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Und nun will ich zum eigentlichen Thema meiner Abhandlung übergehen.

II.

Die Periode des Lallens habe ich in meinen Beobachtungen ausgelassen. Ich habe mir notiert, daß der ältere Knabe im 6. Monat deutlich mehrmals nacheinander ma-ma, ma-ma, Ende des 7. Monats ga-ga-ga und ka-ka, am 230. Tage ba-ba, am 231. Tage fortwährend ma-ma-ma-ma lallt, am 244. Tage auf Vorsagen seiner Mutter sehr gut mit der Zungenspitze das rrr schnarrt und von da an dieses fortwährend nachahmt, wenn man es ihm vormacht. Am 266. Tag lallt er ta-ta-ta.

Endlich spricht er das erste Wort am 412. Tage. Wenn er nämlich etwas verlangt, sagt er an diesem Tage dxa (= daj, gib). Von da an gebraucht er dieses Wort, welches er später als ta und da ausspricht, sowohl wenn er etwas verlangt, als auch wenn er etwas gibt, im letzten Falle anstatt des Wörtchens na, welches in solchen Fällen von den Erwachsenen gebraucht wird (ähnlich etwa dem französischen voilà oder tiens); besonders wird dies gegen seinen 430. Tag gebräuchlich.

Das nächste mit Verständnis gebrauchte Wort ist das Wörtchen fa, welches wir in unserm Umgange mit dem Kinde in der Bedeutung von pfui, fi oder einfach von schmutzig gebrauchten 1). Er spricht dies Wörtchen gegen den 430. Tag, wenn er seine Händchen naß oder schmutzig gemacht hat und dann zu seinen Eltern eilt und die Händchen zeigt, dabei dieses Wörtchen aussprechend. Dasselbe gebraucht er auch in einem Scherzspiel mit mir. Am 446. Tage tut er nämlich, als ob er Schmutz vom Boden aufhebt, ihn in die Händchen nimmt und zu mir eilend mich mit diesem Wörtchen auffordert, sein Händchen zu öffnen und den Schmutz darin zu sehen. Dasselbe Spiel wiederholt er am nächsten Tage.

Gegen den 456. Tag gebraucht er mehrmals zur Bezeichnung des Brotes ein schriftlich schwer wiederzugebendes Wort, welches

1) Es ist interessant, daß auch in der Kindersprache der Iroquois fa etwas Ähnliches bedeutet, nämlich einen unangenehmen Geruch. (Lexique de la langue iroquoise par Abbé Cuoq. Montréal 1882. Zitiert nach A. F. Chamberlain, Notes on Indian Child-language, in der Zeitschrift >The American Anthropologist, published under the auspices of the Anthropological Society of Washington, vol. III. 1890. July. No. 3. pag. 237-241.)

wahrscheinlich eine Verunstaltung des eigentlichen Wortes für Brot (chleb) war; er sagte nämlich etwas wie drarla1); jedoch dvárlâ1); spricht er schon am nächsten Tage viel näher dem eigentlichen Worte: l'a, wobei vor dem a ein leiser Voranklang von e zu hören ist.

Er weigert sich um diese Zeit sehr hartnäckig, Laute, Silben und Wörter, die man ihm vorspricht, zu wiederholen, mit Ausnahme jenes r-Lautes, den er längere Zeit nachspricht, was er aber später auch nicht mehr tun will. Erst am 461. Tage sprach er zu unserm Erstaunen plötzlich mehrmals die Worte pápa und máma nach, die ihm seine Mutter vorsprach. Auch bába (Großmutter) wiederholt er dann ziemlich gut, jedoch gebraucht er selbst die Wörter nicht.

Das nächste Wort, welches er spricht, ist das Wort čaj (Tee), welches er am 476. Tage so aussprach, daß der erste Laut etwas Unbestimmtes zwischen c, d und darstellte (etwa ca, ča, ša). Jedoch sagte er schon gegen den 480. Tag sehr gut da, wenn er Tee verlangte oder die Teekanne erblickte. Er trank Tee sehr gern.

Das erstemal hörte ich seinen Namen von ihm ganz unerwartet am 523. Tage, wo er plötzlich einmal sagte Vooda (für Volódja, wie die russische Form des Diminutivs seines Vornamens Vladimir lautet). Dieses Wort habe ich dann leider nicht mehr weiter verfolgt, da von dieser Zeit an plötzlich die Beobachtungen mit genauer Angabe des Datums bis gegen seinen 660. Tag aufhören. Ich habe mir nur den Tag seines ersten Satzes, den er am 577. Tage aussprach, angemerkt. Der Satz war ein wirklicher Satz, und zwar ein Wunsch- oder Befehlsatz und lautete daj le (daj chleb, gib-mir-Brot). Von diesem Augenblicke beginnt seine Sprache ziemlich schnell sich zu entwickeln. Leider habe ich aber, wie ich schon sagte, diese Entwicklung gerade um diese Zeit nicht mehr Schritt für Schritt verfolgt, wenn ich mir auch manche interessante Worte und Sätzchen, jedoch ohne Zeitangabe, angemerkt habe. Diese Zwischenzeit dauerte etwa sechs Monate.

1) Was die Aussprache der einzelnen Buchstaben in der Wiedergabe der bulgarischen Wörter betrifft, so lautet z wie ein weiches s (wie das französische z), ż wie das französische j, s wie ss, š wie sch, e wie das deutsche z, č wie tsch, ch wie das deutsche ch, d' und l' etwas erweicht (etwa wie dj und lj); â stellt einen dumpfen, im Bulgarischen sehr häufigen Vokal dar, der ähnlich dem u im englischen but lautet.

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In dieser Zeit sprach er schon ziemlich viele Sätzchen, von denen ich nur einige anführen will: papá dójde (Papa ist gekommen, eigentlich: Papa kam); mamá dójde; dédo dojde (der Großvater kam); alle diese Sätzchen sagt er, wenn er die betreffenden Personen kommen sieht. Die gebrauchte Zeitform stimmt also nicht zum eigentlichen Vorgang, der damit bezeichnet wird; Kána vavá (Kána vodá, Kana — der Name des Stubenmädchens ist nach Wasser vodá gegangen); - déto páče (detéto pláče, das Kind weint; deté ist das Kind, to der bestimmte sächliche Artikel, der dem Nomen hinten angefügt wird); mákiti páče (málkijat pláče, der Kleine weint; so nannten wir seinen jüngeren Bruder; jat ist hier der männliche Artikel); pátiti oder páciti pádna (šápkata pádna, der Hut ist gefallen; ta ist der weibliche Artikel); papá píše (Papa schreibt); papá píše be, be, ve, ve

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-, kartófi,

Braten, Kartoffeln,

(Papa schreibt be, be, ve, ve); - mákiti pi (málkijat spi, der Kleine schläft); bégaj (fliehe, geh weg; er gebraucht diesen richtigen Imperativ, wenn er will, daß jemand vom Stuhl aufsteht, gewissermaßen um ihm Platz zu machen); mamá té go (éto ja mamá, hier ist Mama, voilà maman); interessant ist in diesem Sätzchen die Verwechslung des weiblichen Personalpronomens im Akkusativ (ja, sie) mit dem männlichen Pronomen go (ihn); káko, donesí péčeno meso, kaféli, móko (-mórkovi; kako, bringe gebratenes Fleisch gelbe Rüben; kako ist die dialektische Anrede an Bediente, eigentlich an die ältere Schwester von seiten der jüngeren Geschwister); dieser wegen seiner Länge interessante Satz ist etwa gegen den 700. Tag angemerkt worden, ebenso die folgenden zwei Sätzchen: čočko pi (čovéko parí, der Mensch Geld), welches er sagt, wenn er Geld sieht; er meint dabei: dieses Geld ist für den Menschen, d. h. für den Träger, da er gesehen hat, wie man dem Träger, wenn er etwas ins Haus gebracht, Geld gegeben hat; mamá bóli túka (mamá ja bolí túka, die Mama schmerzt es hier), welches er sagt, wenn man ihn fragt, warum man der Mama keine Trauben zum Essen gibt; die Frage auf diese Weise selbständig beantwortend, zeigt er dabei auf die Brust oder auf den Bauch. - Die folgenden Sätzchen sind gegen den 705. Tag gesprochen worden: papá fáli múcha kófata (papá fárli múcha v kófata, Papa warf eine Fliege in den Wassereimer); -tam ima kiši (tam ima krúši, dort gibt's Birnen); tam íma ábâka (— — jábâlki, Äpfel);

tam ima

gózde (grózde, Trauben); gole ima kiši (góre íma krúši, oben gibt's Birnen). — Außerdem gebraucht er schon ziemlich viel Wörter, von denen ich einzeln außer denjenigen, die weiter oben und in den Sätzchen angeführt sind, gegen 30 mir angemerkt habe, wenn er auch wahrscheinlich schon viel mehr Wörter gesprochen haben muß.

Vom 15. Oktober 1891, d. h. vom 711. Tage an, an welchem ich zuerst das Wort ich von dem Kinde gehört habe, beginnen schon die Beobachtungen mit genauer Angabe der Daten von neuem, und zwar verfolge ich von diesem Moment an die Sprachentwicklung des Kindes tagtäglich mit größter Gewissenhaftigkeit und bis in die kleinsten Einzelheiten bis zum 14. August 1893, d. h. bis zu seinem 1379. Tage, als das Kind also schon 3 Jahre und 91/4 Monate alt war.

Wie gesagt, am 711. Tage, als der Knabe gerade 2313 Monate alt war, sagte er zum erstenmal von sich ich, und zwar in der Phrase: as, as da zéma (ich, ich soll es nehmen, d. h. laß mich, ich soll das tun); ich ließ nämlich vor ihm Maiskörner in ein Gläschen fallen, und wie er mich das tun sah, sprach er obige Phrase. Jedoch zur selben Zeit sagt er auch: tová e za tébe (das ist für dich), wobei er sich meinte und sagen wollte: tová e za méne. Nach zwei Tagen sagte er wieder: as, as, as da túľa bito (az, az, az da túrja kibríta, ich, ich, ich soll die Zündhölzchen hinstellen), als er verlangte, die Zündhölzchen selbst auf den Schrank zu stellen, wo man sie gewöhnlich aus Vorsicht vor ihm bewahrte. Am nächsten Tage (714. Tag) sagt er wieder: as, as da túľa (ich, ich soll hinstellen), aber nachdem er dies getan, sagt er wieder: Ládo túli (Vládo túri, Vlado legte-es-hin). Ebenso: as, as, nemój ti (ich, ich, nicht du) sagt er zu mir, als ich ein gefallenes Zündhölzchen vom Boden aufheben wollte (714. Tag); die Zündhölzchen interessieren ihn überhaupt sehr; nemój in dieser Phrase ist ein in der Volkssprache gebrauchtes Wort, welches etwa den Sinn hat: tue es nicht; er hatte es wahrscheinlich von den Bedienten gehört. Interessant ist in diesem Satz die Gegenüberstellung von ich und du. - Am 715. Tage gebraucht er das Verbum čekam (ich warte) in der richtigen Form der ersten Person Singularis, ohne das Pronomen ich, wie gewöhnlich im Bulgarischen die Verba gebraucht werden, ähnlich wie im Griechischen und Lateinischen, und zwar in den Phrasen: čekam

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da me zéme da

sie

čekam papá da

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Tána da dojde da zeme vân da zléze izlézem vân, ich warte auf Tana das Stubenmädchen soll-mich-nehmen, damit wir hinausgehen); jadé péčeno méso (ich warte, daß der Papa das gebratene Fleisch iBt); der Satz ist vollkommen richtig mit Ausnahme höchstens des Ausdrucks da jadé (daß er iẞt) anstatt vielleicht: da ixjadé (daß er zu Ende iẞt oder aufißt) und daß vielleicht zum Worte pečeno der Artikel hinzugefügt werden müßte, also péčenoto. Im ersten dieser zwei Sätze ist noch das Verb (i)xleze nicht in der richtigen Form, da es in dieser Form die Bedeutung von er geht hinaus hat und nicht wir gehen hinaus, wie es nach dem Sinne sein sollte. Am selben Tage kommt das Pronomen ich begleitet vom Namen vor, also Ládo as (ich Vlado). Am nächsten (716.) Tage sagt er wieder as tópi (az da potopjá, ich soll eintauchen.) - -Am 718. Tage kommt von neuem der Name vor in dem Sätzchen: Ládo tébe (auch teba) de méko (Vládo treba da jadé mléko, Vlado muß Milch essen), jedoch kam diese Phrase in Verbindung mit andern vorher gesagten Sätzchen: Mama muß gebratenes Fleisch essen, Papa muß gebratenes Fleisch essen, Vlado muß Milch essen. Bemerkenswert war es, daß er am selben Tage, als ich ihn fragte, ob er gern Trauben ißt (im Bulgarischen: liebt, wie im Französischen: običaš grózde? aimes-tu du raisin?), er mir in der ersten Person antwortete: ebičam gózde und dann von selbst noch hinzufügte: ebíčam papá, ebíčam mamá). - Am 720. Tage kommt wieder vor Ládo sam káči š(č)ápka (V. sam da zakáči šápkata, V. soll selbst den Hut aufhängen); Ládo káči sam (V. zakáči sam, V.

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Am 724. Tage: na, Táno, zemí

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Ládo (elá, Táno, zemí me, komm, Tana, nimm mich); ebenso auch plötzlich, ohne dies unmittelbar vorher von jemand anderm gehört zu haben: Tána néka zéme Ládo (Tana soll V. nehmen); ferner: papá dáde gózde na Ládo (— — grózde Papa hat dem V. Trauben gegeben); Ládo ne iska (V. will nicht); und als ich ihn gefragt hatte: wo ist Vlado? antwortete er mir: Lado otide da kúpi láko (= sládko, V. ist gegangen eigentlich: ging —, um Bonbons, Süßigkeiten zu kaufen); in dieser ziemlich komplizierten Phrase sind die Zeitformen vollkommen richtig; Ládo sam

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da báka (V. sam da bárka, V. soll selbst umrühren) sagt er mir, als er sieht, wie ich die Milch mit dem Löffel umrühren will; ebenso: Ládo túli váte (V. túri vátre, V. hat-schon - hinein

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