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Er gedachte ihnen seinen Bund, und änderte seinen Sinn nach der Fülle seiner Huld. Und durch Deine Knechte, die Propheten, steht geschrieben: Gehe und rufe vor den Ohren Jerusalems: So spricht der Ewige: Ich gedenke dir deine jugendliche Huld, deine bräutliche Liebe, wie du Mir gefolgt durch die Wüste, durch unbefäetes Land. Und es heißt: Und Ich gedenke dir Meinen Bund mit dir in deinen Jugendtagen, und bestätige ihn dir als ewigen Bund. Und es heißt: Ift Mir Ephraim ein werther Sohn, oder ein Lieblingskind, daß, so oft Ich von ihm rede, Ich fort und fort Mich seiner erinnere? Darum, weil Mein Juneres für ihn rege ist, will Ich Mich sein erbarmen, ist der Spruch des Ewigen."

„Unser und unserer Väter Gott, erinnere Dich unser zum Guten und gedenke unser zum Heil in Liebe aus Deinen Höhen und ewigem Himmelssig. Und gedenke uns, Ewiger, unser Gott, den Bund und die Huld und den Schwur, den Du unserm Vater Abraham auf dem Berge Moria zugeschworen. Und es erscheine vor Deinem Antlig die Zurüstung zum Opfer, wie unser Vater Abraham seinen Sohn Isaak band auf dem Altar und seine Vaterliebe unter drückte, um Deinen Willen zu vollführen, mit ganzem Herzen: so unterdrücke Deine Vaterliebe, Deinen Zorn gegen uns; und durch Deine große Güte wende sich Deine Zorngluth von Deinem Volke, Deiner Stadt und Deinem Erbe. Und halte uns, Ewiger, unser Gott, die Verheißung, die Du uns zugesichert in Deiner Thorah, durch Moses, Deinen Knecht, aus dem Munde Deiner Herrlichkeit, wie es heißt: Und ich werde ihnen gedenken den Bund mit den Vorfahren, die Ich herausgeführt aus dem Lande Aegypten, vor den Augen der Völker, ihnen ein Gott zu seyn, Ich, der Ewige. Denn Du gedenkst von Ewigkeit alles Vergessene, und kein Vergessen ist vor dem Throne Deiner Herrlichkeit; und so mögest Du auch heute die Opferzurüstung des Isaak dem Samen Jakobs in Liebe gedenken! Gepriesen seyst Du, Ewiger, der Du des Bundes gedenkst.“*)

„Du offenbartest Dich im Gewölk, worin Deine Herrlichkeit thronte, Deinem heiligen Volke, um mit ihnen zu reden; vom Himmel herab ließest Du ihnen Deine Stimme erschallen, und offenbartest Dich ihnen in strahlenden Wetterwolken. Ja das ganze Weltall erbebte vor Deinem Anblick, und die Wesen der Schöpfung erzitterten

*) Bei diesem Absage wird wieder zehnmal in's Horn gestoßen.

vor Dir, als Du, unser König, Dich offenbartest, Dein Volk zu lehren die Thorah und die Gebote; und Du sie hören ließest Deine helle Stimme und Deine heiligen Reden aus den Feuerflammen hervor; da Du unter Donner und Bliß Dich ihnen offenbartest, und mit Posaunenschall vor ihnen erstrahltest. Wie geschrieben steht in Deiner Thorah: Und es geschah am dritten Tage, als der Morgen anbrach, da waren Donner und Bliß und ein schwer Gewölk auf dem Berge und mächtig starker Posaunenschall; da erbebte das ganze Volk, das im Lager war. Und es heißt: Und der Posaunenschall ward fort und fort stärker; Moses redete und Gott antwortete ihm im Donner. Und es heißt: Und alles Volk gewahrte die Donner und die Flammen und den Posaunenschall und den rauchenden Berg; und da das Volk das sah, bebte es zurück und stand fern. Und in Deinen heiligen Worten steht geschrieben: Gott stieg auf unter Trompetengeschmetter; der Ewige unter Posaunenschall. Und es heißt: `Mit Trompeten- und Posaunenschall jubelt vor dem König, dem Ewigen. Und es heißt: Blaset am Neumond die Posaunen, am Monatsbeginn zu unserm Festtage; denn eine Sagung für Israel ist ́es, eine Vorschrift vom Gott Jakobs. Und es heißt: Hallelujah! Lobet Gott in seinem Heiligthum, lobet ihn in seiner mächtigen Wölbung. Lobet ihn nach seinen Großthaten, lobet ihn nach der Fülle seiner Größe. Lobet ihn mit Posaunenschall, lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saitenspiel und Flöten. Lobet ihn mit helltönenden Cymbeln, lobet ihn mit schmetternden Cymbeln. Alles, was Odem hat, lobe Jehova. Hallelujah. Und durch Deine Diener, `die Propheten, steht geschrieben: All ihr Insassen des Erdballs und Bewohner der Erde, wenn man erhebt das Panier auf den Bergen, werdet ihr's sehen, und wenn in die Posaune gestoßen wird, werdet ihr's hören. Und es heißt: Und es geschieht, am selbigen Tage wird in die große Posaune gestoßen, und herbeikommen die Umherirrenden im Lande Aschur und die Verstoßenen im Lande Aegypten, und beten an vor dem Ewigen auf dem heiligen Berge in Jerusalem. Und es heißt: Und der Ewige erscheint über ihnen und es entfährt wie der Blig sein Pfeil, und der Herr, der Ewige, stößt in die Posaune und ziehet einher in den Wettern des Südens, der Ewige der Heerschaaren beschirmt sie. So mögest Du beschirmen Tein Volk Israel mit Deinem Frieden.".

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„Unser und unserer Väter Gott! stoße in die große Posaune zu

unserer Befreiung, und erhebe das Panier, unsere Ausgewanderten zu sammeln, und vereinige unsere Zerstreuten aus den Völkern, und unsere Versprengten bringe zusammen von den Enden der Erde. Und führe uns nach Deiner Stadt Zion mit Jubel und nach Jerusalem, der Stätte Deines heiligen Hauses, mit ewiger Freude, daß wir dort vor Dir opfern unsere schuldigen Opfer, wie es uns geboten ist in Deiner Thorah, durch Deinen Knecht Moses, aus dem Munde Deis ner Herrlichkeit, wie es heißt: Und an euren Freudentagen und an euren Festen und an euren Neumonden stoßt in die Trompeten, bei euren Ganzopfern, und bei euren Mahlopfern, und es sey euch zur Erinnerung vor euren Gott. Denn Du höreft auf den Schall der Posaune, und neigst Dein Ohr dem Geschmetter (der Trompeten); und Dir ist Niemand gleich. Gepriesen seyst Du, Ewiger, der Du hörst auf den schmetternden Schall Deines Volkes Israel aus Liebe."*) Die lezten drei Artikel, Segen der Priester und Kadisch beschließen wie gewöhnlich das Gebet.

Das Minchagebet besteht im 145. Psalm, im Artikelgebete und Abinu Malkenu, wie am Morgen.

Das Nachtgebet wie am Vorabende.

Der folgende Tag gehört noch zum Feste, und wird daher eben so feierlich begangen, wie der erste Tag. Die Talmudisten betrachteten nämlich beide Tage zusammen gleichsam als Einen langen Festtag. Die Cabbalisten haben auch in Betreff dieses zweiten Festtages eine besondere Ansicht. Am ersten Tage, sagen sie, herrsche die Strenge des Gerichtes, am zweiten aber sey diese Strenge durch das Schofar Blasen bereits gemildert, und ein barmherziges, güte- und liebevolles Gericht werde über die vernünftigen Geschöpfe gehalten. **)

Die Tage von dem Neujahre bis zum Versöhnungstage werden die Tage der Buße genannt. Man steht an ihnen bereits vor Tags auf, geht in die Synagoge, und daselbst werden an den verschiedenen

*) Hier wird zum legtenmale in's Horn gestoßen. **) Der Talmud Jerusalem, Neujahrs Tractatus, sagt, man solle am Neujahrsfeste keinen Mittagsschlaf machen; denn jener, welcher zu dieser Zeit schläft, verschlafe sein Glück. Die Cabbalisten aber sagen, am zweiten Tage könne man füglich nach der Mahlzeit seiner Ruhe pflegen, da durch das Schofar-Blasen am ersten Tage der gute Engel bereits erweckt sey und dieser alle bösen Einflüsse von den Gläubigen ferne halte. Luria selbst soll nach ihrer Behauptung am zweiten Tage seinen Mittagsschlaf gehalten haben.

Orten auch verschiedene Gebete verrichtet. (M. s. das nächste Capitel von den Fast- und Buß- Tagen.)

S. 8.

Das Versöhnungs- Fest.

Am neunten Tage des Monates Tischri soll man der Lehre einiger Cabbalisten, vorzüglich des Luria, zu Folge noch vor Aufgang der Sonne einen weißen Hahn oder eine Henne nehmen und dreimal über dem Haupte schwingen und dabei Folgendes sprechen:

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Die Menschenkinder, die in Finsterniß und Todesschatten wohnen, gefeffelt in Elend und eisernen Banden, die wird Er herausführen aus der Finsterniß und den Todesschatten und ihre Bande zerreißen. Die Thoren, die durch ihren fündigen Wandel und durch ihre Schuld gequält werden, alle Speise verabscheuen, und den Todespforten nahe gekommen sind, wenn sie schreien zum Ewigen in ihrer Noth, daß Er sie rette aus ihren Bedrängnissen: so sendet Er fein Wort und heilet sie, und entreißt sie den Gruben des Verderbens. Sie danken alsdann dem Ewigen für seine Huld, und für seine Wunder an den Menschenkindern. - Wenn um ihn ein Engel ist, ein Fürsprecher, Einer von Tausend, zu berichten für den Menschen, was er Rechtes gethan; so begnadiget Er ihn und spricht: Laß ihn los, daß er nicht in die Grube sinke; ich habe eine Sühne (für ihn) gefunden."

(Wenn man für sich den Umschwung macht):

„Dieß sey statt meiner (unser), dieß sey für euch (uns), dieß sey meine (unsere) Sühne; dieser Hahn (diese Henne) gehe zum Tode, und ich möge (wir mögen) eintreten zu langem, glücklichem Leben und zum Frieden."

(Wenn man den Umschwung für Andere macht):

"Dieß sey an deiner (eurer) Statt, dieß sey für dich (euch): diefer Hahn (diese Henne) gehe zum Tode, und du mögest (ihr möget) eintreten zu langem, glücklichem Leben und zum Frieden."

Der Hahn oder die Henne, womit man diese Ceremonie vorgenommen hat, wird geschächtet oder an Arme verschenkt. *)

*) Joseph Caro und mit ihm verschiedene andere gelehrte und fromme Männer waren gegen diese Sitte. Sie hielten fie für Aberglauben, ja

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Am nämlichen Tage des Monates Tischri muß man, wie die Talmudisten sagen, nach einem biblischen Gebote essen.

III. Mos. 23, 27: „Am zehnten dieses siebenten Monates ist der Versöhnungstag, heilige Berufung sey er euch, und ihr sollt euch fasteien und ihr sollt darbringen ein Feueropfer dem Ewigen. V. 32 Eine Sabbathfeier sey er euch, und ihr müßt euch fasteien am neun-* ten des Monates Abends, von Abend bis Abend sollt ihr eure Feier halten." Gott betrachtet nach ihrer Meinung das Effen am neunten Tage so, als ob man wirklich gefastet hätte. Obwohl der Sinn dies ser beiden Stellen nur der seyn wird, daß man das Fasten am Abende des neuntes Tages, als dem Vorabende des Versöhnungstages, be-. ginnen soll, so kann man doch auch das sonderbare Gebot, am neunten zu effen, und dieses Effen würde angerechnet, gleich als ob man gefaftet hätte, auf eine einfache und einleuchtende Weise erklären. Es ist eine ausgemachte Sache, daß jener, welcher an dem dem Fasttage vorangehenden Tage viel genoffen hat, es viel härter findet, sich Abbruch zu thun oder gar nichts zu effen, als jener, der immer mäßig und einfach gelebt und vielleicht schon Tags zuvor zum morgigen Fasten Vorbereitung gemacht hat. Die vergrößerten Beschwerden daher für jenen, der sich zuvor mit Speisen und Getränken nach Belieben gesättiget hat und einige Stunden darnach fasten soll, mögen bewirken, daß der einfache Fasttag gleichsam als ein doppelter angesehen wird. *)

An manchen Orten besteht auch die Sitte, daß an diesem Tage fich ie zehn Personen an einem bestimmten Orte versammeln, von denen dann abwechslungsweise einer nach dem andern sich erhebt, und die Uebrigen gleichsam wie seine Richter um Verzeihung bittet, und wenn er vielleicht in diesem Jahre unüberlegte und leichtsinnige

sogar für eine Sünde. Man findet deßhalb diese Ceremonie nicht überall, sondern meistens nur in jenen Ländern, wo das Ansehen der Cabbalisten und vorzüglich Luria's groß ist, wie z. B. in Polen, Afrika und Deutschland. Was das Wegschenken an die Armen betrifft, bemerken wir noch, daß von allen jenen- Thieren, die man am Vorabende des Verföhnungstages schlachtete, die Eingeweide den Armen gegeben zu werden pflegten. Daß diese Sitte aus alten Zeiten herstamme, beweist die Er zählung, welche im Talm. Trakt. Chulin enthalten ist.

*) Sohar Theil III. Fol. 68 scheint derselben Meinung, und führt noch diese dazu an, daß das Vielessen eine Peinigung für die Seele sey.

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