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III. Wer einen unglückbedeutenden Traum gehabt hat, soll fasten; wenn aber Jemanden dieses an einem Sabbathe widerfahren ist, so muß er, da er durch das Fasten am Sabbathe das Gefeß übertreten hat, auch deßwegen wieder einen Fasttag halten.

IV. Brautleute müffen am Tage der Hochzeit fasten und zwar aus zwei Ursachen, weil leicht der Fall eintreten könnte, daß der eine oder andere Theil durch erhigende Getränke berauscht, in diesem Zustande die Ehe eingehen und später sie nicht als giltig betrachten möchte, da er sie nicht bei voller Vernunft geschlossen habe. Der Hochzeittag wird aber auch betrachtet als Versöhnungstag, als der Anfang eines neuen Lebens, zu dem man sich durch Buße, Fasten und Abtödtung die besondere Gnade Gottes erflehen muß.

(Ganz fromme Israeliten sollen am siebenten Tage des Monates Adar fasten, weil dieß der Sterbetag des Moses ist.)

Im ganzen Monate Nisan darf aber nicht gefaftet werden, weder vom ganzen Volke, noch von einzelnen Israeliten bei den bes zeichneten Ereignissen; denn alle Tage desselben sind der Fröhlichkeit und der Erinnerung an die wunderbaren Thaten, die Gott an den Vätern wirkte, geweiht.

Besondere Eintheilung des Jahres der Cabbalisten.

Am Schlusse dieses Theiles unserer Schrift glauben wir, dürfte es nicht uninteressant seyn, Einiges von der Jahres- Eintheilung der Cabbalisten und ihrer damit verbundenen besonderen Ansichten zu erwähnen. Sie theilen nämlich das ganze Jahr in vier Quartale, von denen ein jedes einundneunzig und einen viertel Tag enthält. In einem jeden dieser Quartale, glauben fie, trete bei der Mutter der Teufel, der Lilith, die Periode der Reinigung ein, und zwar das erstemal im Monate Nisan, das zweitemal im Monate Tammuz, das drittemal im Monate Tischri und das leßtemal im Monate Thebeth. An einem jeden dieser vier Zeitpunkte legt man in oder auf jene Gefäße, in denen ungekochte Milch oder auch Wasser enthalten ist, Stücke Eisens, um dadurch diese Flüssigkeiten von dem Einflusse der Lilith, von der sie glauben, daß durch ihre Unreinigs keit vorzüglich Milch und Waffer infizirt würden, zu bewahren. Warum aber gerade ein Stücklein Eisen die Kraft haben sollte, vor der Einwirkung der Höllenmutter zu bewahren, erklären sie durch die

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staben. Der erste Buchstabe, das bedeutet die Bilhah, das bezeichnet die Rachel, das ↑ die Silpah und das die Leah. Dadurch nun, daß man Eisen über Milch und Waffer legt, werden diese Getränke gleichsam unter den besondern Schuß der genannten vier Frauen des Jakob gestellt, und ihre höhere und vereinte Kraft vermag die Verunreinigung durch Lilith ferne zu halten. *) Die Periode im Monate Nisan ist am wenigsten gefährlich; denn die hohe Bedeutung desselben -in ihm wird das Osterfest gefeiert - hält schon einiger Massen die Einwirkung böser Geister auf die Geschöpfe ab. So darf man z. B. das Waffer, welches zum Anmachen des ungesäuerten Teiges bestimmt ist, und welches aus Versehen vielleicht einmal unbedeckt stehen blieb, gleichwohl noch zu seiner Bestimmung verwenden, obschon man nicht wissen kann, ob nicht ein Theil der Unreinigkeit der Lilith es befleckt habe, da einerseits die Heiligkeit der Zeit selbst, sowie die geheimnißvolle Bestimmung dieses Wassers das Unreine und Verderbliche, welches etwa in dasselbe gekommen ist; vernichtet und unschädlich macht. - Jene Periode, welche in den Monat Tammuz fällt, wird für gefährlicher gehalten, als die vorhergehende, da dieser Monat fast immer unheilbringend für die Israeliten war. Dieser Periode nähert sich die im vierten Quartale, der ersten die im dritten, welche in den Monat Tischri fällt, wäh rend die vierte im Monate Thebeth sich ereignet. - Maimonides und der gelehrte Aben Esra verwerfen die Sitte, Milch und Wasfer aus der angeführten Ursache mit Eisen zu schüßen, als einen fündhaften Aberglauben, als Entweihung der Namen der Frauen Jakob's und als einen Gebrauch, der sich erst in späteren Zeiten in Folge grober Unwissenheit eingeschlichen habe. Die vierte Periode im Monate Thebeth fällt nach der gewöhnlichen Annahme in jene Nacht, in welcher der Heiland Jesus Christus zur Welt geboren wurde. In der hebräischen Sprache nennt man diese Nacht gewöhnlich 45, d. h. die gehangene Nacht. Deßwegen und vielleicht auch wegen des beschriebenen sonderbaren Brauches, Milch 2c. vor der Lilith zu schüßen, nahm man schon öfters Anlaß, die Israeliten zu verdächtigen und hin und wieder sogar offen zu beschuldigen, als ob

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sie durch das Wort „gehangen" den in dieser Nacht gebornen und von ihnen verworfenen Sohn Gottes verspotteten, indem sie auf seine Lodesart hinwiesen. Allein die Betrachtung dieses Wortes felbst soll uns zeigen, daß die Juden unter demselben nicht den Heiland verstanden, um ihn zu verspotten, sondern daß dadurch ihr eigenes Unglück angedeutet würde. Aendert man nämlich die Schreibart gehangen in, welches in der Aussprache dem ersten ganz ähnlich klingt, so werden wir uns überzeugen, daß der genannte Vorwurf den Israeliten mit Unrecht gemacht worden sey, zumal wenn man weiß, daß selbst diese Benennung nur in einigen Gegenden, in den meisten aber andere, dieser aber gleichbedeutende gebraucht werden. Das Wort heißt zu deutsch abgenommen, vermindert 2c., und die heilige Christnacht ist den Juden mithin die abgenommene, verminderte Nacht. In Rußland und Polen nennt man sie die schwarze Nacht, während sie die Christen in demselben Lande die weiße, strahlende nennen. Das Lesen der heiligen Bücher unterbleibt in den meisten Judenge= meinden während dieser Nacht. Die Juden in Afrika wissen jedoch von diesem Allem nichts, und der Talmud und Maimonides enthalten kein Wort, welches weder auf das eine, noch auf das andere hinwiese. Die eigenthümliche Benennung der oft genannten Nacht, sowie die Sitte, in derselben die heiligen Bücher nicht zu lesen, müssen also einer späteren Zeit angehören, als jene war, in der die Verfasser des Talmud und Maimonides lebten, und die Veranlassung zu diesen Eigenthümlichkeiten muß nur eine partielle gewesen seyn, sie konnte nur einen Theil der Juden hiezu vermocht haben, weil eben nur ein Theil dieselben hat und beobachtet. Chriftum schmähen zu wollen, konnte aber diese Veranlassung nicht gewesen seyn, da diese ja allen Juden gemeinsam gewesen wäre und gewiß die Benennung eher entstanden seyn müßte, als erst in den Zeiten nach Maimonides. Ueberdieß bliebe, auch wenn man die Absicht, den Heiland zu verspotten, als Ursache der eigenthümlichen Benennung ́der Christnacht von Seite der Juden zugeben wollte, die Sitte unerklärt, daß man in dieser Nacht es sorgfältig unterläßt, weder öffentlich noch im Geheimen die heiligen Bücher zu lesen. Betrachten wir die Schicksale der Israeliten vom 14ten Jahrhunderte an, so finden wir, daß gerade in dieser Nacht der Haß und die Verfolgung gegen dieselben am heftigsten wütheten, zwar nicht in allen Ländern,

aber doch in gar vielen. Die Liebe zum neugebornen Heilande machte bei den Chriften, vorzüglich bei jenen in Spanien, sich dadurch offenbar, daß man die Israeliten in ihren Häusern überfiel, ihnen die auf ihren Glauben bezüglichen Bücher verbrannte, sie nicht selten ihrer Habseligkeiten beraubte, ja selbst aus den Städten und Ortschaften vertrieb. Kein Wunder also, wenn man von israelitischer Seite die heilige Nacht die abgenommene, verminderte nennt, wenn man in Polen sie als die schwarze, unglückliche Nacht bezeichnet, da von ihr her, abgesehen davon, daß jener hellglänzende Stern, dessen Licht nun in göttlicher Kraft die Welt erleuchtet, in dieser Nacht zuerst den Erdenbewohnern erschien, ein großer Theil des Unglückes und Elendes kam, das die Ifraeliten so lange zu dulden hatten.

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Bevor wir von den Ceremonien sprechen, unter denen die Beschneidung vorgenommen werden muß, halten wir es für nöthig, einige Bemerkungen, welche den Ursprung und die Wichtigkeit dieses Gesezes in ein helleres Licht sehen sollen, voranzuschicken.

Nach einer uralten Tradition, welcher Maimonides seinen vollen Glauben schenkt, war nicht bloß die ganze Umgebung des Abraham, die Gegend, in der er sich aufhielt, und das ganze Land herum, von Gözendienern bewohnt, sondern auch seine eigene Familie und er selbst waren solche. *) Allein Gott, der beschloffen hatte, daß

*) Wenn Abraham ohne Lehrer, ohne irgend eine Kenntniß des früheren Zustandes der Menschheit war, sondern durch eigenes Nachdenken auf die Spur der Wahrheit gelangte, so fragt es sich, auf welchem Wege die Tradition oder die Kunde von den früheren Vorgängen, von der Schöpfung, Noah und der Sündfluth 2. bis auf Moses habe gelangen können, da durch obigen Umstand nothwendiger Weise eine Lücke in der Reihe jener entstehen muß, die man gewöhnlich als die Bewahrer der Nachrichten vom Urzustande des Menschen betrachtet. Allein eine noch vormosaische Tradition sagt, daß Sem, der Sohn Noah's, und wiederum Eber, dessen Enkel, im Besiße der Wahrheit waren, in Kanaan und zwar auf der Stelle, wo später Jerusalem stand, lebten und daselbst im Geheimen eine Schule bildeten. Als Abraham dorthin, nämlich nach Kanaan, gekommen und mit Sem zusammen getroffen war, wurde ihm auch die Tradition mitgetheilt. Daß aber Sem sich nicht bloß in Jerusalem

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