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was er dem päpstlichen Stuhle nach herkömmlicher Sitte aus England zugesagt hatte. Für die Zukunft hatte es die größte Bedeutung, daß er an mehreren Orten Herbergen für Reisende aus seinen Ländern errichtete, darunter eine zu Rom für alle Männer dänischer Zunge. Auch Heiligthümer in Menge brachte er mit sich, mit denen er verschiedene Kirchen und Klöster in England beschenkte. Als er von Flandern nach England schiffte, gerieth er in Gefahr, rief den heiligen Augustinus an, und sein erster Gang vom Schiffe war zu der Kirche dieses Heiligen in Canterbury. Die Engländer erzählen, daß er in der That nachher noch besser regiert habe.

In Dänemark möchte die nächste Zeit ein Anderes bezeugen. Denn nachdem er die in das Land eingefallenen Feinde vertrieben und durch eine Schlacht, worin der Jarl Ulf, der Gatte seiner Schwester und Statthalter in Dänemark, ihm das Leben errettete, den Bund der Feinde zersplittert hatte, erfolgte die schauderhafte Ermordung des Jarlen vor dem Altar in der Kirche zu Rocskilde an einem Festtage. Die beiden Schwäger hatten sich am Abend, als Knud des Jarlen Gast war, entzweit und gegenseitig durch höhnische Worte erbittert; der König schalt ihn den feigen Wolf, der Jarl mahnte den König an die durch seinen Dienst abgewendete Gefahr; des Morgens hieß der König seinen Knappen den Jarl ermorden, wo er ihn nur fände, und lobte die That. Zwar ruhete auf dem Jarlen die Schuld eines noch nicht besprochenen oder doch nicht vergebenen Verhaltens, da er in Abwesenheit des Königs, freilich im Einverständnisse mit der Königin Emma, sich vorgenommen hatte, den Sohn des Königs, der ihm anvertraut war, zum König ausrufen zu lassen. Aber dennoch war die blutige That immer eine starke Aufwallung der Natur des ehemaligen Wikingkönigs; in Dänemark seßte er sich gar über die Kirchengeseze hinaus, als er den Geistlichen gebot, die sogleich verschlossene Kirche wieder zu öffnen. Er beschränkte sich auf eine Buße an Ländereien, die er der Wittwe und vielleicht auch der Kirche verschenkte, wodurch jedenfalls der Grund zum ansehnlichen Reichthume der seeländischen Stiftskirche gelegt wurde.

Im folgenden Jahre eroberte er Norwegen, dessen bedeutendste Männer schon lange durch Gold und andere Verlockungen von ihm angezogen waren; er übertrug das Reich einem eingebornen Jarlen als Statthalter, und nach dem mißgerathenen Versuche der

Wiedereroberung, der Olaf dem Heiligen das Leben kostete (1030), seinem Sohne Svend nebst der Mutter desselben. Diese Regierung erließ Geseze, deren Strenge dem Volke mißfiel, daher der Sohn Olafs kurz vor dem Tode Knuds der dänischen Herrschaft das Ende drohte; die Geseze scheinen doch nur auf die bürgerliche Sicherheit gezielt zu haben, denn in Bezug auf die Kirche war das Verfahren der einheimischen Könige härter als Knuds gewesen. Ein Kloster auf Munkholmen, das erste in Norwegen, soll von ihm gestiftet sein, aber noch kein festes Bisthum. Kurz nach Norwegen gingen Schottlands vier Königreiche unter seine Botmäßigkeit ein, womit der Umfang seiner Herrschaft sich abschloß.

So stand der große Knud im Norden nicht nur als der den Barbaren furchtbare Gebieter, wie ein Geschichtschreiber derselben Zeit ihn nennt, sondern auch als der Förderer und die Obhut der neuen Cultur und Religion, die über Norden aufgingen. Sein Hof in England strahlte im Glanze der Pracht und der Bildung, eine Schule der feinsten Sitte, der selbst aus dem Festlande Zöglinge zugeschickt wurden. Die Trinksucht, die damals den Dänen in England nachgeredet wurde, kannte er nicht; er liebte das Schach und die Dichtkunst. Die Pracht war zum Theil eine Ueberlieferung von den angelsächsischen Vorgängern, aber die Reichthümer Knuds und die Zuströmung an den Hof aus so vielen Ländern und Völkern gaben ihr einen noch höheren Schwung; als die Tochter Knuds, die Braut des nachherigen Kaiser Heinrich's, die Heimath verließ, führte sie ein Zug, der Jahrhunderte hindurch in den Volksliedern fortlebte. Aber denselben König sah man als barfüßigen Pilger nach heiligen Stätten im Reiche wallfahrten und alle Gebote der Kirche,,,wie der Mönchen Mitbruder" erfüllen. Den Mariä Reinigungstag pflegte er im Kloster Ely zu feiern; einst als er dahin im Boote schiffte und der Gesang der Mönche aus der Ferne ertönte, ward Knud von demselben ergriffen und stimmte einen Gesang an, der sich nach Jahrhunderten als des frommen Königs Gedicht im Volke erhielt: sein Vater hatte die nordische Skaldenkunft geübt, der Sohn hinterließ ein christliches Lied. Geistliche Männer waren in seiner stetigen Umgebung, saßen in seinem Rathe; er war den Bischöfen wie ein Mitbischof;" mit ihnen und mehreren Mönchen stand er in dem vertrautesten Verhältnisse, Einer wird sein Engel Michael, der stets vor seinem Angesicht stunde, genannt, und man findet nimmer, daß er mit

irgend einem Geistlichen zerfallen ist, während fast alle Günstlinge weltlichen Standes, die er erhob, auch seine Ungnade erprobten. Die christliche Lehre hat er wahrscheinlich erst in England genauer kennen gelernt: ein Mönch und nachheriger Bischof wird sein Lehrer genannt; ein fränkisch-sächsisches Evangelienbuch, das er gebraucht, ist noch übrig; die Geistlichen mögen ihm aber weniger die reine Lehre desselben als den kirchlichen Aberglauben beigebracht haben; für Heilige und Reliquien flößten sie ihm die Ehrfurcht der Zeit ein, und selbst ein Wunder kennt die Sage, das um seinen Glauben zu befestigen geschehen sei: in jüngeren Tagen sprach einst der König höhnisch von einer unlängst verstorbenen Heiligen, er könne nimmer glauben, daß eine Tochter eines angelsächsischen Königs heilig sei; aber der Bischof ließ die Särge öffnen und die Todte erhob sich drohend gegen den ungläubigen König. Später verehrte er treu den heiligen Edmund, der der Volkssage nach seinen Vater erschlagen hatte, St. Augustin, St. Alban u. A.; er nahm selbst an Translocationen als heiligen Regentpflichten Theil und that Schenkungen für seine und seines Vaiers Seele.

Aber der christlichen Lebensgestaltung zur Seite standen auch noch an Knuds Hofe die Ueberreste der Vorzeit. Die Skalden, oder die Poeten und Geschichtssammler der alten heidnischen Höfe und Helden, zogen in großer Menge an den mächtigen und freigebigen König, besonders Isländer von Geburt; mögen sie auch dem heidnischen Glauben entsagt haben, ihre Gesänge tönten doch allein Heerzug, Plünderung, Raub, Erschlagung und blutige Heldenthaten neben dem Lobe der Freigebigkeit; beides priesen sie im höchsten Tone an Knud,,,dem hohen Ringgeber“, der Goldringe verschenkt. Einer derselben stellte in seinem Drope den Kehrreim:,,Knud regiert die Erde, wie Gott den Himmel,“ und Knud belohnte den Schmeichler. Dieß geschah in Norwegen; als aber in England ein Gleiches am Hofe gesagt wurde, ließ Knud einen Stuhl ans Ufer des Meeres bei Southamton stellen und segte sich im königlichen Kleide hin; es war die Stunde der Ebbe; dann sprach er über das Meer hinaus:,,ihr Wellen; ihr gehört mir, und der Boden, auf dem ich site, ist mein; Keiner hat mir ungestraft widerstanden; ich gebiete Euch das Land nicht zu ersteigen, noch eures Gebieters Glieder, noch den Saum meines Kleides anzurühren, gehorchet Eurem Herrn!" Und als die Fluth wieder zurückkehrte und die Wellen dem Könige anspülten, sprach

Piper, Zeugen der Wahrheit. II.

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er zu den Hofleuten: „Es sollen alle Menschenkinder wissen, daß die Gewalt der Herrscher nur eitel und gering ist, und daß Keiner den Namen verdient außer dem Einen, nach dessen Winke der Himmel, die Erde und das Meer ewiglich gelenkt werden." Nach der Zeit, fügt die Sage hinzu, trug er nimmermehr die Krone, sondern ließ sie auf das Haupt des Erlösers in der Kirche zu Winchester sezen. Es ist allerdings gewisser, daß er schon im Jahre 1023 eigenhändig seine Goldkrone in der Christkirche zu Canterbury auf dem Altar darbrachte; aber er kann mehrmals dasselbe königliche Zeichen seiner Demuth gegeben haben; denn vor Gott und Allem, was heilig war, demüthigte sich vom ganzen Herzen der stolze Herrscher, der den Menschen gegenüber die Würde und die Macht eifersüchtig behauptete. Es war die große Predigt des Christenthums an die Heidenwelt: demüthigt Euch vor Gott und gedenket eurer Sünden! und sie hatte ein großes Werk an dem mächtigsten Könige des Nordens gethan.

Jm frühen Mannesalter endigte schon die glänzende Lebensbahn. Kaum vierzig Jahre alt wurde Knud von einer langwierigen Schwäche (Gelbsucht) angegriffen und starb am 12. Nov. 1035 zu Shaftesbury. Er wurde im St. Peters Kloster in Winchester begraben, und nach vieler Zerstörung der Königsgräber zeigt man annoch die des großen Königs und seines Sohns. Sein Geschlecht erlosch mit dem Sohne, so wie die Vereinigung Englands und Dänemarks; aber in diesem Reiche erhob sich auf den Thron die Nachkommenschaft der Schwester Knuds und Ulf Jarls, und sie hegte treu, was Knud zur Ehre Gottes gegründet hatte. Aus demselben Stamme entsprang König Knud der Heilige als Enkel und der Herzog Knud als Urenkel der Schwester Knuds des Großen. C. T. Engelstoft in Odense.

211. Olaf der Heilige:

29. Juli.

Seit dunkler Vorzeit lebte in dem Lande, welches Norwegen genannt wird, ein zu den Germanen gehöriges Volk, die Normänner. Es war ein kraftvoller, freiheitliebender, kriegerischer Volksstamm, welcher indessen den Einen wahren Gott nicht kannte, sondern theils in heiligen Hainen, theils in Tempeln

(,,hof“) Valhalls Götter verehrte, und ihnen, besonders am Julfeste (Neujahr), Pferde opferte, zuweilen auch Menschen. In höchstem Ansehen stand der Gott der Stärke und Kraft, Thor, dessen Name noch gegenwärtig häufig vorkömmt, beides, in Menschenund Ortsnamen. Von jeher, soweit die Geschichte zurück reicht, war Norwegen in eine Menge kleiner Staaten zertheilt, welche von Königen beherrscht wurden; aber ungefähr ein halbes Jahrhundert nach Karl dem Großen trat einer von diesen kleinen Königen hervor, Harald Schönhaar, welcher alle diese kleinen Reiche unterwarf und unter ein Haupt vereinte, und sie mit Kraft und Ansehen beherrschte. Sein Sohn, der edle Hakon, welcher im Christenglauben erzogen war, bei seinem Pflegevater, dem englischen König Adelstan, suchte vergebens seine Landsleute zum Christenthum zu bekehren. Besser glückte es einige Jahrzehende später seinem Verwandten Olaf Tryggvason, welcher das Schwert brauchte, wo das Wort nicht fruchtete. Indem jedoch dieser Held seine schwierige Aufgabe ausführte, endete er sein Leben nach einem heldenmüthigen Widerstand, in der Seeschlacht bei Svolder, im Jahr 1000. Die Heidenschaft wähnte nunmehr völlig den Sieg zu gewinnen und die Asenverehrung verdrängte demnächst gänzlich das neugepflanzte Christenthum. Ihr Fortgang war indessen nur von kurzer Dauer. Geboren war bereits der Mann, welchen der Herr dazu erkoren hatte, mit fester Hand das Kreuz in den Gebirgen Norwegens aufzupflanzen, und Olaf, nachmals Sanct Olaf oder Olaf der Heilige benannt, war sein Name. In Gudbrandsdalen, der Sage nach, in dem Gehöfte Vik, ward Olaf im Jahre 994 geboren, und als er drei Jahr alt war, ward er von seinem Verwandten Olaf Tryggvason getauft, der selber bei ihm Gevatter stand. In dem schönen Ringarike verlebte Olaf seine Jugend an seines Stiefvaters, des Unterkönigs Sigurd Syv's Hofe; aber das stille Landleben, welches da geführt wurde, behagte nicht dem thatenlustigen und wißbegierigen Königssohn. Er folgte daher dem Hange seiner Landsleute, und unternahm in einem wohlgerüsteten Schiffe einen Seeräuber- (,, Vikings") Zug, auf welchem er durch Klugheit und Tapferkeit sich Erfahrung, Reichthum und einen berühmten Namen erwarb. Nach mehrjährigem Umherstreifen auf der See bekam er Lust, sein Vaterland wiederzusehen, welches nach Olaf Tryggvasons Falle zum Theil im Lehnsverhältnisse zu dem dänischen und schwedischen Könige stand. Be

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