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des Reizes und bestimmt die Pulsfrequenz zunächst, bevor das Volumen vollständig gesunken ist, und dann in den folgenden 10 oder mehr Sekunden bei niedrigem Volumen, so ergibt sich:

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L. will nun gerade an diesen Kurven zeigen, daß sich bezüglich der Zu- oder Abnahme der Pulsfrequenz keine Gesetzmäßigkeit im Spannungszustand geltend macht. Von Tab. XXII D, E sagt er, daß der Spannungszustand e-f die Pulslänge 5,2 mm zeige, der Normalzustand i—m zwischen 5,1 und 5,2. Demzufolge sei hier in der Spannung die Pulslänge größer. Merkwürdigerweise faßt nun L. nicht b bis etwa d als relativen Indifferenzzustand auf, wie wir es taten, sondern einen Zustand, der sich infolge einer sanften Berührung des Ohres der Vp. (bei f), was angenehm überraschend wirkte, einstellte. In Tab. XXII C vergleicht er c-d als Spannungszustand mit g-h als Normalzustand. Er konstatiert dabei eine Pulsverkürzung während der Spannung. Wir konstatierten sie ebenfalls, indem wir a-c als Indifferenzzustand betrachteten. In Tab. XXIII C aber soll sich die Sache anders verhalten, indem die mittlere Pulslänge während der Spannung 7,0 gegen 6,6 mm im Normalzustand beträgt. Ob man aber hier ohne weiteres den Zustand, der während des Erklingens zweier Stimmgabeltöne (a–d) bestand, als reine Spannung bezeichnen darf und den darauf folgenden d-f als Normalzustand, muß mindestens zweifelhaft erscheinen.

In dem oben besprochenen Versuch Tab. XXIV A, B ist auch nach L. während der Spannung eine Pulsverkürzung zu konstatieren, wogegen sich in Tab. XXIV C, D kein wesentlicher Unterschied zwischen den Pulslängen des Normalzustandes und denen des Spannungszustandes ergeben soll. Wie es um diesen Versuch bestellt ist, haben wir auseinandergesetzt. Wir können demnach nicht umhin, zusammenfassend zu erklären, daß sich aus den L.schen Kurven eine ausgesprochene Pulsbeschleunigung während bestehender Spannung ergibt und dementsprechend eine Verlang

samung während der Lösung. Wie wichtig diese Feststellung ist, wird sich im folgenden zeigen.

Was den Atem in den Versuchen Tab. XXII B, C, D betrifft, so lassen sich hierüber keine Angaben machen, da die Kurven zu kurze Strecken des Indifferenzzustandes wiedergeben.

Bezüglich L.s psychologischer Umschreibung des Spannungszustandes muß es fraglich erscheinen, ob sie den Tatsachen genau entspricht. Da sich die Spannung psychologisch nicht präzisieren läßt, muß sie mittels ihrer körperlichen Begleiterscheinungen näher bestimmt werden, sagt L.

Wir können nicht zugeben, daß die Feststellung der körperlichen Begleiterscheinungen der Spannung tatsächlich die einzige Möglichkeit ist, diesen Zustand näher zu bestimmen. Nach unsern Erfahrungen kann hier auch die Selbstbeobachtung gute Dienste leisten. Richtig ist, daß die Spannung häufig nicht zu Protokoll gegeben wird in solchen Fällen ist die Selbstbeobachtung einfach nicht scharf genug. Wir machten die Erfahrung, daß die Vp. in der ersten Zeit unserer experimentellen Arbeit nie Spannung aussagten, später aber, als Versuche vorgenommen worden waren, die ausdrücklich der Untersuchung der Spannungszustände galten, wurde öfters Spannung zu Protokoll gegeben. Es ist nun sehr wahrscheinlich, daß die Vp, gerade in der ersten Zeit durch das Ungewohnte der Situation in Spannung versetzt worden waren, aber erst nach jenen Versuchen war die Selbstbeobachtung in dieser ganz bestimmten Richtung so weit geschärft worden, daß sie den Spannungszustand näher zu präzisieren vermochten. Von allen Vp. wurde dann ganz übereinstimmend das Vorhandensein sehr charakteristischer Empfindungen namhaft gemacht, die mehr oder weniger genau lokalisiert werden konnten. Die Vp. konstatierten besonders Empfindungen, die sich im Respirationsapparat geltend machten, und es fiel einmal der Ausspruch, daß ein Nachlassen der Spannung durch das Atembedürfnis bedingt sei. Wenn schließlich dieses Nachlassen der Spannung, die Lösung, als ein >negativer< Zustand bezeichnet wurde, da er in der Abwesenheit derjenigen Empfindungen bestehe, die während der Spannung vorhanden waren, so scheint kein Zweifel mehr möglich, daß die ausgeprägte Empfindungsgrundlage das Charakteristische desjenigen Aufmerksamkeitszustandes ist, den wir gerade mit einem Hinweis hierauf Spannung nennen. Zweifellos hat jeder Aufmerk

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samkeitszustand eine Empfindungsgrundlage, die durch seine körperlichen Begleiterscheinungen gegeben ist. Uns will es scheinen, daß in der Spannung einfach nur die eine Komponente im Gesamtbilde des Aufmerksamkeitszustandes die Empfindungsgrundlage modifiziert ist, und zwar nicht nur intensiv, sondern auch qualitativ. Letzteres ergibt sich sowohl aus den objektiven Befunden als auch aus den Aussagen der Vp. Der Spannung wird ein exzitativer Charakter zugeschrieben, was gut mit der Tatsache der regelmäßig eintretenden Pulsbeschleunigung übereinstimmt. Wenn L. die Spannung gelegentlich 1) einen >potenzierten wachen Zustand < nennt, > der sich psychisch am besten durch die gesteigerte Aufmerksamkeit charakterisieren läßt«, so müssen wir ihm durchaus beistimmen, nur darf bei einer vollständigen Beschreibung des Tatbestandes die modifizierte, intensiv gesteigerte Empfindungsgrundlage nicht übergangen werden. Diese steht offenbar in enger Beziehung zur gesteigerten Aufmerksamkeitstätigkeit: sowohl der beschleunigte Herzschlag, der während der Spannung zu konstatieren ist, als die Entwicklung von Spannungen in der willkürlichen Muskulatur, muß auf die Hirntätigkeit belebend und erregend wirken.

Im Anschluß an die Behandlung der verschiedenen Aufmerksamkeitszustände in ihren typischen Formen geht L. noch kurz auf ihre verschiedenen Stärkegrade und die Möglichkeit ihrer Kombination ein. Bei der Untersuchung dieser Verhältnisse benutzt L. allerlei schwache Reize, namentlich Töne, da er findet, daß bei schwachen und nicht zu anhaltenden Reizen nicht die Gefühlswirkung, sondern bloß der jeweilige Aufmerksamkeitszustand in der plethysmographischen Kurve zum Ausdruck kommt.

Die Art, wie die Analyse der Kurven vorgenommen wird, ist nicht ganz frei von Willkür. Der betreffende Aufmerksamkeitszustand wird einfach aus der Kurve diagnostiziert. Man sehe z. B. Tab. XXVII B. Der Reiz ist ein angenehmer Ton. Aus der Kurve liest L. heraus: »daß der Ton eben die Aufmerksamkeit anzog, indes durchaus keine willkürliche Anspannung hervorrief«. Dies mag richtig sein, ob aber die Aussagen die Diagnose bestätigten, wird nicht gesagt. Wenn L. angibt, daß bei schwachen, kurzen Reizen die für die unwillkürliche Aufmerksamkeit charakteristische

1) Lehmann, Die physischen Aquivalente der Bewußtseinserscheinungen.

Archiv für Psychologie. V.

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Pulsverlängerung vorherrschend ist, daß aber gelegentlich auch Pulsverkürzung auftritt, wenn die Konzentration der Aufmerksamkeit eine etwas stärkere wird, so scheint darin nichts mehr zu liegen als ein Eingeständnis der Inkonstanz der Resultate. Ob die Qualität der Reize wirklich von gar keinem Einfluß gewesen ist, muß fraglich erscheinen.

Auch während bestehender Spannung, sagt L., kann die Aufmerksamkeit der Vp. unwillkürlich durch einen Reiz gefesselt werden, und die unwillkürliche Aufmerksamkeit kann dann gelegentlich in willkürliche übergehen. Unter solchen Umständen wird sich die Spannung entweder ganz verlieren oder auch »dämmernd im Bewußtsein zurückbleiben. Letztere Möglichkeit ist dadurch gegeben, daß die Aufmerksamkeit sich teilen oder zerstreuen kann. Diese denkbaren Komplikationen sollen sich auch im Kurvenbilde zeigen; in einer einzigen Reaktion finden sich, nach L., zuweilen die charakteristischen Äußerungen verschiedener Aufmerksamkeitszustände nebeneinander. Das Resultat seiner Versuche faßt L. dahin zusammen, daß die Volumveränderung, welche sich geltend macht, wenn während der Spannung die Aufmerksamkeit erregt wird, stets die Resultante zweier gleichzeitiger Änderungen ist. Die eine Komponente würde für sich den Ausdruck der Aufmerksamkeit darstellen, die andere den Ausdruck verminderter Spannung. Ferner soll bei maximaler Spannung mit der Erregung der Aufmerksamkeit eine äußerst geringe Pulsverkürzung eintreten, wogegen eine Pulsverlängerung zu verzeichnen ist, wenn die Spannung schwächer war.

Daß sich durch einen bestehenden Spannungszustand die Reizwirkung erheblich modifizieren muß, ist sicher. Da der Spannungszustand besonders häufig beim Experimentieren eintritt, so ist es um so wichtiger, die durch sein Vorhandensein bedingten Abweichungen von der normalen Reaktionsweise festzustellen. Die Superposition verschiedener Zustände im Kurvenbilde zu erkennen und die Analyse desselben auch nur mit einiger Wahrscheinlichkeit richtig durchführen zu können, dürfte zu den schwierigsten Aufgaben gehören, welche die Ausdrucksmethode zu bewältigen hat. Ob die L.schen Deutungen wirklich mehr als hypothetische Konstruktionen sind, muß bezweifelt werden. L. muß natürlich bei seiner Deutung voraussetzen, daß seine Bestimmungen über die Symptome der Aufmerksamkeit, der Spannung usw. durchaus

richtig sind. Wir konnten aber nachweisen, daß sich gegen L. Einwände erheben lassen. Hier kommt besonders der Nachweis in Betracht, daß sich in den L.schen Kurven als Begleiterscheinung der Spannung regelmäßig eine Pulsbeschleunigung zeigte. Daß L. dieses übersah, mußte ihm verhängnisvoll werden: in der ganzen Rechnung wird nun ein sehr wichtiger Faktor nicht berücksichtigt. Es ist klar, daß mit dem Aufhören der Spannung, mit der Lösung, eine Pulsverlangsamung eintreten muß, und dies ist es auch, was sich tatsächlich in der Mehrzahl der L.schen Kurven zeigt. L. deutet aber diese Tatsache infolge seiner Voraussetzungen in anderer Weise. Als Beispiel diene Tab. XXVIII A. Die Vp. befand sich in Spannung, die wie immer durch ein kleines Volumen und niedrigen Puls charakterisiert ist. Nun wird das Ohr der Vp. leise berührt. Dieser schwache Reiz bewirkt ein Steigen des Volumens, ein Anwachsen der Pulshöhe und der Pulslänge. L. sagt nun, es sei leicht nachzuweisen, daß wir es hier mit einer Kombination der Spannung mit der unwillkürlichen Aufmerksamkeit zu tun haben. Das Anwachsen des Volumens und der Pulshöhe ist ein unverkennbares Anzeichen dafür, daß sich die Spannung vermindert habe, wogegen sich in der Pulsverlängerung die unwillkürliche Aufmerksamkeit äußert. Letztere Behauptung ist nach dem Obigen in Zweifel zu ziehen, offenbar ist auch die Verlangsamung des Pulses lediglich eine Folge der Lösung. Nun sagt L. allerdings, daß diese Verlängerung keineswegs stets zu verzeichnen sei, gleich in der nächsten Kurve finde sie sich nicht. Hier dienen einige schwache Töne als Reiz. Die ersten beiden Töne sollen Volumen und Pulshöhe nicht verändern, aber eine geringe Pulsverkürzung bewirken. Das stimmt nicht ganz. Man zähle die Pulsschläge von b aus 10" lang rückwärts, man wird derer 111/2 feststellen können, und, vom selben Punkt aus 10" lang vorwärts gezählt, konstatiert man nur 111 Pulse. Gewiß ein minimaler Unterschied, der aber doch im Zusammenhang mit den andern Versuchen nicht unwesentlich ist. Die Pulsverkürzung, die L. konstatieren zu können glaubt, beträgt ja auch nur 0,1 mm pro Puls. Der zweite Reiz bewirkt tatsächlich keine Veränderung der Frequenz, nur das Volumen und die Pulshöhe wachsen die Spannung verringert sich. Der dritte Reiz, der die Vp. in einem verminderten Spannungszustande trifft, soll eine Pulsverlängerung bewirken. Wir können sie aber erst wenige Pulse vor k konsta

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