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Also

Zittern und mit Beben:,,Pardon! Ich hab sie alle ins Waffer geworfen." Der Dragoner sagte:,,Was hast du ins Wasser geworfen." ,,Die Briefe." „Was für Briefe ?" „Die Briefe vom Umtmann an die Franzosen. Wenn Destreicher ins Land kommen, sagte der Bursche, muß ich dem Umtmann Boten laufen ins französische Lager. Dießmal hatte ich drei Briefe, einen an den Dürrmaier." holten die Dragoner, mir nichts, dir nichts, den Amtmann ab, wie er gieng und stand, und mußte in den Pantoffeln zwischen den Pferden im Koth mitlaufen, und sprizte die Roffe nicht sehr, aber die Roffe ihn, und der Bube mußte auch mit. Der Amtmann war so unschuldig, als der römische Kaiser selbst, håtte sich für die östreichischen Waffen lebendig schinden lassen, hatte sechs Kinder, eins schöner als das andere, und eine schwangere Frau. Aber das

war die Rache, die ihm die Jaunerin zugedacht hatte, als sie sagte:,,Wart, Amtmann, ich will dir's gedenken." Im Lager, als er zu dem General geführt wurde, und die Hohenzollerer Kürassiere und Kaiser Dragoner und Erdödi Husaren sahen ihn vorbei führen, sagte einer von der Patrouille seinem Kameraden vom Pferd herab: „Es ist ein Spion.“, Der Kamerad sagte:,,Strick ist sein Lohn," und der Offizier, an den sie ihn ablieferten, war auch der Meinung, und bestellte spottweise schon bei ihm einen Gruß an des Teufels Großmutter. Dem Hausfreund ists aber bei dieser Geschichte nicht halb so angst, als dem geneigten Leser, denn ohne seinen Willen kann der Amtmann nicht sterben, sondern als er vor das Verhör geführt wurde, schaute ihn der Hauptmann Auditor mit Verwunderung und

Bedauerniß an, und sagte: „Seyd ihr nicht der Nemliche, der mich vor einem Jahr drei Tage lang im Keller hinter der Sauerkrautstande vor den Franzosen verborgen hat, und habt Schläge genug von ihnen bekommen, und als sie euch eben den Speck verzehrten, aß ich unten das Sauerkraut dazu, sammt den Gumbist-Uepfeln.“ Der Amtmann sagte: „Gott erkennts, und ich bin so unschuldig als die Mutter Gottes in der Kirche, so doch von Lindenholz ist, und ihr Lebenlang noch keinen Buchstaben geschrieben hat." Indem kamen auch mehrere gute Freunde und angesehene Bürger von Nordheim ins Haupt= quartier und bezeugten seine Rechtschaffenheit und Treue und was er schon für Drangfalirung von den Franzosen habe ausstehen müssen, und wie auf seine Anordnung der lehte Sieg der Oestreicher mit Kahen= köpfen gefeiert wurde, daß der Kirchthurm wackelte, und er selber habe keinen Rausch gehabt, aber einen Stich. Der Hauptmann Auditor, der noch immer daran dachte, wie er drei Tage lang in des Amt= manns Keller in der verborgenen Garnison lag, hinter dem Schanzkorb, hinter der Sauerkrautstande, war geneigter, Ja zu glauben als Nein. Also ließ er den Amtmann hinaus führen und den Buben herein, und that ein paar verfängliche Fragen an ihn, sagte ihm aber nicht, daß sie verfänglich sind. Deswegen war der Bursche, so sehr er die Spizbubenmilch an der Mutter Brüsten eingesogen hatte, mit seinem Ja und Nein so unvorsichtig, daß er in wenig Minuten nimmer links, nimmer rechts auszuweichen wußte und alles gestand. Also bekam er links und rechts fünfzehen Hiebe vom Profos, und begleitete frei= willig die Mutter ins Zuchthaus nach Heiligenberg.

Der Amtmann aber aß mit dem Hauptmann Auditor bei dem General-Feldmarschall zu Nacht, und den andern Tag bei seiner Frau und Kindern zu Mittag, und der Hausfreund thut auch einen Freudentrunk, daß er wieder ein Exempel der Gerechtigkeit statuirt hat. Das Doneschinger Bier dazu hat er geschenkt bekommen vom Herrn Kusel.

Schreckliche Unglücksfälle in der
Schweiz.

Der zwölfte December des vergangenen Winters

(1809) brachte für die hohen Bergthåler der Schweiz eine fürchterliche Nacht, und lehrt uns, wie ein Mensch wohl täglich Ursache hat, an das Sprüchlein zu denken:,,Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen." Auf allen hohen Bergen lag ein tiefer frisch gefallener Schnee. Der zwölfte December brachte Thauwind und Sturm. Da dachte jeder= mann an großes Unglück, und betete. Wer sich und feine Wohnung für sicher hielt, schwebte in Betrubniß und Angst für die Armen, die es treffen wird, und wer sich nicht für sicher hielt, sagte zu seinen Kindern:,,Morgen geht uns die Sonne nimmer auf," und bereitete sich zu einem seligen Ende. Da rissen sich auf einmal und an allen Orten von den Firsten der höchsten Berge die Lavinen oder Schneefålle los, stürzten mit entseßlichem Tosen und Krachen

über die langen Halten herab, wurden immer größer und größer, schoffen immer schneller, tofeten und krachten immer fürchterlicher, und jagten die Luft vor sich her so durcheinander, daß im Sturm, noch ehe die Lavine ankam, ganze Wälder zusammen krachten, und Ställe, Scheuren und Waldungen wie Spreu davon flogen, und wo die Lavinen sich in den Thälern niederstürzten, da wurden Stunden lange Strecken, mit allen Wohngebäuden, die darauf standen, und mit allem Lebendigen, was darin ath= mete, erdrückt und zerschmettert, wer nicht wie durch ein göttliches Wunder gerettet wurde.

Einer von zwei Brüdern in Uri, die mit ein« ander hauseten, war auf dem Dach, das hinten an den Berg anstoßt, und dachte: „Ich will den Zwiz schenraum zwischen dem Berg und dem Dachlein mit Schnee ausfüllen und alles eben machen, auf daß, wenn die Lavine kommt, so fahrt sie über das Håuslein weg, daß wir vielleicht“ und als er fagen wollte:,,daß wir vielleicht mit dem Leben davon kommen" da führte ihn der plögliche Windbrauß, der vor der Lavine hergeht, vom Dach hinweg und hob ihn schwebend in die Luft, wie einen Vogel über einem entseglichen Abgrund. Und als er eben in Gefahr war in die unermeßliche Tiefe hinab zu stürzen, und wåre seines Gebeins nimmer gefunden worden, da streifte die Lavine an ihm vorbei, und warf ihn feitwårts an eine Halte. Er sagt, es habe ihm nicht wohl gethan, aber in der Betäubung umklammerte er noch einen Baum, an dem er sich fest hielt, bis alles vorüber war, und kam glücklich davon und gieng wieder heim zu seinem Bruder, der auch noch

lébte, obgleich der Stall neben dem Häuslein wie mit einem Besen weggewischt war. Da konnte man wohl auch sagen: Der Herr hat seinen Engeln be= fohlen über dir, daß sie dich auf den Hånden tragen. Denn er macht Sturmwinde zu seinen Boten, und die Lavinen, daß sie seine Befehle ausrichten."

Anders ergieng es im Sturnen, ebenfalls im Canton Uri. Nach dem Abendsegen sagte der Vater zu der Frau und den drei Kindern: „Wir wollen doch auch noch ein Gebet verrichten für die armen Leute, die in dieser Nacht in Gefahr sind.“ Und während sie beteten, donnerte schon aus allen Thälern der ferne Wiederhall der Lavinen, und während sie noch beteten, stürzte plößlich der Stall und das Haus zusammen. Der Vater wurde vom Sturmwind hinweg geführt, hinaus in die fürchterliche Nacht, und unten am Berg abgeseht und von dem nachwehenden Schnee begraben. Noch lebte er, als er aber den andern Morgen mit unmenschlicher Anstrengung sich hervorgegraben, und die Ståtte seiner Wohnung wieder erreicht hatte, und sehen wollte, was aus den Seinigen geworden sey, barmherziger Himmel! da war nur Schnee und Schnee, und kein Zeichen einer Wohnung, keine Spur des Lebens mehr wahrzunehmen. Doch vernahm er nach langem ångst= lichem Rufen, wie aus einem tiefen Grab, die Stimme seines Weibes unter dem Schnee herauf. Und als er sie glücklich und unbeschädiget hervor ge graben hatte, da hörten sie plöglich noch eine bekannte und liebe Stimme: Mutter, ich wåre auch noch am Leben, rief ein Kind, aber ich kann nicht heraus." Nun arbeitete Vater und

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