Zweiter Chor. So laffet uns fingen die Lieder der Freude, Auf! vielleicht beim Klang der Lieder Wachsen iene Zweige wieder, Deren Blüthe viel versprach, Singend fühlt und denkt man freier, Find't den Wein gar nicht zu theuer, Wie er in der Rechnung steht, Und sein Wohlschmack wird erhöht. Solchen Wohlschmack zu erhalten, Frohsinn, dieser Lebensfunken, Und aufs Flåmmchen seiner Freude, 54. Abschiedslied, bon Bornemann und Zelter. Wer uns die Abschiedsthrån' erfand, Dem sprech ich ab Herz und Verkand, Wir stammen ab aus deutschem Blut, Der Thor verdient, daß alle Welt ihm zischet, Der in den Wermuths- Becher Galle mischet, Nicht Schmerz, nicht Freude faffen kann, Solch ein Gesell geht uns nichts an. Zum rechten deutschen Abschiedsluß, Der Römer hell erklingen muß; Wir wollen luftig auf den Tisch heut' schlagen, Solch ein Gesell geht uns nichts an, Wo Freude thront als Königin, Da labt und stärkt sich Herz und Sinn, Ein Lebewohl muß fröhlich sich ergießen? Mag winseln wer im Sündenbann muß büßen, Wer seine Schuld nicht abgethan, Gotch ein Gesell geht uns nichts an! Auf! auf! wer heuf' den lieben Kreis Mit Frohsinn zu begeistern weiß! Er soll ein Ritter in die Schranken eilen, Vom Besten gern das Beste mit uns theilen! Den Handschuh werf ich in die Bahn? Wer stellt sich heut ein Nittersmann! 55 Glück zu dem König! gedichtet und componirt von Zelter. Uufre Herzen zu erfreun, Gab uns Gott den edleu Wein, Wer, ein rechter Biedermann Aber einem Lagedieb Schüttet Waffer in ein Sieb! Solches mag er trinken! Wer dem Freunde hilft und giebt, |