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Grunde, da es nämlich nicht talmudistisch ist, übergehen wir es auch hier, und beginnen mit jenem alten Gebete, mit welchem schon zu des Maimonides Zeiten die Morgen - Andacht angefangen zu werden pflegte:

"Herr der Welt! Er herrschte, ehe noch irgend ein Gebilde erschaffen war. Zur Zeit, da auf seinen Willen Alles entstand, ward sein Name König genannt. Und wenn Alles vergehet, wird Er allein herrschen, der Erhabene in seinem Glanze. Er ist einzig, und da ist kein zweiter Ihm zu vergleichen, mit Ihm zu verbinden. Ohne Anfang ist Er, und ohne Ende; Sein ist die Macht und die Herrschaft. Er ist mein Gott, mein lebendiger Erlöser, mein Hord, mir beschie den zur Zeit der Noth. Er ist mein Panier, meine Zuflucht, mein zuertheilter Kelch, wenn ich Ihn anrufe. Eeiner Hand übergebe ich meinen Geist, wann ich schlafe, und wann ich erwache; und mit meinem Geiste auch meinen Leib. Gott ist mit mir, ich fürchte nichts.“

"Gepriesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt! der Du uns durch Deine Gefeße geheiliget, und geboten hast, uns mit der Thorah zu beschäftigen."

„Laß doch Ewiger, unser Gott, die Worte Deiner Thorah unferm Munde und dem Munde Deines Volkes, des Hauses Ifrael ange, nehm seyn; damit wir, unsere Nachkommen und die Nachkommen Deines Volkes, des Hauses Israel, alle Deinen Namen erkennen, und uns Deiner Thorah befleißigen mögen. *) Gepriesen seyst Du Ewiger! der Du Dein Volk Israel die Thorah gelehrt haft."

Gepriesen seyst Du Ewiger, unser Gott, König der Welt! der Du uns aus allen Völkern erkoren und uns Deine Thorah gegeben. Gepriesen seyft Du Ewiger, der Geber der Thorah!"

„Der Ewige segne dich und behüte dich. Der Ewige lasse sein Antlig dir leuchten, und sey dir gnädig. Der Ewige wende sein Antlig dir zu, und gebe dir Frieden.“ **)

Für folgende Dinge hat das Gesetz kein Maß bestimmt: für

*) Der Talmud sagt, daß wenn in einer Familie bis in's dritte Glied herab, also von der Familie des Vaters, des Sohnes und des Enkels, die Geseze genau beobachtet werden, so würde Gott ein solches Geschlecht nie aussterben lassen, sondern es blühend und zahlreich machen. **) Eigentlich ist das der Segen, welchen die Priester über die versammelte Gemeinde an Feiertagen sprechen sollen. IV. Mos. 6, 24—26.

den Ackerwinkel *), für die Erstlinge, die Wallfahrtsopfer, die Liebesdienste und für das Studium der Thorah. Die Handlungen, yon denen der Mensch die Früchte schon in diesem Leben genießt, und das Hauptgut ihm in dem zukünftigen bleibt, sind folgende: Verehrung der Eltern, Liebesdienste, fleißiges Besuchen der Lehrhäuser, Gastfreiheit, Besuchen der Kranken, Ausstattung der Bräute, Begleitung der Todtenbahre, Andacht im Gebete und Friedenstiften zwischen den Nebenmenschen. Aber das Studium in der Thorah wiegt Alles auf.

„Mein Herr! die Seele, die Du mir gegeben, ist rein **), Du hast sie erschaffen, gebildet und mir eingehaucht; Du bewahrst sie in mir, nimmst sie mir einst, und gibst sie mir wieder in einem zukünftigen Leben. So lange die Seele in mir seyn wird, dank ich Dir, Ewiger, mein und meiner Väter Gott! Meister aller Geschöpfe, Herr aller Seelen, gepriesen seyft Du, Ewiger, der Du die todten Körper wieder beseelft."

„Gepriesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du dem Hahne den Sinn gegeben, Tag und Nacht zu unterscheiden.“***) Gepriesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du mich nicht zum Heiden erschaffen.“

„Gepriesen seyft Qu, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du mich nicht zum Sklaven erschaffen.“

„Gepriesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du mich nicht zum Weibe erschaffen."

(Frauenzimmer beten: der Du mich nach Deinem Wohlgefallen erschaffen.)

*) Der Israelit muß bei der Erndte nicht Alles umher abschneiden, sondern auch Einiges für die Armen übrig lassen, wie viel aber, ist nicht be= stimmt. III. Mos. 19, 9.

**) D. h. so, wie du sie mir gegeben, war die Seele rein; ich aber habe sie durch Sünden verunreiniget.

***) Talm. Trakt. Synedrin. Gott zürnt nach Ps. 7, 12 täglich, aber sein Zorn dauert nur einen Augenblick. Ps. 30, 6. Den Augenblick nun, da Gott dräuet, zeigt der Hahn durch sein Krähen an. Nach Sohar (II. Thl. Fol. 195) und Maimonides (7. Abschn. von den Gebeten §. 4.) soll man diesen Segensspruch sogleich in dem Augenblicke sagen, da man den Hahn krähen hört; allein fpätere Gelehrte trafen die Einrichtung, daß auch derselbe in der Synagoge gebetet werde, und rechtfertigen ihre Aenderung dadurch, daß sie sagen, das Gebet wäre nicht des Hahnes wegen zu verrichten, sondern zum Danke, daß Gott einen Unterschied in der Zeit durch Tag und Nacht gemacht habe.

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iesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der ckten kleidest."

iesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der fesselten lösest." **)

iesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der beugten aufrichtest."

riesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der de über die Wasser ausdehntest." ***)

iesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Te meine Bedürfnisse sorgest." +)

riesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der chritte des Mannes sicherst." ††)

riesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der I mit Stärke umgürtest." +++)

riesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der I mit einem Prachtbund krönest." *†)

riesen seyft Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Ermüdeten Kraft verleiheft."

riesen seyst Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Schlaf von meinen Augen, und den Schlummer von meinen ern wegführeft."

gefalle Dir, Ewiger, unser und unsrer Väter Gott, daß leitest in Deiner Thorah und uns festhaltest an Deine

dieser Dankspruch soll sogleich beim Aufwachen gesagt werden; Blinde dürfen ihn nicht aussprechen.

ünglich soll dieses gesagt werden, wenn man sich am Morgen im aufrichtet.

■tlich wenn man aus dem Bette steigt.

Anziehen der Schuhe.

rechen, wenn man eine Reise antreten will.

■ man sich umgürtet.

Maimonides und Talmud bezieht sich dieses auf die Kopfbedeckung, us Manche folgerten, daß ein Israelite ohne Kopfbedeckung nicht 1 dürfe. Im Sohar wird ausdrücklich bemerkt, daß ein Israelite unbedecktem Kopfe nicht über vier Ellen weit gehen dürfe. II. Thl. 197, wobei er sich auf Prediger 2, 14 beruft. Die Cabbalisten

Gebote und uns nicht gerathen lasseft in Fehl, Uebertretung und Schuld, in Versuchung und Schhande; und laß den bösen Trieb feine Macht über uns haben *); und halte uns fern von bösen Menschen und schlechter Gesellschaft; und halte uns fest an die Neigung zum Guten und an gute Thaten, und beuge unsern Trieb, daß er sich Dir unterwerfe. Laß uns heute und jeden Tag Gunst, Liebe und Erbarmen finden in Deinen Augen und in den Augen Aller, die uns sehen, und erweise uns wohlthuende Gnade. Gepriesen seyst Du, Ewiger, der Du Deinem Volke Israel wohlthuende Gnade erweisest.“

„Es gefalle Dir, Ewiger, mein Gott und Gott meiner Väter, mich heute und alle Tage zu schüßen vor Unverschämten und Unvers schämtheit, vor bösen Menschen und böser Gesellschaft, vor einem bösen Nachbar, vor bösen Zufällen und vor der verderblichen Verführung, vor strengem Gerichte und einem strengen Gegner, er sey ein Sohn des Bundes, oder nicht."

Nun soll statt des zur Zeit des Tempels üblichen Opfers nach den Cabbalisten I. Mof. 22, 1-19 gelesen werden. Nach dieser Lesung werden die Gebete fortgefeßt. [Immer sey der Mensch gottesfürchtig im Geheimen, bekenne die Wahrheit, rede sie vom Herzen, und gewöhne sich frühmorgens Folgendes zu beten] **):

„Herr aller Welten! nicht im Vertrauen auf unser Verdienst flehen wir vor Dir, sondern im Vertrauen auf Deine große Barmherzigkeit. Was sind wir? Was ist unser Leben? Was unsere Frömmigkeit, was unser Verdienst, was unsere Hilfe, was unsere Kraft, was unsere Stärke? Was sollen wir, Ewiger, unser und unserer Väter Gott, vor Dir sagen? Eind nicht alle Helden wie ein Nichts vor Dir? Und die Männer des Ruhmes sind, als wären sie nie gewesen, die Klugen erscheinen ohne Verstand, und die Einsichtsvollen ohne Sinn; denn ihre großen Thaten find leer, die Tage ihres Lebens ein Hauch; ja, der Vorzug des Menschen vor dem Viehe Nichts; denn Alles ist ein Hauch.“

*) Da die Israeliten zu jeder Zeit die Wahrheit festhielten, daß der Mensch in voller Freiheit sich selbst bestimmen könne, so scheinen diese Worte darauf hinzudeuten, daß Gott mit seiner besonderen Gnade mitwirken müsse, wenn der durch die Sünde verderbte und zum Bösen geneigte Wille sich für das Gute bestimmen soll.

**) Maimonides bemerkt von diesem Gebete, daß es uralt sey, und deßwe: gen sehen wir es auch hier.

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Allein wir sind Dein Volk, die Genossen Deines Bundes, Söhne Abrahams, Deines Freundes, dem Du Liebe zugeschworen auf dem Berge Moria; der Stamm feines einzigen Isaaks, der auf dem Altare gebunden ward; die Gemeinde Jakobs, Deines erstgebornen Sohnes, den Du aus Liebe zu ihm, und der Freude an ihm, Israel und Jeschuren genannt."

Daher sind wir verpflichtet, Dir zu danken, Dich zu loben und zu verherrlichen, Deinen Namen zu preisen, zu heiligen, und ihm Lob und Dank zu bringen. Heil uns! Wie gut ist unser Theil! Wie lieblich unser Loos! Wie schön unser Erbe! Heil uns, die wir zweimal des Tages, Abends und Morgens ausrufen:

Höre Israel! der Ewige, unser Gott, ist ein einziges, ewiges Wesen. *)

Gepriesen sey der Name seiner ruhmvollen Herrschaft in Ewigkeit."

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Du warst derselbige, bevor die Welt erschaffen war. Du warst derselbige, nachdem die Welt erschaffen worden, Du bist derselbe in dieser Welt, und bist der nämliche in der zukünftigen Welt. Heilige Deinen Namen durch die, welche Deinen Namen heiligen, heilige ihn in Deiner Welt, und durch Dein Heil erhebe und erhöhe unser Glückshorn. Gepriesen seyst Du Ewiger, der Du Deinen Namen öffentlich heiligest."

Du bist, Ewiger! unser Herr! im Himmel, auf Erden, und in dem höchsten Himmel. Wahrlich, Du allein bist der Erste, und Du bist der Lezte, und außer Dir ist kein Gott. O fammle die, welche Deiner harren aus den vier Enden der Welt! Mögen alle Weltbewohner einsehen und erkennen, daß Du allein nur Herr aller Reiche der Erde bist. Du hast den Himmel, die Erde, das Meer, und Alles, was in ihnen ist, erschaffen. Und wer unter allen Deinen Geschö≤ pfen, den höhern und niedern, kann zu Dir sagen: was thust Du da? Vater im Himmel! erweise uns Gnade, Deines großen Namens willen, nach welchem wir genannt werden. Ewiger, unser Herr! bring in Erfüllung jene Verheißung: Zur selben Zeit werde Ich euch wieder zurückführen, zur Zeit nämlich, wenn Ich euch sammeln werde;

*) Diese Worte sollten erst beim Kriath Sch ma gesprochen werden. Da aber manchmal der Israelit mit der Sprechung des Kriath Schma sich verspäten 2c. könnte, so ordnete man dieselbe schon gleich beim Anfange des Morgengebetes an, woraus abzunehmen ist, welche Bedeutung die alten hebräischen Gelehrten auf diese Worte legten.

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