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nach und nach auf die Das Buch Midrasch

die Todten aus der Hölle zu befreien, und höhern Stufen der Seligkeit zu befördern. bringt folgende Geschichte, welche zeigt, für wie vermögend bei den Ifraeliten das Gebet der Kinder für die abgeschiedenen Eltern gehalten wird. *) Als der Lehrer des Simon ben Jochai einmal durch eine öde Gegend reifte, erblickte er daselbst eine menschliche Gestalt, welche, über und über schwarz, einen Bündel Holz auf ihren Schultern trug. Der Rabbi näherte sich der Gestalt, und fragte sie: Bist du ein Geist aus der Hölle, oder einer von den oberen Regionen? Keines von beiden, entgegnete der schwarze Holzträger, sondern ich bin ein seit einigen Jahren bereits verstorbener Mensch. Daß du mich aber in dieser Gestalt Holz tragen siehst, wird dich nicht wundern, wenn du weißt, daß dieses eine jener Strafen ist, die ich für meine im Leben begangene Sünde nun erleiden muß. Täglich nämlich befehlen mir die Engel des Verderbens, die zu meiner Peinigung gefeßt find, Holz zu sammeln auf dieser Welt, und dann es selbst anzuzünden, damit ich zu Asche verbrannt werde. Dann schaffen sie mir wieder einen Körper an, um meine Leiden von vorne zu beginnen." Der Rabbi staunte über diese schreckliche Strafe, und fragte die Erscheinung, welches Verbrechen denn eine so ausgezeichnete Pein bewirkt hätte. „Ich habe, erwiederte der Geist, am Versöhnungstage Ehebruch getrieben." Als der reisende Rabbi aber weiter fragte, ob er denn gar keine Hoffnung habe, daß mit der Zeit vielleicht einmal seine Strafen gemildert werden möchten, antwortete der Geist: „Ich hörte einmal in der Hölle sagen, wenn dieser nur einen Sohn hätte, der in der Bibel zu lesen verstünde, oder nach den Gebeten und Segnungen das Amen kräftig zu sagen wüßte, so könnte ihm Erleichterung werden. Doch leider! habe ich diesen Trost nicht; meine Frau war zwar gesegneten Leibes, als ich starb, allein ich weiß nicht, ob sie einen Knaben geboren hat, und ob das Kind_lebt." Der Rabbi, entschlossen, wo möglich der armen Seele zu helfen, fragte noch um den Wohnort der Wittwe, und verließ, als er dieses erfahren, den Geist. Als er aber in die Stadt kam, welche ihm die Erscheinung als ihren ehemaligen Wohnort bezeichnet hatte, und sich um den Mann, der vor so und so vielen Jahren gestorben, erkundigte, vernahm er nur die schlimmsten Dinge von demselben.

*) Sohar Chadasch führt gleichfalls diese Geschichte Fol. 78 an.

„Sein Geschlecht soll ausgerottet werden“, war der gewöhnliche Zusaß zu den Antworten, die er auf seine Fragen erhielt. Jedoch kundschaftete er die Wittwe aus, und fand zu seiner großen Freude, daß sie einen Sohn geboren hatte. Er nahm den Knaben, der bereits einige Jahre alt war, zu sich in sein Haus, unterrichtete ihn im Lesen, und als er es hierin zu einiger Fertigkeit gebracht hatte, lernte er ihm sogleich den Kadisch für seinen Vater beten. Da erschien ihm Nachts wieder einmal der Geist, und berichtete ihm, wie das Gebet des Sohnes ihn nicht nur von der Strafe des täglichen Verbrennens befreit, sondern wie er sogar Hoffnung habe, dereinstens felbft in's Paradies zu gelangen. Hierauf dankte er dem frommen Rabbi noch, daß er sich im Sohne so kräftig und erfolgreich des Vaters angenommen, und verschwand.

Obschon es in unserer Absicht nicht liegen kann, den Leser hier mit Geschichten, die freilich einen tieferen Sinn haben, als Mancher vermuthen wird, zu unterhalten, so glaubten wir doch, voranstehende um so weniger verschweigen zu dürfen, da sie einerseits zeigt, wie fest die Anhänger des Mosaismus daran glauben, daß durch das Gebet der Lebenden den Todten geholfen werden könne, anderseits aber auch nachweist, wie alt dieser Glaube seyn muß; denn der Lehrer des Simon ben Jochai lebte in den ersten Zeiten nach Christus. Uebrigens kann es nicht auffallend seyn, daß dieser Glaube, der in seinem ganzen Wesen für die Lebenden sowohl als für die Todten nur heilbringend seyn muß, bei den Ifraeliten so fest gewurzelt ist, wenn man weiß, was die Talmudisten und Cabbalisten von David erzählen. Als er nämlich die Nachricht vom Tode seines Sohnes Absolon vernommen hatte, so rief er in seinem Schmerze mehrmals aus: „Mein Sohn Absolon“ 2. *) Im Ganzen, sagen die Gelehrten, sprach er die Worte: Sohn und Absolon achtmal aus, was offenbar überflüssig erscheint, wenn man sich auch seinen Schmerz so groß als möglich denkt. Allein die unter Gottes Beistand geschriebene Schrift kann nichts Ueberflüfftges, nicht ein müßiges Wort enthalten, und so müssen wir annehmen, daß in der so oftmaligen Seßung der genannten Worte ein tiefes Geheimniß verborgen sey. Dieses Geheimniß erklären aber Talmudisten und Cabbalisten also. Der einmalige Schmerzensschrei des David ist natürlich und in ihm

*) II. Sam. 18, 33 und 19, 1, 2.

kann man keinen tieferen Sinn suchen; allein durch die sieben übrigen erlöste er seinen Sohn, der sich gegen ihn, seinen Vater, so sehr vergangen hatte, von den sieben Stufen der Hölle.

Nach der Vorschrift der Talmudisten und Cabbalisten muß man nach Beendigung des Morgengebetes an den einzelnen Tagen der Woche noch Folgendes sagen:

Am Sonntage: Heute ist der erste Tag der Woche, an welchem die Leviten im heiligen Tempel sangen den Psalm 24.

Am Montage: Heute ist 2c. Ps. 48.

Am Dienstage: Heute ist 2c. Ps. 82.
Am Mittwoch: Heute ist 2c. Ps. 94.
Am Donnerstage: Heute ist 2. Ps. 81.
Am Freitage: Heute ist 2c. Ps. 93.
Am Sabbathe: Heute ist 2c. Ps. 92.

S. 12.

Die Vorlesungen aus der Bibel an den verschiedenen Werk und Feiertagen.

An den Sabbathen, Montagen und Donnerstagen, sowie an den Festtagen soll aus einer auf Pergament geschriebenen Bibel nach der Anordnung des Moses *) vorgelesen werden. Esra ordnete an, daß an den Sabbathen auch beim Abendgebete von drei Personen aus der Bibel vorgelesen werden sollte. Deßgleichen bestimmte er, daß an den Montagen und Donnerstagen beim Morgengebete nach Vollendung der achtzehn Artikel drei Personen zum Vorlesen sollen aufgerufen werden **), und daß diese miteinander wenigstens zehn Verse lesen sollten. Am Sabbathe Morgens müssen aber sieben Personen zum Lesen aufgefordert werden, an den Neumonden vier Personen, an dem Versöhnungstage sechs und an den sonstigen hohen Feiertagen fünf Personen. ***) Am Versöhnungstage wird auch beim MinchaGebete gelesen, aber nur drei Personen werden hiezu aufgerufen,

*) Der Talmud wenigstens behauptet, daß Moses selbst der Urheber dieser Einrichtung sey. S. Trakt. Baba Kama und Maimonides I. Thl. 12. Abschn. von den Gebeten §. 1.

**) Von diesen drei Personen soll eine aus dem Stamme Aaron, die andere aus dem Stamme Levi und die dritte aus einem der übrigen Stämme seyn. ***) Im Sohar wird eine cabbalistische Ursache über die jedesmal zur Lesung

erforderliche Zahl der Personen gegeben. Siehe Sohar II. Thl. F. 206.

Zu den Zeiten des Esra war allemal bei der Vorlesung der · treffenden Bibel-Abschnitte ein Dolmetscher da, der sogleich einen jeden Vers, wenn er gelesen war, erklärte. Als spåter den Juden durch Antiochus verboten wurde, die Bibel öffentlich zu lesen, trafen sie die Einrichtung, daß statt der treffenden Abschnitte aus den fünf Büchern Mosis (Paraschoth) allemal einige Stücke aus den Propheten gelesen werden sollten, und zwar vorzüglich solche, die mit jenen Aehnlichkeit hätten (Haphtaroth). Diese Einrichtung blieb bis auf den heutigen Tag, so daß man jezt an den Sabbathen und Feiertagen nach der Vorlesung aus den fünf Büchern Mofis auch einen Abschnitt aus den Propheten liest. An den Montagen und Donnerstagen wird jedoch nie neben dem treffenden Abschnitte aus den fünf Büchern Mosis einer aus den Propheten gelesen. Das Gleiche ist der Fall bei der Lesung vor dem Mincha - Gebete an den Sabbathen, an denen man bei dieser Gelegenheit schon Stücke vorträgt, die zum kommenden Sabbath gehören. Am einzigen Verföhnungstage` wird vor dem Mincha-Gebete noch eine dritte Person zur Lesung eines Abschnittes aus den Propheten aufgerufen. An den übrigen Feiertagen wird beim Mincha - Gebete gar nichts vorgelesen. Die Vorlesung aus den Propheten kann auch ein Knabe besorgen. *) Jede Person aber, welche die bestimmten Bibel - Abschnitte vorträgt, muß vor und nach der Lesung einen Segen sprechen, oder wenn der Aufgerufene nicht lesen kann und also an seiner Statt der Vorsänger es thut, so muß dieser für ihn auch den Segen sprechen. Wir sehen nun die verschiedenen Gebete, welche bei der Vorlesung zu verrichten find, in ihrer Aufeinanderfolge.

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Beim Oeffnen der heiligen Lade wird Folgendes gebetet: „Und es geschah, wenn die Lade aufbrach, sprach Moses: Auf Ewiger! daß sich Deine Feinde zerstreuen, und Deine Hafser fliehen vor Deinem Antlig. Von Zion geht Lehre aus, und Gottes Wort von Jerusalem. Gepriesen sey Er, der seinem Volke Israel die Thorah gegeben, in seiner Herrlichkeit.“

„Gepriesen **) sey Dein Name, Herr des Weltalls! Gepriesen

*) Nur zweimal im Jahre ist es nicht gestattet, daß ein Knabe die Haph. tara lese, nämlich am ersten Tage des Pfingstfestes und an den zehn Tagen vom Neujahrs- bis zum Versöhnungstage.

**) Der Verfasser dieses Gebetes ist Simon ben Jochai. Sohar II. Thl. Fol. 206.

Deine Krone und Deine Stätte! Dein Wohlgefallen an Deinem Volke Israel dauere ewig, und Erlösung durch Deine Rechte zeige Deinem Volke an dem heiligen Tempel. Spende uns den Glanz Deines Lichtes, und nimm unser Flehen aus Barmherzigkeit an. Es gefalle Dir, unser Leben in Glückseligkeit zu verlängern. Laß mich gezählt werden unter die Gerechten, daß Du Dich meiner erbarmest, und mich, das Meinige und Alles, was Deinem Volke Israel angehört, bewahrest und beschüßest. Du bist es, der Alles speiset und Alles unterhält. Du bist es, der über Alles schaltet; Du bist's, der über Könige schaltet, und Dein ist die Herrschaft. Ich bin der Knecht des Heiligen, gepriesen sey Er! Der ich mich beuge vor Ihm und vor seiner erhabenen Lehre in allen Zeiten. schen vertrau' ich, nicht auf Engel verlaß ich mich *), nur allein auf den Gott des Himmels! Denn Er ist ein Gott der Wahrheit. Seine Lehre ist Wahrheit, seine Propheten sind Wahrheit, und sein Thun ift Güte und Wahrheit. Auf Ihn vertrau' ich, und seinem heiligen und hehren Namen stimme ich Loblieder an. Es gefalle Dir, mein Herz der Lehre zu öffnen, und die Wünsche meines Herzens, und die der Herzen Deines Volkes Israel zu erfüllen zum Guten, zum Leben und zum Frieden. Amen."

Nicht auf Men

(Der Vorbeter nimmt die Thorah und spricht): „Preiset mit mir des Ewigen Größe! Laßt uns zusammen seinen Namen erheben!"

(Die Gemeinde.) Dein, Ewiger, ist die Größe und die Stärke und die Herrlichkeit und der Sieg und die Majestät, Alles, im Himmel und auf Erden. Dein, Ewiger, ist die Herrschaft und Du bist erhöhet über Alles zum Obersten. Erhebt den Ewigen, unsern Herrn! betet ihn an vor seiner Füße Schemel, heilig ist er! erhebt den Ewigen unsern Herrn! betet an auf seinem heiligen Berge, denn heilig ist der Ewige, unser Herr!"

Er, der barmherzige Vater, erbarme sich seines Volkes, das Er einst auf Adlersflügeln getragen; gedenke des Bundes mit den Stammvätern, daß Er uns schüße vor bösen Schicksalen und den bösen Trieb von denen verscheuche, die Er einst auf Adlersflügeln

*) Im Sohar steht: 17 by; die eigentliche Uebersehung dieser Worte ist: Nicht auf den Sohn Gottes verlaß ich mich. Allein bekannt ist, daß in der chaldäischen Sprache manchmal auch die Engel Söhne Gottes genannt werden.

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