Würzkrämer. Was böses? Davon ist nicht die Red', Hinten am Hollunderzaun; Da kam mein Pfäfflein und Mädlein traun, Gingen auf und ab spaßieren, Thäten einander umschlungen führen, Thäten mit Aeugleins sich begäffeln, Als wollten sie eben alsogleich Mit einander in's Bett oder in's Himmelreich, Sibylla, Davor habt Ihr eben keine Sinnen; Ganz geistlich ist sein Beginnen, Er ist von Fleischbegierden rein, Wie die lieben Herzengelein. Ich wollt, Ihr thätet ihn nur recht kennen, Balandrino, der Dragoner Hauptmann, tritt auf und sprichts Da bin ich nun durch viele Gefahr Würzkrämer. Herr Hauptmann, seyd Ihr's? Gott fey Dank! 1 Haben Euch halt erwart't so lang. Hauptmann. Ich bin freylich lang geblieben. Wie habt Ihr's denn die Zeit getrieben? Würzkrämer. So bürgerlich. Eben leidlich duim, Hauptmann. Wie steht's in der Nachbarschaft herum? Ist's wahr Würzkrämer. Seyd Ihr etwa schon vergifft't? Hauptmann. Sagt, ist's wahr mit dem Pfaffen? Würzkrämer. Herr, ich hab' nichts mit dem Mist zu schaffen, Aber so viel kann ich Euch sagen: Ihr müßt nit mit Feuer und Schwert drein schlagen; Müßt erst mit eignen Augen sehn, Und der Pfaff nur ein Däumerling. Wird vorgestellt der Frau Sibylla Garten. Treten auf: das Pfäfflein und Leonora, sich an den Händen führend. Pfaff. Wie ist doch heut der Tag so schön! Gar lieblich ist's spaßieren zu gehn. Leonora. Wie schön wird nicht erst seyn der Tag, Pfaff. Wollt' Euch wohl gönnen die Herzensfreude! Doch wir sind indeß beysammen heute, Und ergehen unsere Brust Mit Freundschaft und Gesprächeslust. Leonora. Wie wird Euch Balandrino schäßen, Pfaff. Jungfrau, ich mit Seel' und Sinn Und, den du Bräutigam thust nennen, Tritt auf Balandrino der Hauptmann, sérs kleidet in einen alten Edelmann, mit weißem Bart und Biegenperücke, und der Würzfrämer. Würzkrämer. Hab' Euch nun gesagt des Pfaffen Geschicht'; Hauptmann. Wir wollen den Kerl gewaltig curiren Und über die Ohren in Dreck 'nein führen! Geht jezt ein Bißchen nur beyseit, |