ndem uns der Künstler in Luther's Privatleben einführt, will er zuerst dem innigen Verhältnisse des Reformators zu seinem Fürsten ein Denkmal stiften; wir sehen ihn in vertraulichem Zwiegespräch mit dem Kurfürsten Johann dem Beständigen, dem er die Schrift vorliest und erklärt. Läßt sich dies als bestimmter einzelner Vorfall auch nicht gerade geschichtlich nachweisen, so drückt das Bild dennoch vollkommen der geschichtlichen Wahrheit gemäß die schöne unerschütterliche Geistes- und Gesinnungsgemeinschaft aus, welche den Lehrer mit dem Fürsten so enge verband. " War es ja dieser Fürst, dem Luther (1530) von Koburg aus nach Augsburg die unvergleichlichen Worte zurufen könnte, in denen das gegen= seitige Verhältniß der beiden Männer sich so rein abspiegelt: „So erzeigt ,,sich der barmherzige Gott wohl noch gnädiger, daß er sein Wort so mächtig „und fruchtbar in Euer Kurfürstlichen-Gnaden Lande macht. Denn freilich „Eure Lande die allerbesten und meisten guten Prediger und Pfarrer haben, „als sonst kein Land in der Welt, die so treulich und rein lehren und so ,,schönen Frieden helfen halten.... Gott der Herr, der Euch zu dieses Landes „Vater und Helfer gesezt hat, der nähret sie alle durch Euer K. Gnaden Amt und Dienst.,,Euer K. Gnaden sei nur getrost! Christus ist da, ,,und wird Euer Gnaden wieder bekennen vor seinem Vater, wie E. K. G. ,,jetzt ihn bekennet vor diesem argen Geschlecht. ,,Mir ist leid, daß der ,,Satan Euer Herz möchte bekümmern und betrüben... Er ist ein trauriger ,,saurer Geist, der nicht leiden kann, daß ein Herz fröhlich sei oder Ruhe „habe, sonderlich in Gott; wie viel weniger wird er's leiden können, daß ,,Euer K. Gnaden gutes Muthes sei, als der wohl weiß, wie viel an Euer Herz ,,uns Allen gelegen ist, und nicht uns allein, sondern fast der ganzen Welt, ich wollt sagen: schier auch dem Himmel selbst. Darum sind wir Alle schul,,dig, Euer Gnaden treulich beizustehen mit Beten, Trösten, Lieben und womit ,,wir immer können.,, das junge Volk wird's thun, das mit seinem un,,schuldigen Zünglein so herzlich gen Himmel ruft und schreiet, und Euer Gna,,den als ihren lieben Vater so treulich dem barmherzigen Gott empfielt!" |