gott und rühmet es. Also sind noch heut zu Tage alle Menschen, sie sind edel oder unedel, reich oder arm, welche nur seinen heiligen, göttlichen Namen ehren, loben und anrufen, Gott im Himmel lieb und gefällig; er will sich auch ihrer wiederum treulich annehmen und sie in der fröhlichen Auferstehung von den Todten öffentlich vor der ganzen Welt rühmen und mit ewiger Herrlichkeit zieren. Christus nimmt sich seiner Cantorei an und defendiret dieselbe aus dem 8. Psalm: Aus dem Munde der

jungen Kinder und Säuglinge hast du dir eine Macht zugerichtet. Als wollte er sagen: Ihr Schriftgelehrten wollet mich nicht loben, ihr grossen Prälaten schändet meinen Namen, darum müssen es arme, gemeine Leutlein thun. Lapides loquentur, die Steine werden reden und schreien. Als wollte er sagen: Wollet ihr Alten mich nicht vor der Welt rühmen und ehren, so sollen es die kleinen Kinderlein mit ihrem Hosiannah thun.

Also gehet es alle Zeit in der Welt zu. Christi Ehr und Lehr hat nicht müssen verschwiegen bleiben. Als die Apostel zu Winkel krochen, siehe, da hat der Schächer am Kreuze gepredigt. Ist das nicht ein grosses Wunder? Dieser elende Mensch hängt da nackend und blutig am Holze und redet vom Herrn Christo so herrlich, als hätte er den Herrn Christum in seiner Herrlichkeit gesehen. Nicht längst danach kommt ein Anderer, nämlich der Hauptmann, der schreiet öffentlich vor allem Volke aus: Profecto hic fuit filius Dei, dieser ist wahrlich Gottes Sohn gewesen. Weil ihr Juden mich nicht loben wollt, so werden die Gojim, die Heiden, kommen und mich annehmen, ehren, rühmen und preisen: Lapides loquentur, die Steine werden schreien, spricht Christus. Mich dünkt, die Steine an den Stadtmauern, an den gewaltigen Thürmen und stattlichen Häusern zu Jerusalem, haben ja geschrieen: Als die Juden den Herrn Christum nicht haben annehmen wollen, da ist Titus Vespasianus mit seinem römischen Kriegsvolk hinter ihnen hergewesen, die haben steinerne Herzen gegen die Juden gehabt und sie ohne alle Barmherzigkeit erwürget, den Tempel angezündet und mit Feuer verbrannt, dass die Steine auf allen Seiten vom Feuer zersprungen und schreien gleich über die gottlosen Leute zu Jerusalem. Und weil die Juden steinerne Herzen gegen den Herrn Christus hatten, so nahm Christus andere Leute an, die aus heidnischem Stamm geboren waren und liess Denen das heilige Evangelium predigen; wie auch der heilige Apostel Paulus und Barnabas auch den Juden Solches unter die Augen gesagt: Euch musste zuerst das Wort Gottes gesagt werden, nun ihr es aber von euch stosset und achtet euch selbst nicht werth des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden (Actor 15). Als die Juden aus dem Stamm Abraham des Herrn Christi spotten, so wendet sich Christus zu den armen Heiden. Gott kann es nicht leiden, wenn man seinen lieben Sohn lästert und unehrt und sein heiliges Evangelium verfolget. O so lasset uns wohl zuschauen und also leben, dass die Steine nicht auch über uns schreien dürfen, wie über die Juden, und dass Gott nicht von uns auch wegen unserer grossen Undankbarkeit wandern möge. Davor behüte uns der allmächtige und gnädige Gott um Jesu Christi, seines lieben Sohnes willen, hochgelobet in Ewigkeit. Amen.

Also haben Eure Lieben ganz kürzlich angehört die Ursachen, um welcher willen der Herr Christus fünf Tage vor seinem bittern Leiden und Sterben in die Stadt Jerusalem hat einziehen wollen: 1) damit er darthäte, dass er sei das Lamm Gottes, welches der ganzen Welt Sünden trägt; 2) dass er freiwillig für uns gestorben;

3) dass er die Juden aufmuntern wollte; 4) dass er ein ewiger, himmlischer und geistlicher König sei.

Zum andern Stück habt ihr vernommen den herrlichen Machtspruch unseres Herrn Christi: Si hi tacebunt, lapides loquentur, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien. Zu allen Zeiten sind fromme Menschen gewesen, welche den Namen Gottes gerühmet, gelobet und gepreiset haben, und werden ihrer auch alle Zeit bis zu der Auferstehung der Todten gefunden werden.

O hilf, du ewiger Gott, dass auch wir unter Denen sein und bleiben mögen, welche dich fürchten, deinen allerheiligsten Namen ehren und dein heil. Wort lieben, gern hören und fleissig bewahren, damit wir auch nach diesem elenden, mühseligen Jammerleben in die ewige Freude und Herrlichkeit mit allen auserwählten Kindern Gottes eingehen mögen. Amen.

Gebet.

Allmächtiger, ewiger Gott, Vater unseres Herrn Jesu Christi, du bist allein rein und heilig, wir aber sind unrein und unheilig. Darum beichten wir heute und klagen abermals über unsere grosse Sicherheit. Die Berge und der Erdboden zittern vor dir, aber unsere Herzen haben sich oft nicht bewegen wollen. Ach, Herr, erbarme dich unser, rege und bewege unsere Herzen, hilf, dass wir deine Wohlthaten erkennen und dir dafür danken. Benedictus qui venit in nomine Domini! O Herr Jesu Christo, dir sei Lob, Ehre, Preis und Dank gesagt, dass du dich zu der blutigen Passion willig und gern eingestellt und mit deinem allerheiligsten Leiden und Sterben das Gesetz erfüllet, den zornigen Gott versöhnet, den Teufel geschlagen, die Hölle geplündert, den ewigen Tod erwürget und den Himmel geöffnet hast. O gelobt sei deine grosse Barmherzigkeit, deine Liebe und Demuth von nun an bis in Ewigkeit. Herr Jesu, gieb uns allesammt christliche, Gott liebende Passionsherzen, stärke unsern Glauben, gieb, dass wir wachsen und zunehmen in der Gottseligkeit, behüte unser liebes Vaterland vor allem Jammer und Herzeleid, sei uns Allen gnädig und gedenke unserer Sünden nimmermehr um deines bittern Leidens und Sterbens willen! Bitte deinen himmlischen Vater für uns, hilf, dass wir deine Ehre und Lehre treulich befördern und zu dir in dein ewiges Jerusalem kommen mögen. Da wollen wir mit allen triumphirenden Christrittern das himmlische Palmfest begehen und dir sammt deinem himmlischen Vater und dem heiligen Geist ein fröhliches Hosiannah singen immer und ewiglich. Amen.

17. Georg Strigenitz,

ein Sohn des Tuchmachers und Rathsmitgliedes, nachmaligen Stadtrichters Paul Strigenitz zu Meissen, war dasselbst am 9. Febr. 1548 geboren. Er besuchte zuerst die Stadtschule seiner Vaterstadt, seit seinem vierzehnten Jahre aber fünf Jahre lang die dortige, unter Georg Fabricius, Hiob Magdeburger, Peter Thomäus und Wolfgang Figulus blühende Fürstenschule. Von den Predigern zu Meissen wirkten besonders Alexius Prätorius und Caspar Eberhart anregend und belebend auf ihn ein. Prätorius' Psalmenpredigten schrieb er in der Kirche eifrig nach und trug sie sauber in einen Folioband ein, der noch jetzt auf der Bibliothek zu Annaberg vorhanden sein soll. Eberhart, der später nach Wittenberg ging, würdigte den Jüngling seiner Freundschaft und berieth ihn segensreich bei theologischen Vorstudien. Paul Strigenitz starb 1564, und Georg ging drei Jahre darauf mit geringen Geldmitteln, aber guten Kenntnissen und vortrefflichen Zeugnissen nach Leipzig. Dort wurde es ihm möglich, durch Unterricht, den er ertheilte, und mit Hülfe von Stipendien fünf und ein halbes Jahr zu studiren. 1572 am 4. März reis'te er nach Wittenberg und promovirte daselbst zum Magister. So viel aber seine vocationes zu Schul- und Kirchendiensten belanget, ist es mit denselben alle Zeit legitimo modo, ohne all sein Vorwissen, Rennen und Laufen zugegangen, wie die Epistel zu den Hebräern am 5. Cap. auch fein redet: Niemand nimmt ihm selbst die Ehre, sondern der auch berufen sei von Gott, gleich wie der Aaron; welches er ihm auch die ganze Zeit seines Lebens, sonderlich in vielen Widerwärtigkeiten, die ihm zugestossen, einen Trost hat sein lassen, daher auch Sirach vermahnet am 10. Capitel: Mein Kind, in Widerwärtigkeiten sei getrost und trotze auf dein Amt." (Kirchbach). Nachdem er seit Michaelis 1572 ein halbes Jahr lang den Rectorat zu Döbeln verwaltet hatte, folgte er Ostern 1573 einem Rufe zum Pfarradjuncten nach Wolkenstein. Als er vom Consistorium zu

Meissen ordinirt war, entliess ihn Eberhart mit den Worten: „Ziehet hin, betet fleissig und studirt fleissig; Ihr müsst doch einmal einen Hofprediger abgeben!" Diese Weissagung traf ein. Strigenitz wurde 1581 vom Churfürsten August, dem Vormunde der Herzöge Friedrich Wilhelm und Johann von Weimar, zum Hofprediger und Assessor des churfürstlichen Consisto

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