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Luther's Begräbniß.

och einmal stehen wir vor unserm Luther in Wittenberg; aber der beredte Mund schweigt, das Auge ist gebrochen, daß er einst gegen Kaiser und Reich, gegen Papst und Kardinäle mit heiliger Zuversicht aufschlug; er schweigt nun für immer in der Kirche, an deren Thüre vor dreißig Jahren er ein welterschütterndes Wort geschrieben hatte. Im feierlichen Zuge hatten sie, auf des Kurfürsten Befehl, seine Leiche von Eisleben hieher geführt, um ihr in der Schloßkirche eine Ruhestätte zu berei= ten. An seinem Sarge steht der Freund, der seit acht und zwanzig Jahren an der Seite des Entschlafenen unermüdlich mitgekämpft hatte, Melanchthon. Schon am Morgen des 19. Februar hatte er, von der Todesnachricht niedergebeugt, in seinem Hörsaale das Zeugniß der Geschichte und der protestantischen Weltanschauung in wenigen bedeutenden Worten über den Entschlafenen ausgesprochen:,, Nicht durch menschlichen Scharfsinn ist die Lehre ,,von der Vergebung der Sünden und dem Glauben an den Sohn Gottes ,,entdeckt worden, sondern sie ist uns von Gott geoffenbart durch diesen

,,Mann den er eriveckt hat."

Auch am Begräbnißtage ergriff er, nachdem Bugenhagen gepredigt hatte, noch einmal das Wort, um das Werk des Dahingeschiedenen in seiner wahren Bedeutung zu würdigen:,,Nicht in aufrührerischen ungestüm verbreiteten Meinungen besteht seine Lehre; vielmehr ist sie eine Darlegung des göttlichen Willens und wahren Gottesdienstes, eine Erklärung der heiligen Schrift und eine Predigt des göttlichen Wortes, nämlich des Evangeliums Jesu Christi." „Nun ist er verbunden mit den Propheten, von denen er so gerne sprach; nun heißen sie ihn willkommen als ihren Mitarbeiter, und danken mit ihm dem Herrn, der seine Kirche sammelt und erhält!”

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Schon dreimal wurde in Wittenberg das Säkularfest seines Todes gefeiert; aber noch immer harrt Deutschland und die deutsche evangelische Kirche vergeblich auf einen zweiten Luther. Vielen war es ge= geben, einzelne Seiten seines großartigen Wesens in gleichem oder höherem Grade herauszubilden; aber wo fand sich zum zweiten Male jene unerschöpfliche Tiefe des Glaubens mit derselben hinreißenden Macht des volksmäßigen Wortes, mit derselben Felsen-Natur des Willens und der Thatkraft zusammen? wo diese selige Vertiefung in Gott mit dieser Herrschergewalt über die Welt? wo diese Vereinigung von Eigenschaften, deren Vereinzelung seit Jahrhunderten das Erb-Uebel der Deutschen geworden? So fragen wir heute noch am Grabe des deutschen Reformators.

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