Verschwind' in Flammen Salamander! Rauschend fließe zusammen undene! Leucht' in Meteoren - Schöne Silphe! Bring' häusliche Hülfe Incubus! incubus! Tritt hervor und mache den Schluß. Keines der Viere Steckt in dem Thiere. Es liegt ganz ruhig und grinst mich an; Ich hab' ihm noch nicht weh gethan. Du sollst mich hören Stärker beschwören. Bist du Geselle Ein Flüchtling der Hölle? So sieh dieß Zeichen! Dem sie sich beugen Die schwarzen Schaaren. Schon schwillt es auf mit borstigen Haaren. Verworfnes Wesen! Kannst du ihn lesen? Den nie entsproff'nen, Durch alle Himmel gegoss'nen, Hinter den Ofen gebannt Schwillt es wie ein Elephant, Goethe's Werke. XII. Bd. 5 Den ganzen Naum füllt es an, Ich versenge dich mit heiliger Lohe! Das dreymal glühende Licht! Erwarte nicht Die stärkste von meinen Künsten ! Mephistopheles tritt, indem der Nebel fållt, gekleidet wie ein fahrender Scholafticus, hinter dem Ofen hervor. Wozu der Lårm? was steht dem Herrn zu Diensten? Faust. Das also war des Pudels Kern! Ein fahrender Scolast? Der Casus macht mich lachen. Mephistopheles. Ich salutire den gelehrten Herrn! Ihr habt mich weidlich schwißen machen. Faust. Wie nennst du dich? Mephistopheles. Die Frage scheint mir klein Für einen der das Wort so sehr verachtet, Der, weit entfernt von allem Schein, Nur in der Wesen Tiefe trachtet. Faust. Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen Gewöhnlich aus dem Namen lesen, Wo es sich allzudeutlich weist, Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt. Nun gut, wer bist du denn? Mephistopheles. Ein Theil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Faust. Was ist mit diesem Nåthselwort gemeint? Mephistopheles. Ich bin der Geist der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles was entsteht Ist werth daß es zu Grunde geht; Mein eigentliches Element. Faust. Du nennst dich einen Theil, und stehst doch ganz vor mir? Mephistopheles. Bescheidne Wahrheit sprech' ich dir. Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt, Gewöhnlich für ein Ganzes hält; Ich bin ein Theil des Theils, der anfangs alles war, Ein Theil der Finsterniß, die sich das Licht gebar, Den alten Rang, den Naum ihr streitig macht, Und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt, Von Körpern strömt's, die Körper macht es schön, Ein Körper hemmt's auf seinem Gange, Und mit den Körpern wird's zu Grunde gehn. Faust. Nun kenn' ich deine würd’gen Pflichten! Und fångst es nun im Kleinen an. Mephistopheles. Und freilich ist nicht viel damit gethan. Das Etwas, diese plumpe Welt, Mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand, Und dem verdammten Zeug, der Thier- und Menschenbrut, Wie viele hab' ich schon begraben! Und immer circulirt ein neues, frisches Blut. So geht es fort, man möchte rasend werden! Im Trocknen, Feuchten, Warmen, Kalten! Faust. So sehest du der ewig regen, Was anders suche zu beginnen Mephistopheles. Wir wollen wirklich uns besinnen, Die nächstenmale mehr davon! Dürft' ich wohl dießmal mich entfernen? Faust. Ich sehe nicht warum du fragst. Ein Rauchfang ist dir auch gewiß. Mephistopheles. Gesteh' ich's nur! Daß ich hinausspaziere Verbietet mir ein kleines Hindernis, Der Drudenfuß auf eurer Schwelle Faust. Das Pentagramma macht dir Pein? Ey sage mir, du Sohn der Hölle, Wenn das dich bannt, wie kamst du denn herein? Wie ward ein solcher Geist betrogen? Mephistopheles. Beschaut es recht! es ist nicht gut gezogen; Der eine Winkel, der nach außen zu, Ist, wie du siehst, ein wenig offen. Faust. Das hat der Zufall gut getroffen! Und mein Gefangner wårst denn du? Das ist von ungefähr gelungen! Mephistopheles. Der Pudel merkte nichts als er hereingesprungen, |