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Gott, bewahre meine Zunge vor Bösem, und meine Lip =trüglichen Reden; laß meine Seele gegen meine Lästerer und gegen Jeden gebeugt seyn, wie Staub der Erde. *) En Herz Deiner Lehre, laß meine Seele Deine Gebote beBernichte die Entwürfe der Boshaften wider mich, und Ore Gedanken! Thue es Deines Namens willen, Deiner len, Deiner Heiligkeit willen, Deiner Lehre willen; auf Geliebten aus ihrem Drangsal errettet werden; mit Dein hilf und erhöre mich. Mögen Dir gefallen die Reden indes, und die Gedanken meines Herzens, Dir, Ewiger, und mein Erlöser.

er in jenen Himmelshöhen Eintracht erhält, erhalte auch anz Israel in Frieden. Amen.

es Dir wohlgefallen, Ewiger, unser und unserer Väter heiligen Tempel wieder zu erbauen, bald, und in unseren 6 uns Antheil an Deiner Thorah.

en bisherigen Gebeten darf man auch sizen, sobald man Gebet der achtzehn Artikel anfängt, muß man aufstehen, auf das Herz legen, und sich nicht von der Stelle bewegen. listen geben noch überdieß die Vorschrift, beim Anfange etes drei Schritte rückwärts zu machen und dann wieder le vorwärts, so daß man wieder auf die Stelle kommt, orher gestanden. Bei dem Worte Gepriesen" im ersten

e tiefste Demuth wird in diesem Saße zu Gott gefleht. Denn daß ele gegen die Lästerer gelassen sey, heißt nichts anderes, als sich loß ruhig bei Lästerungen verhalten, ohne die Empfindungen un nnern, unsern Zorn, zum Ausbruche kommen zu lassen, sondern len die Lästerungen anhören so, als ob sie eigentlich gar nicht ge18 gerichtet seyen, selbst unsere Seele darf darüber sich nicht en. Einen noch höheren Grad von Selbsterniedrigung und Demuth der Ausdruck: „Laß gegen Jeden gebeugt seyn meine , wie Staub der Erde." Wie nämlich der Staub der Erde Viderstreben sich von Jedem treten und zertreten läßt, so soll die

Artikel muß man eine Verbeugung machen, und zwar so, daß der Oberleib beinahe den Boden berührt, beim Worte „Jehova“ sich wieder aufrichten. Beim Leßten der Artikel muß man das Nämliche beobachten. Das Beugen muß man so schnell als möglich bewerks stelligen, die Erhebung aber muß langsam geschehen. Bei den Worten des siebzehnten Artikels, wir danken Dir" 2c. muß man wiederholt eine Verbeugung machen, und zwar wo möglich noch tiefer; auch muß man in dieser Stellung länger verbleiben, als das erstemal. Am Ende dieses Artikels hat man das Nämliche zu beobachten. *) Wenn man den achtzehnten Artikel gesprochen, so tritt man drei Schritte zurück, und verbeugt sich gegen die rechte und linke Seite und vorwärts gegen die heilige Lade hin.

S. 10.

Bemerkungen über das Gebet der achtzehn Artikel.

Weil viele Gelehrte aus dem neunzehnten Artikel Anlaß nahmen, die Israeliten zu verläumden, obschon dieser Artikel durchaus nichts Anstößiges haben kann, so sehen wir uns veranlaßt, bei diesem etwas länger zu verweilen. Wie wir bereits in der Einleitung zu den Ges beten sagten, wurde der 19te Artikel verfaßt im zweiten Jahrhunderte der christlichen Zeitrechnung. Der Talmud gibt als Ursache seiner Abfaffung an **), daß in jenen Zeiten viele Keßereien unter den Israeliten entstanden seyen, und Verläumder gegen dieselben sich allenthalben erhoben hätten. Dieses Gebet wurde daher abgefaßt, um Gott zu bitten, die Keßer auszurotten und die Verläumder verstummen zu lassen. Das Wort „Kezer" nun ist es, woran sich so viele gestoßen haben, indem sie daffelbe auch auf die Christen und Heiden ausdehnten. Allein unter dem Worte Kezer können wir in dem Sinne, wie es der Talmud nimmt und in welchem es geschrieben wurde, keine Christen verstehen oder überhaupt keine Nation anderen Glaubens. Denn es werden damit wohl nur solche Leute bezeichnet, die von ihrer Religion abgefallen sind. Die

*) Der Talmud behauptet, daß der Rückgrad desjenigen, der sich nicht ge= hörig bei diesen Worten beugt, nach Ablauf der ersten sieben Jahre, nachdem er aus dieser Welt geschieden, zu einer Schlange werde. Sohar hat dieselbe Ansicht. Theil II, Fol. 164.

**) Talm. Trakt. B’rachoth Fol. 28 und 29.

orthodoren Hebräer nennen die Neuerer Kezer, die Katholiken nennen die von ihrer Kirche Abgefallenen mit diesem Namen, wohl aber nicht so Muhamedaner oder gar Heiden. Und hätte man auch diesen Artikel der Heiden wegen beigeseßt, so muß man bedenken, daß es zu Esra's Zeiten sowohl mehr Heiden gab, als auch, daß damals ein solches Gebet doch eher an seiner Stelle gewesen wäre, da die Israeliten noch mehr Macht besaßen, als im zweiten Jahrhunderte n. Chr. Ueberdieß muß man nach israelitischen Sagungen für fremde Völker, gleichviel ob Christen oder Heiden, um ihre Be= kehrung beten, aber nicht um ihre Ausrottung. Daß Gott aber die Keßereien vertilgen möge, darum soll man allerdings zu ihm flehen. Und wenn man selbst zugeben wollte, daß das Gebet ursprünglich gegen die Heiden verfaßt worden, so ist damit nicht gesagt, daß es zugleich und vorzüglich gegen die Christen gerichtet sey; denn noch nie hat ein hebräischer Gelehrter, aus keiner der unter ihnen bestehenden Secten, die Christen Heiden genannt. Ein Beweis dafür, daß die Juden den Christen höher stellen, als den Heiden, liegt auch darin, daß es ihnen verboten ist, einen Heiden schwören zu lassen bei seinem Gotte; ja, daß sie nach ihrem Geseze eher Alles zu verlieren bereitet seyn müßten, als von einem Heiden einen Schwur zu verlangen, denn sein Gott ist der Teufel. Der Schwur eines Christen aber ist giltig, und von ihm kann man denselben verlangen, weil er an Einen Gott glaubt, wenn er sich gleich denselben in drei Personen denkt. Und nehmen wir sogar an, daß die dortmaligen Juden die Anhänger der erstgegründeten Christus - Religion für Heiden hielten, so ist dieses nicht der mosaischen Religion zuzuschreiben, sondern der Unwissenheit ihrer Bekenner, und diese ist doch noch nicht Bosheit!

Aehnliche Bewandtniß hat es mit dem dreizehnten Artikel. Man zweifelt nämlich, veranlaßt durch den Inhalt desselben, ob Esra das Gebet der achtzehn Artikel verfaßt haben könne. Wie wir sahen, bittet Esra Gott, Er möge nach Jerusalem zurückkehren, dort zu thronen, und bald die Stadt zu erbauen, und in ihr wieder den Thron Davids zu errichten. Wie, so fragt man, hat Esra Gott um diese Dinge bitten können, da zu seinen Lebzeiten der zweite Tempel bereits wieder gestanden, und wenn er vielleicht noch nicht vollendet war, doch Tausende von Händen beschäftiget waren, bald den Schlußstein zum Ganzen zu fügen? Allerdings stand der Tempel, er war vielleicht auch schon vollendet, und dennoch konnte Esra mit Recht

Mayer, Judenthum.

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bitten, Gott möge zurückkehren nach Jerusalem und dort thronen. Dieser zweite Tempel war nur ein Schatten von dem ersten. Abgesehen davon, daß er nur mit Erlaubniß des herrschenden fremden Fürsten gebaut werden durfte, und sein Bestand daher vom Willen eines Heiden abhing, fehlten noch gar viele andere Dinge, die den ersten Tempel wahrhaft zum Wohnfiße des lebendigen Gottes gemacht hatten. Kein Feuer war vom Himmel herabgekommen, die Brandopfer zu verzehren, keine Bundeslade, wohl das kostbarste Heiligthum des ersten Tempels, stand im zweiten, und bei Betrachtung dieser Lage klagt Esra; denn er sieht den schwachen Grund, auf dem der Tempel steht, und wie nahe deßhalb sein Sturz seyn würde, und so bittet er Gott, einen Tempel und eine Stadt von ewiger Dauer zu gründen, und den Thron Davids auf ewig wieder zu errichten. Und wahrhaftig, Gott hat das innige Flehen seines frommen Dieners erhört. Seinen Sohn selbst hat er gesandt, die heilige Stadt zu gründen, den Tempel von unvergänglicher Schönheit und ewig neuer Pracht zu bauen, und den Stuhl Davids zu errichten auf ewig.

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Auch noch ein anderer Umstand zeugt dafür, daß das Gebet der achtzehn Artikel wirklich von Esra zur Zeit des zweiten Tempels und nicht erst nach seiner Zerstörung geschrieben worden sey. Der sechzehnte Artikel enthält nämlich die Bitte, Gott möge die Feueropfer Ifraels mit Wohlgefallen annehmen. Mit der Zerstörung des Tempels hörten alle Opfer auf und nirgends in der Welt haben die Kinder Israel seitdem dem Herrn Feueropfer dargebracht. Wozu also die Bitte, ein Opfer anzunehmen, wenn es keines gibt? *) Man muß daher nothwendiger Weise annehmen, daß die achtzehn Artikel von Esra zur Zeit des zweiten Tempels abgefaßt worden seyen.

S. 11.

Fortsetzung des Morgengebetes.

Wenn alle Anwesenden gemeinschaftlich, aber leise, das Gebet der achtzehn Artikel gesprochen haben, dann wiederholt es der Vorsänger

*) Die Stelle der Feueropfer vertreten jezt die feurigen Gebete der Frommen, und nach talmudistischer und cabbalistischer Ansicht ist der Tod eines frommen Mannes wie ein hell loderndes Brandopfer.

noch einmal mit lauter Stimme, und das Volk antwortet nach einem jeden Artikel mit dem Worte: „Amen." Nach den ersten zwei Artikeln wird aber dieses Mal noch Folgendes gebetet:

(Der Vorsänger.) „Wir wollen Deinen Namen hienieden auf Erden heiligen, wie ihn die Engel in des Himmels Höhen heiligen, wie es durch Deine Propheten beschrieben ist: und einer rief gegen den andern und sprach":

(Die Gemeinde.) "Heilig, heilig, heilig ist der Ewige, der Herr der Heerschaaren! Die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit." (Der Vorsänger.) „Mit ihnen zugleich rufen sie: Gepriesen!"

(Die Gemeinde.)

Stätte aus."

„Gepriesen sey die Herrlichkeit Gottes von seiner

(Der Vorfänger.) „In Deiner heiligen Schrift steht der Ausspruch": (Die Gemeinde.) „Dein Gott wird ewig König seyn; dein Herr, Zion, von Geschlecht zu Geschlecht, Hallelujah."

(Der Vorsänger.) Von Geschlecht zu Geschlecht wollen wir Deine Größe verkünden; ewig und immer Deine Heiligkeit aussprechen, und Dein Lob, o Herr, soll nie aus unserm Munde weichen; denn Du bist ein allmächtiger, großer und heiliger König!"

Wenn Umstände es unmöglich machen, wie z. B. auf Reisen 2c., das ganze Gebet der achtzehn Artikel so, wie es geboten ist, zu verrichten, so kann man folgendes Gebet an dessen Statt beten, welches in Kurzem Alles enthält, was in den achtzehn Artikeln vorkömmt. Elias selbst scheint nach dem, was der Talmud über dieses Gebet sagt, den Gelehrten erschienen zu seyn und sie das Gebet gelehrt zu haben. *)

„Gib uns Einsicht, Ewiger, unser Gott, zu erkennen Deine Wege; mache unser Herz empfänglich für Gottesfurcht; vergib uns, auf daß wir erlöset werden. Entreiße uns unserm Wehe. Laß uns gedeihen in Deines Landes Auen. Unsere Zerstreueten sammle aus den vier Enden. Die in der Irre wandelnden mögen wieder das Recht üben nach Deinem Sinne. **) lleber die Gottlosen schwinge Deine strafende Hand. Dann freuen sich die Gerechten Deiner auferbauten Stadt, Deines wohlgeordneten Tempels, der erblüheten

*) Talm. Trakt. B'rachoth Fol. 3 und 29.

**) Nach dem Commentare zu dieser Stelle foll sie eigentlich so überseßt seyn: ,,Jene, welche in der Frre wandeln, richte.“ Talm. Trakt. B’rachoth F. 29.

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