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Verunreinigung des Bundeszeichens; fie mußten dabei erinnert wer den an die Größe der Strafe, welche sie treffen würde, wenn sie dennoch irgendwie das gemachte Bündniß verleßten. Wie nämlich Alle, welche in den Landen eines Regenten leben, als seine Unterthanen die Pflicht haben, die Gefeße zu halten, die er seinem Staate gegeben, und wie ein Jeder durch Nichtachtung derselben der Strafe sich schuldig macht und dem Gerichte anheimfällt, so bürdet jener, der z. B. wie der Soldat das Kleid und die Abzeichen des Regenten auf seinem Leibe trägt, das ihn doch in jedem Augenblicke erinnert, wessen Diener er sey, noch viel größere Schuld auf sich, wenn er troßdem im Bewußtseyn seines Verhältnisses zum Herrn dessen Gefeße mit Füßen tritt.

"Jenes Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volke, der sich nicht beschneiden läßt am Gliede seiner Vorhaut, meinen Bund hat er gebrochen“ *); spricht Gott selber durch Moses. Nach der Ansicht des Talmud und Maimonides erstreckt sich diese Drohung Gottes nicht bloß auf den, der überhaupt weder dieses Zeichen des Bündnisses Israels mit Gott, noch ein anderes beobachtet, sondern auch auf jene, die zwar alle Geseze heilig halten und erfüllen, nur dieses einzige nicht. **).

In verschiedenen Zeiten wurde bereits die Ansicht aufgestellt und behauptet, die Beschneidung sey noch vor Abraham im Heidenthume

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*) Zwischen Verschneidung und Ausrottung der Seele muß man unterscheiden; denn ersteres deutet nur auf einen frühen oder sogleich nach begangener Sünde eintretenden Tod hin; während Ausrottung der Seele nicht bloß den zeitlichen Tod, sondern auch den, ewigen bezeichnet. **) Maimonides I. Thl. 3. Abschn. von der Beschneidung §. 8. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen seyn, daß wir uns bis jetzt noch nicht des Wortes „ausrotten“ bedienten, sondern daß wir das hebräische Wort immer mit Verschneidung der Seele" gaben. Wir thaten dieses nicht ohne Gründe; denn wenn schon beides im hebräischen Worte enthalten ist, so ist doch ein Unterschied zu machen zwischen ausrotten und die Seele verschneiden. Die Bibel selbst hebt diesen Unterschied, zwar nicht dem Worte, wohl aber dem Sinne nach hervor, welcher in den Stellen, in denen es vorkömmt, liegt. I. Sam. 2, 32 wird dem Heli mit demfelben Worte Strafe gedroht, allein sie besteht dieses Mal nur im Aus, sterben seines Stammes. Und so finden wir überall, wo das Wort steht, eine gewisse Art der Strafe damit gemeint, nie aber gänzliche Ausrottung, völlige Ausschließung vom Reiche der Kinder Gottes in dieser und der künftigen Welt, als nur da, wo es sich um die Beschneidung handelt.

bekannt und üblich gewesen. Allein einige besondere Ausdrücke, deren fich Moses bedient, da er von dem Befehle Gottes an Abraham, sich zu beschneiden, spricht, möchten gerade das Gegentheil einer solchen Behauptung darthun. „Beschnitten werde bei euch jegliches Männliche. Und acht Tage alt soll beschnitten werden bei euch jegliches Männliche für eure Geschlechter." Wäre die Beschneidung schon vor oder auch zu des Abraham Zeiten eine bekannte und allgemein geübte Sache gewesen, so hätte sich Moses unmöglich so, wie die citirten Stellen lauten, ausdrücken können. Wozu bedurfte es dann der zweimaligen Seßung des Wortes: alles Männliche 2c.? Es wäre genug gewesen, zu sagen: Alle sollen sich beschneiden. Allein eben weil man gar keinen Begriff von der Beschneidung hatte, seßt Moses ausdrücklich, Gott habe dem Abraham gesagt: Alles Männliche solle er bescheiden. Freilich könnte man diesem entgegnen, daß, wenn die Beschneidung nicht bekannt und üblich gewesen wäre, nothwendig von Gott dem Abraham hätte auch das Glied oder jener Theil des Körpers bezeichnet werden müssen, welcher beschnitten werden sollte. Eine genauere Bekanntschaft mit der hebräischen Sprache entkräftet auch diese Entgegnung; denn in dem Ausdrucke, deffen sich Gott bedient, um dem Abraham zu sagen, wer sich beschneiden solle, ist auch schon jenes Glied des menschlichen Körpers bezeichnet, das zu beschneiden ist. Um die beiden Geschlechter in ihren Gegensäßen zu bezeichnen, bedient sich die Schrift für das Männliche des Wortes, und für das Weibliche des Wortes Map), und auch dann, wenn ausdrücklich die Zeugungstheile genannt werden, sezt die Bibel keine andern Benennungen, so daß also ein jedes der beiden genannten Worte eine doppelte Bedeutung hat, das Weibliche und Männliche überhaupt und mit Rücksicht auf die Zeus gungstheile. Folglich ist auch in den von uns citirten Bibel-Terten in dem einfachen Ausdrucke: Alles Männliche soll sich beschneiden, schon auch gesagt, an welchem Theile des Körpers die Beschneidung vorgenommen werden sollte. Die Schrift selbst weist mit klaren Worten aus, daß die Beschneidung zu den Zeiten der Propheten nicht bei anderen Nationen üblich war. Man betrachte nur das einzige zweiunddreißigste Capitel aus Ezechiel, und von Vers 18 bis zum Ende finden wir fast in einem jeden Verse den Unterschied zwię schen den Beschnittenen und Unbeschnittenen hervorgehoben. Es werden nämlich alle Nichtisraeliten Unbeschnittene genannt, was der

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Prophet nicht hätte sagen können, wenn neben den Ifraeliten noch eine andere Nation beschnitten gewesen wäre. Wir stellen Beispiels halber nur einen einzigen dieser Verse hieher: V. 26. Dort ist Mes schech, Tubal und all seine Menge, ringsumber seine Gräber; fie alle, die Unbeschnittenen, vom Schwerte Erschlagenen, weil fie ihren Schrecken verbreitet haben im Lande der Lebendigen."

Um der Behauptung, bereits vor Abraham habe man die Bes schneidung gekannt, Begründung zu geben, führte man besonders den Umstand auch an, daß man Wandgemälde und Statuen aus dem höchsten Alterthume auffand, an denen das Zeichen der Beschneidung zu bemerken ist. Darauf können wir nur erwiedern, wenn anders die ganze Angabe auf Wahrheit und nicht auf Täuschung beruht, daß es Menschen gegeben habe und noch gibt, welche von Geburt aus beschnitten sind, d. h. welche ohne Vorhaut geboren werden. So wurden Noe und Moses und mehrere andere Erzväter, alten Ueberlieferungen gemäß, schon beschnitten geboren *), und dieß kann auch leicht mit jenen Männern der Fall gewesen seyn, deren Bildniffe man mit den Merkmalen der Beschneidung gefunden hat.

Am achten Tage nach der Geburt soll ein jedes neugeborne israelitische Knäblein beschnitten werden. **) Die Ursache, warum die Beschneidung gerade am achten Tage statt haben sollte, wird zwar von Moses nicht angegeben, des Maimonides Meinung aber ist folgende: Ein Kind, welches acht Tage alt ist, empfindet den mit der Beschneidung verbundenen Schmerz nicht so sehr, wie ein bereits erwachsenes. Ferner steht nicht zu befürchten, daß sie hin und wieder aus Furcht vor den Schmerzen ganz unterbleiben möchte, oder daß auch die Aeltern, welche ein acht Tage altes Kind noch nicht so sehr lieb gewonnen haben, als wie ein älteres, aus Furcht, das Kind möchte über den Schmerzen sterben, die Beschneidung verhinderten.

Ein Beweis für die hohe Bedeutung und Wichtigkeit dieses Gebotes liegt gewiß auch darin, daß, wenn der achte Tag nach der Geburt eines Knäbleins, an dem es also beschnitten werden sollte, ein Sabbath ist, dennoch die heilige Handlung vorgenommen werden darf, nur soll der Beschneider das, was er nöthig hat, wie z. B. das

*) Sohar I. Thl. Fol. 50 und II. Thl. Fol. 11. **) I. Mos. 17, 12 und 13 und III. Mos. 12, 3.

Messer, den Staub, womit man das Bluten der Wunde stillt 2c., bereits am Freitage vor dem Beginne des Sabbathes zurecht machen*), damit, soweit es möglich ist, kein Gefeß übertreten wird. Nur in zwei Fällen ist es gestattet, die Beschneidung auf eine spätere Zeit zu verschieben. Ist das zu beschneidende Knäblein krank, so muß man warten, bis es genesen ist, oder sind einer und derselben Mutter bereits zwei Kinder in Folge der Beschneidung gestorben, dann soll man so lange zusehen, bis das dritte so groß und kräftig geworden ist, daß man mit Zuverlässigkeit annehmen kann, es werde die Schmerzen überstehen.

Nach dem Gesetze soll der Vater sein Kind beschneiden. Allein da in manchen Fällen dieses nicht immer möglich ist, so hat man, um zu verhüten, daß etwa in Ermangelung eines vom Geseze bestätigten und zur Vornahme der Beschneidung berechtigten Mannes, diese ganz unterbleiben möchte, die Erlaubniß zur Vollziehung dieser Handlung so weit ausgedehnt, daß sogar ein Unbeschnittener oder selbst ein Frauenzimmer, wenn anders kein Mann zu finden ist, dies sen. Act ausüben kann.

Die Vorschriften, unter deren Beobachtung die Beschneidung vor sich gehen soll, übergehen wir, da wir zu glauben berechtiget feyn dürfen, daß sich Jedermann wohl selbst von der Sache die rechte Vorstellung wird machen können. Neuere Gelehrte und vorzüglich Molitor in seiner Philosophie der Geschichte wundern sich darüber, daß Moses nicht auch die Art und Weise angab, wie die Beschneidung geschehen sollte. Allein wenn man bedenkt, daß zu Mosis Zeiten diese Sitte bereits im ganzen Volke üblich war, folglich auch Jedermann wissen konnte und in der That wußte, wie sie zu handhaben fey, so findet man keinen Grund, warum Moses dieses hätte thun sollen. Abraham beschnitt sich und die Seinen, diese wiederum die Ihrigen und so fort durch alle Zeiten. Nur ein einziges Mal finden wir, daß die Beschneidung unterlassen wurde und zwar vom ganzen Volke. Dieses war nämlich der Fall nach dem Auszuge aus Aegypten während des vierzigjährigen Aufenthaltes in

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**) Verboten ist es aber einem Israeliten, am Sabbathe das Knäblein eines Caraiten zu beschneiden, da die Anhänger dieser jüdischen Secte als

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Kezer betrachtet werden, und mithin jener eine Sünde begehen würde, welcher ihretwegen das Gesez des Sabbathes übertreten würde.

der Wüste, weil nämlich die in derselben wehende Luft den Neubeschnittenen so schädlich war, daß mit Recht zu befürchten war, es möchte, würde man die Knäblein beschneiden, die ganze Nation aussterben. Kaum hatte aber die Ursache dieser Unterlassung des Gesezes zu wirken aufgehört, so gebot auch Josua dem Volke wieder auf's Neue die Beschneidung. *)

Die Segnungen bei dem heiligen Acte find folgende:

Beim Eintritt der Pathen mit dem Kinde in die Synagoge ruft die Gemeinde:

„Gesegnet sey, der da kommt!"**)

Wenn der Beschneider das Kind empfängt, spricht er:

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"Es sprach der Heilige und Gepriesene zu Abraham: Wandle vor mir und sey vollkommen. Ich bin fertig und bereit, zu erfüllen das Gebot, das uns der Schöpfer, gelobt sey Er, geboten hat, die Söhne zu beschneiden.“

Nun legt er das Kind auf den Stuhl und sagt:

„Dieß ist der Stuhl Elias seligen Andenkens. Auf Deine Hilfe hoffe ich, Ewiger. Deiner Hilfe harre ich, Ewiger, und Deine Gebote habe ich vollführt. Elias, Engel des Bundes, fiehe, da hast du das Deinige. Tritt mir zur Rechten und unterstüße mich. Deiner Hilfe harre ich, Ewiger. Froh bin ich Deines Gebotes, wie Einer, der reiche Habe findet. Wohlfahrt in Fülle wird den Freunden Deiner Thorah, und kein Anstoß begegnet ihnen. Heil dem, den Du erkoren haft und herantreten läsfest, daß er wohne in Deis nen Höfen.“ (Die Gemeinde fällt hier ein): „Laß uns satt werden an dem Segen Deines Hauses, an der Heiligkeit Deines Tempels.“ Der Beschneider verrichtet die Handlung und sagt:

„Gepriesen seyft Du, Ewiger, unfer Gott, König der Welt!

*) Josua 5.

**) Dieser Zuruf gilt nicht dem Kinde, sondern dem Propheten Elias. Dieser klagte nämlich einstens gegen Gott: „Geeifert habe ich für den Ewigen, den Gott der Heerschaaren, denn verlassen haben Deinen Bund die Kinder Ifrael“ c. I. Kön. 19, 10. Dieser Klage wes gen muß er nun der israelitischen Ansicht zu Folge nach dem Befehle Gottes einer jeden Beschneidung beiwohnen, um sich zu überzeugen, daß die Kinder Israel den Bund mit Gott nicht verlassen haben.` Deßwegen glaubt man auch, trete er allemal zugleich mit dem zu beschneidenden Kinde in die Synagoge, und so begrüßt man ihn auch durch den genannten Zuruf.

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