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fie alle faffen das Schwert, geübt im Kampfe, jeder das Schwert an der Hüfte, (zum Schuß) vor dem Schrecken in der Nacht. Es segne dich der Ewige, und behüte dich, es lasse der Ewige dir leuchten sein Antlig und sey dir gnädig, es wende der Ewige dir sein Antlig zu, und gewähre dir Frieden. Siehe es schlummert und schläft nicht der Hüter Israels. Auf Deine Hülfe hoffe ich, Ewiger; ich hoffe, Ewiger, auf Deine Hülfe. Im Namen des Ewigen, des Gottes Israels, stehe mir zur Rechten der Engel Michael (wer ist wie Gott), zu meiner Linken Gabriel (der Starke Gottes), vor mir Oriel (mein Licht ist Gott), hinter mir Raphael (heile Gott), und über meinem Haupte die Schechinah_Gottes.“ Psalm 128.

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Die Talmudisten und Cabbalisten *) behaupten, die Verrichtung des Schlafgebetes sey gut zur Vertreibung der bösen Geister. Als der Lehrer des Simon ben Jochai starb, gab er seinen um ihn versammelten Schülern verschiedene Ermahnungen und darunter auch diese, sich nie auf ein aramäisches Bett zu seßen. Die Talmudisten erklären diesen Ausdruck so, als habe der fterbende Rabbi fagen wollen, der Israelit solle sich nie zu Bette legen, ohne zuvor das Schlafgebet verrichtet zu haben. **)

Gebräuche und Gebete am Sabbathe.

S. 18.

Der Vorabend des Sabbathes.

Vor dem gewöhnlichen Nachtgebete am Vorabende werden in allen Ländern, nur in einigen Gemeinden Deutschlands nicht, nach der Anordnung des Luria die Psalme 95, 96, 97, 98, 99 und 29 gelesen, so daß also für einen jeden Tag der Woche einer trifft.

*) Sohar III. Thl. Fol. 211, wo zum Beweise IV. Mos. 23, 24 ́ange zogen wird.

**) Daß der sterbende Weise mit dem Worte aramäisches Bett nicht gerade: das Bett eines Aramäers gemeint habe, sondern daß darunter das Lager eines jeden Gößendieners, das also nicht durch Gebete zum lebendigen Gotte geweiht und geheiliget ist, zu verstehen sey, braucht wohl nicht weiter auseinandergesezt zu werden.

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Nach der Lesung dieser Psalmen wird folgendes cabbalistische Lied gesungen, welches zu-Luria's Zeiten von einem gewiffen Salomon Levi gedichtet wurde.

(Der Vorsänger.)

Komme mein Freund! der Braut entgegen,

die Sabbathfeier laßt uns empfangen."

„Schamor (nimm wohl in Acht), und Sachor (erinnere dich des Ruhetages), in Einem Laute ließ der einig erkannte Gott uns hören *); dem Ewigen, der einig, und deß Name einig ist, zu Ruhm, Lob und Preis."

*) II. Mos. 20, 8 steht das Wort Sachor, denke, und V. 5, 12 das Wort Schamor, hüte, bewahre, warte ab. Beide Ausdrücke sind nach dem Talmud in einem und demselben Momente aus dem Munde Gottes vernommen worden. Warum sprach Gott:,,denke und warte ab, den Sabbath zu heiligen; es wäre nur nothwendig gewesen, zu sagen: heilige den Sabbath"? Die ganze Woche kann man sich vorstellen als einen Zirkel, von dessen Centrum aus sechs Radien zur Peripherie ausgehen und den Kreis in gleiche Theile zerlegen. Das Centrum ist der Sab. bath, die Radien die sechs Werktage. Wie die Radien mit ihrem Centrum so innig zusammenhängen, daß sie ohne dasselbe gar nicht gedacht werden können, so sind auch die Wochentage mit dem Sabbathe, als ihrem Centrum, so innig vereinigt, daß sie ohne alle Bedeutung sind, wenn sie nicht ihren Ausgang vom Sabbathe nehmen, wenn sie nicht alle sich auch wieder in diesem gemeinschaftlichen Einigungs- Punkte vereinen. Der tägliche Gedanke an das Göttliche ist in gewisser Beziehung schon eine Vorfeier des Sabbathes, und der Geist, der nur in der Vereinigung mit Gott seine Seligkeit sieht, sehnt sich nach dem von Gott selbst gesegneten Tage, weil dieser ganz vorzüglich dazu gemacht ist, den Menschen der Gottheit näher zu bringen. Nur durch diese Sehnsucht, durch dieses Streben nach Gott und seinem Sabbathe, vermag der Geist auch an den den irdischen Dingen geweihten Tagen sich zu erhalten, weil er von der Fülle des Sabbathes her gleichsam die Mittel und die Kraft dazu nimmt, und so läßt sich der doppelte Ausdruck Gottes, denke den Sabbath zu heiligen, und hüte, warte ab den Sabbath zu heiligen, recht wohl erklären; selbst die Ansicht des Talmud, daß beide. Ausdrücke aus Gottes Mund zur selben Zeit seyen gehört worden, bleibt nicht unverständlich; denn was anders wollen die Worte Gottes sagen, als daß die Feier des Sabbathes gleichsam schon mit dem ersten Tage der Woche beginnen, und am Sabbathe nur ihre Vollendung erreichen folle, daß ohne Beobachtung beider Vorschriften, den Sabbath abzuwarten und ihn zu heifigen, keine wahrhafte Sabbathfeier zu denken sey; daß also nur dann auf eine Gott wohlgefällige Weise der ihm ge= weihte Tag begangen werden könne, wenn der Geist an jedem Tage durch sein Streben zum Centrum, dem Sabbathe, sich stärkt und kräftiget.

„Der Sabbathfeier entgegen, auf, laßt uns gehen! denn sie ist des Segens Quelle; vom Anbeginn gekrönt; das Leßte in der That, das Erste im Gedanken."

"Heiligthum des Königes, königliche Stadt, auf, komm hervor aus der Zerstörung! Genug verweilt haft du in dem Jammerthale; der Ewige wird sich deiner erbarmen.“

„Schüttle ab den Staub! steh' auf, leg' an deine Prachtgewänder, mein Volk; an der Hand des Sohnes Isai aus Bethlehem nahet meiner Seele die Erlösung."

„Ermuntere dich, ermuntere dich, denn es kömmt dein Licht! Auf und leuchte! erwache, erwache! stimm an den Gesang! die Herrlichkeit Gottes offenbaret sich über dir."

„Sey nicht beschämt, erröthe nicht; warum bist du gebeugt? Und was jammerst du? Bei dir bergen sich die Elenden meines Volkes und erbauet wird die Stadt auf ihrem Schutthaufen."

Zum Raube werden deine Räuber und fern bleiben deine Verderber; freuen wird sich deiner dein Gott, wie sich ein Bräutigam freuet seiner Braut."

"Zur Rechten und zur Linken wirst du dich ausbreiten und den Ewigen lobpreisen; durch jenen Mann, den Abkömmling des Perez, werden wir uns freuen und fröhlich seyn."

„Willkommen, du Krone deines Gemahls, ja mit Freuden und Jauchzen, in der Mitte der Gläubigen des geliebten Volkes, willkommen Braut! willkommen Braut!"

Nach diesem Liede wird der Sabbath - Psalm 92 gelesen.

Bis zum Gebete der achtzehn Artikel wird vom gewöhnlichen Nachtgebete nichts geändert. Wenn man aber die ersten drei der achtzehn Artikel gesprochen hat, so wird das folgende SabbathGebet verrichtet.

„Du hast den siebenten Tag Deinem Namen geheiliget, als das Ziel der Schöpfung Himmels und der Erde. Du hast ihn vor allen Tagen gesegnet, und vor allen Zeiten geheiliget; so heißt es auch in Deiner Thorah."

„Da waren vollendet die Himmel und die Erde, und ihr ganzes Heer. Als der Herr sein Werk am siebenten Lage vollendet hatte, ruhte Er am fiebenten Tage von allen seinen Werken, die Er erschaffen. Der Herr segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn

an demselben ruhete Er von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte."

„Unser und unserer Väter Gott, habe Wohlgefallen an unserer Ruhe, heilige uns durch Deine Gefeße, und laß Deine Lehre unser Antheil seyn; sättige uns mit Deiner Güte, erfreue uns durch Dein Heil, und reinige unsere Herzen, daß wir Dir dienen in Wahrheit. Laß uns, Ewiger, unser Gott, Deinen Sabbath mit Liebe und Wohlgefallen zu Theil werden, daß an ihm ruhe Israel, das Deinen Namen heiliget. Gepriesen seyft Du, Ewiger, der Du den Sabbath heiligest."

Nachdem man nun die drei leßten Artikel gebetet hat, werden gemeinschaftlich, von der Gemeinde und dem Vorfänger, I. Mos. 2, 1-3 gesprochen; sodann beginnt

(der Vorsänger): Gepriesen seyft Du, Ewiger, unser und unserer Väter Gott, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, großer, mächtiger und furchtbarer Gott! höchster Gott, Eigner des Himmels und der Erde!"

(Die Gemeinde): „Schild der Väter durch sein Wort; belebend die Todten durch seinen Ausspruch, heiliger Gott, dem Keiner gleichet. (Am Sabbathe der Buße sagt man: heiliger König, dem Keiner gleichet.) Er gönnet die Ruhe seinem Volke an seinem heiligen Sabbathe, weil er Wohlgefallen an ihnen hatte, ihnen Ruhe zu gönnen. Laßt uns nun Ihn mit Ehrfurcht und Zittern anbeten, und täglich ohne Unterlaß seinen Namen preisen: Gott, dem Danksagungen gespendet werden! Herr des Friedens! Er heiliget den Sabbath, segnet den siebenten Tag, und gönnt heilige Ruhe einem Volk, dem Fülle der Luft gewährt worden, zum Andenken an das Schöpfungswerk."

In dem Wohnzimmer einer jeden israelitischen Familie müssen an diesem Abende Lichter (wenigstens zwei) angezündet und auf den Tisch gesezt werden. Dieses muß aber eine Viertelstunde vor dem Einbruche der Nacht geschehen, und dabei muß ein kurzer Segen ges sprochen werden, in dem Gott gedankt wird, daß er seinem Volke das Gebot gegeben, am Sabbathe Lichter anzuzünden. Diesen Se= gen, sowie überhaupt das Geschäft des Anzündens und der Unterhaltung der Lichter, müssen die Frauen verrichten. Auch soll man in einer jeden Haushaltung darauf sehen, daß bessere Speisen zube

reitet würden *); wo möglich soll man auch schönere Kleider tragen als an den übrigen Tagen, nach den Worten der Schrift: „Ihr sollt den Sabbath ehren“ **), und bei Moses sagt Gott selbst ***): „Ihr sollt den Sabbath heiligen." Nebstdem soll man am Vorabende, wenn es anders möglich ist, auch Wein haben, darüber einen Segen sprechen, und sodann denselben trinken; denn dadurch wird der Sabbath geheiligt. Der Segen, welcher über den Wein gesprochen werden muß, und der im Hebräischen Kiddusch genannt wird, ist folgender: I. Mos. 2, 1-3. Nach diesem wird noch gesprochen: „Gepriesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du geschaffen haft die Frucht des Weinstockes."

„Gepriesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du uns geheiliget durch Deine Gebote und Wohlgefallen an uns gehabt, und Deinen heiligen Sabbath uns verliehen haft aus Liebe und Gnade, als Gedächtniß an das Schöpfungswerk. Denn es ist der erste Tag unter den heiligen Berufungen, eine Erinnerung an den Auszug aus Aegypten. Ja, Du hast uns erkoren und uns geheiliget vor allen Völkern, und Deinen heiligen Sabbath uns verliehen aus Liebe und Gnade. Gepriesen seyst Du, Ewiger, der Du den Sabbath geheiliget."

Wie wir bereits sagten, soll ein jeder Israelite, selbst der ärmste, ein Glas Wein am Vorabende des Sabbathes haben und darüber den Kiddusch sprechen. Ist es aber schlechterdings unmöglich, Wein zu bekommen, so darf man sich auch eines andern Getränkes bedienen, z. B. des Bieres. Mangelt sogar dieses, so darf man den Kiddusch auch über jene zwei angeschnittenen Brode sprechen, die während der Sabbathfeier in einer jeden israelitischen Hauseins richtung vorhanden seyn müssen.

Die Cabbalisten †) sagen, am Sabbathe bekomme der fromme

*) Sohar II. Thl. Fol. 204. wird gesagt, daß der Geist, durch welchen die Seele des Frommen am Sabbathe vermehrt wird, durch bessere Speis sen 2c. selbst Genuß habe, daß dadurch seine Seligkeit vermehrt werde, wenn man sich beim Verzehren der Speisen zugleich Gottes erinnere. Dieses stehe ausdrücklich geschrieben in den geheimen Büchern Salomons.— **) Ifai. 58, 13.

***) II. Mos. 20, 8.

+) Sohar II. Thl. Fol. 88 und an mehrern ändern Stellen. Im nämlichen Werke II. Thl. Fol. 172 und 209 wird überdieß noch gesagt, daß man am Freitage des kommenden Sabbathes wegen sich die Nägel abschneiden

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