ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed]

Wie hieraus ersichtlich, steigen Puls und Atemfrequenz während des Schmerzes bis zur Mitte

des Versuchs an, um dann wieder abzufallen. Genau ebenso verhält es sich mit

der Atemtiefe. Thorakal zeigt sie zwar keine bedeutende Abnahme, die Tiefe ist aber doch in der Mitte des Versuchs relativ am geringsten, abdominal dagegen ist die stetig zunehmende Verflachung und die gegen Ende der Reizung wachsende Vertiefung sehr deutlich ausgeprägt. Die Atmung geht im ganzen gleichmäßig vor sich, die Frequenz- und Tiefenzuund -abnahme erfolgt in allmählichen Übergängen, auch der Rhythmus der Atmung bleibt gegen die Norm unverändert. Nichts in der Kurve deutet darauf hin, daß Vp. intensiven Schmerz empfand. Wenn wir in Erwägung ziehen, daß sich bei Vp. Lob. die intensivere, durch einfache Sinnesreize erzeugte Unlust durch einen beschleunigten und namentlich abdominal verflachten Atem zu äußern pflegte, so müssen wir in dieser Kurve einfa ch den unzweifel

[graphic]

Zustandes

haften Ausdruck eben dieses wiedererkennen; dem entsprechen ja auch die Aussagen der Vp., denen zufolge mehr Unlust als Schmerz zur Geltung kam.

In diesem Versuch ist ferner die Übereinstimmung der quantitativen Verhältnisse der Ausdrucksvorgänge mit den Intensitätsschwankungen des Gefühls von besonderem Interesse: sowohl das Maximum der Unlust, als auch das Maximum der in einer bestimmten Richtung erfolgenden Änderungen in dem Ablauf der Puls- und Atemfunktion fallen in die Mitte des Versuchs (größte Puls- und Atembeschleunigung und geringste Tiefe des Atems).

Bei der Wegnahme der Klemmschraube wird der Atem zuerst etwas unregelmäßig, der Puls ist verkürzt. Nach 8′′ wird Lust signalisiert, die bis zum Schluß des ganzen Versuchs anhält. Der Puls ist während der Lust im ganzen, namentlich aber anfangs verlangsamt; der Atem verlangsamt sich ebenfalls etwas, obgleich seine Frequenz diejenige des Indifferenzzustandes noch überschreitet, gleichzeitig tritt Vertiefung ein. Diese Modifikationen entsprechen durchaus den für Vp. Lob. charakteristischen Lustsymptomen.

[ocr errors]

Ein allgemeiner Überblick über die Schmerzversuche« zeigt, daß ihr Ergebnis kein einheitliches ist. Zum Teil sind die Versuche nicht miteinander vergleichbar, was hauptsächlich durch die ungleiche Schmerzempfindlichkeit der einzelnen Vp. bedingt ist.

Bezüglich des Atems sahen wir, daß der Ausdruck des Schmerzes nicht nur bei den einzelnen Vp.,, sondern auch bei derselben Vp. von Mal zu Mal wechseln konnte (außer bei Vp. Sak.), nur die Tendenz zur Beschleunigung schien im allgemeinen vorzuwiegen.

Auch der Puls zeigte sich nicht bei allen Vp. in gleicher Weise modifiziert. Bei Vp. Prof. Meumann verlangsamte er sich, bei den übrigen Vp. war Beschleunigung zu konstatieren, außer in einem Fall bei Vp. Eb. (Versuch 2).

Das Verhältnis des Pulses zum Atem bietet aber nirgends einen Anlaß, die Abänderungen des ersteren von denjenigen des letzteren in unmittelbare Abhängigkeit zu bringen, da wir z. B. bei Vp. Prof. Meumann bei flachem und schnellem Atem einen verlangsamten, bei Vp. Lob. beim selben Modus der Respirationstätigkeit

15. Febr. Datum

einen beschleunigten Puls konstatieren konnten und der Atem auch bei derselben Vp. oft die mannigfachsten Modifikationen erlitt, während der Puls seine allgemeine Tendenz zur Beschleunigung oder Verlangsamung beibehielt.

Für die Differenz in den Ausdrucksvorgängen, sowohl bei den einzelnen Vp., als auch bei derselben Vp. zu verschiedenen Zeiten, beim Ertragen eines so intensiven und länger dauernden Schmerzes muß die gesamte psychophysische Disposition in hervorragender Weise verantwortlich gemacht werdeu.

Bezüglich des Einflusses der Spannung auf den Ausdruck des Schmerzes schien sich ein solcher bei Vp. Prof. Meumann und bei Vp. Sak. im Pulse, nicht aber im Atem geltend zu machen, wogegen wir dieses bei Vp. Eb. nicht konstatieren konnten, sowohl Puls als Atem zeigten bei ihm nur den Ausdruck des Schmerzes.

b. Schreck.

Im folgenden beschreiben wir einige Versuche, die der Untersuchung des Schrecks galten. Im ganzen gelingen die Schreckversuche leicht; uns mißlangen nur zwei, und zwar dadurch, daß die betreffenden Vp. gleich nach dem Erschrecken zu lachen anfingen.

Vp. Herr Mag.
Versuch 1.

Hierzu Kurve 9.

[blocks in formation]

wirkung

-161/13-113/4-104/5 3-21/2-23/4-21/3-22/3

Diese Kurve stellt ein besonders günstiges Beispiel eines heftigen Erschreckens dar. Der Vp. waren die Apparate angelegt worden, und sie sollte mit der gesamten Versuchsanordnung photographiert werden. Hierbei kam Blitzlicht zur Verwendung, das die Vp. nicht kannte. Ihr wurde nur gesagt, daß sie nicht in die Flamme blicken solle. Vp. befand sich im Indifferenzzustande, doch scheint das Entzünden des Pulvers einen Spannungs- oder sonst einen exzitativen Zustand hervorgerufen zu haben, denn wir sehen, daß der Puls sich in der letzten Fraktion

stark zu beschleunigen beginnt. Über den das starke Aufleuchten begleitenden Knall bei 1 erschrickt Vp. heftig und macht eine unwillkürliche Armbewegung. Infolgedessen ist die sphygmographische Kurve an dieser Stelle etwas entstellt. Nichtdestoweniger ist die außerordentlich starke Zunahme der Pulsfrequenz gut zu beobachten, wenn sie auch zahlenmäßig nicht feststellbar ist. Allmählich fängt sie dann an wieder abzunehmen und sinkt nun stark unter die Norm. Im Atem findet im Moment des Erschreckens eine heftige Inspiration statt, obgleich der Reiz im Höhepunkt der Inspiration eintraf. Während 10" ist er stark unregelmäßig und bleibt dann in der Folge beträchtlich vertieft. Letzteres gilt aber nur für die thorakale Atemkurve, die abdominale ist nach Ablauf der ersten 10" nach dem Erschrecken gegen die Norm kaum verändert.

[blocks in formation]

Unter denselben Bedingungen wurde eine zweite photographische Aufnahme gemacht. Von einem Erschrecken der Vp. im eigentlichen Sinne des Wortes konnte hier nicht mehr die Rede sein, dennoch haben wir dieselben objektiven Befunde zu verzeichnen wie beim erten Mal, nur in abgeschwächter Form. Der Puls beschleunigt sich auch hier bei 1, wo die Detonation erfolgte, und sinkt allmählich stark unter seine normale Geschwindigkeit. Im Atem findet wieder eine heftige Inspiration statt, obgleich die Exspiration beim Knall noch nicht ganz vollendet war. Die unregelmäßigen, schnellen Atemzüge in den nächsten 10" und die vertiefte Atmung in der Folgezeit entsprechen ebenfalls den Modifikationen im ersten Versuch. Auch zeigt sich hier wie dort die abdominale Kurve nach dem Erschrecken und seiner unmittelbaren Nachwirkung gegen die Norm sehr wenig verändert.

Wir konstatieren ferner in beiden Fällen den Eintritt der körperlichen Änderungen gleichzeitig mit der Reizapplikation.

14. Juli

14. Juli

19. März 15. Febr. 15. Febr. 13. Jan.

Datum

Besonders bemerkenswert ist, daß im zweiten Falle die körperlichen
Äußerungen des Erschreckens auf Grund des Schreckreizes ein-
traten, obgleich psychisch nur ein schwaches Anklingen des
Schreckzustandes dawar.

Wir geben zur Ergänzung die Frequenzbestimmungen des
Pulses und der Atmung sämtlicher von uns angestellten Schreck-
versuche in folgender Tabelle wieder.

[blocks in formation]

Wir konstatieren also beim Erschrecken durchgängig eine Pulsbeschleunigung, die graduell natürlich sehr verschieden ausfällt. Der Atem ist gleich nach der Reizung sehr unregelmäßig, im allgemeinen nimmt aber seine Frequenz in der ersten Fraktion zu. Im übrigen ist zu bemerken, daß das Geräusch stets einen Reiz zur Inspiration bildet.

Die allmähliche Verlängerung des Pulses nach dem Erschrecken, welche in vielen Fällen weit unter das normale Maß sinkt, ist nicht ohne Bedeutung. Vp. Lob. bezeichnete nämlich die Nachwirkung des Schrecks als Lösung und charakterisierte gelegentlich die Lösung als einen Zustand, der demjenigen

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »