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Tage foll und kann man sich auch von einem dieser perunreinigenden Dinge befreien, só daß man am Pfingstfeste selbst rein und ohne Fehler und Sünden vor den Herrn hintreten kann.

In den ersten dreiunddreißig Tagen von Ostern bis Pfingsten halten alle Israeliten Trauer. In einigen Gegenden trauert man sogar bis zum Pfingstfeste. Es starben nämlich in diesen Tagen vierundzwanzig Tausend Schüler des Rabbi Akihwa, des Lehrers Simon ben Jochai. Am dreiunddreißigsten Tagé starb Simon ben Jochai selbst, und mit seinem Tode hörte die Seuche zu wüthen auf. Die Cabbalisten sagen, es seyen in diesen vierundzwanzig Tausend Schülern die Seelen jener gewesen, die wegen des Gößendienstes Peth-Peor sterben mußten. Die Talmudisten behaupten, sie hätten deßhalb sterben müssen, weil Haß und Uneinigkeit unter ihnen herrschte. *)

Der fünfzehnte Tag des zweiten Monates (Jiar) wird das zweite Pesach, das zweite Oster-Fest genannt. Die Trauergebete werden an diesem Tage nicht verrichtet; zu arbeiten jedoch ist erlaubt. Der Name dieses Tages rührt davon her, weil Gott den Ifraeliten, die sich zur Osterzeit durch die Berührung der gestorbenen Kinder Aarons verunreiniget hatten, und deßhalb Ostern nicht feiern durften, befahl, das Pesach erst am fünfzehnten des nächsten zweiten Monates zu begehen. **) Auch der dreiunddreißigste Tag nach Ostern oder der achtzehnte des Monates Jiar wird als ein geringer Feiertag begangen, weil er nach der Ansicht der Cabbalisten der Sterbe- und Hochzeittag des Simon ben Jochai ist.

S. 5.

Das Pfingstfest.

Das Pfingstfest, die Zeit der Erinnerung an die Gesezgebung auf dem Sinai, foll, wie die Caraiten behaupten, immer auf einen Sonntag fallen, nach dem Ausspruche der Bibel: „Ihr sollt zählen bis zum vom andern Tage nach der Feier (Sabbath) andern Tage nach der siebenten Woche." ***) Wie wir jedoch sahen,

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*) Man sehe hierüber auch, was wir in der Schrift: die Juden unserer Zeit" bei der Schilderung Syriens sagten.

**) IV. Mos. 9, 11.

***) III. Mos. 23, 15 und 16.

Mayer, Judenthum.

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wird bei allen übrigen Ifraeliten Pfingsten am fünfzigsten Tage nach Ostern gefeiert, nämlich am sechsten Tage des Monates Sivan.

Die Gebete am Pfingstfeste sind mit wenigen Aenderungen, wie wir bereits bei den Gebeten am Osterfeste bemerkten, die nämlichen wie zu Ostern. Die Dauer des Festes ist gleichfalls und aus den nämlichen Gründen, welche wir beim Pesachfeste angaben, um einen Tag verlängert worden.

Nach der Ansicht der Cabbalisten ist es von hoher Bedeutung, die Nacht vor Pfingsten mit Betrachtung heiliger Dinge, mit Lesung der Bibel und talmudistischen Schriften hinzubringen *), denn in dieser Nacht sey der Himmel den Menschen vorzüglich geneigt, und bei keiner anderen Gelegenheit werde durch die göttliche Gnade und himmlisches Licht der menschliche Verstand so sehr erleuchtet, als in dieser heiligen Nacht. So erschien dem weisen und frommen Joseph Caro in dieser Nacht ein Engel 2c. **) Die Nämlichen rathen auch an, am Pfingstmorgen eine in Milch gekochte Speise zu essen. Als nämlich Gott den Israeliten in der Wüste das Gesez vom Reinen und Unreinen, von erlaubten und verbotenen Speisen und die Vorschriften beim Schächten gab, waren, wie leicht zu denken, in den ersten Tagen die Israeliten in Verlegenheit, wie sie sich, ohne gegen das neue Gesetz zu verstoßen, nähren sollten. Um daher eine Uebertretung des Gefeßes zu vermeiden, lebten fie, bis die nothwendigen Einrichtungen zur Beobachtung des Gesezes getroffen waren, von Milch. Zum Andenken an diese Pietät ihrer Voreltern und zur Aufmunterung, ihnen nachzuahmen, soll man am Pfingstmorgen eine Milchspeise genießen. Neben dieser Ursache führen die Cabbalisten noch andere an, die jedoch zu gesucht und spißfindig find, als daß man sie für die wahren halten sollte, ***)

$. 6.

Der Feiertag am 15. Lage des Monates Abh.

Der fünfzehnte Tag des genannten Monates ist ein allgemeiner Freuden, und Jubel-Tag. Nachdem nämlich die übrigen eilf Stämme

*) Sohar III. Thl. Fol. 98.

**) M. f die Juden unserer Zeit bei Syrien. ***) Sohar III. Thl. Fol. 97.

den Stamm Benjamin seiner Miffethaten wegen auszurotten beschloss fen hatten, und in Folge dieses Entschlusses in kurzer Zeit der ganze Stamm wirklich bis auf vierhundert Männer vertilgt war, so verbanden sie sich zuleßt gegenseitig durch einen Schwur, keinem dieser Vierhundert ein israelitisches Mädchen zur Ehe zu geben, damit auf diese Weise sich der Rest des Stammes vom übrigen Israel absondern und mit fremden Nationen in Verbindung zu treten gezwungen, oder daß, wenn dieses nicht, allmählig der Stamm von sich selber erlöschen würde. *) ́ Allein einige Zeit darauf bereueten die Meisten den Schwur, den sie gemacht, und man dachte auf Mittel, wie man sich von der Verbindlichkeit, ihn zu halten, los machen könnte. Da rief man einstens und zwar gerade am fünfzehnten Tage des Monates Abh einen allgemeinen Feiertag und eine Zusammenkunft nach Silo aus. Als das Volk und auch die vierhundert Benjamiten sich in und bei der Stadt versammelt hatten, und alle in den Gärten luftwandelten und sich vergnügten, ließ man den Benjamiten andeuten, ein jeder könne sich ohne Gefahr ein israelitisches Mädchen, das damit zufrieden wäre, mitnehmen und heirathen. So ward der Stamm Benjamin, ohne daß die Uebrigen ihren Schwur öffentlich brachen, denn jene mußten der Sache den Anschein von gewaltthätiger Entführung geben, erhalten, und der Tag, an dem dieses geschah, blicb für alle Israeliten auf immer ein Freudentag. Im Talmud wird überdieß noch angeführt **), daß an diesem Tage der Tod unter jenen zu wüthen aufgehört habe, welche nach göttlichem Rathschlusse in der Wüste innerhalb vierzig Jahren aussterben sollten.

Noch eine dritte Ursache ließe sich angeben, warum dieser Tag ein Freudenfest für die Israeliten ist. Nach talmudistischer Ansicht gibt es statt des einen Neujahrsfestes eigentlich vier. Und zwar das. Neujahrsfest für die Könige im Monate Nisan, der Neujahrstag für das Getreide am fünfzehnten Tage des Monates Abh, d. h. Gott bestimmt an diesem Tage, ob die Feldfrüchte wachsen sollen oder nicht; das Neujahr für alle lebenden Geschöpfe, an dem alles Lebende gerichtet wird, ist der erste Tag des Monates Tischri, und das Neujahr für die Bäume ist der fünfzehnte Tag des Monates Schevat. ***)

*) Richter 21.

**) Talm. Trakt. Batra.

***) Talm. Trakt. Neujahr Fol. 1.

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S. 7.

Das Neujahrs-Fest.

Der Anfang des jüdischen Jahres fällt auf den ersten Tag des fiebenten Monates Tischri-, und zwar beginnt wie an allen Feiertagen das Fest schon mit dem Vorabende. Talmud und Mais monides sagen, der Neujahrstag könne oder dürfe vielmehr nie auf einen Sonntag, Mittwoch oder Freitag fallen. *)

Die Cabbalisten und Talmudisten sagen, daß an diesem Tage alle intelligenten Geschöpfe von Gott gerichtet würden. Ferner glaus ben sie, daß am Neujahrsfeste Gott das Gebet der Sara um einen Sohn erhört habe, daß Abraham seinen Sohn Isaak am nämlichen Tage habe opfern wollen, daß die Hanna Erhörung ihres Gebetes fand, und daß die Schöpfung des ersten Menschen an diesem Tage gewesen sey. Gegen dieses Leztere wird freilich von mehreren GeJehrten eingewendet, daß die Welt und folglich auch der Mensch nicht im Monate Tischri, sondern im Monate Nisan geschaffen wurden.

Das Nachtgebet an dem. Vorabende ist dasselbe, welches an den Vorabenden der Sabbathe verrichtet wird. Nur vom Gebete der achtzehn Artikel an treten verschiedene Aenderungen und Zufäße, wie dieß aus dem Gebete selbst zu ersehen ist, ein.

„Herr! öffne meine Lippen, daß mein Mund Deinen Ruhm verkünde."

„Gepriesen seyst Du, Ewiger, unser und unsrer Väter Gott, Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs; großer, mächtiger und furchtbarer Gott, allerhöchster Gott! Du erweisest wohlthuende Huld, Du gedenkst der Frömmigkeit der Urväter, und bringst aus Liebe ihren Nachkommen einen Erlöser, um Deines Namens willen."

‚Gedenk unser zum Leben, o König! der Du Wohlgefallen haft am Leben, und zeichne uns in's Buch des Lebens, um Deinetwillen, Herr des Lebens!"

„König, Beistand, Helfer, Schild! Gepriesen seyft Du, Ewiger, Schild Abrahams!"

„Gewaltig bist Du in Ewigkeit, o Herr! Du belebest die Todten wieder, hast die Macht, zu erretten.“

*) Maimonides I. Thl. 7. Abschn. vom Neumonde §. 7.

„Du ernährest alles Lebende aus Liebe, erweckest die Todten aus großer Barmherzigkeit; Du stüzest die Fallenden, Du heilest die Kranken, Du lösest die Gefesselten; Du bestätigst Deine treue Zusage Jenen, die im Staube schlafen. Wer gleicht Dir, allgewaltiger Herr? Wer ist Dir ähnlich, König, der tödtet und wieder belebt, und Heil sproffen läßt?"

(Wer gleicht Dir, Vater der Barmherzigkeit, der Du gedenkst Deiner Geschöpfe erbarmungsvoll zum Leben?")

„Du bist Deiner Zusage tren, die Todten einst wieder zu beleben. Gepriesen seyft Du, Ewiger, der Du die Todten belebest."

"Du bist heilig, Dein Name ist heilig, und Heilige rühmen Dich täglich, Selah."

Und dann lege, Ewiger, unser Gott, Deine Frucht auf all Deine Werke, und Deinen Schrecken auf Erschaffene, daß Dich fürch ten alle Wesen, und Dich anbeten alle Geschöpfe, daß sie alle zu einem Bunde werden, Deinen Willen zu vollführen mit aufrichtigem Herzenz so wir's erkennen, Ewiger, unser Gott, daß Dein die Herr schaft, die Stärke in Deiner Linken, die Macht in Deiner Rechten, und Dein Name gefürchtet von Allem, was Du geschaffen.“

„Und dann, Ewiger, gib Deinem Volke Würde, Deinen Vers ehrern Ruhm, denen, die Dich suchen, Aussicht, und denen, die Deiner harren, Muth, zu reden; Deinem Lande Freude, Deiner. Stadt Wonne; Aufwuchs des Horns (Macht) Deinem Diener Daş vid, und eine hellstrahlende Leuchte dem Sohne Isai's, Deinem Gesalbten, bald in unsern Tagen.“

„Dann werden die Gerechten es sehen und sich freuen, die Redlichen jauchzen, die Frommen mit Jubel frohlocken, das Laster wird verstummen, und die Bosheit gänzlich wie Rauch schwinden; denn Du wirst verscheuchen des Frevels Gewalt von der Erde.“

"Du, Ewiger, wirst allein König seyn über alle Deine Werke, auf dem Berge Zion, dem Throne Deiner Herrlichkeit, und in Jes rusalem, Deiner heiligen Stadt, so wie es in der heiligen Schrift verheißen ist: „Der Ewige wird König seyn ewiglich; Dein Gott Zion! von Geschlecht zu Geschlecht Hallelujah!“

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„Heilig bist Du und gefürchtet Dein Name, und außer Dir ist fein Gott; so heißt es auch in der Schrift: „Und erhaben ist Gott der Heerschaaren im Gerichte, und der heilige Gott geheiligt durch Gerechtigkeit!" Gepriesen seyft Du, Ewiger, heiliger König!"

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