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Rheinfelden und Laufenburg, mit ihren Thürmen und Dächern. Noch erkennt man den Rinnfal eines alten Rheinarms, der einst die Landschaft zu einer Insel umschloß. Gleichermaßen von den frommen Männern: Trudpert, Offo, Ruthard, Pirmin, Landolin und andern wurden die ersten christlichen Pflanzgårten angelegt im obern und untern Münsterthal, an der Schutter und Kinzig, und weiter hinab. Das sind die Anfänge zu den nachmaligen Klöstern und Abteyen, St. Trudpert, Schuttern, Gengenbach, Ettenheim Münster und andere, die insgesammt noch in unser Andenken fallen, und noch das Zeugniß ihrer Mauern und Thürme haben. Alle jene Männer aber find aus: England, gekommen. Zwei von ihnen, Trudpert und. Landolin, sind von Landes-Eingebornen gewaltsam getödtet worden Denn das hat die christliche Kirche von ihrer Stiftung her. Wohin sie sich verbreiten. soll, das Land muß zuerst mit dem Blute-ihrer Zeugen getauft werden. Wo findet man mehr solchen Glauben? Diese Männer haben daheim alles verlaffen um seines Namens willen, und sind unter Gottes Geleit getrost zu fremden Völkern gewandert, und haben für alles, was sie daheim zurück ließen, nichts gewollt, als das Licht der Wahrheit und den Segen der Frömmigkeit und des ackerbauenden Fleißes in die Finsternisse des Schwarzwaldes zu bringen, haben auch auf ihrem Sterblager noch nichts mitge= nommen als die Hoffnung. Ein anderes wäre es, wenn sie jest wieder kåmen, und die Früchte ihrer Arbeiten und Aufopferungen beschauen könnten.

Wie die Flüsse des Schwarzwaldes, die Dreyfam, die Schutter, die Kinzig, die Alb, aus

ihren unscheinbaren Quellen freudig durch die Thåler hervorrauschen, und mit Leben und Wachsthum die Ebenen befruchten, also wandelte von den Bergpfa= den, in die Thåler, aus den Thälern in die weiten Ebenen das Leben und Wachsthum des Christenthums, christliche Sittenzucht und Fleiß, und verbreitete sich in alle Gauen am Rheinstrom. Ey, wohin jezt das Auge sich wenden mag, erblickt es in fetten Gemarkungen untereinander schöne lutherische und katholische Ortschaften, mit ihren Kirchen und Schulhäusern, und mit gottesfürchtigen Pfarrherrn und verständigen Schulmeistern, darin. Die stattlichen Kirchthürme schauen einander in der Sonntagsfrühe freudig an, daß jest ihr Ehrentag sey, und grüßen sich mit paritätischer Eintracht und Liebe in ihrer prachtvollen Glockensprache,

Inwendig aber ergeht das andächtige Orgelspiel und der fromme Morgenpfalm. Nachmittags aber beten die Kinder in der Kirche eines schöner als das andere sein Hauptstücklein, und seinen Pfalm. Uus der Predigt des Herrn Pfarrers ist kein Sprüchlein verloren gegangen, und was er zu fragen weiß, es bleibt ihm keine Antwort aus.

Ohngefähr 250 Jahre waren unsere Altvordern unter fränkischer Oberherrschaft, als ein Hausmajor des Königs, mit Namen Pipin, dem König die Krone vom Kopf abhob, und auf seinen eigenen probirte. Er fand, sie stehe ihm recht, und ließ sie demnach figen. Unsere Vorvåter aber, ob auch die neue Lehre ihnen sagte:,,Seyd unterthan der Obrigkeit," verstanden darunter doch noch immer die allemannischen Herzoge, weniger die fränkischen Könige, und

zeigten ihren guten Willen, gegen die Franken, nemlich den bösen, bei jeder Gelegenheit mit der That · bis endlich Pipin kurzen Prozeß machte. Er nahm den Herzog gefangen, zerschnitt das Herzogthum in viele kleine Theile, und regierte sie durch Statthalter aus anderem Blut, welche er wollte.

Das ist immer das alte Ende vom immer neuen Lied, wenn die besiegte Schwäche gegen die Großmuth oder Staatsklugheit der Sieger trohen, und nicht zufrieden seyn will mit dem Schicksal der Lån= der und Völker, wie es die Gegenwart der Vorsehung auf den Schlachtfeldern entschieden hat. Oder glaubt der geneigte Leser, die Vorsehung müsse erst nachher durch einen Adjutanten erfahren, wer den Sieg davon getragen habe?

Auf den König Pipin aber folgte im Jahr 768 in der Regierung sein Sohn Karl. Das war ein Herr von großer Macht, von großen Eigenschaften und Tugenden, denen Deutschland viel Gutes zu zu verdanken hat.

Denn ohngeachtet seiner schweren Kriege und Staatsgeschäfte brachte Er die Religion und Gerech= tigkeitspflege in beffere Ordnung; Er brachte die deutsche Sprache zu Ehren und Würden, vorher betete und richtete man lateinisch. Er brachte den Ackerbau und die Künste in höhern Flor; Er ließ ein Gesangbuch von alten deutschen Liedern veran= stalten, das sich aber nirgends mehr hervorzeigen will. Er stiftete die deutschen Schulen, und zierte sie mit kenntnißreichen Lehrern. Schulherrn eine Freude,

Das muß jedem wackern und eine Aufmunterung

seyn, daß er insofern vom Kaiser Karl dem Großen abstammt. Denn als Karl die Königs-Krone von Deutschland, Frankreich und Italien auf seinem glorreichen Haupt vereinigt hatte, zog Er nach Rom, und wurde in der Christnacht des Jahrs 800 von dem damaligen Pabst Leo dem dritten zum romi schen Kaiser ausgerufen. Solches Weihnachts-Geschenk, brachte ihm die Christnacht des Jahrs 800, eine strahlende Kaiser-Krone. Das ist das heilige römische Reich, welches bis in unsere Tage gedauert hat, und zu welchem wir und unsere Våter auch noch gehört haben. Der geneigte Leser aber wolle nun hier ein Zeichen machen, damit er wiffe, wo wir im Jahrgang des Kalenders 1820, wer ihn erlebt, wieder fortfahren werden.

Erinnerung an die Kriegszeit.

Es ist nicht zu läugnen, wenn hie und da ein

fiegreiches Truppenkorps in eine feindliche Landschaft einrückte, und Quartiere nahm, daß sich alsdann der arme Einwohner viel mußte gefallen lassen, nicht nur von der Nothwendigkeit, sondern auch von dem Unverstand und höhnendem Uebermuth. Zu einem solchen Unteroffizier, als er eben am Mittagessen war, kam sein Camerad und verwunderte sich über ihn mit folgenden Worten.

,,Herr Camerad, sagte er zu ihm, seit wann feyd ihr ein Jüde geworden, daß ihr euch zwicken

laßt. Euch ist seit gestern ein kurioser Bart gewach= sen." Nemlich der Unteroffizier, der am Mittagessen war, aß gerne Nudeln. Deßwegen mußte ihm der Wirth jeden Mittag Nudeln aufstellen, und natürlich ein fettes Huhn darin. Der Unteroffizier wußte, daß die Nudeln von seinem Mehl und Teig långere Fåden haben als die groben. Deßwegen mußte ihm der Wirth lange und feine Nudeln aufstellen, welche fich fast mit keiner Geschicklichkeit um die Gabel herumspinnen lassen, sondern wann man meint, jest fey eine umgesponnen, haspelt sich eine andere wieder ab, und eine Gabel oder einen Löffel voll mit allen Enden auf einmal in den Mund zu bringen ist eine Kunst. Zwar darf man sie nur zuerst ein wenig auf dem Teller zerschneiden. Allein das wollte der Unteroffizier nicht. Nein der Wirth, und wenn er auch des Guguks hätte werden mögen, mußte, so lang der Unteroffizier an den Nudeln aß, mit einer Scheere neben ihm stehen, und was zu lange war, und nicht in den Mund hinein zu bringen war, mußte er ihm von den Lippen vorsichtig abschneiden. Deßwegen als dieses der andere Unteroffizier sah, verwunderte er sich und sagte zu ihm scherzweise und lachend : ,,Euch ist ein curiofer Bart gewachsen. Seit wann laßt ihr euch zwicken, wie ein Jud?" Dem Wirth kam der Spaß nicht lächerlich vor. Allein der andere Unteroffizier tröstete ihn.,,Landsmann, fagte er zu ihm, es ist Krieg."

So etwas kann man schon erzählen, und zur Erinnerung an die überstandenen Zeiten lesen, wenn durch Gottes Gnade und durch die Weisheit der friedliebenden Potentaten alle Plackereien und Hude= leien ein Ende haben.

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