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schaft mit Christo und durch ihn mit den Brüdern überwunden werden kann, wie Liebe des Gefeßes Erfüllung ist. Der Trieb zur christlichen Gemeinschaft und das Bedürfniß gegenseitiger Stärkung und Erbauung führte die Einsiedler aus ihrer Vereinzelung wieder zurück und bewog sie, sich neben einander anzubauen und zu gemeinsamem Gottesdienste zu verbinden. Daraus entstanden zuerst Einsiedlergesellschaften und dann da das Christenthum eine Religion der Ordnung ist - gegliederte Genossenschaften. Dies der nächste Grund der Entstehung der Klöster, zu denen wir an vielen Orten gleichzeitig Ansäße finden, als deren Stifter jedoch nicht mit Unrecht der ägyptische Einsiedler Pachomius gilt, weil er, so viel wir wissen, zuerst eine jener festen Ordnungen aufstellte, welche später für das so einflußreiche Klosterleben maaßgebend wurden.

In der Zeit, da das Einsiedlerleben in Aegypten schon in seiner Blüthe stand, besonders durch Antonius, ward in der oberägyptischen Landschaft Thebais 292 nach Christi Geburt Pachomius geboren. Von seiner Jugend wissen wir wenig. Um sich vom Kriegsdienste zu befreien, begab er sich, etwa zwanzig Jahre alt, zu einem alten Einsiedler in der Wüste Palämon, bei welchem er mehr als zehn Jahre in strengen Buß- und Tugendübungen zubrachte. Insbesondere lernte er von ihm sich mit der ärmlichsten Kost, Brot und Salz, ja sogar, wie erzählt wird, Staub und Asche, als Nahrung begnügen. Ihre Beschäftigung bestand in frommen Uebungen und in Verfertigung härener Kleider oder Hemden zu eigenem Gebrauche und zum Verkauf, um sich und den Armen dadurch Unterhalt zu verschaffen.

Hier soll ihm durch eine göttliche Stimme die Aufforderung geworden sein, nicht mehr allein für seine eigne Vervollkommnung zu leben, sondern auch für die Versöhnung seiner jüngeren Brüder mit Gott dadurch thätig zu sein, daß er sie in der Lebensweise unterrichtete, in welcher er sich so lange und mit so viel Erfolg geübt hatte. Zu dem Zwecke stiftete er auf einer Nilinsel Tabennae zwischen dem Nomos von Tentyra und dem von Theben eine Einsiedlergesellschaft mit festen Ordnungen oder einen Mönchsverein. Dieser wuchs schon bei seinen Lebzeiten so heran, daß er, als Pachomius 348 starb, bereits in Tabennae über 1300 in acht Häuser vertheilte, in ganz Aegypten, wo sich Töchteranstalten gebildet hatten, die gleichfalls unter seiner Leitung blieben, 7000

Mitglieder zählte; später wuchs derselbe bis auf 50,000 Mitglieder und kann als Anfang der wichtigen, für die Gründung und Befestigung des Christenthums so wirksamen Stiftungen der Klöster gelten, deren Werth nicht nach ihrer späteren Entartung beurtheilt werden darf.

Solche gemeinsame Mönchswohnungen, in welchen das Zusammenleben durch eine feste Regel geordnet war, hießen aber wegen ihrer Abgeschlossenheit, vermöge deren sie ein kleines fest gegliedertes Gemeinwesen bildeten, Klöster oder verschlossene Orte. Pachomius hat bereits für das seinige eine Regel, welche für alle folgende Klosterregeln ein Vorbild geworden ist, verfaßt, oder vielmehr soll er dieselbe, auf einer Tafel geschrieben, von einem Engel empfangen haben. Einsamkeit und eheloses Leben, Beten, Fasten und Handarbeiten, sowie Gehorsam gegen ihren Vorsteher, machten jedenfalls die Grundlage jener Regel aus. Sie wollten eine ganz fleckenlose vollkommene Gemeine des Herrn darstellen. Wer eintreten wollte, mußte eine dreijährige strenge Prüfungszeit, ein Noviziat, wie es später hieß, bestehen, konnte aber auch, nachdem er förmlich eingetreten war, jederzeit wieder austreten, was aber nur selten geschehen ist, da vielmehr die Meisten die sehr milde und gemäßigte Regel durch Strenge ihres Verhaltens zu überbieten suchten. Jeder Mönch darf so viel Nahrung zu sich nehmen, wie seine Körperbeschaffenheit es verlangt; wer aber mehr ißt, soll auch mehr arbeiten, Jeder nach seinen Kräften. Je drei sollen in Einer Zelle wohnen; nicht liegend, sondern sizend, aber in eigens dazu eingerichteten Stühlen schlafen. Tag und Nacht sollen sie eine Art von Ordenstracht tragen, wie man es mit einem späteren Namen wohl nennen könnte: leinene Unterkleider, darüber nach Elias und anderer Propheten und Johannis des Täufers Vorbilde, weiße Schafoder Ziegenfelle ohne Aermel mit einem purpurfarbenen Kreuze darauf; ingleichen wollene Kapuzen (Lucullen), damit sie den kleinen Kindern ähnlich seien, deren Köpfe mit solchen geschüßt zu werden pflegten. Diese sollten sie auch bei ihren gemeinsamen Mahlen tragen, damit sie einander nicht sehen könnten; sie durften sich nämlich bei der Mahlzeit weder umsehen, noch mit einander reden. Kein Fremder soll mit ihnen essen, es müßte denn ein Durchreisender sein, welchen sie aufgenommen hätten. Beim Genusse des heiligen Abendmahls am Sabbath und Sonntage sollten fie ohne Obergewand, aber in der Kapuze, erscheinen. Vor dem

Tischgebet sollten sie einen Psalm singen und auch sonst oftmals am Tage vorgeschriebene. Gebete verrichten.

Die ganze Mönchsgesellschaft sollte in vierundzwanzig Klassen getheilt sein, welche nach den Buchstaben des griechischen Alphabets genannt wurden, nicht ohne Spielerei: so wurden die einfachsten mit dem Namen des kleinsten Buchstaben I, die klügsten mit dem im Zickzack verschlungenen X genannt. Der Vorsteher dieser Mönchsgesellschaft, welche schon gleichsam einen Orden bildete, hieß Vater, Abbas, Abt. Pachomius war natürlich der erste derselben; er hinterließ schriftliche Ermahnungen, Briefe, mystische Worte, die einen milden religiösen Geist athmen, aber wenig Eigenthümliches und manches Spielende enthalten. Da er früher nur Koptisch konnte, sollte er durch ein Wunder die Gabe, Griechisch und Lateinisch zu schreiben, erhalten haben. Er beschäftigte sich und seine Klosterbrüder besonders mit Gartenbau, Krankenpflege, Handarbeiten und mit Verfertigen von Matten, Körben u. s. w. Die Lebensweise der Tabennasioten, wie diese Mönche nach ihrem Wohnorte genannt wurden, ward gepriesen als eine solche, welche der der Engel ähnlich wäre, der Eintritt in den Mönchsstand galt fast für eine zweite Taufe. Die Ansiedelungen von Mönchen wurden ein wirksames Mittel zur Beförderung christlicher Ordnung und Zucht und zur Verbreitung der christlichen Religion und zugleich der Kultur in bisher heidnischen Gegenden und unter rohen Völkern. Im Kampf und unter dem Druck gediehen die Klöster besser, als wenn sie in günstiger Lage waren. Später aber wurden die Schaaren wilder Mönche auch oft durch ihren Fanatismus, ihre rücksichtslose und hochmüthige Rohheit höchst gefährlich, zumal wenn ein geistlicher Demagoge sie aufzuregen und für seine Zwecke zu benußen verstand. Doch gilt das noch kaum von den Zeiten, in welchen diese erste Mönchsgesellschaft blühte, die bald durch besser geordnete und fester gegliederte Orden, zunächst die Benedictiner, überflügelt wurde. Pachomius soll auch schon ein durch den Fluß von dem Mönchskloster getrenntes Kloster für die Frauen gestiftet haben, welche Nonnen hießen, wahrscheinlich nach dem Aegyptischen s. v. a. Reine, Heilige.

Darin drückt sich der gefährliche Wahn aus, welcher den Stand der Mönche und Nonnen für einen vollkommeneren und Gott wohlgefälligeren hielt als den Stand der Menschen, welche nach Gottes Ordnungen in der Welt leben ein Wahn, der nothwendig die

auf demselben gegründeten Stiftungen vergiften mußte, zuerst mit dem Geiste des Hochmuths und der Werkheiligkeit, woraus dann alle weitere Verderbniß wuchernd aufschießt. Und wohl ist das in dem Grade geschehen, daß die Klöster, die anfangs zu vielfachem Segen gereichten, zuleßt oft ein Fluch für die Menschheit geworden find. 2. Pelt in Kemniß bei Greifswald t...

132. Hilarion, Einsiedler.

21. October.

Eine Erscheinung, welche in der Geschichte der Menschheit immer wieder und in immer neuen Formen hervortritt, muß einen tiefen Grund im Wesen des Menschen haben; der auch in ihren Zerrbildern noch wiederzuerkennen sein wird.. So verhält es sich mit dem Einsiedlerleben und Mönchsthum. Wie ein edler Orangenbaum, wenn er eine Zeit lang von den äußern Einflüssen gesondert im Keller gestanden hat, nachher wenn er wieder dem Regen und Sonnenschein ausgeseßt wird, um so kräftiger Blüthen und dann Früchte treibt, so auch der Mensch: soll ein Jüngling, eine Jungfrau zu rechtem innern Leben erstarken, so bedürfen sie der Zurückgezogenheit, und namentlich das religiöse Leben verlangt, daß der Mensch eine Zeitlang mit seinem Gotte gleichsam allein sei, isolirt von den verwirrenden Einflüssen der Welt. Aber eine Verung ist es, wenn das, was zu einer heilsamen Zucht und geistlichen Diätetik gehört, zum Geseß und Zweck des ganzen Lebens erhoben wird. Die Absonderung von der Welt für das ganze Leben, in welcher der Mensch ja wirken soll, ist etwas Verkehrtes, muß krankhafte Stimmungen und Bildungen erzeugen; doch würde das noch mehr der Fall sein, wenn nicht glücklicherweise die in Einsamkeit und durch Uebung erstarkte Kraft die willkürlich geseßte Schranke meistens sprengte und in einer wenn auch aufgedrungenen, doch bedeutenden Wirksamkeit zuleßt Anwendung und Befriedigung fände. Für Ausbreitung der christlichen Religion und höherer Gesittung haben die Einsiedler und Mönche, oft wider Willen ans Licht gezogen, Großes gewirkt. Diese Betrachtungen müssen sich dem aufdringen, welcher das Leben und die Wirksamkeit des Paul von Theben, des Antonius und Pachomius unbefangen betrachtet; fast in gesteigertem Maaße wiederholen sie sich, wenn wir

auf die Lebensführung des Abts Hilarion hinschauen, welcher das Mönchs- und Klosterleben aus dessen Heimath, Aegypten, nach Palästina und Syrien verpflanzte.

Hilarion war, wohl 291, in dem Flecken Thabata, eine Meile südlich von Gaza, also an der südwestlichen Grenze von Palästina unweit des Mittelmeers von heidnischen Aeltern geboren, eine Rose aus Dornen aufblühend, wie sein Lebensbeschreiber Hieronymus fich ausdrückt. Er war früh zur Betreibung seiner Studien einem Grammatiker in Alexandrien, dem großen Size wissenschaftlicher und damals auch schon christlicher Bildung übergeben worden, wo er wahrscheinlich etwa 15 Jahre alt für das Christenthum gewonnen ward. Durch Sittenreinheit und feuriges Ringen nach christlicher Vollkommenheit, Lernbegierde, glänzende Anlagen und Beredtsamkeit zeichnete er sich hier aus und gewann allgemeine Liebe; Thierkämpfe, Theater, Schmäuse zogen ihn nicht an. Damals ward aber die Jugend zu Alexandrien eben von großer Bewunderung für den Einsiedler Antonius ergriffen, zu welchem viele Jünglinge in die Wüste hinausströmten, unter ihnen Hilarion. Er hielt sich mehrere Monate bei ihm auf, kehrte aber dann, gestört durch das Zusammenströmen so vieler Heilsbegieriger bei demselben, mit andern jungen Männern in sein Vaterland zurück, von Bewunderung für ihn durchglüht und entschlossen, seine Lebensweise nachzuahmen. Wie seine Vorbilder verschenkte er, da seine beiden Aeltern eben rasch nach einander verstorben waren, sein ihm durch Erbschaft zugefallenes Vermögen theils an seine Brüder, theils an die Armen und baute sich dann in der wilden, von Räubern, die er freilich nicht zu fürchten hatte, durchstreiften Wüste zwischen Gaza und Aegypten anfangs eine Zweighütte, dann eine Zelle, die so eng war, daß er darin nicht aufrecht stehen konnte, und die daher mehr einem Grabmal als einer menschlichen Wohnung glich, wo er fern von aller Gesellschaft, außer der Christi, ein sehr strenges, nur dem Gebet, der Lesung der heiligen Schrift und harter Arbeit geweihtes Leben führte. Diese Lebensart mußte ihm um so schwerer fallen, da sein zarter Körper den Einflüssen von Frost und Hiße sehr zugänglich war, um so auffallender erscheinen, als seine glatten Wangen und das Feuer in seinen Augen ihm ein sehr jugendliches Ansehen gaben.

Da aber auch ihm, wie den meisten Einsiedlern, die Angriffe böser Geister in der Gestalt sinnlicher Reizungen in die Wüste ge

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