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keit in dem göttlichen Wesen wäre, da doch keine solche Dreifaltigkeit ist. Darum wäre es besser, man nennete es Dreieinigkeit oder Dreiheit, weil im göttlichen Wesen ein einiger Gott ist und doch drei unterschiedene Personen. Bei dieser Lehre ist's nicht genug, dass wir Gott nennen, denn Das thun auch Juden und Heiden; sondern wir müssen unsern Glauben also gründen auf Gottes Wort und Gott recht also erkennen, wie er sich geoffenbaret hat, dass wir uns absondern von Juden, Türken und Heiden, die entweder viele Götter glauben, oder nur eine Person in der Gottheit bekennen; da doch wider Beides die Schrift uns anders berichtet, wie neben anderen Sprüchen auch aus diesem Text zu sehen, welcher einer ist von den fürnehmsten im neuen Testament. Denn Gott hatte im alten Testament zugesagt, dass, wenn der Messias werde in die Welt kommen, so wollte er ihm sein Wort in den Mund legen, und solches Wort sollte zu Jerusalem anfangen und von Sion ausgehen (Deut. 15. Esa. 2.). Derowegen hat auch der Evangelist Johannes mit sonderlichem Fleiss des Herrn Christi erste Predigt, die er bei der Nacht dem Nicodemo gethan, aufgeschrieben, darinnen mit schönen, lieblichen Worten zusammengezogen ist die Summa und der rechte Stern der Lehre im Evangelio von Vergebung der Sünden und von dem wahren, seligmachenden Glauben, dass also die Historie wohl werth ist, dass man sie fleissig höre und betrachte.

Sie ist aber darum auf diesen Tag verordnet zu handeln, weil's uns nicht frei steht, was und wie wir von Gott halten; denn es heisst Jer. am 10. Cap. Ps. 79, dass Gott seinen Zorn ausschüttet über die Heiden, die ihn nicht kennen; item Joh. 17: Das ist das ewige Leben, dass sie dich, Vater, dass du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen, und Joh. am 5. Cap. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret den Vater nicht, der ihn gesandt hat, 1. Joh. 5.: Wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht; Esa. 53: Durch seine Erkenntniss wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele Gerechte machen; Joh. 14: Die Welt kann den heiligen Geist nicht empfahen, denn sie siehet ihn nicht und kennt ihn nicht; und Röm. 8: Die den Geist Christi nicht haben, die sind nicht Christi und gehören ihm nicht an. Aus solchen und dergleichen Sprüchen erscheinet, wie Viel am rechten Erkenntniss Gottes gelegen sei. Wir sollen aber auch nicht scharf disputiren von dem göttlichen Wesen, sondern lernen Gott und die Personen der Gottheit erkennen, ehren und anrufen, aus und nach dem Artikel der Schöpfung, Erlösung und Heiligung, weil es sonst kein lebendig machendes Erkenntniss ist. Darum ist nun dieser Text verordnet, der uns recht und wohl dienen kann, nicht zum scharfen Disputiren, wie die Personen innerlich in ihrem Wesen unterschieden werden, sondern zu dem schlechten Erkenntniss Gottes aus den Artikeln des Glaubens.

Es stehet aber dieselbige Lehre in folgenden fünf Stücken: Erstlich, dass wahrhaftig ein Gott sei über alle Creaturen, der dies Alles regiert.

Zum Andern, dass nicht viele Götter, sondern ein einiger Gott sei.

Zum Dritten, dass in demselbigen einigen göttlichen Wesen drei Personen sein: Vater, Sohn und heiliger Geist.

Zum Vierten, wie solche Personen zu unterscheiden.

Und dann zum Fünften und Letzten, wie uns das Erkenntniss Gottes fürgehalten wird an seinen Werken im Artikel der Schöpfung, Erlösung und Heiligung, daraus wir es uns können desto besser zu Nutz machen.

Vom ersten Stück.

So ist nun Dieses der Grund, dass wir wissen sollen, es sei wahrhaftig ein Gott über alle Creaturen, der Alles erschaffen hat, Alles erhält und regiert, welches hier der Herr nicht weitläufig handelt; denn es war nicht noth, weil es Nicodemus wohl wusste, wie er bald im Anfang sagt: Du bist ein Lehrer, von Gott kommen. Und da rechte Christen sind, ist's auch nicht von Nöthen, Viel davon zu reden, und wäre wohl gut, dass keine Leute wären in der Welt oder in der Christenheit, die daran zweifelten oder keines Gottes achteten. Es klagt aber gleichwohl der zehnte Psalm, dass der Gottlose in allen seinen Tücken Gott für Nichts hält; und der vierzehnte und drei und funfzigste Psalm gleichfalls, dass die Thoren in ihren Herzen sprechen, es sei kein Gott. Ja, sagt Paulus, Titus im ersten Capitel: Wenn sie es gleich mit dem Munde bekennen, so halten sie es doch im Herzen nicht. Und im Buch der Weisheit am dreizehnten Capitel heisst es: Es sind alle Menschen natürlich eitel, so von Gott Nichts wissen, die auch daher gottlos genannt werden. Und ist fein von unserm lieben Luthero also gestellet und verdeutschet, als dass sie sind ohne Gott und ohne Christus wie die Heiden und entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist, Eph. 2 und 4, dass, ob sie schon viele Götter hatten, so waren sie doch ohne Gott, weil sie den rechten, wahren Gott nicht erkannten. Dagegen aber geht die Schrift ganz in allen Blättern darauf, dass ein Gott sei. Ja, sagt Paulus Röm. 1, dass wahrhaftig ein Gott sei, merken die Heiden auch ohne Schrift aus den Werken der Schöpfung, wie Gott die Wasser misst mit der Faust und fasst den Himmel mit der Spanne und begreift die Erde mit einem Dreiling, Esa 40. Ein Tag sagt's dem andern und eine Nacht thut's kund der andern, Ps. 19. Und wenn du je nicht willst den Himmel ansehen (da doch dem Menschen ein aufgerichtet hohes Angesicht gegeben ist, den Himmel anzusehen), so frage das unvernünftige Vieh, sagt Job. Cap. 12, wie sich dasselbe mehren und erhalten wird. Siehe an die Vögel unter dem Himmel, die Lilien auf dem Felde, Laub und Gras, welches Alles zu erkennen giebt, dass ein Gott sei, der es erschaffen hat und erhält, Act. 14. Auch in uns selbst können wir es spüren, dass ein Gott sei, der uns so nahe ist, dass wir in ihm leben, sind und weben, (in der Apostelgeschichte am siebenzehnten Capitel) und nicht von uns selbst sind hergekommen. Denn wenn wir unser Wesen nicht von

Beste, Kanzelredner, II.

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Gott hätten, wo wollten wir bleiben? Über Das bezeuget und lehret Dieses auch des Menschen eigen Gewissen und seine Gedanken, die ihn anklagen, Röm. 2. Ein Bub, Dieb oder Mörder, wenn er gleich noch so frech ist, so zittert er doch. Woher kommt's? Antwort: Sein Gewissen, wenn es aufwacht, überzeuget ihn, dass ein Gott sei, der da strafen werde, wenn er schon der Obrigkeit entlaufe. Nun herwiederum, wer recht thut und gethan hat, wenn Dem gleich die ganze Welt zuwider ist, so trauet er doch Gott, wo nicht weiter, jedoch so fern, dass Gott dem Rechten werde beitreten. Also sehen wir, dass wir von allen Enden überzeugt werden, dass wahrhaftig ein Gott sei; welches dienet zur Warnung Denen, die da sagen Ps. 10. 94: Gott siehet's nicht. Solche werden durch diese Lehre gewarnt, dass sie wissen sollen, es sei freilich ein Gott, der es sehe, auf dass sie sich hüten. Und die Epistel zu den Hebräern Cap. 11. spricht: Wer zu Gott kommen will, Der muss glauben, dass ein Gott sei.

Vom andern Stück.

Wenn wir nun Dess gewiss sind, dass wahrhaftig ein Gott ist, so müssen wir weiter lernen, dass auch nur ein einiger Gott ist und nicht viele Götter; welches der Herr hier auch nicht weitläuftig handelt, weil es Nicodemus wohl wusste, da er spricht: Du bist ein Lehrer von Gott gesandt. Denn da redet er als nur von einem einigen Gott, welches auch der Herr bestätiget damit, dass er sagt: Es sei denn, dass Jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen, item, nicht in's Reich Gottes kommen, da er auch redet als nur von einem einigen Gott. Bei diesem Stücke haben die Heiden weit gefehlet, welche den wahren Gott nicht haben recht erkannt, auch nicht einen einigen Gott geglaubt, sondern, da sie ihren Gedanken gefolgt sind, haben sie viele Götter gehalten, ein jedes Volk und Land einen eigenen Gott, Jon. 1: Die Chaldäer das Feuer, die Aegypter einen Ochsen, ja die Juden selbst in der Wüste das güldene Kalb, danach den Baal, Astaroth, Moloch u. s. w., dass auch Jeremias klagt am andern Capitel: So manche Stadt, so manchen Gott hast du, Juda. Die Manichäer dichteten zween widerwärtige Götter, einen guten und einen bösen. Es warnet aber die Schrift, dass es nicht allein keine Götter sind, sondern auch der leidige Teufel selber, wie Moses Deut. 32. und David sagt im hundert und sechsten Psalm uud lehret dagegen, dass nicht viele Götter sind, sondern nur ein Gott, neben dem ist kein anderer Gott, Esaiä am vier und vierzigsten Capitel: Vor ihm ist kein Gott gemacht; so wird auch nach ihm keiner sein (Esaias 43). Höre Israel, sagt Moses Deut. 6, der Herr unser Gott ist ein einiger Gott. Wie wir auch sagen: Wir gläuben All an einen Gott. Zu den Ephesern am vierten Capitel: Wir haben nur einen einigen Gott. Der ist das einige göttliche Wesen, nicht sichtlich, sondern geistlich, das A und das O, der Anfang und das Ende, Apocal. 1, nicht ein Gedanke, dass wir so von ihm speculiren, sondern ein recht, selbstständig Wesen, das frei völlige Gewalt hat im

Himmel und auf Erden. Da nun die Heiden viele Götter haben, so wissen wir doch nur von einem Gott und sondern uns mit solchem Bekenntniss von aller Heiden Aberglauben und Abgötterei. Wir sollen aber nicht allein mit Worten einen einigen Gott bekennen, sondern auch die Ehre, die demselbigen einigen Gott gebühret, keiner Creatur geben, Niemand anbeten, anrufen, noch vertrauen, ohne allein Gott. Denn wer die Heiligen oder andere Creaturen anbetet, der macht mehr Götter, als einen.

Vom dritten Stück,

Das ist aber noch nicht genug, ist auch noch keine vollkommene, selige Erkenntniss Gottes, wenn man weiss, dass nur ein einiger Gott sei. Denn auch nunmehr die Juden so Viel wissen, welche zwar vor dem babylonischen Gefängniss staken in gräulicher, heidnischer Abgötterei und hielten viele Götter, ehrten und beteten sie an. Aber durch dasselbige Gefängniss wurden sie gewitzigt als durch eine Strafe solcher Abgötterei, dass man danach von dergleichen Abgötterei nicht mehr lieset, wie sie auch jetzunder nur von einem einigen Gotte wollen wissen. Sie erkenneten aber den Sohn und heiligen Geist nicht als wahren Gott; denn die Decke Mosis hängt ihnen vor den Augen. Ist demnach Solches keine vollkommene Erkenntniss Gottes. Also auch die Türken kommen so weit, dass sie es nicht halten mit den Heiden, die viele Götter glauben, sondern erkennen auch nur einen einigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, und ist demnach eine unvollkommene Erkenntniss; denn sie nur eine Person in der Gottheit erkennen, daran es auch hier dem Nicodemus mangelt, welchen zwar der Herr dabei lässt, dass er glaubet, es sei nur ein Gott; weil er aber nicht wusste, dass in dem göttlichen Wesen mehr denn eine Person sei, so lehrt es ihn der Herr weitläufiger: Wir reden, das wir wissen. Da redet er von Vielen. Item, er nennet den heiligen Geist, item den Gott, der als ein Vater seinen Sohn in die Welt gesandt hat.

Dieselbe Lehre ist im alten Testamente nicht gar unbekannt gewesen, wie die Sprüche ausweisen, da deutlich und ausdrücklich mehr denn eine Person im göttlichen Wesen vermeldet werden, als Genes. 1. und 19., Hosea 1. und anderswo mehr. Aber im neuen Testament ist klärlicher offenbart, dass mehr denn eine und doch auch nicht mehr denn nur drei Personen sind in der Gottheit, und ist ihr Name Vater, Sohn und heiliger Geist, wie sonderlich in unserer Taufe Gott also genannt wird, nicht aber, wie die Ketzer fürgeben, die da sagen, es sei gleichwohl nur eine Person, die sich also nennet wegen mancherlei Ämter, die sie habe und führe, auch wegen mancherlei Wohlthat, die sie uns und allen Creaturen erzeiget, wie Einer ist ein Vater und zugleich auch ein Bürgermeister in der Stadt und seines Herrn und Fürsten Unterthan, und ist dennoch nicht mehr denn nur eine einige Person. Aber nicht also in der Gottheit; denn da ist unterschiedlich erklärt, wie man siehet bei der Taufe Christi am Jordan, da der Sohn Gottes im Wasser steht und lässt sich taufen, der Vater lässt sich hören vom

Himmel mit einer Stimme: Dies ist mein lieber Sohn, zur Anzeigung, dass Vater und Sohn nicht eine Person sei, der heilige Geist herniederfähret in Taubenbild verkleidet, also dass der auch nicht ist die Person des Vaters, noch des Sohnes. Johannis am 14. Capitel spricht der Sohn: Ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben; item: Der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, derselbige wird euch Alles lehren. Johannis am 15. Capitel: Wenn der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der wird zeugen von mir. Zu den Galatern am 4. Capitel: Gott hat gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen. Da werden ausdrücklich drei unterschiedliche Personen genannt: Vater, Sohn und heiliger Geist, auf welche Namen wir auch getauft sind. Und Deut. 6. wird unterschiedlich drei Mal gesagt: Der Herr, unser Gott, der Herr. Joh. 8: Wenn der Sohn und Vater zeugen, Das sind zweier Zeugnisse. 1. Joh. 5: Drei sind, die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der heilige Geist. Und ist gleichwohl nur ein Gott, nicht, als wenn der Vater ein Stück wäre von der Gottheit, der Sohn auch eins, dessgleichen auch der heilige Geist, und brächten also die Drei eine völlige Gottheit zusammen; nein, sondern eine jede Person ist ein ganzer, völliger Gott, und doch nicht drei Götter, sondern nur ein Gott, Deut. 6: ein einiger Herr. Joh. am 10. Cap.: Ich und der Vater sind Eins. 1. Joh. 5: Die Drei sind Eins. So dürften wir nicht sagen, wenn die Schrift nicht also redete; Gott ist auch ein Licht, da Niemand kann hinkommen, 1. Tim. 6. Denn keine Vernunft kann Das begreifen, dass Ein soll Drei sein und Drei Ein, und der Text sagt hier, Nicodemus habe sich darüber alle Zeit verwundert, wie es zugehe.

Weil wir es denn nicht können ausdenken, wie Das sein könne, so sollen wir es einfältig gläuben, wie es die Schrift hat offenbaret, und wie die christliche Kirche davon redet, dass es sei ein einig göttlich Wesen und drei Personen, nicht drei Götter; sollen auch wissen, dass Juden und Türken, ob sie gleich fürgeben, sie beten den einigen, wahren Gott an, dennoch lügen und keinen wahren Gott haben; denn sie wollen weder den Sohn, noch den heiligen Geist haben. Und die Schrift sagt: Wer den Sohn nicht ehret, Der ehret auch den Vater nicht. Wer den Geist Christi nicht hat, Der gehöret ihm nicht an. Und Johannes sagt 1. Epist. Cap. 3: Daran erkennen wir, dass Gott in uns bleibt, an dem Geist, den er uns gegeben hat. Wer nun den Sohn und den heiligen Geist nicht für einen Gott hält, Der hat auch keinen Gott. Das ist das Dritte, dass in dem einigen, göttlichen Wesen drei Personen sein.

Vom vierten Stück.

Die vierte Lehre bei diesem Artikel ist davon, wie die drei Personen zu unterscheiden sein, wie die Schrift davon redet: Der Vater ist nicht der Sohn, der Sohn ist nicht der Vater, auch ist der Vater nicht geschaffen, noch geboren, ist auch nicht Mensch worden, er hat aber von Ewigkeit einen Sohn gezeugt, wie er im

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