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Die Völker hörten es und zitterten,
Angst befiel die Bewohner Philistäas.
Damals erschraken die Fürsten Edoms,
Die Anführer Moabs erfaßte Beben,

Es verzagten alle Bewohner Kanaans.

Es fiel auf sie Schrecken und Angst,

Ob der Gewalt deines Arms wurden sie stumm wie Stein.

So zog nun ein dein Volk, Jahwe,

So zog nun ein dein Volk, das du erworben."

Auch Epen dichtete man, die in ruhigem Tone erhabene Kriegstaten berichteten, Taten der Helden, die als funkelnde Gipfel einer ruhmreichen Vergangenheit die Nachgeborenen mit Bewunderung erfüllen. Bezeugt sind ganze Sammlungen solcher Stücke: „Buch der Krieger Jahwes" heißt die eine, die andere:,,Buch des Rechtschaffenen". In diesem Zusammenhange möge auch wieder hingewiesen werden auf die freilich ins Gebiet des Zauberglaubens hineinspielende Simsonsage, dann auf ein Stück des zweiten Buches Samuel (Kap. 21. 15 ff), wo erzählt wird von den Heldentaten, die Davids Mannen im Kampf mit riesenhaften Philistern vollbracht haben; auf einen weiteren Bericht des gleichen Buches (Kap. 23. 8. ff), der ebenfalls erzählt von glänzenden Siegen, die des Königs Vasallen dank ihres löwenartigen Mutes errungen haben. Unglaubliches ist diesen Helden gelungen: „Isbaal schwang seinen Speer über achthundert Erschlagene auf einmal." Eleasar hat im Kampfe gegen die Philister, als die Israeliten zurückwichen, mit wildem Trotz allein das Feld behauptet,,,er hielt stand und hieb auf die Philister ein, bis seine Hand ermattete und am Schwerte kleben blieb, bis Jahwe an jenem Tag einen großen Sieg verlieh."

Zum Lobpreis des Kampfes gesellt sich in unserer Zeit die Verherrlichung der Natur, freilich noch nicht im Sinne des Naturgefühles anderer, späterer Kulturen. Noch ist der Mensch fest mit der Gemeinschaft verbunden und findet hier seine Heimstätte, noch flüchtet er sich nicht zur Natur, um sich hier an Melodien des Friedens zu erquicken. Aber doch ist das Verhältnis des Menschen, wenigstens der hochstehenden Geister, zur Natur viel inniger als das in der Urzeit. Denn indem im Verlaufe der Jahrhunderte die Dämonen immer mehr von den Lichtstrahlen der Kultur verscheucht werden, so lösen sich gleichsam die atembeschwerenden Dünste, die in der Urzeit die Natur umwallten, auf. In Morgenklarheit liegt sie jetzt da, so daß der Mensch sie frohgemut durchmessen kann, ohne daß die Furcht, er möge seinen Fuß auf einen gefährlichen Boden setzen, ihn beständig bedrängt. Gewiß, in

den unteren Schichten lebt, wie uns zur Genüge bekannt, noch die Scheu vor den Dämonen und damit auch eine gewisse Scheu vor der Natur fort. Aber da auch sie nicht unberührt bleiben von dem Selbstvertrauen, das die Aristokratie, von der sie beherrscht werden, beseelt, so verliert auch für sie die Natur immer mehr die Farbe des Unholden.

Als Segensmacht erscheint in dieser Zeit die Natur in Ansehung der Wohltaten, die sie dem Menschen spendet. Nun, wo die Felder sorgsam bestellt werden, wo die Triften von zahlreichen Herden bevölkert sind und zufolge der Ergiebigkeit des bebauten Bodens ein Wohlstand sich entfaltet, der das Leben mit Reizen schmückt, daß es mit der ganzen Inbrunst einer überströmenden Dankbarkeit geliebt wird: wie hell leuchtet da die Natur in das Dasein hinein, wie fühlt sich der Mensch geborgen in ihrem Reich! Freilich, nicht flüchtet er sich zu ihr hin wie der moderne Mensch, der bei ihr Tröstung sucht und ein Glück, das er im Umkreis des sozialen Lebens nicht finden kann. Täglich lebt ja der Mensch mit ihr in trautem Bunde, sein Tagewerk verrichtet er in ihren Bezirken, der Hirte ist ihr Genosse, der Landmann ihr Gefährte, indem er ihrer befruchtenden Kraft zu Hilfe kommt. Hier ist man so enge mit der Natur verbunden, daß das Gefühl, als sei sie ein vom menschlichen Dasein abgetrenntes und erst wieder zu eroberndes Gebiet, gar nicht aufkommt: nicht stellt sich der Drang ein, in ihren Weiten das Glücksland zu suchen, das als eine Stätte des Friedens abseits liegt von der Flut des geschichtlichen Lebens.

Es wird die Natur empfunden als eine Lebensmacht, die den stärksten Pfeiler bildet menschlichen Glückes: als Spenderin wird sie gefeiert der Früchte des Feldes und der Gärten. Sind auch im Alten Testament die dichterischen Geist atmenden Stücke, die aus dem Heldenzeitalter stammen, nur spärlich gesät, so lassen die erhaltenen doch deutlich erkennen, wie der Anblick der Natur Hochgefühle nationalen Stolzes erweckt. Ganz von der Stimmung des Heldenzeitalters sind durchtränkt der Segen Jakobs, dann auch der Segen Mose, wiewohl im letzten Falle eine soziale Schicht zu Wort kommt, die einer neuen Zeit zudrängt, nämlich die Leviten, eine nach Herrschaft strebende Gruppe von Priestern.

Übermütig fast wird die Fruchtbarkeit des Landes gepriesen, das Juda bewohnt: ,,Er (Juda) bindet an den Weinstock sein Eselsfüllen, Und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin.

Er wäscht in Wein sein Kleid

Und in Traubenblut sein Gewand,
Die Augen trübe von Wein

Und die Zähne weiß von Milch."

So zahlreich, das soll gesagt sein, sind Edelreben, daß es belanglos ist, ob einzelne Stöcke zugrunde gehen oder nicht; reichlich fließt der Wein wie Ströme Wasser, Milch liefern die Herden in unerschöpflichen Mengen: wie groß ist die Güte der Gottheit, daß sie Juda ein Land angewiesen, dessen Äcker, Triften und Weinberge von Gaben überquellen, an denen sich der Mensch nach Herzenslust laben kann! „Ein junger Fruchtbaum" wird Josef genannt,,,ein junger Fruchtbaum am Quell." Göttlicher Segen wird auf den Stamm herabgefleht: „Ich, Gott segne dich!" so heißt es mit Segensfülle vom Himmel droben, mit Segensfülle aus der Wassertiefe, die drunten lagert, mit Segensfülle aus Brüsten und Mutterschoß." Und ähnlich im Segen Mose:

„Das Herrlichste, was vom Himmel droben stammt,

Und aus der Wasserflut, die drunten lagert,

Das Herrlichste, was die Sonne hervorbringt,

Und das Herrlichste, was die Monde sprossen lassen,

Das Beste der uralten Berge

Und das Herrlichste der ewigen Hügel,

Das Herrlichste der Erde und ihrer Fülle

Und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt,

Mögen kommen auf das Haupt Josefs

Und auf den Scheitel des Gekrönten unter seinen Brüdern.“

Die erhaltenen Überreste der Dichtung lassen erkennen, daß die Natur ein Wohlgefallen erregt, das mehr bedeutet als allein die Freude des Ackerbauers und Hirten an der reichen Fülle, die ihn umwogt. In der Tat, nun wo der Sinn hingerichtet ist auf das strahlende Gestirn, das, wärmespendend, die Fruchtbarkeit der Erde bewirkt; wo in Zeiten der Dürre das Rollen des Donners erwartungsvoll begrüßt wird als ein Zeichen, daß strömender Regen bald die durstenden Fluren erquickt, wie sollten da nicht jene Wonneschauer das Herz ergreifen, wie sie das Erhabene auslöst! Die Gottheiten, Jahwe, die Baale sind es ja, die, mit einer das menschliche Fassungsvermögen übersteigenden Macht ausgestattet, die Gewalten des Himmels lenken, daß sie ihren Getreuen zum Heil gereichen. Aber soweit sie auch über alles, was die Menschen zu schaffen vermögen, hinausragen, so sehr der Mensch sich seiner Schwäche bewußt wird, will er die Taten ausmessen, die von den Herrschern des Himmels ausgehen: er erlebt beim Anblick der ihn

umgebenden göttlichen Wunder ein gewaltiges Hochgefühl: indem er weiß, daß jene Erscheinungen die Bürgen sind seines Glückes, so fühlt er sich im Anblick selbst eines so gewaltigen Ereignisses, wie es ein Gewitter darstellt, erhoben, auch wenn die Blitze ihn umzucken und der Donner mit furchtbaren Schlägen das Firmament trifft: er erlebt inmitten des Aufruhrs der Natur die Gewißheit, daß die Gottheit ihm milden Sinnes zugetan ist, daß sie nicht sein Verderben will, sondern sein Wohlergehen. Dank solchem Vertrauen büßt das Schauspiel des Gewitters viel von dem Unheimlichen ein, das ihm eigen ist: die Überzeugung, daß die tobenden Gewalten von einem göttlichen Willen beherrscht sind, der das Werk seiner Schützlinge fördert, besänftigt das Gemüt, und staunend, dankerfüllt, von Freude beseelt, nimmt der Mensch die übermächtige Erscheinung hin. Mag sich die Erde verfinstern, als ob das Ende aller Dinge herbeikommen sollte, mögen die Stürme die Bäume schütteln, daß sie ächzen, mag der Donner mit höhnischem Gelächter dieses Toben begleiten: es sieht der auf seinen Gott vertrauende Mensch in dieses Bild des Grauens die Gestalt seines Beschützers hinein, die mit erquickendem Licht die Dunkelheit erhellt. Welches Frohlocken klingt doch aus den Versen des Deborahliedes heraus, die den glorreichen Sieg schildern, den Jahwe, von Donnergebrüll begleitet, mit Sturmesfittichen daherrasend, über die Kanaanäer errungen?

„Hört zu, o Könige! Merkt auf, ihr Fürsten!

Ich will Jahwe, ich will singen,

Will spielen Jahwe, dem Gott Israels.
Jahwe, als du auszogst aus Seir,
Einhertratest vom Gefilde Edoms,

Da bebte die Erde, es troffen die Himmel,
Es troffen die Wolken von Wasser!
Berge wankten vor Jahwe,

Vor dem Gott, dem Gott Israels."

Hier sehen wir, wie die Dichtung das Furchtbare verherrlicht: ein mächtiges Gewitter, das feindliche Heerhaufen zersprengt. Aber was auf die Feinde mit allen Schauern des Entsetzens eindringt, das entbindet Triumphgefühle in den Reihen der Sieger, die in dem Rasen der Natur die Hand der Gottheit walten sehen. So gestaltet denn der Dichter das Furchtbare zum Erhabenen, sich versetzend in den Geist der Helden, die unter Jahwes Führung den herrlichen Sieg erkämpft.

Der Anblick der kaum zu bemeisternden Fülle, welche die Natur dem Menschen darbietet, der Bäume, der Reben, der Fruchtfelder

diese ganze Vielgestaltigkeit erweckt den Eindruck der Pracht, und so versucht denn die Dichtung, sie festzuhalten. Im Segen Mose finden wir Anklänge an solche Schilderung. „Die Segnungen," heißt es, „die deinem Vater wurden, überragten die Segensfülle der ewigen Werke, die Pracht der ewigen Hügel.“

Nicht allein in kriegerischen Zeiten bricht als hohe Stimmung das Nationalgefühl durch; auch wenn der Himmel klar ist, wenn Frieden herrscht und der Landmann ungestört seiner Arbeit nachgehen kann, der Wohlstand sich mehrt: auch da empfindet jeder, was es heißt, inmitten eines gesegneten Volkes leben zu dürfen. Damit ist das Erlebnis angedeutet, das der Dichtung zugrundeliegt, wenn sie ein Lob anstimmt auf die Kultur schlechthin, das Land der Väter feiernd als ein Juwel unter den Landen.

„Wie schön sind, Jakob, deine Zelte, und deine Wohnungen Israel.

Wie Bachtäler weitgedehnt, wie Gärten an einem Strom,

Wie Eichen gepflanzt von Jahwe, wie Zedern am Flussesrand.

Aus seinen Eimern rinnt Wasser und seine Saat hat reichliches Wasser.
Vor Agag ist mächtig sein König, seine Herrschaft erhebt sich....
Aus Ägypten hat Gott es geführt....

Es frißt die ihm feindlichen Völker und zermalmt ihre Knochen und zerschmettert
seine....
Zur Ruhe streckt sichs wie ein Löwe, wie eine Löwin, wer darf es aufstören?
Wer dich segnet, sei gesegnet, wer dich flucht, sei verflucht!"

Welches Kraftgefühl kündet hier der Dichter, welcher Stolz auf sein Vaterland schwellt ihn! Ein lieblicher Anblick ist ihm der Reichtum seines Volkes, ein erfreuendes Bild aus der Natur wählt er, um zu sagen, wie er von Wonnen beseligt wird, betrachtet er die Dörfer und Städte mit ihrem blühenden Leben. Für alle Ewigkeit gegründet dünkt ihn seines Volkes Größe: wie die hochragenden Eichen und Zedern, die die Gottheit beschirmt, steht sein Volk da, und wehe dem, der es wagt, seine Ehre zu verletzen: Löwenstärke und Löwenmut beseelt es, ein starker König bewahrt es vor Schmach, Jahwe kämpft mit ihm seine Schlachten:

,,Jahwe sein Gott ist mit ihm, und Königsjubel ertönt in ihm.“ ,,Dies Volk, wie eine Löwin steht es auf, und wie ein Löwe erhebt sichs, Nicht legt sichs, ehe Raub es verzehrt und Blut von Erschlagenen es getrunken."

Der Segen Jakobs und der Segen Mose bergen eine ganze Reihe von kurzen Gedichten, die die Vorzüge der einzelnen Stämme verkünden, zuweilen in einfacher, des poetischen Schmucks entbehrender Auf

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