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Soll's den lieben Freund bedeuten-
Hell wie Gldcklein muß es lauten,
Muß, wie er, ein Führer seyn
Beim Gesang und edlen Wein.
Denn da, wo Kunst und Sinnbild adeln,
Wird niedrer Sinn den Stoff nur tadeln.
Dem todten ungeschäßten Stein,
Haucht Künstlers Geißt sein Leben ein;
Aus niedrer Erd' und schlichtem Thon,
Baut Gottes Haus der Erdensohn,
und selbst des Menschen göttlich Bild
If Staub von Gottes Hauch erfüllt.

Der Dichter.

Uns soll der Becher Bundeszeichen
Von mächtigster Bedeutung seyn.
Lief zu den Schatten soll er reichen,
Dann himmelho ch uns wieder freun.
An hohen Ernst beim irrd'schen Tische
Erinnre dieses Bechers Pracht.
Und, was uns lieb in Lebensfrische
Auch deß wird bei ihm treu gedacht.

Der Schreiber.

Daß der Geist vom Himmel flamme
Beigen Genius und Flamme ").

') Beziehung auf die Figur, welche den Deckellnauf bildet.

und im Geist sind wir verbunden,
Wie in froh vergangnen Stunden,
Mit dem Freund, der uns entschwunden.
Gleich der Flamme nahm den Lauf
Auch sein Geist zum Himmel auf.
Dort wohnet er im selgen Frieden
Und lebet fort im Zon hienieden.
Doch Jeder fühlt, was uns geraubt
Durch sein geliebtes theures Haupt.
Wie rein ertönt des Bechers Klang,
So lauter war sein Lebensgang.
Integer vitae heißt der Ton,
Den er uns ließ, eh' er entflohu.

Der Bei meister.

Nur, wer uns reines Lebens dünket,
Wer treu erfüllt Pflicht und Beruf
Nur der ift würdig, daß er trinket
Bei unsers Freundes Becherruf.
Nie zählt sich recht zu unfern Gåften,
Wer schaamroth steht vor jenem Spruch,
Und jeder Wirth forgt selbst am besten
Nie zu entweihn das Gästes Buch.

Der Schreiber.

Lautre Wahrheit, heil'ge Scheu,
Offne, nie beftochne Treu,
Ach! wann werdet ihr's erreichen

Je zu treffen feines Gleichen? *)
Aber Freunde klaget nicht!

Auch er fiel in heilger Pflicht.
Hülfreich bot er seine Hand;
Auch er starb für's Vaterland!
Junge Freiheit aufzuziehen,
Mußten theure Seelen fliehen;
Ja, fie ward als theures Gut
Schwer erkauft mit edlem Blut.

Der Schlüsselmeister.

Drum sey Pokal der Freiheit Zeichen,
Die wieder kehrt auf deutsche Flur.
O mag fie nimmer uns entweichen!
Bu blutgefärbt war ihre Erur.
Laßt im Gesez die Freiheit wattenz
Den König licht im Herzverein.
Eo wird sich Freiheit stark erhalten
Und dauernd trinkt ihr deutschen Wein.

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Der Schreiber.

Friede soll die Völker söhnen,
Einigkeit die Fürsten kronen;

cui Pudor, et Justitiae soror Incorrupta Fides, nudaque Veritas Quando ullum inveniet parem?

Horat. Od. Lib. I. 24, v. 6-8,

Einfachheit in deutschen Sitten
Wohnen in Pallast und Hütten.
Und im trauten Liederkreise
Laßt uns fröhlich seyn und weife!
Was wir redlich angefangen,
Soll bei Enkeln Ziel erlangen;
Liebe soll auch fie umschlingen

Ihnen unsre Freuden bringen,
Wie uns Einigkeit umschlingt,

Wenn des Freundes Becher klingt.

Der Tafelmeister.

Denn schnell verstummt das Teller - Rauschen
Zu beil'ger Still' ruft Glockenklang.
Dem Eånger ziemt's getreu zu lauschen,
Daß Eintracht schmückt den Hochgesang.
All irrdisch Thun wird jezt vergessen,
Und Horcher staunen, wie verfteint,
Veredelt scheint uns Trank und Effen,
Wo Einklang Herz mit Herz vereint.

Der Schreiber.

Und find wir so durch Sang erhöht,
Dann wird zu Freundes Angedenken
Der Becher, der beim Meister steht,
Gar oft Erinnrung rückwärts lenken,
Und dient aus tief empfund'nem Grunde
Sum finn'gen Zeichen unserm Bunde;

Und da, wo diefer Becher wird geleert,
Ift unsrer Liedertafel heil'ger Heerd.
Denn uns heißt Liedertafel nnr da,
Wo man den Vecher in Mitten sah.

Der Weihende.

Nun all ihr Freunde, könnt ihr's klärlich wissen,
In Bechers Tiefen ruht sein hdchfter Werth.
Nie kann der Mensch das duß're Zeichen missen;
Denn ach zu schnell wird ird'scher Sinn verkehrt.
Von Gott und Welt erscheint uns løsgeriffen,
Wer heil'ger Weihung Feier kalt entbehrt.
Im Zeitenstrom hat Dauer stets gefunden,
Wo geistig Wort dem Zeichen ward verbuuden.
Der Schreiber.

Darum nehmt den deutschen Wein,
Gießt ihn in den Becher ein,
Den wir heut dem Freunde weihn,
Flemming soll sein Name seyn.

Geift, dem Himmel heim gegeben,
Eintracht, Freiheit, reines Leben
Klingt in deines Bechers Namen!
Freunde, Gott wird's fördern, Amen!
(Kleine Pause.)

Der Meister (den Becher rasch ergreifend),
So nehmt den Becher jest zur Rechten!
Schwingt hoch die Gläser himmelauf!

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