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wischen und die Menschen verderben wollet Mit Eliä That hat es seinen Bescheid, wie auch mit anderer Propheten Wundern, so zur Bestätigung des Gesetzes und desselben Dräuungen geschahen. Ihr aber sollt euch erinnern, dass ihr Diener seid im Reich der Gnade, in welchem das Evangelium angehet, und seid Jünger Dess, der die Seelen nicht verderben, sondern seines Amts halber selig machen soll und will. Darum, wollt ihr Wunder thun, so thut solche Wunder, die meinem Amt und eurer Instruction gemäss sind. Ich habe euch Macht gegeben über die unsauberen Geister, dieselben von Menschen zu vertreiben; ich habe euch Macht gegeben, allerlei Seuchen und Krankheiten zu heilen. Das sind die heilsamen Wunder, die ihr thun sollt, die sich auch zu meinem Reiche schicken, mit meinem Amt übereinkommen und auf den Hauptpunkt meiner Lehre eigentlich gehen, dass ich um der Menschen Heil wegen und nicht um ihres Verderbens willen hie sei.

Sehet, liebe Christen, welch ein seliger Advent das sei, da Christus mit so gnädigen Wundern zu uns kommt und auch, da er seine Macht erzeigt in den Zeichen, die er thut, doch gleichwohl neben der Herrlichkeit seine göttliche Güte, Gnade und Barmherzigkeit leuchten lässt, auch so kräftig davon zeuget und prediget, dass nicht unbillig der Prophet Esaias in Betrachtung dieser gnadenreichen Zeichen des Herrn Christi heisst die müden Hände und strauchelnden Kniee stärken und die verzagten Herzen trösten über den seligmachenden, hocherwünschten Advent eines solchen gnädigen und sanftmüthigen Heilandes, der Beides leiblich und geistlich helfen kann und will.

Darum wir ihn auch mit allen Freuden empfangen sollen und uns ja nicht an ihm ärgern, sondern eingedenk sein, dass er sagt: Selig ist Der, der sich nicht an mir ärgert. Demselbigen will er sein ein Fels des Heils, wie geschrieben steht: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen köstlichen Eckstein, der wohl gegründet ist; wer an ihn gläubet, soll nicht zu Schanden werden (Jes. 28). Hergegen aber unselig sind alle Die, die sich an ihm ärgern und stossen, wie leider das verblendete jüdische Volk sich an ihm geärgert, und er ihnen nach der Weissagung Jesaiä (C. 8) worden ist ein Stein des Anstosses und ein Fels des Ärgernisses den zweien Häusern Israel, zum Strick und Fall den Bürgern zu Jerusalem, dass sich Viele daran gestossen, gefallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen worden sind. Wie auch der Apostel sagt: Wir predigen Christum den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgerniss und den Heiden ein Spott; Denen aber, die berufen sind, Beiden, Juden und Griechen, predigen wir Christum, göttliche Kraft und göttliche Weisheit. Darum sollen wir vielmehr seine geringe Gestalt, die er um unsertwillen auf Erden getragen, lassen unsere Herrlichkeit sein, seine Schmach unsere höchste Ehre und sein Kreuz unser Ruhm, wie geschrieben steht (Gal. 6): Es sei fern von mir, dass ich mich irgend Etwas rühme, ohne des Kreuzes Jesu Christi. Und so Viel vom andern Theil.

Der dritte Theil.

Zum Dritten, als nun die Jünger wiederum hingingen, fängt Jesus an zu predigen zu dem Volk von Johanne dem Täufer und rühmt ihn seiner Beständigkeit halben wie auch wegen seines Amtes Würdigkeit. Welches er darum thut, damit aller Verdacht von Johanne, so dem Volk von wegen der gepflogenen Unterhandlung hätte mögen einfallen, weggeräumet würde. Denn sie hätten mögen gedenken, weil Johannes allererst fragen liess, ob Jesus Messias wäre, vielleicht zweifelte er jetzunder daran, so er doch zuvor am Jordan mit Fingern auf ihn gewiesen hätte. Solchen Gedanken des Volks zu begegnen, spricht er: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wollt ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her wehet? Als wollte er sprechen: Ihr sollt nicht gedenken, dass die Frage Johannes um seinetwillen geschehen sei, als ob er nun etwas zweifelte, ob ich Messias sei oder nicht; er für seine Person bleibt beständiglich bei dem Zeugnisse, das er mir einmal gegeben, und hat ihn desselben noch keine Stunde gereuet. Er ist nicht ein solcher unbeständiger, wetterwendischer Mann, der heute Ja, morgen Nein, heute Weiss, morgen Schwarz sagte; Das wisset ihr selber wohl. Denn ihr selbst zu ihm bis in die Wüste hinausgegangen seid, nicht, ein solch unbeständig Rohr zu sehen, sondern ihr selbst habt Johannem für einen wahrhaften, beständigen Lehrer geachtet und angesehen. Darum sollt ihr nun nicht andere Gedanken von ihm fassen. Denn dass er fragen lässt, ist lediglich um seiner Jünger willen geschehen. Weiter spricht Christus: Was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wollet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern. Das ist so Viel gesagt: Gleich wie Johannes kein unbeständig Rohr ist, der sich von einem jeden Wind bewegen liesse: also ist er auch nicht der Hofschranzen einer, die in Seide und Sammet dahertreten, die Fürsten und Herren zu heucheln wissen. Wenn ihr einen solchen Mann hättet sehen wollen, so hättet ihr nicht dürfen in die Wüste hinauslaufen; ihr hättet der Fuchsschwänzer einen ganzen Haufen an Herodis Hofe finden können; denn weiche Kleider trägt man in der Könige und Fürsten Häusern. Das sind gewöhnlich seidene und sammetne Leute, zarte Leute, die den Herren heucheln, auch hergegen von Anderen haben wollen, dass ihnen gleichermaassen geheuchelt werde. Johannes ist ein andrer Mann, der auch dem Könige Herodi selbst in dessen Untugend mit Nichten zu Gefallen reden können. Sonst, da er hätte heucheln oder seine Rede nach Menschengunst und Gefallen richten wollen, dürfte er nicht jetzunder im Gefängniss sitzen und des Henkers gewärtig sein.

Ferner spricht Christus: Was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wollt ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist, denn ein Prophet. Der Herr Christus zeucht Johannem allen Propheten für, nicht zwar, was die Heiligkeit belanget, son

dern seines fürtrefflichen Amtes halben. Denn wie andere Propheten vom künftigen Christo haben verkündiget, also kann ihn Johannes mit Fingern zeigen und sprechen: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde wegnimmt. Ja, also gar ist er über andere Propheten erhaben, dass die anderen hocherleuchteten Propheten sich nicht geschämt, von ihm, als einem sonderlichen Lehrer der Wahrheit, viele hundert Jahre zuvor zu weissagen; als Jesaias am Vierzigsten und Malachias am Dritten und Vierten, unter welchen Zeugnissen Christus einführet des Propheten Malachiä Weissagung und sie mit klaren Worten auf Johannem deutet, sprechend: Dieser ist's, von welchem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll. Und wie gross und hoch von St. Johanne zu halten sei, zeiget er mit diesem trefflichen Zeugniss an, dass er spricht: Wahrlich, ich sage euch, unter Allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufkommen, der grösser sei, denn Johannes der Täufer. Ursach ist die, weil noch Keinem diese Ehre jemals widerfahren, dass er sein sollte der Ehrenhold und Vorläufer des Königs aller Könige, wie sie Johanni begegnet ist, der als eine helle Posaune das neue Testament im Reiche Gottes anblasen und das ewige, angenehme Jubeljahr unter dem Reiche des Messiä verkündigen sollte.

Auf dass aber nicht um dieses so herrlichen Lobes willen, welches Christus St. Johanni verleihet, das unverständige Volk denken sollte, Johannes wäre auch fürtrefflicher, denn dieser Jesus von Nazareth, so hat der Herr selber, diesen Missverstand zu verhüten, eine solche ausdrückliche Exception oder Ausscheid dabei gesetzt, dass er sagt: Aber der kleiner ist im Reiche Gottes, ist grösser, denn Johannes. Verstehet Christus hiemit sich selber, als Denjenigen, welcher zu selbiger Zeit vor dem jüdischen Volke ein kleiner oder geringer Ansehn hatte, denn Johannes, nennet sich demnach grösser denn Johannem, weil er ewiger Gott ist, Johannes aber allein ein blosser, dürftiger Mensch. Christus ist der Herr selber, Johannes allein der Diener, Christus das Licht und Sonne der Gerechtigkeit selber, die da erleuchtet alle Menschen, so in diese Welt kommen, Johannes aber allein der schöne Morgenstern, so vor der Sonne des Heils hergehen sollte. Christus ist der Messias selbst, Johannes allein sein Vorläufer; Christus der Bräutigam selbst, aber Johannes allein als ein Freund des Bräutigams der sich freut über die Stimme des Bräutigams; Christus ist vom Himmel himmlisch, da Johannes von der Erden irdisch war. Christus ist das Lamm Gottes selber, so der Welt Sünde wegnehmen, Johannes aber seiner Natur halber ein armer Sünder, der auch wie alle Anderen von der Fülle Christi empfahen musste Gnade um Gnade, welche Gnade durch Jesum Christum allein und sonst durch keinen Andern aufgegangen ist.

Lehre aus dem letzten Theil.

Aus diesem dritten Theil haben die Prediger abermals ein Exempel, mit was Fürsichtigkeit sie vor dem gemeinen Volk die

Beste, Kanzelredner. II.

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Lehrpunkte christlicher Religion sollen handeln, nämlich, dass sie allerlei Zweifel, so bei demselben möchten entstehen, mit gutem, sattem Grund ablehnen sollen, damit die Gewissen in der reinen Lehre ohne allen Anstoss unverrückt bleiben. Hierinnen ist der Herr Christus mit seiner Fürsichtigkeit ihnen vorgegangen. Denn als zu besorgen war, es möchte das Volk die Warnung Johannis nicht recht verstehen und daher einen Zweifel fassen, ob Johannes bei seinem vorigen Zeugniss standhaftig bleibe oder nicht, sehen wir, wie weislich der Herr Christus denselbigen Gedanken abgeholfen und sie widerlegt habe, damit Niemand daher mit Billigkeit einigen Zweifel fassen möchte. Also sollen reine Lehrer nicht allein für sich die Artikel des Glaubens aus dem lautern Brunnen Israel lernen und wissen und die Zuhörer auf des heiligen Geistes Zeugniss gründen, sondern auch, da sie merken, dass ihnen bei einer Frage oder Stück der Lehre möchten zweifelhaftige Gedanken einfallen, oder von unruhigen Geistern und heimlichen Schleichern allerlei Pfeile in den Busen geschossen werden, da sollen sie dieselben wissen aus göttlichem Worte gründlich zu widerlegen und solchem Gegenwurf, als des Satans feurigen Pfeilen, mit sattem Bericht begegnen und gleich als die Steine aus dem Wege zu räumen, damit das arme Volk unanstössig auf dem rechten Wege der Wahrheit einherwandle, wie sich Dessen der liebe Apostel Paulus insonderheit in seinen Episteln zum Höchsten beflissen hat.

Für's Andere, demnach Christus Johannem den Täufer so gar hoch rühmet, sollen wir dabei abnehmen, wie viel und hoch von seinem Zeugnisse sei zu halten, welches er Christo gegeben hat. Denn wie von ihm geschrieben steht, ist er sonderlich von Gott erwecket und auserkoren, dass er von Christo zeugen sollte; inmaassen der Evangelist Johannes von ihm schreibt im ersten Capitel seines Evangelii mit diesen Worten: Es ward ein Mensch von Gott gesandt, derselbige hiess Johannes, der kam zum Zeugniss, dass er zeugte von dem Licht, auf dass sie Alle durch ihn gläubten. Dieweil denn dieser Lehrer nicht allein durch diese ausbündige Predigt Christi, sondern auch durch der heiligen Propheten Weissagungen als ein wohlgegläubter, unverwerflicher Zeuge commandirt und allen Menschen befohlen wird, und dieweil dieser theure, heilige Mann Gottes unserm Messias das beständige Zeugniss gegeben, auch alle Welt auf diesen Heiland allein gewiesen, so sind wir unseres Glaubens desto gewisser, weil derselbe neben dem Grunde der Propheten und Apostel auch auf dieses so fürtrefflichen Zeugen Aussage gegründet ist, den Gott vor etlichen hundert Jahren zu solchem Zeugniss bestimmt, dessen Geburt durch einen himmlischen Gesandten von der hohen, göttlichen Majestät vermeldet, welcher auch im Mutterleibe mit dem h. Geist erfüllet und in seinem Zeugniss, das er Christo gegeben, nicht gewankt, sondern wider alle Anfechtung des Teufels und der Welt beständiglich darauf bis in den Tod beharret hat. Welche seine grosse Beständigkeit, die auch Christus hie rühmet, uns Alle erinnert, dass auch wir in dem Glauben an Gottes Wort immer sollen wachsen zu dem rechten männlichen

Alter Christi, dass wir uns nicht von einem jeden Winde der Lehre treiben oder uns wie Kinder hin und her wägen und wiegen lassen. durch der Menschen Schalkheit und Täuscherei, wie der Apostel schreibt, sondern im Glauben fest gegründet, wider allen Sturm der Anfechtung bestehen und also in Christo ewig selig werden mögen. Soll nun solche Beständigkeit bei einem Menschen erfunden werden, so muss er der Lehre, die er bekennet, gewiss und in seinem Herzen versichert sein. Gewiss kann er aber nicht mehr sein, wo er ausserhalb Gottes Wort mit seinem eigenen Gedanken hin und wiederflattert. Denn von solchen Leuten geschrieben steht: Sie lernen immerdar und kommen doch nimmerdar zur Erkenntniss der Wahrheit. Wie denn auch daher keine Gewissheit zu schöpfen, wenn man auf den Sand der menschlichen Vernunft bauet, sondern allein, wenn man auf Gottes Wort den Glauben setzet, so stehet man auf einem Felsen, der nicht weicht oder wankt. Darum aber der Allmächtige will angerufen sein, weil Beides, die rechte Lehre antreffen und dann bei derselben in Widerwärtigkeit bestehen, eine Gabe und Gnade Gottes ist, als der allein das Wollen und Vollbringen in uns schafft und das angefangene Werk in uns vollführen kann, dass wir lauter und unanstössig am Tage Jesu Christi erfunden und durch Gottes Kraft im Glauben zur Seligkeit erhalten werden. Welches uns allein geben wolle der getreue, barmherzige Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, in Kraft seines h. Geistes. Amen.

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