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allein durch den Glauben an ihn hergeleitet wird; 7) daß ich auf solche Weise einen freudigen und kindlichen Zugang zu dem Herzen Gottes durch Jesum und einen Umgang mit ihm haben kann, mich dessen auch wirklich_bediene; 8) daß ich die zu dem Eingang in das Reich Gottes unentbehrliche Vollkommenheit in Jesu bereits habe; 9) mithin alle Augenblick, so lange ich in der Gemeinschaft mit Jesu stehe, ohne alle weitere Zubereitung oder Reinigung der Seele nach dem Tod, bereit und würdig bin, in eine felige Ewigkeit überzugehn; sonach auch 10) dem jüngsten Gericht mit größter Begierde und Freudigkeit entgegensehn kann, als dem Ziel aller meiner Hoffnung und dem Anfang einer unendlichen unaussprechlichen Seligkeit in dem nähern Genuß Gottes in Jesu. Jesus ist und bleibt der Mittelpunkt zwischen Gott und mir, er ist mein Alles in Allem, außer ihm habe und will ich keinen Gott, viel weniger einen gnädigen Gott, am allerwenigsten aber einen Bater.

Wie nun dies lauter Dinge sind, welche die Vernunft nicht lehren kann, oder auch derselbigen thöricht sind, so geschieht es mir gar nicht sauer, mich von denen, die nicht eines Sinns hierin mit mir sind, insofern als einen Narren ansehn zu lassen")."

Sein eifriger

hatte

Moser's Schule blühte hauptsächlich in Göttingen. Anhänger, Pütter wir fennen ihn aus seiner Liebesgeschichte schon 1754 ein sehr zahlreiches Auditorium, darunter nicht wenig Grafen und selbst Prinzen; seine Rechtsgutachten wurden auswärts sehr gesucht und reich bezahlt. Als die Franzosen anfingen, in Göttingen unangenehm zu werden, nahm er 1761 mit Erlaubniß des Hofs eine Stelle in Gotha an, wo er im folgenden Jahr sein Lehrbuch der deutschen Reichsgeschichte vollendete, mit der Absicht, solche Begebenheiten, die zur historischen Kenntniß unsers Vaterlandes im Ganzen oder doch ihres Zusammenhangs wegen vorzüglich erheblich scheinen, jede an ihrem rechten Ort, nicht gerade nach Art einer Chronik, sondern nach einer gewissen Real-Ordnung genau vorzutragen." „In Auswahl der Begebenheiten und deren mehr oder minder ausführlicher Zergliederung glaubte ich nach perspectivischer Art die älteste Geschichte nur im Allgemeinen, die neuere desto vollständiger darstellen zu müssen. Nach dem unserer Geschichte und Verfassung eigenthümlichen Verhältniß der besondern deutschen Staaten zum deutschen Reich im Ganzen schien mir nöthig, nicht nur das Aufkommen unserer jetzigen hohen Häuser anzuzeigen, sondern auch von Rudolf 1. her von den kurfürstlichen und altfürstlichen Häusern aller zur Regierung gekommenen oder sonst merkwürdigen Personen eine bequeme Stelle nachzuweisen," - damit der angehende Zurist sich leicht orientiren könne.

*) Er starb 30. Sept. 1785.

Nach dem Frieden, März 1763, kehrte Pütter zurück nach Göttingen, wo er bald die erste Stelle einnahm; bei der römischen Kaiserwahl Dec. 1763 war er an der Wahlbotschaft betheiligt; eine Reichshofrathstelle wurde ihm angeboten; er schlug sie aus. Neben ihm wirkte in Göttingen seit 1759 für die historischen Wissenschaften hauptsächlich Gatterer, geb. 13. Juli 1727 bei Naumburg, in Altorf erzogen („Handbuch der Universalgeschichte“ 1761), der 1764 das historische Institut stiftete. Der große Gönner der Universität, Münchhausen, wurde im folgenden Jahr Premierminister.

Juli 1762 bis Juli 1764 hielt sich Klopstock in Quedlinburg und Halberstadt auf, wieder in engem Verkehr mit Gleim, der ihn freilich nicht selten mit seiner Eifersucht plagte. Eine neue Liebe hatte ihn ergriffen, ein Edelfräulein in Blankenburg, die er Done taufte, und 2. Dec. 1762 in folgenden Versen anfang: „Du zweifelst, daß ich dich wie Meta liebe? Meta lieb' ich, Done, dich! Das saget dir mein Herz voll Liebe, mein ganzes Herz. Mein ganzes Leben soll dir dieses sagen, das hier im Staub und jenes dort, wenn sie und du und ich zusammen glückselig sind. Du liebest sie, und weißt nicht, welche Freude mir dies in meine Seele strahlt; denn leicht ist's deinem schönen Herzen, daß du sie liebst." Schließlich ruft er Meta, des Himmels Bewohnerin, zur Zeugin an, daß er beide gleich sehr liebe. Es war nahe an der Verlobung; seine Ernennung zum dänischen Legationsrath Jan. 1763 sollte dieselbe beschleunigen, aber in der Mitte des Jahres wurden die Beziehungen plötzlich abgebrochen. Mehrere Jahre später wurde das zarte Lied gedichtet: „Dein süßes Bild, Edone! schwebt stets vor meinem Blick, allein ihn trüben Zähren, daß du es selbst nicht bist. Ich seh' es, wenn der Abend mir dämmert, wenn der Mond mir glänzt, seh' ich's und weine, daß du es selbst nicht bist." Einige sehr zarte Lieder sind noch als Nachklang dieser Stimmung zu betrachten. „Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab in die Wälder sich ergießt, und Gerüche mit den Düften von der Linde in den Kühlungen wehn; so umschatten mich Gedanken an das Grab der Geliebten, und ich seh' in dem Walde nur es dämmern, und es weht mir von der Blüthe nicht her.“ „Willkommen, o silberner Mond, schöner, stiller Gefährt der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! — Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.“ „Schweigend sahe der Mai die bekränzte leichtwehende Lock' im Silberbach; röthlich war sein Kranz, wie des Aufgangs, er sah sich und lächelte sanft." U. s. w.

Der Messias stockte noch immer, Klopstock hatte sich ernstlich auf's Drama gelegt, wozu ihm eigentlich alles Talent abging. „Salomo“ wurde

1763 vollendet, „David" begonnen: beide nach dem Rathe Gleim's in Jambeiläufig vielleicht den schlechtesten, die in deutscher Sprache geschrieben

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sind. Der Vorwurf des Salomo“ ist nicht uninteressant: der Weiseste aller Sterblichen verfällt in Zweifel an der Möglichkeit eines Verkehrs mit dem höchsten Wesen, und wird darüber zum Molochsdiener. Aber nur ein Dichter von wirklichem und tiefem Gedankenreichthum hätte sich an die Behandlung wagen dürfen: das ganze Stück ist Stimmung, fast ohne alle Gedanken, und statt der Handlungen ereignen sich Wunder. Durch Wunder wird dem Zweifel wohl der Mund gestopft, aber er wird nicht gelöst. Nebenbei sind diese Wunder selbst äußerlich höchst ungeschickt eingeführt: daß Moloch selbst als verkleideter Pilger an seinem eignen Altar opfern und vor seinem eignen Bilde fnien muß, ist ein Einfall, dem sich an Abgeschmacktheit schwerlich etwas an die Seite stellt. "David" behandelt die bekannte Schätzung des Volks, und die Rache, welche der Herr über den König verhängt, indem er drei Tage durch die Pest sein Volk decimirt. Das ganze Interesse des Stücks liegt in der virtuosen Ausmalung der Pestscenen, natürlich durch Boten, die zuleht doch auch sehr eintönig werden: eine sittliche Vertiefung der äußerst rohen orientalischen Sage ist weder gesucht noch gefunden. Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi. - Beide Stücke gingen ziemlich spurlos am Publicum vorüber. Noch immer war der Enthusiasmus des Dichters ausschließlich religiöser Natur; die Vaterlandsidee sollte ihm erst später aufgehn.

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Die Nachbildungen der enthusiastischen Dichtart waren nur Abschwächungen des Originals: so K. F. Moser's „Daniel in der Löwengrube" 1763; Hudemann's "Lucifer" 1765 (dem später noch Kain, Jephtha u. j. w. folgten: von einer widrigen Sentimentalität und Geschwäßigkeit). Einen höhern Aufschwung nahmen Willamov's (geb. 1736 zu Morungen in Westpreußen, Sohn des dortigen Pastors, stud. zu Königsberg 1752, Professor in Thorn 1758) Dithyramben" 1763 nach Pindarischem Muster: Geburt des Bacchus und Zerreißung des Orpheus durch die Mänaden; Gedicht über den Himmelssturm der Titanen; über die Losreißung Siciliens von Stalien; über die erste Nacht der Proserpina bei Pluto und die Insel Atlantis, welche in der Unterwelt liegt; der Triumphzug des Bacchus in Indien; dann auch die Niederlage des Varus, wobei der Gott der Trunkenheit den bierlustigen Deutschen zu Hülfe kommt; auch moderne Gegenstände mit Einmischung des Bacchus: Sobieski, Peter der Große, Friedrich der Große u. s. w. Schon damals schrieb Weiße: Sein Enthusiasmus ist nicht selten erzwungen und studirt: er sucht öfters den Strom, der seine Worte fortwälzen soll, als daß er von demselben jähling ergriffen und fortgerissen wird." - Später legte sich der Dichter auch auf Fabeln.

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Geßner, seit der französischen Uebersetzung seiner Idyllen durch Mich. Huber 1760 ein berühmter Dichter, fuhr in seinen Arbeiten fort; in's Jahr 1762 fallen der erste Schiffer“, ein Epos in zwei Gefängen: unbestimmte Liebessehnsucht, Amor im Traum, giebt den Gedanken der Schifffahrt ein; ferner zwei Schäferspiele „Evander und Alcimon" und „Erast“, und „Gemälde aus der Sündfluth". Wie süß," schreibt Hottinger von diesen Stücken, füß,“ „stammelt nicht das Kind ebendiefelbe Empfindung, welche der Jüngling` feuriger, der Mann entzückter und der Greis mit wonnevoller Ruhe ausspricht... Seine Schäfer sind Wesen einer bessern Art; wir wagen kaum sie Brüder zu nennen, und der Kuß seiner Schäferin ist für unsere Lippen zu rein. Sein losester Faun ist frömmer als Theokrit's Hirten." Ein Neuerer sett mit Recht hinzu: „Hier fehlt nur noch ein ätherischer Kuß auf die Hand der Schäferin, und wir sind wieder bei den Pariser Hofidyllen."

Geßner war jest Mitglied des großen Raths und Mitbesitzer einer Buchhandlung, in welcher u. A. 1761 Wieland's gesammelte Schriften erschienen. Dies war der äußere Grund des fortdauernden Zusammenhangs mit dem alten Freunde, der im Uebrigen als erklärter Abtrünniger in der Poesie ganz neue Pfade betreten hatte.

Seit Juni 1760 lebte Wieland in seiner Vaterstadt, der schwäbischen Reichsstadt Biberach, in ziemlich prosaische Geschäfte verstrickt. Die kleine Republik war paritätisch: ein katholischer, ein evangelischer Bürgermeister; so alle Großwürden; auch der große Rath halb der einen, halb der andern Confession angehörig. Wieland erhielt die Stelle eines Kanzleidirectors, aber auch von der andern Seite wurden darauf Ansprüche gemacht, und der Proceß vor dem Reichshofrath währte volle vier Jahre. Wieland lernte nun fleinbürgerliche politische Intriguen kennen, und sammelte Stoff zu den Abderiten. In seinen Briefen an Zimmermann beschäftigt er sich vor Allem damit, über das Verhältniß zu Julie Bondeli klar zu werden. (Vgl. S. 166.) 14. Oct. 1761. „Der Tod von Juliens Vater hat wieder Hoffnung in meinem Herzen geweckt. Die Umstände scheinen mir von der Art, daß ich wagen könnte ihr anzutragen, mein mittelmäßiges Glück mit mir zu theilen....... Julie hat Recht, sich von mir für beleidigt zu halten, und glaubt, ungeachtet sie mir ihre Freundschaft erhielt, die Unmöglichkeit zu fühlen, die Empfindungen, die sie sonst für mich hatte, wieder haben zu können. Ich meines Theils behaupte, daß Julie und ich die einzigen auf der Welt für einander geschaffenen Wesen sind, und daß sie nichts Besseres thun kann, als mir zu verzeihn . . und meine Thätigkeit dadurch wieder zu beleben, daß ich durch Arbeit mein Schicksal verbessere, weil ich das ihrige damit vereinigen will."

21. Det.,,JIch habe allerdings großes Unrecht... Aber wenn sie

mir nicht völlig verzeihn kann, so sind alle meine ehemaligen Meinungen von der erhabenen Güte ihrer Seele eben solche Täuschungen gewesen, wie die Gefühle, die uns ehedem beide belebten... Ich kenne mein Herz; ich weiß ganz bestimmt, wäre ich in diesem Augenblick bei ihr, so könnte ich mich zu ihren Füßen werfen und liegen bleiben, bis ich durch Bitten und Thränen Verzeihung erlangt hätte. Eine Stunde darauf könnte ich mich aber auch selbst verachten, daß ich solch einer Schwachheit fähig gewesen. Der Gedanke ist unerträglich, daß ein menschliches Geschöpf vor einem andern menschlichen Geschöpf, wie vollkommen es auch sein möge, sich so erniedrige... Kann Julie mich lieben, wie sie sonst mich geliebt hat, und aus eigner Wahl sich entschließen, mit mir zu leben, so werde ich mich für den glücklichsten Menschen halten, wenn ich gleich, um mit ihr zu leben, lebenslang Kanzleidirector von Biberach werde bleiben müssen. Wo nicht - so werde ich allein bleiben und so lange es Gott gefällt, ein Leben fortsetzen, das kurz genug werden wird. - Man ist der Meinung, daß die Liebe keine Schwierigkeiten sehn müsse; ich bin dieser Art von Liebe nicht fähig. Ich fühle für Julie was man nur fühlen kann, aber ich schwärme nicht; ich sehe die Dinge ungefähr so wie fie sind."

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18. Dec.,,Sie werden auf Juliens Bericht hin empört sein über einen Menschen, der sich gegen eine Person vergehn konnte, die, wenn mich nicht Alles trügt, einen außerordentlichen Eindruck auf Ihr Herz machen mußte; Sie werden gefunden haben, daß jener Elende nicht ein Mensch zu heißen verdiene... Lesen Sie unsre Briefe: Sie werden da Probleme finden, mit deren Lösung ein Philosoph sich würdig beschäftigen kann, und einsehn, ich sei zwar nicht völlig zu entschuldigen, aber doch mehr unglücklich als schuldig.“ 5. Jan. 1762. Diese unseligen Geschäfte werden in die Länge meinen Kopf, mein Herz, meine Gesundheit und mein Leben zu Grunde richten. Ich muß mich durch eine Art von freiwilliger Dummheit und Betäubung unempfindlich machen; furz, da der Gebrauch meiner Seelenkräfte nur dazu dienen würde, mich ohne Unterbrechung die Abscheulichkeit meines Zustandes empfinden zu machen, so ist das Einzige, was mir übrig bleibt, meiner selbst zu vergessen. An einem solchen Ort, bei solchen Geschäften, Händeln, Processen, müßte das Genie eines Engels endlich unterliegen... Die Acquisition eines Vermögens, das mich unabhängig machte, ist das einzige Mittel, dieser Katastrophe vorzubeugen. Alle Tage werden mir Heirathsvorschläge gethan..."

Eine Stunde von Biberach, auf dem Schloß Warthausen, lebte seit dem Ende des 3. 1761 Graf Stadion, ein 72jähriger Greis von höchster Bildung und Lebenskenntniß. Bei ihm fand Wieland seine alte Jugendgeliebte wieder, Sophie v. Laroche (vgl. S. 96), noch immer das höchste Schmidt, Julian, Geschichte des geistigen Lebens. II.

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