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begonnen hat. Hiermit steht im Einklang, daß er erst am 2. März desselben Jahres an Frau V. STEIN schreibt:

»An meinem Stück hab' ich gearbeitet. Es zieht sich insweite und kriegt mehr Körper. «

Und am 5. ebendieses Monats:

>> Mit Freuden meld' ich, daß meine zwei ersten Acte fertig sind; mich verlangt, Dir zu lesen, was Du noch nicht gehört hast.<

Es war dies also eine dritte Periode der Elpenordichtung, deren erste, vom Sommer 1780 bis 11. August 1781 die Ausbildung des Planes, die zweite, von da bis Anfang 1783, die erste Niederschrift des Anfangs des Dramas und die nachherige Erkenntniß der Undurchführbarkeit dieser Anlage, die letzte Periode endlich, vom Anfang des Jahres 1783 bis zu dessen 5. März, die Niederschrift der beiden. ersten Acte des neuen Planes umfaßt. Damit war das Drama bis dahin gediehen, wo es verblieben ist. Der römische Jurist PAULUS sagt: Quod initio vitiosum est, non potest tractu temporis convalescere. Und für GOETHE war die Inangriffnahme des »Elpenor fehlerhaft; es war ein Fehler für ihn, der nur aus den Tiefen seiner Persönlichkeit heraus dichtete, eine Dichtung zu unternehmen, die auf Zuständen und Anschauungen beruhte, die den unsrigen oft schlechthin widerstreben, und sie den unsrigen anpassen zu wollen; denn hierbei konnte er nicht dichterischen Eingebungen frei folgen, sondern sah sich bei jedem Schritte gehemmt von ängstlicher Erwägung, wie das vorgesteckte Ziel mittels einer verwickelten Geschichtserfindung zu erreichen sei. Hieran erlahmte endlich der Flug des Dichtergeistes und die Strafe des Fehlgriffes war, daß die zu so schönen Erwartungen berechtigenden zwei Acte des » Elpenor« als Bruchstück verkümmerten.

Zur Vorgeschichte dieser Dichtung bis dahin, wo sie in die Oeffentlichkeit trat, erübrigt nur noch kurz darauf zu verweisen, daß jenes zuerst in rhythmischer Prosa geschriebene Bruchstück im 11. Bande der Weimarer Ausgabe von GOETHE'S

Werken (S. 339 ff.) zuerst gedruckt ist und daß ebenda (S. 368 f.) berichtet wird, wie HERDER, als das Stück in GOETHE'S erster Ausgabe seiner Werke erscheinen sollte, angefangen hat, die Handschrift durchzugehen und dabei die Prosa in Verse von ungleicher Länge abzutheilen, was GOETHE bei Aufnahme des Bruchstückes in die Ausgabe der Werke von 1806 mit Hilfe RIEMER'S durchführte. Nach der Darstellung in der Weimarer Ausgabe (S. 368 f.) erscheint GOETHE'S Betheiligung an der Zurechtstellung der Dichtung für die Ausgabe der Werke geringer, als nach GOETHE'S Tagebuch anzunehmen ist, demzufolge er sich am 24. Februar, 27. und 28. August, sowie 25. October 1806 damit beschäftigte.

Es mag wunderlich erscheinen, daß meine Untersuchungen über Elpenor mit Feststellung der Anfänge schließen, es liegt dies aber in der Natur der Sache: die Entwicklung der Dichtung mußte klar sein, bevor die für den ersten Anfang ausschlaggebende Zuschrift aus dem Sommer 1780 an Frau V. STEIN zu verstehen war. So schließen die Untersuchungen sachgemäß mit der Rückkehr zum Beginn.

IV.

GOETHE MIT ZEITGENOSSEN.

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